Kapitel 27

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"Ich gebe euch keine schuld. Du musst dich also nicht entschuldigen. Geht es dir denn gut? Bist du in ordnung?"
"Ja, ich merke schon wie ich anfange zu heilen. Das ist das Problem bei Will. Seine Verletzungen sind so stark, dass sie bis jetzt noch nicht angefangen haben von alleine zu heilen."

Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte also entschloss ich mich nichts zu sagen, sonder darauf zu warten ihn zu sehen. Maja hingegen fragte Finn alles aus was verständlich war, weil sie sich genauso große Sorgen um ihn machte wie ich um Will. Sie redete die ganze Fahrt über, doch um was es ging wusste ich nicht. Mein Gehirn schaltete komplett aus was um mich herum passierte.
Wir näherten uns dem Tor und ich spürte wie mein Herz immer schneller schulg. Dort angekommen stieg ich aus dem Auto und rannte zum Aufzug. Maja und Finn kamen nicht einmal hinterher und darüber machte ich mir um ehrlich zu sein in dem Moment auch keine Gedanken.

Überall im Schloss standen Menschen, einige sahen so aus als ob sie die Villa beobachteten und darauf aufpassen, dass nichts weiters passierte. Andere standen besorgt herum und warteten darauf, dass jemand ihnen sagte was los sei. Im Aufzug angekommen fühlte sich die Fahrt wie eine halbe Ewigkeit an.
Ich stieg aus dem Aufzug und schaute mich um. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass ich gar nicht gefragt hatte wo er war. Trotzdem beschloss ich ihn erst einmal hier zu suchen.
Vor seinem Schlafzimmer standen weitere Typen und da wusste ich, dass er hier sein musste. Als ich auf die Tür zulief hielten sie mich auf.
"Wer bist du?" Fragte der eine.
"Ich bin die Luna und wenn ihr mich nicht sofort rein lasst werdet ihr das ganz sicher bereuen."
Sofort senkten alle die Köpfe und traten bei Seite. Ein paar von ihnen entschuldigten sich sogar. Normalerweise würde ich meinen Status nie auf diese Art und Weise ausnutzen, aber mit ihnen zu diskutieren würde mir nur kostbare Zeit rauben.

Ich ging durch die Tür. Will lag auf dem Bett und neben ihm standen vier Männer mit weißen Kitteln, darunter war auch der Arzt der mich behandelte. Auf der anderen Seite standen Will's Eltern und zwei weitere Männer die ich nicht kannte. 
Langsam trat ich an den Kopf seines Bettes heran. Ich hatte Angst davor, dass seine Wunden schlimmer aussahen als ich es mir vorstellen konnte und so schaute ich ihm als erstes ins Gesicht. Seine Augen waren geschlossen, aber man konnte sehen dass er wach war. Es waren so viele Menschen um ihn herum, Dass ich mich nicht einmal traute etwas zu sagen. Schließlich bemerkte Will's Mutter meine Anwesenheit und lief zu mir.
"Gut das du hier bist Lynn. Solange er Kraft hatte hat er die ganze Zeit nach dir gefragt. Geh ruhig zu ihm Schatz." Sagte sie.
Sie war so nett zu mir und nannte mich sogar Schatz, was in dem Moment aber nebensächlich für mich war. Mit kleinen Schritten näherte ich mich Will. Die Ärzte traten bei Seite. Ich kniete mich an die Bettkante wo Will's Kopf lag. Er ballte seine Hände zu Fäusten und ließ wieder locker. Dann streichelte ich ihm durch seine ganz verschwitzten Haare. So schwach hatte ich ihn noch nie gesehen. Als ich seine Stirn berührte machte er die Augen zum ersten mal in meiner Gegenwart auf.
"Lynn? Ich kann dich riechen. Danke dass du da bist. Geht bitte alle raus." Befahl er.
"Alle außer der Arzt der am meisten Ahnung von dem hat was mit ihn los ist." Funkte ich dazwischen. Will konnte nichts dagegen sagen, alleine deswegen weil er zu schwach war.

Seine Mutter gab ihm einen Kuss auf die Stirn und sein Vater drückte seine Schulter kurz. Danach verschwanden alle außer ein Arzt. Es war derjenige der mich damals behandelte.
"Was ist los mit ihm? Und sag es bitte so, dass ich es verstehe." Sagte ich zu ihm.
"Er hat ziemlich schlimme Verletzungen die innerlich geheilt sind, aber die äußeren Verletzungen wollen aus irgendeinem Grund nicht heilen. Als Werwolf heilt man übernatürlich schnell und das gilt auch für tiefe Wunden. Sein Blut ist schwarz und die Stelle könnte sich jeden Moment entzünden." Erklärte er.
"Seine Wunde ist schon entzündet. Er hat Fieber und ich wette wenn ich unter seine Verbände schaue ist seine Haut sehr gerötet. Es kann sein dass eine weiße Flüssigkeit aus seinen Wunden kommt. Zeig sie mir. Die Wunden." Forderte ich ihn auf. 
Er ging auf die andere Seite des Bettes und legte die Decke weg. Dann drehte er Will mit den Gesicht auf meine Seite. Dann zog er sein Shirt hoch. Es war ein riesiger Verband zu sehen.
Man sah das schwarze Blut durch den Verband durchsickern. Die Wunde musste so groß sein, dass sie von der Mitte des Rückens bis zur Mitte des Bauches reichen musste. 
Langsam zog er den Verband ab. Will schaute mich an. Er wollte meine Reaktion sehen. Ich blieb still und verzog keine Miene was mir unglaublich schwer viel bei dem was ich sah. Die Wunde war so groß wie ich es vermutet hatte. Es waren mehrere Kratzspuren zu sehen. Die offenen Hautfetzen waren geschwollen. Man konnte die Farbe  der Haut nicht einmal erkennen bei dem ganzen Blut.

Ich, Alphas Mate?? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt