Take Twelve - Die Vergangenheit.

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Besonders schmerzhaft ist es,

sich in einen Menschen zu täuschen,

für den man die Hand ins Feuer gelegt hätte...

- Unbekannt.

JADE – New York – April 2016 || Alle waren ganz aufgeregt, wirklich jeder, der in mein Blickfeld trat. Ich selbst war es auch, auch wenn sich meine Aufregung in Grenzen hielt. Perrie zappelte die ganze Zeit neben mir wie ein Zappelfisch, Jesy war irgendwo untergetaucht, ganz James Bond-mäßig und wo Leigh-Ann steckte...ich sollte mich was anderes fragen.

Es stand mal wieder die AMA's an und wir würden Towers performen, ein etwas älterer Song, aber Perrie wollte ihn unbedingt singen. Ich hatte ja eine Ahnung wieso, aber ich sprach sie nicht laut aus.

Wer weiß, wie sie reagieren würde...

„Perrie?"

„Ja?"

„Kannst du bitte aufhören zu zappeln?"

Perrie sah mich verdattert an und ich prustete los. Ich fand es herzallerliebst, wie sie mich ansah, als wäre ich ein Außerirdischer vom Mars und vollkommen vergessen hatte, was sie die letzten Minuten über gemacht hatte. Aber sie schüttelte nur den Kopf und ließ mich lachen.

Ich war gerade so unbeschwert glücklich.

In meinem Leben lief alles so, wie es laufen sollte.

Ich war erfolgreich in meiner Karriere, hatte eine liebevolle Familie und mein Freund hatte mich vor wenigen Wochen gefragt, ob wir zusammen in eine Wohnung zogen. Es könnte nicht besser laufen. Langsam hatte ich mich an dieses Gefühl, wunschlos glücklich zu sein, gewöhnt. Nur Zayn's Trennung von Perrie per SMS hatte mich von meinem siebten Himmel wieder auf die Erde verfrachtet, doch ich ließ mir nicht das Gefühl nehmen, glücklich zu sein.

In ihren Augen blitzte immer noch der Schmerz. Wir, Leigh-Ann, Jesy und ich, wussten ganz genau, dass dies noch lange anhalten würde. Würde man Perrie eine Skala von 1-10 geben, in der sie einordnen soll, wie sehr sie Zayn liebt, würde sie eine glatte 12 sagen. Es war traurig, dass sie ihn immer noch liebte, nach all der Show, die dieser Mistkerl abgezogen hatte.

Zu meiner Überraschung tauchte Jesy in Begleitung ihres Verlobten auf und auch sie schwebte auf Wolke 7. Perrie sah sie für einen kurzen Moment an, lächelte kurz, dann schaute sie weg. Den Schmerz in ihren Augen verstecken, den die beiden Turteltäubchen nicht sehen sollten.

Aber ich sah ihn und als beste Freundin versetzte es auch mir einen Stich.

Ich legte eine Hand auf ihre Schulter und lächelte sie aufmunternd an: „Irgendwann, Pezz, wird die Zeit kommen, in der du ihm so fest in die Eier treten kannst, dass er vor dir auf die Knie fällt und auf Vergebung hofft."

Es klang hart, aber ich war kein Freund von sanfter Rache.

Sie erwiderte mein Lächeln, wenn auch nur matt.

„Jade? Da ist jemand für dich hinten?" Leigh-Ann hatte sich zu uns gesellt und dieses eigenartige Grinsen auf den Lippen. Ich warf Perrie noch einmal einen aufmunternden Blick zu, dann begab ich mich in den hinteren Teil, wie Leigh-Ann mir befohlen hatte. Zu meiner Überraschung stand Sam in seiner vollen Montur vor mir und drückte mich an sich.

Ich runzelte erst verwirrt die Stirn: „Sam, was machst du hier? Ich dachte, du bist in Los Angeles mit deiner Truppe?" Trotzdem war ich froh, dass er hier war. Ich hatte ihn unglaublich vermisst.

Larmoyanz  | n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt