Kapitel 1- Der Weg in die Zukunft

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8:30. Mein Wecker klingelte so wie jeden Morgen. Ich versuchte ihn zu erreichen, doch er entwischte mir. Genervt setzte ich mich auf und machte das dumme Ding aus. Müde war ich noch immer und konnte beinahe den rufen meines Bettes nicht widerstehen. Bevor ich wieder einschlief, stand ich auf und machte das Licht an. Sofort kniff ich meine Augen zusammen. Das Licht blendete mich ziemlich, jedoch war dies die einzige Möglichkeit für mich, überhaupt aus meinem Bett aufzustehen. Kurze Zeit später stand ich noch am Lichtschalter und versuchte mich an das blendende Licht zu gewöhnen.
Sobald ich der Meinung war, das meine Deckenlampe mir nicht mehr die Netzhaut von den Augen brannte, machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer.
Ich wohnte in einem relativ großen Haus, für nur eine Person. Für mehr als eine Person, war es eher klein.
Meine Eltern sind kurz nach meiner Geburt im Krieg gestorben. Deswegen hatte ich dieses Haus von Ihnen geerbt. Die beiden hatten es wohl zu ihrer Zeit neu bauen lassen. Da aber meine Mutter eher auf einen rustikalen Stil stand, wirkte das Haus nicht wirklich modern. Laut Erzählungen meines Trainers hatten sich meine Eltern für das wohl der Menschheit in unserem Land geopfert. Wie viel ich davon glauben schenken dürfte, wusste ich nicht, da es sich hierbei auch um die typische Ausrede für Elementar-Krieger handeln könnte. Sie nannten es geopfert. Meistens aber wurden sie in irgendeinen Hinterhalt gelockt und dann still und heimlich besiegt. Ich wusste nur noch nicht, wie ich die Situation meiner Eltern einschätzen sollte, da ich sie nie richtig kennengelernt hatte und mir einfach niemand etwas über sie erzählen wollte. Jedoch hoffte ich immer noch, dass ihr Tod wenigstens nicht umsonst gewesen war. Das sie, wenn sie mich schon verlassen musste, wenigsten wirklich als Helden gestorben waren.

