Kapitel 22: Wo ist die Fähigkeit?

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"Also setz dich besser erst hin, bevor wir anfangen." meinte Matt. Dabei schaute er mich an. "Warum soll ich mich hinsetzen?" fragte ich zurück. "Naja es ist immer sehr anstrengend die Fähigkeiten der Acht zu verwenden, daher wird es einfacher sein, wenn du dich zuerst hinsetzt. Außerdem habe ich keine Lust den anderen die Situation zu erklären, wenn du dir morgen irgendwie weh tust, durch Übermüdung. " ich nickte und setzte mich brav auf den Boden. Genau hier saß ich auch, als ich Hayate zufälligerweise in der Nacht getroffen hatte. Seit dem Gespräch ist einige Zeit vergangen und weder er noch ich, haben einander auf die merkwürdige Situation angesprochen. Matt schlich sich nun vor mich hin. "So, wir haben zwei Möglichkeiten, wie wir deine Fähigkeit erforschen könnten. Entweder mit oder ohne Hilfe meiner Magie." er schaute mir wieder durchdringend in die Augen. Sowieso schaute er in den letzten Tagen sehr intensiv. Ich konnte nicht sagen, ob er generell einen Menschen so intensiv anschaute, oder ob es eine Gewohnheit seiner Fähigkeit von der Nummer 5 war. Doch von so etwas ließ ich mich nicht einschüchtern, da ich wusste, dass ich ebenfalls einen intensiven Blick hatte. "Was bedeutet das erforschen, mit Hilfe deiner Magie?" Sein Blick veränderte sich von intensiv zu etwas verlegen. "Nunja, es wäre in dem Sinne einfacher, dass ich mit meinem Geist in deinen Körper schlüpfen würde, um dann deine Fähigkeit zu bestimmen und zu aktivieren..." bevor er weiter reden konnte unterbrach ich ihn schnell. "Also nehmen wir die andere Möglichkeit. So sehr ich dich auch mag Matt, umso weniger möchte ich, dass du dich in meinem Körper befindest." er nickte nur verständnisvoll und sprach weiter. "Ja das müssen wir auch nicht machen. Nur, musst du dann deine Fähigkeit selber hervorbringen und das ist deutlich schwieriger, als wenn ich dir dabei unter die Arme greifen würde." ich zuckte mit meinen Schultern. "Es ist jetzt vielleicht einfacher, aber ich muss später auch alleine diese Fähigkeit erspüren und einsetzen, daher sehe ich es als gute Übung für später." seufzend setzte er sich hinter mich. Ich drehte mich höflicher Weise zu ihm und richtete damit dem Fluß den Rücken zu. "Also ich habe schon gesehen, wie du deine Fähigkeit ungewollt eingesetzt hattest. Das war, als du an unserem einen Trainings Tag umgekippt bist. Ich konnte erkennen, dass du deine Fähigkeit eingesetzt hast, an deinen Augen." dabei tippte er mir zwischen die Augen." Diese und weitere körperliche Veränderungen sind, bei den Fähigkeiten der Acht normal... " ich unterbrach ihn:" Also ändert sich deine Augenfarbe auch? " fragte ich ein wenig miss mutig, da ich diesen Blödsinn, den er mir erzählte kaum glauben konnte. Doch Matt nickte nur geduldig und schloss seine Augen. Kurze Zeit später öffnete er seine Augen wieder und schaute mich nicht mit seinen sonst blauen Augen, sondern mit weißen oder besser gesagt milchigen Augen an. Das sah sehr gruselig aus, wie er mich mit einem leeren Blick betrachtete. "Wenn ich den Körper einer anderen Person übernehme, passen sich meine Augen, der Augenfarbe meines Gegenübers an." mit großen Augen schaute ich ihn an und begann hektisch meine Arme in einer ablehnende Geste zu bewegen. "Bevor du fragst, nein ich will nicht, dass du dass an mir ausprobiert." er versuchte noch einen Moment ernst zu bleiben, denn ich konnte er nicht an sich halten und fing an lauthals zu lachen. Lächelnd ließ ich ihn zu Ende lachen. Als er fertig war, schüttelte er seinen Kopf und schloss seine Augen, nur um sie ein paar Sekunden später wieder zu öffnen. Nun hatten siene Augen wieder den blauton, den sie immer hatten. "Also, genug über mich und meine Fähigkeit. Wir sind immmerhin hier um deine Fähigkeit zu erwecken." ich stimmte ihm wortlos mit einem nicken zu. "Okay was soll ich machen?" fragte ich ihn, bereit eindlich zu beginnen. "Also, jeder der acht Krieger erweckt sein Element ein wenig anders. Aber im Großen und Ganzen erspürt man die Fähigkeiten in sich, greift nach ihr und konzentriert sich auf das Gefühl, das die Fähigkeit in einem hervor bringt. Daher würde ich vorschlagen, indem wir damit anfangen, dass du versuchst dich auf dich und ein unbekanntes Gefühl zu konzentrieren." ich atmete laut aus. Irgendwie hörte sich das hervorbringen der Fähigkeit nach einer langen und mühseligen Prozedur an. Dennoch schloß ich die Augen und versuchte mich auf meinen Körper zu konzentrieren. Das einzige Geräusch, dass von mir wahrzunehmen war, war mein leiser Atem. Ich versuchte mich mehr, auf meinen Körper zu konzentrieren, doch ich spürte einfach nichts. Ich wusste