Hayates Sicht (Nach dem Training):
Dieses Mädchen faszinierte mich. Lucy, Luce oder Lucina. So viele Namen versteckten sich hinter diesem sonderbarem Mädchen. Schon heute Mittag, als wir vom Staatsoberhaupt in die Gruppen eingeteillt wurden, fesselte sie mich. Als sie in die Tür reinkam und sich einen Moment mit ihren wunderschönen smaragd-grünen Augen umschaute, mir dann in die Augen schaute und den Blick wieder weiter schweifen ließ, hatte ich schon, das Gefühl, dass sie etwas besonderes sein würde. Und das Gefühl hatte sich bestätigt.
Ihre Intensiven und intelligenten Blicke waren wunderschön. Wie sie mich mit ihrem verständnislosen Blicken betrachtete, oder wie sie versuchte nicht allzu schnippisch zu wirken. Das sah alles ziemlich interessant aus, doch eins wollte sie nicht verstehen. Sie gehörte nicht in unsere Welt. Sie hatte es nicht geschafft, ihr Element zu entdecken, ich hatte es schon vor Jahren geschafft. Lucy war einfach zu schwach für unsere Welt.
Und doch war etwas einzigartiges in ihr. Grübelnd ging ich weiter durch die Straßen.
Während sie heute vor unseren Augen umgekippt ist, hatte ich ein komisches Gefühl. Kein Mensch würde einfach so umkippen, aber als nichts geholfen hatte, sie wieder in einen normalen Zustand zu bringen gab es nur noch die Möglichkeit, meine spezielle Kraft einzusetzten. Wir hatten Glück, dass sich ihr Körper für einen kurzen Moment entspannte. In diesem Moment packten wir sie alle und ich legte ihren Kopf in meinen Schoß. Während ich meinen "Windhauch" einsetzte. Dieser "angriff" (Als angriff konnte man es wirklich nicht bezeichnen) nannte sich, Aura. Mit Aura kann ich alle psychischen Blockaden oder Verstimmungen einer Person aufheben. Also setzte ich in der Hoffnung, dass ihr Zusammenbruch auf psychischer Basis war, meine Aura ein. Sofort konnte ich in ihr innerstes eindringen. Dort spürte ich viel Macht und schmerz, also sprach ich ihr, damit Aura sich entfalten konnte, behruigende Worte zu und es klappte. Einige Sekunden später entspannte sich ihr Körper und sie öffnete ihre Augen. Ich erwartete in ihre hübschen smaragd Augen schauen zu können, statdessen schauten mich tief graue und leuchtende Augen an. Das war der Moment, in dem sich bestätigte, dass sie etwas besonderes war.
Seit diesem Moment ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Lucy lehnte alle Konversationsversuche mit mir ab und das frustrierte mich zutiefst. Ich mit meiner verfluchten Neugier, also hoffte ich, dass mir zumindest ihr Element vielleicht einen Hinweis geben könnte, was an ihr so besonders war, doch schon zum gefühlt hundertstem mal wurde ich heute vor den Kopf gestoßen. Dieses Mädchen war frustrierend und anziehend zugleich. Vom ersten Moment an fühlte ich mich bei ihr wohl, was ich auch nicht verstand, da ich Menschen eigentlich nie vertraute.
Das hat seine Gründe.
Grimmig ging ich nun durch die Straßen. Ich hatte mir nun selber die Stimmung verdorben, indem ich mich an meine Vergangenheit erinnert hatte. Das war heute einfach nicht mein Tag.
Ich erreichte nun mein Haus. Es lag ziemlich in der Stadtmitte, so dass ich nie lange laufen musste um irgendwo hinzu gelangen. Ich holte meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss das Haus auf. Man hatte mir wegen meinen Eltern und meinen guten Leistungen ein großes und protziges Haus zur Verfügung gestellt. Es sah von innen sehr modern aus und ich hatte sogar eine Haushaltshilfe, welche von der Stadt bereitgestellt wurde. Meine Haushaltshilfe war eher so etwas wie eine Pflegemutter für mich. Sie kaufte essen, meine Kleidung, Trainingsmaterial und leistete mir Gesellschaft, wenn sie frei hatte. Aber dass konnten wir beide auch nicht vermeiden. Denn sie hatte in diesem Haus ein eigenes Zimmer. Ich bertat den Flur, zog meine Schuhe aus und ging in die Küche um mir irgendetwas essbares zu schnappen. Auf dem Tisch stand ein Teller voll mit Lasagne. Vor der Lasagne lag ein Zettel. Stirnrunzelnd ging ich auf den Zettel zu und nahm ihn in die Hand. "Lieber Hayate, wenn du dass hier liest bin ich gerade mit Natty unterwegs. Lass dir die Lasagne schmecken. In liebe Miriam." Ich verdrehte die Augnen. Miriam ist s voll peinlich und auf dem ganzen Zettel ziehrten lauter Herzen. Ist ja nicht so, dass ich dreizehn bin. Ich nahm den Zettel in die Hand, warf ihn in den Müll, setzte mich an den Tisch und verputzte genüsslich die Lasagne. Eins musste man aber ihr lassen. Kochen konnte Miriam echt gut. Nachdem essen schaute ich aus dem Fenster. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Ob Lucy immer woh noch immer üben ist? Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Es sah total süß aus, als sie versucht hatte, ihr Element hinauf zu beschwören. Während ich weiter an dass heutige Training dachte fiehl mir auch auf, das Matt heute nicht ganz normal gewesen ist. Er hat Lucy die ganze Zeit über stirnrunzelnd betrachtet, als wüsste er etwas, was ich nicht weis. Sofort schnappte ich mir mein Handy und rief ihn an.
Niemand ging ran. Ich legte wieder auf und beschloss, dass das heute alles keinen Sinn mehr hatte und ging schlafen.
Um 2:00 Uhr morgens wurde ich aus dem Schlaf gerissen, da ich Idiot vergessen hatte mein Handy auf Stumm zu schalten. Genervt setzte ich mich auf. Wer ruft mich bitteschön um zwei Uhr morgens an! Ich ging ans Telefon und mich begrüsste die Stimme meines besten- Idiotens. Matt. War doch klar. Wer kommt sonst auf die brilliante Idee eine andere Person um zwei Uhr morgens anzurufen?!
"Was?" meldete ich mich sauer bei ihm. "Oh Hayate du bist wach?" erkundigte sich unötigerweise Matt bei mir. "Nein! Ich schlafe noch! Natürlich bin ich wach, wenn du Idiot so früh anrufst! Was willst du?" fragte ich abermals genervt. "Hey sorry! Du hättest auch einfach dein Handy ausmachen können!" entgegnete er. Ja dass hätte ich machen können, trotzdem hatte er mich geweckt. "Wenn du nicht gleich mit der Sprache herausrückst, dann bringe ich dich eigenhändig um!" drohte ich ihm das letzte Mal und ich meinte das vollkommen ernst. "Hey bleib locker! Ich muss mit dir reden. Es ist verdammt wichtig." seine Stimme klang ernst. Also musste es wirklich wichtig sein. Sonst meldete er sich nie bei mir, da wir uns ja jeden Tag sahen. "Okay. Bei der Lichtung im Wald?" "Ja. Bis gleich. Ciau!" Und dann legte er auch schon auf. Dieser Kerl machte mich fertig. Aber was soll ich dagegen machen? Kopfschüttelnd stand ich auf. Dieser Kerl machte mich fertig, aber dadurch, dass er mein bester Freund war, musste ich nun mal auch, wenn es komisch war "für ihn da sein". Ich schüttelte den Kopf. So einen Schwachsinn, aber wenn ich demnächst Probleme bei irgendwas haben sollte, dann wird er mir helfen. Also stand ich auf und zog mir einfach auf dem Weg nach unten eine Jacke an, da ich anscheinend mit meinen Klamotten schlafen gegangen war. Ohne auch nur ein Geräusch zu erzeugen zog ich mir meine Schuhe an und ging nach draußen. Es war stockdunkel und ich konnte gar nichts sehen, daher war es doch ganz gut, dass meine Füße den Weg zu Wald schon so oft gegangen waren und ich ihn dadurch auswendig kannte. Nach wenigen Minuten stand ich vor dem Wald und betrat diesen auch ohne zu zögern, da ich keine Angst vor irgendwelchen Leuten hatte. Ich konnte mich gut alleine verteidigen. Langsam schlenderte ich durch den Wald. Hier drinnen war es zwar noch ein bisschen dunkler als vor dem Wald, aber dennoch kam ich zwei Minuten später auch schon besagtem Treffpunkt an. Wie zu erwarten war dieser Leer. Matt hatte es noch nie so mit Pünktlichkeit. Um nicht die ganze Zeit einfach sinnlos rum zu stehen setzte ich mich auf den Baumstumpf, der vor der Lichtung stand und schaute in den Himmel. Heute war sehr viel seltsames passiert und ich war mir ziemlich sicher dass wir gerade zu in eine Gefahr hinein laufen, welche bestimmt mit der unschuldigen Lucy zutun hatte. Aber was könnte es sein? Der letzte Krieg ist jetzt 12 Jahre her und niemand will uns sagen, was der Auslöser von dem Krieg war. Ich hasste diese Geheimnisse. Sie sorgen nur dafür, dass ich nicht weiß was auf uns zu kommen wird. Aber egal was es ist, ich wette um alles was ich besitzte, dass es etwas mit dieser Lucina zutun hatte.
Während ich weiter überlegte, vibrierte mein Handy, welches ich glücklicherweise auch eingepackt hatte. Ich bekam eine Nachricht von Matt in der stand, dass er das Treffen auf Morgen verschieben musste, da seine Mom ihn nicht aus dem Haus ließ. Verständlicherweise. Kopfschüttelnd steckte ich mein Handy zurück in die Jackentasche. Dieser Idiot konnte noch nicht mal zu seinen eigenen Treffen pünktlich erscheinen. Ich schaute wieder in den Himmel, als ich etwas hinter mir knacken hörte. Wie auf Kommando versteiften sich alle meine Muskeln und waren bereit nach jemanden zu schlagen, als ich ein erschrockendes Einatmen hörte. Daraufhin erklang ein Seufzen. Dieses Seufzen hatte ich heute mehr als einmal gehört! Hinter mir stand anscheinend Lucy. Ich hatte wohl heute einmal zu oft an sie gedacht. Hinter mir erklangen rasselnde Geräusche. Anscheinend drehte sie sich gerade um. Diese Situation nutzte ich aus und drehte mich ebenfalls um, um meine Vermutung zu bestätigen und... tatsächlich. Zwei Meter hinter mir stand Lucy. Sie fing an zu laufen und ohne darüber nachzudenken folgte ich ihr in den dunklen Wald.
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Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1
FantasiaWas passiert, wenn das Leben schon einem vorher bestimmt ist? Ist es dann noch sein eigenes Leben? Kann man in so einem Leben überleben? Was ist wenn man wie ich, zu den legendären Acht gehört....