abenteuerlich

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Heute mal ein bisschen Johnlock. Aber im nächsten Kapitel geht es mit Greg und Myke weiter.

Eure Ladi

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Greg blieb. Den ganzen Tag saß er an Mycrofts Bett. Er wollte da sein, wenn Myke aufwachte. Selbst, als man ihm sagte, dass das heute nicht mehr geschehen würde und er doch bitte zum Schlafen nach Hause fahren sollte, dachte er gar nicht daran. Er zog sich einen Stuhl an das Krankenbett und beschloss, notfalls im Sitzen mit dem Kopf auf den Armen abgelegt zu schlafen.

Sherlock und John ließen sich von Mycrofts Wagen nach Hause fahren. Anthea hatte ihnen mitgeteilt, dass sie den Wagen nutzen könnten, wie immer sie ihn brauchten, sie und natürlich auch DI Lestrade. Mr. Holmes würde mit Sicherheit nichts dagegen haben.

Zurück in der Baker Street machte John erst einmal Tee. Es war inzwischen gegen Mittag.

Als er Sherlock eine Tasse in die Hände drückte, schaute der ihn mit seinen wunderschönen Augen unsicher an.

„John?"

„Ja?"

„Er wird es doch schaffen, oder?"

In seinem Blick lag eine Mischung aus Flehen und kindlichem Vertrauen, die John erst einmal schlucken ließ.

„Ja", sagte er. „Mycroft wird es schaffen. Ich bin sicher."

Sherlock nickte.

„Danke, John", sagte er. „Mir ist klar, dass du natürlich nicht in die Zukunft schauen kannst; eben sowenig kannst du trotz allem medizinischen Können deinerseits eine hundertprozentige Prognose treffen; und Schwager Greg hat recht wenn er meint, dass an Grippe auch Menschen sterben können. Aber dein Zuspruch hilft mir trotzdem. Er tut mir gut, auch wenn das völlig unlogisch ..."

Er konnte nicht weiter reden, da John ihm den Mund mit einem Kuss verschloss.

„Das hat doch nichts mit Logik zu tun, mein Lieber", sagte er, als er den Kuss gelöst hatte.

"Dass meine Mut machenden Worte dir gut tun, mag vielleicht ein bisschen damit zusammenhängen, dass du mich ein kleines bisschen magst?"

„Oh John!"

Sherlock schaute ihn an, als hätte er etwas außerordentlich dummes von sich gegeben.

„Ich mag dich nicht nur ein kleines bisschen, ich liebe dich! Ich weiß ja, dass ich nicht gut bin in diesen zwischenmenschlichen Dingen. Aber dass ich dich liebe, Doktorchen, das weiß ich."

John grinste.

„Na, dann trifft es sich ja gut, dass ich dich auch ein kleines bisschen leiden mag!"

„Gnrrr!", machte Sherlock mit seine herrlichen, tiefen Stimme und warf den Doktor, der mit dem Rücken zum Sofa stand, einfach um. Dann hockte er sich über ihn, drückte ihn regelrecht in die weichen Polster und küsste ihn stürmisch.

Und der Gedanke, der John noch durch den Kopf schoss, bevor sie sich wildem Kuscheln hingaben und sein Kopf in ferne Gefilde abdriftete, war: Gut, dann habe ich es geschafft, ihn ein wenig von seiner Sorge abzulenken.

Später, als sie, inzwischen im Schlafzimmer, verschwitzt und schweißbedeckt und zutiefst befriedigt nebeneinanderlagen, sagte Sherlock:

„Sag mal, John, was passiert eigentlich, wenn du mal schwer krank bist?"

„Was meinst du?"

„Na ja, ich würde vermutlich von den Ärzten keine Auskunft bekommen, da wir ja nicht verwandt sind, oder?"

John dachte einen Moment lang nach.

„Ja", sagte er dann. „So ohne weiteres würde man dir nichts sagen."

Er überlegte einen Augenblick.

„Sherlock, da hast du was wichtiges angesprochen. Wir beide sollten mal zum Notar gehen und gegenseitig eine entsprechende Vollmacht aufsetzen ..."

„Unfug", zischte Sherlock, „halbe Sachen mach ich nicht."

Und er stürmte davon.

Was hat er nur, dachte John, hab ich was falsches gesagt? Es war nicht immer einfach mit Sherlock, manchmal war er von Dingen eingeschnappt, die man einfach nur als normale sachliche Aussage getätigt hatte; ungeachtete der Tatsache, das er selber die Menschen um sich herum gewollt und ungewollt beleidigte am laufenden Band.

John seufzte, zog sich einen Morgenmantel über und ging in Richtung Wohnzimmer.

„Setz dich in den Sessel, John!", rief Sherlock ihm aus der Küche zu.

John tat wie geheißen.

Sherlock kam auf ihn zu und lächelte ihn unsicher an.

Er stand einen Augenblick unschlüssig da, und plötzlich ging er vor John auf die Knie.

John schnappte völlig überrascht nach Luft.

„John", sagte Sherlock, „Ich weiß nicht, wie du mich jeden Tag wieder erträgst, und das auch noch gerne tust. Ich weiß nicht, womit ich verdient habe, dass ich dich lieben darf und du mich wieder liebst. Aber ich weiß, dass ich das möchte bis an das Ende unseres Lebens, auch wenn Gefühle eigentlich eher eine Schwäche sind ... egal. Und ich will, wenn du krank bist, bei dir sein können und für dich da sein können."

Er holte hinter seinem Rücken ein Gebilde hervor, dass sich als ein Stück Alufolie entpuppte, dass er zu einem Ring zusammengedreht hatte.

„John Hamish Watson, willst du mich heiraten?"

John war sprachlos.

Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit.

Er sah Sherlock mit suppentellergroßen Augen an.

Er schluckte.

Und dann ging ein Strahlen über sein Gesicht, das so von tiefem Glück sprach, dass auch Sherlock davon glücklich wurde.

„Ja", sagte er leise, „ja, das will ich!"

Und er zog Sherlock in eine feste Umarmung und küsste ihn stürmisch.

„Willst du wirklich mein Mann werden, bis an unser Lebensende, das auf Grund unserer abenteuerlichen Verbrecherjagden vermutlich nicht all zulange auf sich warten lassen wird?", brummte Sherlock zufrieden.

„Ja, du Idiot", knurrte John, „es gibt nichts, was ich lieber wollte!"

„Nun denn, John Hamish Holmes-Watson, dann werden wir das Aufgebot bestellen, sobald mein Bruder wieder gesund ist, einverstanden?"

„Und wie, William Sherlock Scott Holmes-Watson", flüsterte John und war zutiefst glücklich.

„Gib mir deine Hand", sagte Sherlock, und als John gehorchte, steckte er ihm den Ring aus Folie an.

„Wenn es Mycroft besser geht, gehen wir zum Juwelier und suchen uns richtiger Verlobungsringe aus. Solange muss der herhalten", sagte er.

John nickte überwältigt, und schwor sich, diesen Ring aus simpler Küchenfolie ein Leben lang aufzubewahren und in Ehren zu halten.

Und er küsste Sherlock ein weiteres Mal.

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