einfach nicht, auf was oder worauf ich mich genau fixieren sollte. So vergang dann Zeit. Wie viel konnte ich leider nicht sagen, aber es fühlte sich wie Stunden an. Irgendwann öffnete ich wieder frustiert meine Augen. "Kannst du mir wenigstens sagen, wie sich dieses seltsame Gefühl anfühlen soll?" Entspannt lehnte er sich nach hinten. "Ich würde es dir sagen wirklich, aber ich kann es nicht. Es fühlt sich bei jeder Person anders an. Bei mir war es beispielsweise eine leichte Wärme die von meinem Gesicht ausging. So ein wenig, als wenn man erröten würde." entschuldigend lächelte er mich wieder an, was mir aber nur wenig in dem Moment half. Kopfschüttelnd schloß ich wieder meine Augen und suchte wieder nach einem unbekannten Gefühl. Dies ging lange weiter. Sogar sehr lange. Wir brachen das "Training" ab und verabredeten uns wieder für den nächsten Tag. Und das ging über mehrere Tage so. Tagsüber trainierte ich mit Mia immer wieder mein Element zu Eis umzuwandeln, wobei ich auch nur kleine Fortschritte machte. Manchmal klappte es, manchmal nicht. Das einzig gute an dem Schwert war, dass ich mir nie Gedanken darüber machen musste, wie ich es wieder los wurde, denn es verschwand einfach, wenn ich es weglegte und mich nicht mehr auf das Eis konzentrierte. Wobei die Umwandlung von Wasser zu Eis für mich sehr anstrengend war. Mia meinte, das es eine reine Übungssache war. Wie Joggen. Umso öfter man das übte, umso einfacher, besser und schneller war man in der Veränderung des Elements. Dagegen übten, oder besser gesagt suchten Matt und ich jeden Abend nach meiner Fähigkeit als Nummer 8. Wobei wir, oder besser gesagt ich, ziemlich erfolglos war. Dieser Tagesablauf wiederholte sich einige Zeit, bis wir von Mia und James eine Aufgabe zugeteilt bekommen hatten. Beide liefen am Morgen auf uns zu, mit einem Briefumschlag in der Hand. Als beide am Trainingsplatz angekommen waren, riefen sie uns zu sich und begannen auch schon uns in die Situation zu erklären. "Unsere Einheitsgruppe hat soeben von dem Staatsoberhaupt eine Aufgabe bekommen. An dieser Aufgabe dürfen allerdings nur drei von euch teilnehmen und diese drei wurden sogar von ihm bestimmt." Mia machte kurz eine Pause, da sie ohne Unterbrechung uns versuchte die Situation zu erklären. Nachdem sie kurz wieder Luft geholt hatte, sprach sie weiter: " Also, die drei die an der kleinen Mission teilnehmen sind Katy, Hayate und Lucy. Matt, du wirst hier bei uns bleiben und ganz normal weiter trainieren." hilfesuchend schaute sie james an, damit er weiter übernahm. Er atmete einmal laut aus und führte ihre Erklärung weiter aus: "Ihr drei werdet gleich diesen Briefumschlag erhalten. Ihr müsst dafür sorgen, dass der Briefumschlag verschloßen zu seinem Empfänger kommt, da er wichtige Informationen über die ganzen Regierungssachen enthält. Ihr sollt den Brief zu einem Treffpunkt bringen. An diesem Treffpunkt warten auf euch Elementarkrieger aus Asahi. Diese werden den Brief annehmen und zum Staatsoberhaupt weiterleiten. Ihr erkennt die richtigen Elementarkrieger von Asahi an dem Siegel, dass sie bei sich tragen werden. Das ist das Siegel, das ihr das letzte Mal nach Asahi bringen solltet." Er überreichte uns den Briefumschlag und Hayate steckte ihn sich ein. "Noch irgendwas Wissenswertes?" fragte er in die Runde, worauf Mia ihn anschaute. "Speziell zu eurer Mission erst mal nicht. Dennoch will ich euch noch einen Rat geben. Vertraut nicht jedem den ihr auf dem Weg treffen werdet. Auch wenn alle hier behaupten, dass wir in Frieden leben, stimmt dies auch nur bedingt. Es gibt immernoch Gruppen, die mit dieser Situation unzufrieden sind, oder einfach nur nach Macht streben. Habt daher immer eure Augen und Ohren offen." James sah sie vorwurfsvoll an. "Mia!" rügte er sie, worauf sie nur mit den Schultern zuckte. "Das ist nur die Wahrheit und das weißt du auch!" sie starrte ihm durchdringend in die Augen. Gespannt verfolte ich das hin und her der beiden, bis ich von Hayate am Arm gepackt wurde und damit aus meinen Gedanken gerissen wurde. "Wir treffen uns in 20 Minuten vorm Rathaus, mit gepackten Sachen. Okay?" fragte er mich und Katy. Ich nickte ihm mit einer geweissen Nervösität und Vorfreude zu. Diese gemischten Gefühle entstanden durch die zwei Situationen die aufeinander trafen. Die Vorfreude entstand durch eine gewisse Kampfsicherheit die ich mir im Training ohne Waffen angeignet habe. Die Nervösität entstand durch Mias Warnung. Und diese Warnung bestätigte nur mein Misstrauen gegenüber dem angeblichen Frieden, indem wir Lebten. Dennoch verließen wir drei den Trainingsplatz um uns für die bevorstehende Mission vorzubereiten.

Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt