Kapitel 21: Die Fähigkeiten der Acht

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Ich schaute wieder auf das wunderschöne Schwert in meiner Hand. Es fühlte sich perfekt an. Es war nicht zu schwer für mich und auch nicht zu lang, doch es fühlte sich immer noch so seltsam an, dass ich das Schwert gemacht hatte. "Warum... Nein. Die besser Frage ist, wie habe ich das Schwert gemacht?"  fragte ich Mia verwirrt. Sie schaute daraufhin James an, welcher mir dann antwortete. "Du bist mit der Fähigkeit geboren worden, dein Element zu verändern. Deine Mutter konnte das schließlich auch. Wir hatten es nur bisher ausgeschlossen, dass du dein Element verändern könntest, da dein Vater nicht die Fähigkeit dazu hatte. Dadurch sank die Wahrscheinlichkeit dass auch du dein Element verändern könntest, doch da lagen wir wohl falsch. " Das Gefühl, dass durch mich hindurch strömte als ich mein Element verändert hatte, fühlte sich unbeschreiblich schön an. Doch ich wusste nicht, wie ich dieses Gefühl hätte wieder hervorheben können. Ich schaute Mia an, da ich wusste, dass sie ebenfalls ihr Element verändern konnte. Bei ihr war es von rotem Feuer, zu blauem und heißeren Feuer. Bei mir war es von Wasser zu Eis. Obwohl einer meiner anderen Teammitglieder auch sein Element verändern könnte? Ich schaute zuerst Katy an. Sie lächelte mich an und strahlte so wie immer. Ja ich könnte mir vorstellen, dass sie mehrere Elemente beherrschen könnte. Allein schon weil ihre Eltern ihr Element verändern konnten. Mein Blick schweifte weiter zu Matt. Er lächelte nicht. Er schaute mich konzentriert an. Dadurch bildete sich eine Falte auf seiner Stirn. Ich glaubte nicht, dass er sein Element verändern könnte. Zu ihm passte das einfach nicht. Als nächstes ließ ich meinen Blick zu Hayate wandern. Dieser schaute mich nicht an. Sein Blick war auf seine Hände gerichtet und er runzelte seine Stirn. Ich hatte das Gefühl, dass ihm irgendwie die ganze Situation zu viel war. So als würde er etwas verbergen. Ich wollte gerade etwas zu ihm sagen, als er mich doch anschaute. In seinen grünen Augen, war Kälte und Schmerz zu erkennen. Zwei Emotionen, die eigentlich nicht parallel zueinander laufen konnten. Und doch war es das, was ich in seinen Augen erkennen konnte. Ich fragte mich zu diesem Zeitpunkt was mit ihm los sei, doch als ich ihn darauf ansprechen wollte, fing Mia an zu sprechen und unterbrach den Moment, indem ich Mitleid zu Hayate entwickelt hatte. Sobald sie anfing zu sprechen verschwand auch der Ausdruck aus Hayates Augen und er war wieder... naja normal. "Das ist zwar eine Überraschung, dass du dein Element verändern kannst, aber es war auch nicht auszuschließen. Deine Mutter konnte immerhin auch ihr Element verändern. Das Einzige, was sich jetzt dadurch verändert ist für erste Zeit dein Training Lucy. Ich werde jetzt wieder mit dir alleine Trainieren, damit du lernst, dein Element zu verändern. Die anderen werden solange mit James weiter trainieren." Ich schaute nochmal sicherheitshalber zu Hayate, doch er hatte wieder einen normalen Blick und lächelte mir zu. "Naja dann viel Glück Lucy". Das war das letzte, was er mir an diesem Tag sagte. Während des ganzen weiteren Trainings sprach er kein Wort mit mir und ging auch nach Hause, ohne sich zu verabschieden. Sein seltsames Verhalten wunderte mich zwar schon, aber ich hatte andere Dinge im Kopf, die auch zu erledigen waren. Es war mittlerweile dunkel geworden. Morgen wollten Mia und ich mit dem speziellen Training beginnen, doch jetzt musste ich weiter. Ich musste alle Gedanken aus meinem Kopf verbannen, da ich sonst zu abgelenkt sein würde und das könnte laut Matt fatale Auswirkungen haben. Er wollte heute anfangen mit mir die Fähigkeiten der Nummer 8 zu erforschen. Also setze ich mich auf den alten vertrauten Stein, schloss die Augen und wartete auf Matt. