Kapitel 10

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Ich hörte ein heulen und einen Kampf. Beim Versuch meinen Kopf zu heben geschah es dann.

Alles war schwarz!
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„Lynn wacht auf!! Bitte halt noch etwas durch! Es tut mir so leid!!
Bitte wach auf und schau mich an.
Nur noch ein bisschen." sagte er.

Ich wusste sofort, dass es Will's stimme war.
"Zum Glück ist er noch am Leben" dachte ich erleichtert.
Beim Versuch meine Augen zu öffnen und meinen Kopf ein wenig anzuheben merkte Will, dass ich wieder bei Bewusstsein war.

„Lynn, zum Glück bist du da. Werd bitte nicht wieder ohnmächtig! Wir sind fast da. Nur noch ein paar Minuten und du bist in Sicherheit!
Bleib bitte bei mir." sagte er während er meinen Kopf streichelte.
Ich lag in seinem Schoß und als ich meine Augen endlich öffnen konnte sah ich wie wir auf der Rückbank eines Autos saßen.

Mir tat alles so weh, dass ich stöhnend meinen Kopf hob um ihn in Will's warmen Oberkörper zu graben.
„Bist du ok?" fragte ich schließlich mit zittriger Stimme.
„Ja, aber denk jetzt nicht an mich, sondern nur an dich. Wir sind gleich bei zuhause. Dort wirst du vom besten Arzt versorgt den es gibt!" meinte er besorgt.

Dann hielt das Auto an und die Tür hinter mir öffnete sich. Will hob mich aus dem Auto raus und rannte mit mir auf den Armen ins Haus hinein.
Mit dem Aufzug fuhren wir in seine Etage wo ein Arzt auf mich wartete.
Will legte mich auf sein Bett und der Arzt trat heran.

Er war noch jung. Nicht einmal 30 Jahre alt. Er schaute Will an und als dieser mit einem wütenden Blick nickte legte er mir seine Hand auf die Stirn.
„Will sie hat hohes Fieber.
Ich werde jetzt deine Wunde am Arm untersuchen und es wird wahrscheinlich sehr weh tun. Das tut mir im Voraus leid." meintet er zu mir.

Will knurrte und dabei viel mir alles wieder ein. Mein Puls stieg schlagartig.
"Was war das alles vorhin?"

„Was hast du getan? Ihr Herz schlägt schneller, sie hat Angst!" brüllte Will den Arzt an.
„Er hat mich nicht mal berührt Will. Ich hab vor dem Angst was ich gesehen habe!! Was zum Teufel war das alles?? Was wollten die Typen oder Tiere oder was auch immer sie sind?? Was bist du überhaupt?
Wehe du antwortest mir nicht vernünftig Will." Ich fragte ihn all diese Dinge, obwohl ich mir die Antwort selbst zusammenreimen konnte, aber ich musste es hören um nicht verrückt zu werden.

„Ich werde dir alles sagen, aber lass dich bitte erst mal verarzten! Du hast so viel Blut verloren, dass es für mich ein Wunder ist dass du noch die Energie hast mich hier anzuschreien. Wenn du in Sicherheit bist, dann erkläre ich dir alles. Ist das ein Deal?" fragte er.

Ich nickte und lehnte mich zurück.
Der Arzt löste das t-Shirt welches um mein Oberarm gewickelt war.
Es tat höllisch weh.
"Wer hat das gemacht und wieso hab ich das nicht mal bemerkt?" Fragte ich mich.

„Tut mir leid. Ich muss ihren Ärmel frei machen um mir die Wunde anzusehen." meinte er wieder mit einem fragenden Blick an Will gerichtet.

Diese nickte und der Arzt fuhr fort.
„Das sieht nicht gut aus, wenn ich ehrlich bin. Er hat sie gekratzt und die Schnitte gehen ziemlich tief. Außerdem hat es sich entzündet und sie hat dazu viel Blut verloren." sagte er und schaute dabei Will an.

„Also hier geht es ja um meine Verletzung und nicht um Will's oder? Sie können auch direkt mit mir reden.
Also was ist? Bekommen sie mich wieder hin?" schon beim reden spürte ich wie ich schlagartig schwächer wurde.

„Will wir sollten kurz raus gehen und das besprechen!" meinte er mit einem mitfühlen Blick an mich.

Ich wollte in dem Moment zwar protestieren, jedoch fehlte mir jegliche Kraft dazu. Also ging beide still vor die Tür.
Gerade als die Tür zuging traute ich mich zum ersten Mal den Kopf anzuheben und mir meine Wunde anzusehen.

Es waren drei große Kratzer die quer über meinen Oberarm gingen. Ich hatte Blut am ganzen Arm und um die Kratzer war meine Haut Feuerrot.
"Das sieht echt nicht gut aus." sagte ich zu mir selbst.

5 Minuten lang lag ich alleine in Will's Bett und dann kamen beider wieder rein.
Der Arzt hatte zwei Blutkonserven dabei und eine Nadel.
„Will mir ist so kalt!" sagte ich, denn ich hatte das Gefühl kein Blut mehr in mir zu haben, welches mich wärmt.
Nicht einmal zwei Sekunden später lag seine Decke über mir und die Heizung war an.

Der Arzt schloss die erste Blutkonserve an mich an, ohne das ich überhaupt etwas davon mitzubekommen. Dann fing er an meine Wunde zu reinigen. Will wich nicht eine Sekunde von meiner Seite und beobachtete jeden seiner Schritte.

Nachdem der Arzt fertig damit war empfahl er mir ein wenig zu schlafen. Er gab mir Medikamente gegen die Entzündung und das Fieber und wollte in ein paar Stunden noch mal nach mir sehen.

Als er weg ging legte sich Will zu mir ins Bett und legte mich in seinen Arm.
„Es tut mir alles so schrecklich leid Lynn. Ich wollte nie, dass du dort mit reingezogene wirst!
Du solltest von der Existenz von Werwölfen nicht auf diese Art erfahren, du solltest von meiner Existenz nicht so erfahren." dabei drückte er mich fester an sich, als ob er Angst hätte mich auf der Stelle zu verlieren.

„Ich wünschte auch, dass ich es anders erfahren hätte, aber es ist ok." sagte ich mit schwacher Stimme und dann fielen meine Augen zu und ich schlief in Will's armen ein.

Als ich aufwachte, zitterte ich am ganzen Körper. Es war sogar mehr als ein zittern.
Es fühlte sich wie ein Krampf an meinem ganzen Körper an. Alles brannte und tat so furchtbar weh.
Will versuchte mich still zu halten und rief nach dem Arzt, der sofort rein gestürmt kam.

„Was soll das? Was passiert mit ihr? Tu etwas dagegen. Sofort!!" schrie er ihn an, doch der Arzt schaute ganz erschrocken und bewegte sich nicht von der Stelle während er auf meinen Arm schaute.

Als Will so laut knurrte, dass er endlich aus seiner starre erwachte, nahm er aus seiner Tasche eine Spritze heraus und stach sie mir direkt in den Oberschenkel.
Vor Schmerz schrie ich und setzte mich auf, doch eine Sekunde später viel ich wieder beruhigt zurück ins Bett. Ich fühlte mich erleichtert nicht mehr zu krampfen.

Nun fühlte sich mein Körper an als hätte er gerade einen Marathon beendet.
„Was war das? Und wag es ja nicht mir noch einmal keine vernünftige Antwort zu geben!" Drohte Will ihm mit einer tiefen Stimme.
Plötzlich trat Finn ins Zimmer. Er humpelte und sein Gesicht sah ziemlich demoliert aus.

"War er auch im Wald als alles passierte? War er einer von den beiden Wölfen?" fragte ich mich.
„Mir geht es gut Will. Ich will dir helfen, also was kann ich tun?" meinte Finn.

„Wenn der Arzt mal mit mir sprechen würde könnte ich es dir sagen!" sagte Will und schaute den Arzt dabei wieder an.
„Was genau ist passiert. Ihr müsst mir alles im Detail sagen." schrie der Art plötzlich auf als hätte er eine Idee.

Als Will und Finn ihm alles erklärten setzte der Arzt sich, stellte seine Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in seine Hände. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
„Lynn, ist dem Wolf der auf dir lag und der dich anknurrte, der Speichel gelaufen? Versuch dich bitte genau zu erinnern, denn das ist sehr wichtig!" sagte er mit ernster stimme.

Obwohl ich mir wünschte eine andere Antwort geben zu können, musste ich mir eingestehen das ich die Wahrheit sagen musste.
Ich wusste, dass alle hofften eine andere Antwort zu hören.

„Ja, das ist es." sagte ich

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~ Eure Lizz ~

Ich, Alphas Mate?? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt