*Elenas Sicht **
Es wäre ein Lüge, zu behaupten, dass ich noch nie über den Tod nachgedacht habe. Ich habe mich nach dem Tod meiner Eltern mit keinen anderen Gedanken rumgeschlagen, mit keinen weiteren Fragen als:Warum meine Eltern? Warum auf diese fürchterliche Weise? Warum zu diesem Zeitpunkt? Warum mussten ihre Leben ein Ende nehmen? Warum durfte ich weiterleben, während sie ertranken?
Jetzt war mein einziger Gedanke, dass ich es verdiente. Ich hatte im Leben so oft die Möglichkeit gehabt, richtig zu handeln, dennoch traf ich Fehlentscheidungen. Ich hatte so oft die Möglichkeit gehabt, glücklich und dankbar gewesen zu sein, dennoch war mein Herz so oft vor Kummer schwer. Ich hatte so oft die Möglichkeit gehabt, den Menschen, die ich liebe, meine Zuneigung zu zeigen, dennoch verletzte ich sie.
Ich verdiente es. Alles von dem hier. Und auch wenn ich wusste, wie wahnsinnig es war, die Sache auf diese Weise zu betrachten, war ein kleiner Teil von mir erleichtert. Ich müsste nicht mehr leiden. Ich müsste nicht länger ein Vampir sein. Ich müsste nicht länger zu sehen, wie mein altes Ich immer weiter und weiter schwand, während diese seltsame Person, die ich morgens im Spiegel sehe, ihren Platz einnimmt. Ich müsste nicht mehr lügen, weder darüber was ich dachte, noch darüber was ich fühlte. Und zum ersten Mal in meinem Leben war ich zu 100% ehrlich zu mir selbst. Meine Freunde müssen keine Opfer mehr für mich bringen. Ich müsste Stefan nichts mehr vormachen. Ich würde Damon nicht mehr verletzten müssen.
All diese Gedanken erleichterten mir diesen Moment. Ich hatte Angst, aber es war so wahrscheinlich das Beste.
"Katherine Pierce, willst du mich eigentlich komplett verarschen?"
Verwundert blickten Katherine und ich den Neuankömmling an. Damons Augen funkelten uns beide an.
"Keinen Schritt, Mr Salvatore."
Wenn ich gedacht habe, Damon schon einmal angepisst gesehen zu haben, habe ich mich geirrt. Mit jeder vergehenden Sekunde schien seine Geduld sich immer weiter dem Ende zu zuneigen. Meine These bewahrhaftete sich als er sagte:" Meine Teuerste, lassen Sie den Scheiß, nehmen Sie der unschuldigen Damen zu Ihrer Rechten verdammt noch mal das Spielzeug aus der Hand, bevor ich Ihnen beiden einen Arschtritt verpasse. "
Als er unsere verwunderten Gesichtsausdrücke sah, fügte er kleines "Bitte?" hinzu.
Katherine sah zwischen uns beiden hin und her bevor sie dann den Kopf schüttelte. Nun waren 7 ihrer Perlen rot, ein klares Anzeichen dafür, dass Töten nicht okay und als gut einzustufen war.
"Sie verletzt dich, Damon. Du verdienst was Besseres. Siehst du es nicht? Wenn sie weiterlebt, kann keiner von uns ein unbeschwertes Leben führen, keiner von uns. Und du weißt es!"
Ich sah es an seiner zur faltenverzogenen Stirn wie angestrengt er nachdachte.
"Also tust das alles nur meinetwegen?"
"Zum größten Teil", beichte Katherine. Dabei versuchte sie, unschuldig drein zu blicken. So eine Bitch.
Ich war in der Lage zu sehen, wann genau Damon einen Entschluss getroffen hat. Ich sah es an dem bekümmerten Ausdruck und die schwermütige Trauer, die sich um sein wunderschönes Gesicht legten. Und mir war bewusst, dass mir diese Entscheidung nicht gefallen würde. Überhaupt nicht.
"Dann lass uns abhauen."
Zuerst war ich davon überzeugt, dass er es entweder als einen Scherz meinte oder ich mich verhört haben muss. Er konnte es unmöglich ernst meinen.
Katherine sah ihn an.
"Abhauen? Wohin?"
Damon warf mir einen langen Blick zu. Auch wenn er versuchte, die Gefühle zu verbergen, konnte ich seinen Schmerz nur zu gut sehen.
"Du hast Recht. Wir können unser Leben nicht hier führen, nicht so. Wir verschwinden. Wir sorgen dafür, dass du dieses Armband los wirst und wir endlich frei sind. "
Er hielt kurz inne, seine Augen ruhten immer noch auf mir.
"Wir können sie nicht umbringen. Stefans wegen nicht. Aber wir müssen nicht hier sein. Wir müssen sie nie wieder sehen. Wir können endlich unser Glück finden. Nur du und ich."
Ich wusste wie lächerlich es war, unter den Umständen eifersüchtig und verletzt zu sein, doch ich war es. Und als ich Katherines Antwort hörte, war's das endgültig mit meiner Laune.
"Wohin?", fragte sie, unsicher ob sie seinen Worten Glauben schenken sollte.
"Überall hin. Die Welt erkundigen."
Langsam zog sich Katherines Mund zu einem Lächeln.
"Wann?"
Damons Antwort schoss sofort heraus.
"Morgen früh."
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Wenn Katherine Pierce gut wäre...
Fantasía"Zum ersten Mal seit langem schlägt mein Herz. Zumindest glaube ich, dass es schlägt, da ich mir das nervige Pulsieren in meiner Brust nicht anders erklären kann. Wie auch immer, mein Herz schlägt und zum ersten Mal seit langem für jemand anderen al...