Kapitel 26: Trainingspartner

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James und Mia diskutierten nicht lange mit uns. Nachdem sie merkten, dass sie uns nicht umstimmen konnten, gaben sie uns ihre Erlaubnis, wobei ich von Mia besorgt angeschaut wird. Dennoch sollten wir diesen Entschluss auch mit unseren Eltern und Erziehungsberechtigten besprechen. Auch durften wir erst aufbrechen, wenn wir einen Trainer vorweisen konnten, der zumindest -laut Mia- so tat, als würde er ernsthaft mitkommen, um uns zu Trainieren. Um ehrlich zu machten mir all diese Bedingungen keine Sorgen, bis auf die Tatsache, dass ich mir einen Trainer besorgen musste. Dabei musste es sich schließlich um eine Person handeln, die sich mit den Fähigkeiten der 8 Krieger auskannte. Nachdem Mia und James uns ihre Bedingungen genannt hatten, verließen wir alle den Trainingsplatz. Jedoch begaben wir uns alle in verschiedene Richtungen. Matt wollte noch in die Bibliothek um dort mach Büchern zu schauen, die ihm vielleicht bei der Erforschung seiner Fähigkeiten helfen würde. Er würde sicherlich seine Mutter zu der Trainingsreise mitnehmen können. Sie kannte sich wahrscheinlich ganz gut mit den 8 Kriegern aus. Schließlich war ihr Ehemann auch einer von ihnen. Während ich überlegte, wen ich mitnehmen konnte auf diese Trainingsreise, wanderte ich durch die Innenstadt. Es war noch gar nicht solange her, dass ich hier vorbei gehen musste, um zur Einteilung der EKET zu gelangen. Leicht schmunzelnd blieb ich stehen. Als die Leute erfahren hatten, dass Hayate und Matt zu unserer Gruppe gehörten, würde ich noch mehr gemieden als vorher und Katy hatten sie alle eifersüchtig angeschaut. Der Tag der Einteilung war etwas ganz besonderes für mich und nun gehe ich auf eine Trainingsreise und verlasse meinen Heimatort für eine längere Zeit. Auch drauf freute ich mich ungemein.

Ich schaute zum Rathaus. Genauso vermodert wie immer stand es dort. Nur diesmal erhielt es meine Aufmerksamkeit, als ich sah, dass Mia und James gerade dieses Gebäude verließen. Beide wirkten angespannt und als sie mich entdeckten, winkten sie mich zu sich. Etwas irritiert ging ich auch zu ihnen. „Lucy, ich weiß, dass kommt jetzt etwas ungelegen und seltsam, aber du musst einmal mit dem Staatsoberhaupt reden." sprach Mia. Etwas verwirrt, glitt mein Blick wieder zum Rathaus. Was würde er nur von wollen können. „Warum soll ich mit ihm sprechen?" fragte ich zurück. Soweit ich weiß, hatte ich nichts angestellt und sonst möchte er eigentlich nie mit jemandem freiwillig sprechen. James atmete einmal tief aus. „Es geht um eure Trainingsreise. Wir haben ihm ebend Bericht  erstattet und er genehmigt auch diese Reise, jedoch will er vorher einmal mit dir reden." überrascht schaute ich die beiden an. „Aber warum?" fragte ich zurück, aber die beiden zuckten auch nur resigniert mit den Schultern. „Das wollte er uns nicht sagen. Dass musst du wohl alleine herausfinden." damit verabschiedeten sich die beiden von mir und ich stand noch einen Moment vorm Rathaus und versuchte meine Nervosität zu unterdrücken. Wenn er mit jemanden sprechen wollte, hatte dass nie etwas gutes zu bedeuten.

Ich betrat das Rathaus und machte mich auf den Weg zu seinem Büro. als Ich vor deinem stand atmete ich noch einmal tief ein und aus und klopfte leicht an der Tür. Ich wartete solange, bis ich ein leicht verärgertes „Herrein!" hören konnte. Also öffnete ich langsam die Tür und betrat sein Büro. Hinter mir schloss ich leise die Tür und drehte mich zu ihm. Er saß hinter seinem Schreibtisch, der mit einigen Papieren dekoriert waren. Auch ziehrte eine Kaffetasse auf dem Schreibtisch. Sonst war das Büro nur mit ein paar Bücherregalen hinter ihm und mit einem Kaffetisch inklusive ein paar Sesseln in der linken Ecke ausgestattet. Wenn man sich das überlegt war die Dekoration ziemlich trostlos. Keine Bilder, keine Gemälde, keine Pflanzen. Es war einfach nur trostlos. Aber wenn man nur zum arbeiten hier sitzen musste, sollte dass wahrscheinlich auch aushaltbar sein. James beobachtete mich ab dem Moment, indem ich sein Büro betreten hatte mit Adleraugen. Keine Bewegung war ungesehen. „Ähm Hallo. Sie wollten mich sehen?" fragte ich einfach nochmal zur Sicherheit. Er legte sich ein wenig in seinem Schreibtisch zurück und faltete seine Hände zusammen. Er sah nun wie ein Superschurke aus. Es fehlte nur noch die Katze auf seinem Schoß. „Ja genau, dass wollte ich. Weißt du, warum ich dich sehen wollte?" fragte er zurück. Mir kam nur eine Sache in den Sinn: „Geht es um die Trainingsreise?" fragte ich zurück und in seinem Gesicht erschien ein nachdenklicher Ausdruck. „Naja. Es hat auch etwas damit zutun. Aber denk mal weiter nach. Was könnte der wahre Grund sein?" Solangsam ging er mir damit auf die Nerven. Ich konnte mir keinen weiteren Grund vorstellen und dass bemerkte er auch wahrscheinlich, da er auf einmal tief ausatmete und seine Frage selbst beantwortete:„ Gut lass uns mal nicht um den heißen Brei reden. Warum sollte ich dich, eine der 8 legendären Krieger auf eine Trainingsreise schicken?" Überrascht schaute ich ihn an. Was mich überraschte, war nicht die Tatsache, dass er wusste, dass ich die Nummer 8 sondern die Tatsache, dass er das so schnell erfahren hatte, jedoch störte es mich an sich nicht. Früher oder später hätte er es ja sowieso erfahren. „Was spricht denn dagegen mich auf eine Trainingsreise zu schicken. Ich habe schließlich nur vor meine Fähigkeiten weiter zu erkunden. Das kann doch nur positiv sein." versuchte ich mich teilweise zu erklären. Jedoch hob er nicht gerade überzeugt eine Augenbraue hoch. „Also sollte ich eine mögliche Killermaschiene auf die Menschheit loslassen?" Ha. Dass ich nicht laut los lachte war ein Wunder. Ich und eine Killermaschiene?! Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich selber mit dem Schwert ausversehen tötete war zu diesem Zeitpunkt höher, als das ich jemanden anderen umbringen würde. Jedoch schwang im seiner Tonlage nicht nur ein aufgebrachter und ungläubiger Ton, sondern noch etwas anderes, was ich noch nicht definieren konnte. Jedoch versuchte ich nicht weiter darauf einzugehen und erklärte lieber meine Lage weiter. „Also man könnte mich noch nicht als eine Killermaschiene bezeichnen. Bisher habe ich nicht Mal einer Fliege etwas zur Leide getan. Außerdem werde ich auch jemanden mitnehmen, der mit mir Trainieren soll. Jemand, der sich mit meinen Fähigkeiten auskennt." James Gesichtsausdruck wurde noch ungläubiger. „Ach und an wen hättest du gedacht. Deine geliebte Oma ist schon zu alt für solche Trainingsreisem." diesen leicht belustigten Ton in seiner Stimme hatte ich sehr wohl wahrgenommen, jedoch geschickt ignoriert. Während ich kurz darüber nachdachte, wer ideal währe um mich zu Trainieren, musste ich an die Konfrontation mit Nummer 7 denken und wie ich meine Fähigkeit erweckt hatte. Und plötzlich kam mir eine Idee. Ich schaute nun wieder James an, der mittlerweile ungeduldig angefangen hatte mit seinen Fingern auf dem Tisch zu trommeln. „Wenn ich jemanden oder etwas finde, dass mich trainieren kann und im Notfall auch kontrollieren kann, wird mir gestattet auf diese Trainingsreise zu gehen oder?" fragte ich ihn, worauf er einen nervösen Ausdruck in seinem Gesicht bekam. Die Idee die ich hatte war sehr gut. Sie war perfekt. Mittlerweile hatte er wieder sein Pokerface aufgesetzt : „An wen denkst du?" fragte er mich, worauf ich grinste. „Sie meinen wohl eher an was. Ich habe schließlich meine Fähigkeiten bei der letzten Mission entdeckt und dort habe ich ebenfalls eine sehr interessante Entdeckung gemacht..." während ich ihm von dem Ort erzählte mit den Geister der anderen ehemaligen 8 Krieger merkte ich, wie er immer mal wieder ein nervöser Blick in seine perfekte Maske huschte. Ich kam zu der Vermutung, dass ihm diese Nummer 8 Sache nicht ganz geheuer war, wobei ich mich genauso fühlte. Jedenfalls konnte er mir ab diesen Moment nicht mehr verbieten auf diese Trainingsreise zu gehen. Wer konnte mich schließlich besser trainieren als die Leute, die ebenfalls mit diesen Fähigkeiten gelebt hatten. Genau, die legendären 8 Krieger der letzten Generationen.

Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt