Ich riss die Augen auf und setzte mich in meinem Bett auf. Mein Atem ging schnell und Kaltschweiß brach aus. Was war das? Das war kein Traum. Da war ich mir zu 100 % sicher. Aber was war es dann? Ich fühlte mich mit der Person, welche vor mir stand, auf seltsame Art und weise verbunden. Wer war dieser Mann? Und warum fühlte ich reinen Hass ihm gegenüber. Ich hasste ihn im Traum so sehr, dass es beinahe weh tat. Die Augen des Mannes machten mir erstaunlicher Weise auch nicht Angst. Es fühlte sich auf eine unheimliche Art sogar vertraut an. Also, ichh empfand den Mann zwar schon als seltsam, aber warum waren Hayate und Matthew dort? Und nun kommen wir zur wichtigsten Frage. WARUM ZUR HÖLLE, HABE ICH ZU HAYATE GESAGT, DASS ICH IHN LIEBE?! Als ob ich mich in so einen besserwisserischen, egoistischen und seltsamen Typen verlieben könnte. Ich schüttelte den Kopf. So viele unbeantworteten Fragen schwirrten in meinen Kopf herum und ich konnte mir einfach keine Antwort zusammen reimen.
Dieser ganze Traum machte mir Angst, da es sich so anfühlte, als ob ich freiwillig in meinen Tod marschieren würde.
Draußen war es noch immer dunkel. Das hieß warscheinlich, dass ich in dieser Nacht wohl nicht besonders viel Schlaf abbekommen hatte. Ich schaute auf meinen Wecker. 2:00 Uhr morgens. Wow. Ich war um 23:00 Uhr ins Bett gegangen. Drei Stunden Schlaf. Ich glaube ich hatte meine neue Bestzeit erreicht.
Ich legte mich wieder hin und schloß meine Augen. Morgen früh wollten wir uns schon zum trainieren treffen, aber wenn ich keinen Schlaf bekommen würde, konnte ich mich auch nicht aufs Training konzentrieren.
Ich rollte mich auf die Seite und schaute aus dem Fenster. Ich hatte in meinem Zimmer auch ein Dachfenster. Draußen funkelten die Sterne. Es sah wunderschön aus.
So seltsam dass auch war, aber irgendwas in mir sagte mir, das bald gefährliche Zeiten kommen würden. Dieses mulmige Gefühl verfolgte mich schon einige Zeit. Immer wenn ich einen Erwachsenen darauf ansprach lächelte er mich nur an und sagte zu mir, dass ich mir das alles nur einbilde. Aber was ist wenn ich es mir nicht einbilde? Vielleicht sind die anderen einfach nur viel zu naiv.
Ich schaute mir weiterhin die Sterne an. Niemand konnte mir die seltsamen Träume erklären, oder warum ich mich öffters beobachtet fühlte. Niemand wird mir erklären können, warum diese tote Frau auftauchte. Niemand.
Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein, aber was ist wenn wir dann alle an dieser Naivität zu Grunde gehen werden. Ich setzte mich auf und raufte mir durch die Haare.
Ich stand auf, da ich dringend an die frische Luft wollte.
Auf dem Weg nach unten zog ich mir einen alten Pulli meiner Mutter an, der mir viel zu groß war und unten angekommen schnappte ich mir Gartenschuhe und verließ das Haus. Draußen war es dunkel. Das einzige was dafür sorgte, dass ich was sehen konnte, waren die Sterne.
Ich schlich durch die Straßen. Wenn mich jetzt jemand töten will, bin ich ziemlich leichte Beute.
Ich bewegte mich ohne ein bestimmtes Ziel zu haben durch die Gegend. Während ich gegangen bin, schloss ich die Augen. In mir herrschte eine große Unruhe. Am liebsten würde ich weinen, egal ob vor Angst oder vor Verwirrung, aber was nütze es mir, wenn ich jetzt einfach anfangen würde zu weinen. Genau. Gar nichts.
Ich öffnete wieder meine Augen und merkte, dass meine Füße mich Richtung Wald geschleppt hatten. Aber nicht in Richtung Trainingsplatz Wald, sondern in einen richtigen Wald.
Ich drehte mich nach hinten um. Eigentlich war es ziemlich dumm nachts, alleine durch einen Wald zu gehen, aber ich habe nie behauptet, dass ich intelligent wäre. Also ging ich in den dunklen Wald.
Die Bäume schauten bedrohlich aus im dunklem und ich konnte eine Eule hören.
"Wird sind vorläufig die Gruppe Eulen." schoss mir Mias Erklärung in den Kopf. Ich schaute zu den Sternen hoch. War das alles tatsächlich gestern? Mir kam es so vor als wäre es schon Jahre her. Ich ging weiter durch den Wald. Warum ich? Diese Frage schwirrt schon die ganze Zeit in meinen Gedanken. Was hat das alles zu bedeuten?
Ich wünschte meine Eltern würden noch Leben. Dann hätte ich sie in solchen Situationen um Rat fragen können. Sie hätten mich getröstet und mir viele Tipps gegeben. Also so stelle ich es mir zumindestens vor. Ich habe schon vor langer Zeit mein Schicksal akzeptiert so wie es ist, da ich ja sowieso nichts dagegen tun könnte. Ich schüttelte den Kopf. Jetzt bloß nicht sentimental werden Lucy. Du hast gerade ganz andere Probleme und fragen, die deutlich wichtiger sind als deine Sehnsucht nach einer Familie. Dachte ich. Ich war mittlerweile an einer Art Lichtung angekommen und bemerkte, das Hayate dort auf einem Baumstamm saß. Er betrachtete die Sterne. In der Hoffnung, dass es mich nicht bemerkt hatte drehte ich mich um und ging einen anderen Weg entlang. Ich hatte jetzt gerade nicht die Kraft dazu mich mit einem Besserwisser herum zu schlagen. Obwohl es mich schon interessierte, was er mit diesem seltsamen Traum zutun hatte. Ich blieb stehen, da mir bewusst wurde, wo ich gerne in diesem Wald hin möchte und lief los. Einer meiner Lieblingsplätze war hier nicht weit infernt. Es lag in einem kleinem Tal. In dem Tal mündete ein langer Fluss, an den ich mich eigentlich immer in solchen Situationen setzte. Nach kurzer Zeit war ich auch angekommen. Nachts war dieser Ort einfach noch viel schöner. Die Sterne und der Mond spiegelten sich im Wasser und hinterließen ein hübches Glitzern. ich setzte mich an den Rand des Flusses und schloß die Augen. Einen Moment ruhe habe ich mir gewünscht und hoffte ihn hier zu bekommen. Doch mal wieder war das Glück nicht mit mir. Ich hörte ein lautes knacken neben mir und zuckte erschrocken zusammen. Eine Person setzte sich neben mich ans Wasser und schaute mir in die Augen. Ich dachte er hatte mich nicht bemerkt. Aber mal wieder lag ich falsch. Die Person neben mir war Hayate.
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Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1
ФэнтезиWas passiert, wenn das Leben schon einem vorher bestimmt ist? Ist es dann noch sein eigenes Leben? Kann man in so einem Leben überleben? Was ist wenn man wie ich, zu den legendären Acht gehört....