ehrlich

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Sie küssten sich stürmisch, bis Greg schließlich den Kuss löste und in Mycrofts Ohr hauchte:

„Komm, ich habe extra mein Bett frisch bezogen!", und ihn dann hinter sich her zog.

Es war tatsächlich das erste Mal, dass Mycroft Gregs Schlafzimmer betrat.

Greg stieß die Tür hinter ihnen zu. Dann setzte er sich aufs Bett.

„Zieh dich aus für mich, mein Schatz. Ich möchte dich anschauen."

Mycroft schluckte.

Auch das eine Premiere.

Und ganz nebenbei bemerkte er, dass er es durchaus mochte, wenn Greg so bestimmend war und die Führung in die Hand nahm.

Greg sah seinen Freund erwartungsvoll an. Seine Zungenspitze wanderte aufgeregt in seinem Mundwinkel hin und her, und das brachte Mycroft zum Schmunzeln. Wie ein Kätzchen, dass den Sahnetopf sieht, dachte er. Und: niedlich. Einfach niedlich.

Er begann, sein Jackett aufzuknöpfen. Langsam, Stück für Stück entkleidete er sich, ließ sich Zeit, tat so, als ob der ein oder andere Knopf sich seinen Fingern widersetzte. Na ja, ein bisschen zitterten seine Finger unter den begehrlichen Blicken seines Liebsten, insofern musste er das gar nicht so sehr spielen.

Und ein Blick genügte, um festzustellen, dass diese Vorstellung Gregory nicht kalt ließ. Die enge Jeans, die er trug und in der sein Hintern zweifelsohne verdammt heiß aussah, beulte sich ganz schön aus.

Mycroft grinste.

Als er schließlich ganz und gar nackt und bloß da stand, sprang Gregory auf und wollte nach ihm greifen. Er bekam einen liebevollen Klaps auf die Hand.

„Nein", sagte Myke und drohte ihm liebevoll mit dem Finger.

„Jetzt du!"

Gregory hielt sich nicht so lange auf. Mycroft sah zu seiner Überraschung, dass Greg nichts weiter trug als Jeans und Shirt. Nur diese beiden Kleidngsstücke. Es ließ ihn hart schlucken.

Und diese beiden Teile lagen in Nullkommanichts achtlos auf dem Boden, so dass sie nun beide zum ersten Mal den Körper des anderen ohne störendes Beiwerk bewundern konnten. Sie sahen sich zum ersten mal völlig nackt.

„Du bist schön", flüsterte Mycroft, während er Gregory an sich zog. Der gab ein Geräusch von sich, dass wie ein Schnurren klang.

Sie hielten sich, drückten sich aneinander und spürten, dass sie sich begehrten.

Greg zog ihn zum Bett. Stieß ihn darauf, folgte ihm, legte sich neben ihn und schmiegte sich wieder fest an ihn. Sie genossen es beide, sich zu fühlen, die Haut des anderen zu streicheln, zu küssen. Myke knabberte an Gregorys Ohrläppchen, küsste sanft seinen Hals; Gregory „schnurrte" wieder.

Ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss, wild und zärtlich zu gleich.

Ihre Erektionen rieben sich aneinander, alle beide waren sie steinhart.

Es war aufregend und neu; es fühlte sich wunderbar an.

„Myke", stöhnte Greg, „Myke, ich bin scharf auf dich, weißt du, und mein Gott, ich ... ich liebe dich."

Mycroft erzitterte.

Das war das erste mal, dass er diese Worte von Gregory hörte.

Es ging ihm tief in die Seele hinein.

Dass dieser Mann, dieser freundliche, liebenswerte, so loyale und hilfsbereite, diese so normale Mann ihn, den eiskalten Politiker, den überaus komplizierten Menschen liebte.

Es trieb ihm die Tränen in die Augen, und er schaffte es nur mir Mühe, seine Stimme zu kontrollieren.

Und so klang es ziemlich gekrächzt, als er antwortete:

„Gregory, ich liebe dich auch."

Gregory zog ihn noch enger an sich, noch wilder wurden ihre Küsse.

Noch heftiger rieben sie sich aneinander, bis Greg stöhnte:

„Oh, Myke, ich ... halte nicht mehr aus ... ich..."

Und er kam mit einem leidenschaftlichen rauen Ton aus der Tiefe seiner Kehle.

Mycroft hielt nun auch nichts mehr, er wurde mitgerissen von Gregs Leidenschaft und auch er kam, und vor seinen Augen tanzten kleine Sterne.

Sie hielten sich noch weiter im Arm.

Es dauerte eine Weile, bis sie beide wieder zu Atem kamen.

„Gregory ... hast du das ... ehrlich gemeint?"

„Was?"

„Du liebst mich?"

Greg setze sich auf und sah ihn überrascht an.

„Ja natürlich Myke."

„Aber .... ich bin wie ich bin, ich habe nicht so viel an mir, das liebenswert ..."

„Stop!"

Myke sah Greg mit großen Augen an.

Greg schnaubte.

„Jetzt hör mal gut zu. Du hast mir in den letzten Wochen so viel gezeigt, was hinter der Fassade des Eismannes steckt. Wie viel Wärme. Fürsorge. Wie viel liebenswerte Menschlichkeit. Und das, mein lieber, kennen mit Sicherheit nicht viele Menschen. Ich darf es kennenlernen. Das macht mich glücklich und stolz. Und ja, ich meine das tiefernst. Ich liebe dich. Und ich will nie wieder so etwas dummes von dir hören."

Und Greg verpasste ihm einen Klaps auf den Hintern. Und einen Kuss.

„Ich liebe dich auch Gregory, und auch ich meine das ernst. Du bist der erste, der so meine Seele berührt. Ich möchte bei dir sein und dich am liebsten nie mehr loslassen."

Gregory spürte, dass es Gründe dafür gab, dass Myke sich selber nicht für liebenswert genug hielt.

Und er schwor sich, das raus zu finden. Denn das, was Myke ihm zeigte, wenn sie zusammen waren, war sehr wohl liebenswert, und mehr als das.

Und ja, er liebte ihn und hatte einfach sein Herz an diesen Mann verloren.

Nun, er würde ihm schon helfen sein Selbstwertgefühl wieder aufzupolieren.

Greg grinste.

„Da regierst du ein Königreich und verhinderst Kriege und rettest ganze Länder vor dem Untergang, aber dein eigenes Seelenleben hast du ganz schön vernachlässigt, oder?"

Myke lächelte ihn an.

„Jetzt hab ich ja dich."

„Ja, jetzt hast du ja mich."

Und Greg küsste seinen Liebsten wieder stürmisch und leidenschaftlich, bis sie beide keine Luft mehr bekamen.

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