Ich ging also ins Badezimmer und startete mein "Morgendliches Meeting" Währenddessen musste ich über den heutigen Tag nachdenken. Sofort war ich hell wach und Feuer und Flamme.
Heute war der Tag wo wir in unsere Elementar-Krieger-Einheits-Truppen (kurz: EKET) aufgeteilt wurden, unsere Magie kennenlernten und eine Waffe erhielten.
Ich hoffte das ich einen Bogen oder Dolch bekomme. Nur die geschicktesten und schnellsten Krieger erhielten einen Bogen oder Dolch. Ich wusste aus Erzählungen dass meine Mutter auch einen Bogen führte. Es war ein Bogen voller Blüten und Würzeln. Wunderschön. Ich hoffte dass mein Bogen auch so majestätisch und erführchtig zu gleich wirken konnte.
Doch das hing davon ab, welche Art von Elementar-Krieger ich sein werde.
Es gibt eine Auswahl zwischen 6 "Elementen". Feuer, Wasser, Erde, Luft, Blitz und "All-in-one". Dazu muss ich euch was erklären. Also all-in-one (kurz: AIO) ist kein richtiges Element. Leute welche ein AIO-Typ sind können mit ein wenig Übung jedes Element meistern und nutzen. Sie gehören meiner Meinung nach, zu den stärksten Kriegern. Bei den Basis-Elementen gibt es nämlich verschiedene Typen, die diese anwenden. Es gibt die EK (Kurz für Elementar-Krieger), welche in der Lage sind, natürlich auf Basis ihres Elementes, dieses zu verändern. Das heißt, dass (am Beispiel meiner Mutter und wie wir gerade gelernt haben) EK welche mit dem Basiselement Erde geboren sind, ihr Element abwandeln können, in z.B Pflanze und Holz.
Ausserdem gibt es die EK, die ihr Element nur in der Basisform nutzen können. Das heißt aber nicht das diese schwach sind. In unserer Elementar-Krieger-Ausbildungs Schule gibt es Leute (welche ein paar Jahre älter sind als ich) die mit ihrem Element Menschen oder Tiere formen können. Diese greifen dann für sie an. Diese Krieger haben ein eher Defensives-Gen in sich und können gut als Verteidiger genutzt werden.
Ich war so aufgeregt. Mit dem Gedanken was heute noch so alles passieren wird, lief ich aus dem Badezimmer und zog mein "Krieger-Outfit" an. Es bestand aus einer schwarzen drei- viertel hose, einem weißen bequemen Top, einem kurzem grauem Pulli, welcher einfach übergeworfen wurde und bequemen Turnschuhen. Ich schnappte mir noch schnell ein schwarzes Haarband und machte meine wilde-Locken Mähne weg. Während ich mich im Spiegel betrachtete, fiel mir auf das ich eigentlich ziemlich groß für mein Alter war. Ich bin gute 150 cm groß und hatte kleine Füße. Ich trug Schuhgröße 36. Kopfschüttelnd schaute ich vom Spiegel weg, da ich mich viel zu leicht von belanglosen Sachen ablenken lies und räumte noch schnell mein Zimmer auf. Nach dem das auch erledigt war schaute ich auf die Uhr. Es war erst 9:00. Ich hatte noch eine Stunde bevor wir uns im Rathaus treffen und dort erfahren sollten, wie die Gruppen aufgeteilt wurden. Ich ging die Treppen in meinem Haus hinunter und machte mir mein Frühstück. Es bestand wie jeden Morgen aus einem Müsli. Ich schaute mich um. Ich saß, wie immer an einem kleinem holzbraunen Tisch, welcher mit 4 Stühlen ausgestattet war. Im Wohnzimmer welches keine Abtrennung zum Esszimmer hatte stand ein wunderschöner schneeweißer Flügel. Aus Erzählungen habe ich erfahren dass mein Vater mit dem Flügel gespielt hatte. Ich kann auch auf dem Flügel spielen und habe mir das Lesen der Noten selbst beigebracht. Es gehört zu meinen liebsten Beschäftigungen den klängen des Flügels zu lauschen. Sonst hatte ich die durchschnittliche Einrichtung wie jeder. Ein Sofa, ein kleiner Fernseher und eine kleine Küche. Ich lebte in einem kleinem, aber feinem Haus. Nach dem Frühstück räumte ich noch schnell mein Geschirr weg und machte mich auf den Weg zum Rathaus.
Trotz meiner Euphorie, stieg so langsam ein mulmiges Gefühl in mir hoch. Ich hatte nicht viele Freunde und wurde von fast allen gemieden. Warum wusste ich nicht. Trotzdem hatte ich meine eine und Freundin auf die ich mich immer verlassen konnte. Ich hoffte wirklich das wir beide in eine EKET kommen.
Ich zog weiter durch die Straßen meines Dorfes. Mein Haus stand ziemlich abseits, wodurch ich immer einen kleinen Fußmarsch bis in das Herz des Dorfes, also zum Rathaus machen musste. So langsam näherte ich mich der Einkaufsmeile und lief an dem Fluß entlang welcher durchs ganze Dorf mündete.
Ich fühlte mich wohl in der nähe des Wassers. Wasser ist Leben und Heilung zugleich. Meine Oma sagte immer das Menschen die das Wasser lieben, auch von der Natur geliebt werden.
Diese Frau steckte voller Wesheiten und Liebe. Sie gab mir immer das Gefühl akzeptiert zu werden und dafür schätzte ich sie sehr. Meine Oma war der einzige Teil meiner Familie, welcher den Krieg überlebt hatte. Sie wohnte in der nähe des Rathauses und ist generell eine sehr beliebte Person. Ich kannte keinen der sie nicht mag. Man hört nur, dass sie viele Leute seltsam finden, was ich allerdings nicht verstehen konnte. Aber ich Verstand anscheinend vieles in dieser Welt nicht.
Inzwischen war ich auch in der Innenstadt angekommen und begutachtete die verschiedenen Läden. An der rechten Seite vom Fluss waren die Geschäfte für eher reichere Leute und links, die für die ärmeren Leute. Ich fand es sehr seltsam, dass es eine so offensichtliche Aufteilung der Preisklassen in der Innenstadt gab. Da fühlt man sich doch gleich schlechter und unwohl, wenn man an der linken Flussseite einkaufen gehen musste.
Mittlerweile konnte ich das Rathaus auch sehen. In den Jahren hat es sich überhaupt nicht verändert und sieht genauso heruntergekommenen aus wie vorher. "Es ist vielleicht heruntergekommenen, dafür steckt es aber voller Geschichten von verschiedenen Generationen und ist damit schon beinahe ein Artefakt der Zeit" behaupteten immer alle wenn ich sie darauf anspreche. Ja, ja Artefakte. Ich nannte sowas Schrott. Ich öffnete die Tür und betrat das Rathaus.
Von innen hatte es etwas sehr edles. Auf dem Boden zierte ein roter Teppich. Die dunklen Wände waren mit goldenen Verzierungen versehen und ein schwarzer langer Tisch stand in der Mitte des Raumes. Hinter dem Tisch standen mehrere Bücherregale und von den Büchern ausgesehen gab es eine Treppe, welche nach oben und nach unten führte. Zwei große Gänge führten nach links und rechts, doch das wahrscheinlich auffälligste an dem Raum war mein Trainer, oder besser gesagt mein ehemaliger Trainer, welcher mitten im Raum stand und mir zu winkte.
Ich ging auf John zu. Er war ein sehr großer Mann mit dunklen Augen und blonden Haaren. Er hatte mich für heute vorbereitet. Mit ihm zusammen habe ich gelernt, wie ich mich Selbstverteidigen konnte. Ohne ihn wäre ich nicht hier und dafür war ich im sehr dankbar.
"Hi Luce!" Sprach er mich an.
"Hi Trainer!" Antwortete ich genau so.
"Na? Schon aufgeregt? Ich bin mir sicher das schaffst du alles. Wenn ich das geschafft habe dann schaffst du das auch. Du warst ja auch immer...." erzählte er mit leuchtenden Augen. Ja, der Mann war schon immer gesprächig. Ich lächelte ihn einfach nur an, bis er losging um mich in den Raum zu bringen wo die anderen schon warteten. Ich war sehr nervös. Es war mir wirklich egal mit wem ich in einer Gruppe landete, solange es nicht diese eine Person war.....

Nummer 8 - Die Kriegerin erwacht /1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt