Es ist nun eine Woche vergangen. Eine Woche ist es mit der toten Frau, dem Schlachtfeld und der toten Seele her. Es ist schon eine Woche her, dass wir in unsere Einheite aufgeteilt wurden, dass ich mein Element entdeckt hatte und dass wir uns mit Hilfe von Mia und James ein paar Angriffe ausgedacht und geübt hatten. Heute war der Tag, an dem wir unseren ersten Auftrag bekamen und unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen sollten. Um diese Mission zu bekommen, mussten wir zum Dorfoberhaupt James. Ja. Auch er hieß James. Mit der Zeit habe ich angefangen die beiden mit James und böser James zu unterscheiden. Böser James ist das Dorfsoberhaupt und hat sich den Titel erkämpft, weil ich ihn nicht sonderlich leiden konnte. Aber das ist jetzt auch egal.
Die Frage ist nur, ob wir eine Mission bekamen, in der wir Hotaka verlassen sollten oder nicht. Falls ihr euch jetzt fragt, was Hotaka genau sein soll, kann ich euch ganz einfach diese Frage beantworten. Hotaka ist unser Dorf. Es gibt noch einige andere Dörfer, die sind aber durch eine Art Dschungel oder gigantischen Wald getrennt. Das näheste Dorf liegt um die sechs Stunden Fußmarsch entfernt und nennt sich Asahi. Hotaka bedeutet übersetzt Stern und Asahi, untergehende Sonne.
Ich befand mich so wie eigentlich jeden Morgen in Richtung Dorfzentrum. Seit letzter Woche schwirrten mir viele Fragen durch den Kopf, auf die ich bisher noch keine Antworten hatte. Am meisten verwirrte mich... Ach was! Mich verwirrte einfach alles gleich stark. Warum sollte ich mit Matt reden? Warum ist die tote Seele einfach verschwunden? Wer war die tote Frau? Was sollte dass mit dem Schlachtfeld bedeuten? Diese und noch dutzend weitere Fragen schwirrten mir unbeantwortet durch den Kopf.
Den ganzen Weg bis zu Rathaus war ich am grübeln. Als ich angekommen war hatte ich immer noch keine Antworten. So langsma bekam ich das Gefühl, dass ich nie diese Antworten bekommen würde. Kopfschüttelnd öffnete ich nun die Tür des Rathauses und trat ein. Doch ich war nicht alleine. Vor mir stand auch schon Katy, die mich angrinste. "Hey!" begrüßte ich sie und wir umarmten uns kurz. "Hallöle!" begrüßte sich mich nach der Umarmung auch, aber auf ihre ganz eigene Art und Weise. "Und? Und? Und? bist du schon aufgeregt?" fragte sie mich und machte kleine hüpf bewegungen. Katy veränderte sich nie. Sie ist immer das aufgedrehte etwas einer Freundin. "Natürlich bin ich aufgeregt!" antwortete ich wahrheits gemäß. Warum sollte ich es auch nicht sein? Es war immerhin unsere aller erste Mission!
Katy trug heute ein braunes Top, komniniert mit einer blauen Jeans. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gemacht und sie trug ihre Waffe an den Schlaufen ihrer Jeans. Sie hatte sich nach zwei Tagen überlegen, endlich für eine Waffe entschieden. Katy hatte nach langen hin und her sich für die Peitsche als Grund Waffe entschieden und sie konnte gut mit ihr umgehen. Zwar noch nicht perfekt, da sie zwischendurch ihr Ziel verfehlte, aber wenn sie traf, dann dies ziemlich weh. Ich hatte die Ehre schon in einem Übungskampf.
Ich trug heute ein grünes T-shirt und eine schwarze Jeans. Meine Haare hatte ich ebenfalls in einem Pferdeschwanz nach hinten geräumt. Eine Waffe besaß ich noch immer nicht und ich glaube insgeheim waren alle froh darüber, dass ich mich dafür entschieden hatte, ohne Waffe meine erste Mission zu erledigen. Ich muss persönlich sagen, dass mir trotz allem die Kurzschwerter am besten gefallen hatten. Das Problem war einfach nur, dass alle Kurzschwerter sich komisch in meiner Hand anfühlten. "Wir finden bald deine Waffe. Das versprech ich dir." hatte Mia mir gestern, nach einer weiteren erfolglosen Waffen auslese ins Ohr geflüstert. Wenn dieser Tag kommen sollte, dann lade ich meine beste Freundin zum Eis essen ein, dachte ich mir.
Katy und ich unterhielten uns noch eine Weile, bis dann Matt und Hayate kamen. Matts und Hayates Haare sahen beide verwuschelt aus. Typisch Jungs halt. Matt trug eine blaue Jeans und ein weißes T-shirt. Er hatte sich seinen Dolch so wie Katy an der Hose befestigt. Hayate trug auch eine blaue Jeans, dazu aber ein schwarzes T-shirt. An seinem Rücken hatte er einen Köcher befestigt und in der rechten Hand hielt er seinen Bogen. Hayate war Linkshänder, so wie Katy, während Matt und ich Rechtshänder waren. Nun standen wir hier zu viert.
"Hi." begrüßte uns Hayate. Ich schaute ihm ins Gesicht und antwortete mit "Morgen." Matt war schon immer der offenerer Typ von den beiden gewesen, der boxte nähmlich Hayate in die Rippen. "Was Hi? Man Kumpel, warum bist du immer so langweilig!" beschwerte er sich bei Hayate. Hayate schaute ih nur überrascht an. "Was soll ich denn bitteschön machen?" fragte er ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ich weiß nicht, sei einfach nicht so verkrampft!" entgegnete Matt. Katy und ich warfen uns einen Seitenblick zu. Die hatten sie doch nicht mehr alle. Auf Hayates Gesich bildete sich ein böses Grinsen, während er auf mich und Katy zu ging. "Oh mein Gott ihr beiden! Wie geht es euch denn heute so?" fing er an. Ich hob meine Augenbrauen. Also. Das. War. Unheimlich. Katy aber lies sich aber sofort auf sein Spiel ein und verstellte ihre Stimme. "Sehr gut!" Sie lehnte sich näher zu Hayate. "Boah. Hast du heute Lucy gesehen. Die sieht heute voll aus, als hätte sie Geister gesehen!" dabei senkte sie ihre Stimme. Hayate warf mir einen Seitenblick zu. "Ach dass bildest du dir nur ein. Die ist immer so blass!" Jetzt reichte es. Lachend ging ich auf Matt zu. "Boah Matt. Schau die mal die beiden an. Wie sie reden und wie sie aussehen." fing ich an. Matt zwinkerte mir zu. "Ja. Dieser Hayate ist auch der schlimmste von den beiden. Er und seinen komischen Bogen. Er tut so, als wäre er toll damit, dabei sieht er mit den Bogen aus wie so ein Elefant!" "Als ob dass einen Unterschied macht, ob mit oder ohne Bogen!" setzte ich noch einen hinzu. Einen kurzen Moment schauten wir uns alle an, bevor wir in schallendes Gelächter ausbrachen.
Genau dass liebte ich an unserer Einheit. Wir konnten uns über den anderen lustig machen, ohne dass er uns das Übel nahm. Wir unterhielten uns noch einige Zeit zu viert, als dann auchg schon James und Mia die Treppe herunter kamen. Beide schauten nicht unbedingt zufrieden aus.
"Kommt. James erwartet uns" sagte Mia. Kein Hallo, kein Wie gehts, oder seit ihr schon aufgeregt. Irgendetwas stimmte hier nicht. "Alles in ordnung?" fragte ich vorsichtig. James schüttelte nur den Kopf. "Das kann euch gleich James selbst erklären.
Wir folgten den beiden einige Zeit durch das Rathaus. Nach geraumer Zeit waren wir bei einer großen Tür angekommen. Mia klopfte. "Herein!" ertönte eine tiefe bass Stimme. Wir traten ein und James schaute jeden lächelnd an, bis auf mich. Mich schaute er misstrauisch an, als würde er erwarten, dass ich jeden Moment aufspringen und ihm die Augen auskratzen würde. Wenn er mich weiterhin so anschauen wird, mache ich dies wirklich, dachte ich mir. Er schien auch zu merken, dass mich das Nervös machte und schaute weg. "Also. Heute werdet ihr eure erste richtige Mission antreten. Wenn ihr diese erfolgreich erfüllen könnt, dürft ihr weiterhin ein Elementarkrieger bleiben, wenn nicht, dann nicht." fing er an. Ich runzelte die Stirn. Dass war eine neue Regelung. Vorher sollte jeder der ein Elememt besaß auch ein Krieger werden, da es gar nicht so viele von gab und jetzt? Jetzt wurden wir einfach aussortiert. "Daher werdet ihr ohen Mia und James diese Mission antreten müssen. Sie könnten sich nicht zurückhalten und würden für euch im Kampf kämpfen, wenn irgendetwas schief laufen würde, daher zieht ihr alleine los und die beiden bleiben hier." Was? Das war ganz neu. So was wurde vorher nir, niemals auch nur ausprobiert, da wir erst seit einer Woche richtig dabei waren. Ich schaute in die Gesichter der anderen. Katy sah so aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen, Hayate sah verunsichert aus und Matt schaute so aus, als würde er gleich den Kerl hinterm Schreibtisch anspringen. "Das können Sie nicht machen! Das ist viel zu gefährlich!" rief Matt aus und wenn Matt schon damit anfing, dann war das wirklich viel zu gefährlich. "Wenn ihr euch widersetzten wollt, dann könnt ihr gleich euren Status als EK ablegen." erwiederte er nur ruhig. Wie ich diesen Kerl nur verabscheute. Ich hasste ihn mit jeder Faser meines Körpers. "In eurer Mission werdet ihr einen Gegenstand von uns nach Asahi bringen. Sie werden euch auch etwas geben, was ihr dann unversehrt nach Hotaka bringen werdet. Um 14:00 Uhr trifft ihr euch am Tor, dass aus dem Dorf raus führt und macht euch auf den Weg. Viel Glück!"
Uns war allen klar, dass es in dieser Mission um alles ging. Um unser Leben, unserer Existenz als EK und um unseren Stolz. daher packten wir uns alle Zuhause einen Rucksack, mit Vorräten, erste Hilfe Zeug und Waffen. Auch ich nahm eine Waffe mit. Einen kleinen Dolch, der mir im Notfall das Leben retten sollte. Wir trafen uns wie befohlen um 14:00 am Tor. Keiner sagte was. Wir gingen stillschweigend in den Wald, wo jede Gefahr drin lauern könnte.
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Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1
FantasyWas passiert, wenn das Leben schon einem vorher bestimmt ist? Ist es dann noch sein eigenes Leben? Kann man in so einem Leben überleben? Was ist wenn man wie ich, zu den legendären Acht gehört....