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und tippte mir einmal auf meinen Hinterkopf. Ich öffnete wieder meine Augen und drehte mich zu ihm um, um ihn anschauen zu können. Matt schaute mich einfach nur an und nickte mir zu. "Bist du dir sicher, dass du das hier durchziehen möchtest?" fragte er nochmal. Das gleiche hatte er mich schon in Asahi gefragt, als er mir davon erzählt hatte dass ich Nummer 8 sei. Doch genauso wie in Asahi nickte ich ihm zu. "Natürlich. Ich muss auch bereit sein, diese Fähigkeit ist immerhin auch ein Teil von mir." Er sah nicht wirklich begeistert aus. "Also an deiner Stelle würde ich diesen Moment so weit es geht herauszögern, denn..." begann er wieder, um mich doch noch umzustimmen, doch diesen Versuch blockierte ich schnell. "Du bist aber nicht ich Matt und ich möchte, dass ich jeden Aspekt von mir kennen, auch wenn er sehr gefährlich ist." Er schüttelte nur den Kopf. "Du verstehst gar nichts." meinter er nur noch bitter. "Wie soll ich auch, wenn mir niemand etwas erklären will und alle versuchen meine Fähigkeiten zu verstecken." Dabei stand ich auf und schaute ihm fest in die Augen. "Bitte. Hilf mir. Ich weiß nicht, ob ich das ohne dich schaffen werde." er starrte zurück und seufzte anschließend einmal laut. "Na gut. Aber vergiss nicht, ich habe dich gewarnt." glücklich grinste ich ihn an. "Danke." meinte ich, wobei ich den erleichterten Unterton in meiner Stimme nicht verstecken konnte. "Freu dich nicht zu früh, denn das Leben als einer der Acht ist nicht einfach." Dabei drehte er sich um und meinte: "Komm mit." Ich folgte ihm vom Trainingsplatz weg. Matt bewegte sich ziemlich schnell durch das kleine Wäldchen, indem der Trainingsplatz versteckt war. Ich musste ihm schon fast hinterher laufen. Während wir durch die Dunkelheit liefen, kamen mir einige Fragen in den Kopf. "Matt? Welche Nummer bist du eigentlich?" Er blieb kurz stehen und schaute mir in die Augen. "Nummer 5." sagte er dann nach einer kurzen Stille. "Nummer 5 also. Was ist eigentlich das besondere an den Nummern? Warum haben wir überhaupt Nummern? Man könnte uns doch einfach die acht Krieger nennen." überlegte ich damals laut vor mich her. Er drehte sich daraufhin wieder um und ging weiter. "Die Nummern sind mit absicht so gelegt. Sie symbolisieren die Fähigkeiten und Stärken der Krieger." dabei runzelte ich die Stirn. "Welche Fähigkeiten besitzen denn die Nummern?". Matt seufzte laut. "Also du musst wissen, dass die Fähigkeiten der Nummern immer auf zwei Leute verteilt sind. Das bedeutet Nummer 1 und 2 haben die gleiche Fähigkeit, Nummer 3 und 4...". "Jaja." unterbrach ich ihn schnell. "Ich habs schon verstanden." Er schüttelte denn Kopf und redete weiter. "Die erste Fähigkeit der acht Krieger ist, in die Zukunft zu schauen. Diese Fähigkeit teilen sich Nummer eins und zwei. Nummer 3 und 4 können in die Köpfe der anderen schauen. Praktisch wie Gedankenlesen. Doch es funktioniert nur wenn sie einem in die Augen schauen. Die Fähigkeiten von Nummer 5 und 6 sind schon körperlicher. Sie können bei Körperkontakt mit einer anderen Person in den Geist der Person schlüpfen und deren Körper übernehemen..." Dabei schaute ich ihn konzentriert an. Er war Nummer 5. Das bedeutete er könnte jeden Moment in meinen Körper eindringen, wenn er wollte. Dieser Gedanke war erschreckend und gruselig zugleich. "... und Nummer  7 und 8 haben eine... andere Fähigkeit. Sie können einige Dinge tun, doch ihr größtes Fähigkeitengebiet liegt in der Geisterwelt. Sie kommunizieren mit ihnen, holen sie in die menschen Welt und betreten auch die Welt der Geister." Dabei schauderte er. Matt redete auch nicht weiter und ich fragte erstmal nicht weiter nach. Ich dachte über all diese Fähigkeiten nach und musste dabei unwillkürlich an die tote Frau und an die tote Seele denken. Könnten das Geister gewesen sein? Und würde das bedeuten, dass ich entweder Nummer 7 oder 8 bin. Lange konnte ich nich darüber nachdenken, da Matt uns in den Wald geführt hatte, in dem ich Hayate getroffen hatte. Wir bewegten uns auch auf den Fluß zu, an dem wir saßen. "Das ist deine letzte Chance Luce. Noch kannst du gehen." Er schaute mir eindringlich in die Augen. "Da liegst du falsch. Ich kann nicht einfach gehen, da diese Fähigkeit ein Teil von mir ist. Und außerdem möchte ich wissen, welche Fähigkeit ich besitze." Anschließend schaute ich auf das Wasser im Fluß, dass wunderschön im Sternenlicht glitzerte. "Gut dann lass uns anfangen."

Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt