Langsam öffnete Caroline ihre Augen und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Sie lag in ihrem Schlafzimmer auf dem Bett, zugedeckt mit ihrer flauschigen Bettdecke.
Verschwommen konnte sie sich an den gestrigen Tag erinnern und das verschaffte ihr ein flaues Gefühl in der Magengegend.
Aber was sie mitunter am Meisten störte, war, dass sie von Klaus gerettet wurde. Sie schuldete ihm sozusagen ihr Leben.
Aber daran wollte sie gerade nicht denken.
Caroline warf die Decke zurück, stand auf und zog sich an.
Während sie ihren Kleiderschrank durchsuchte, überlegte sie, wie sie sich bei Bonnie bedanken konnte.
Und vor allem musste sie unbedingt Tyler sehen!
Caroline entschied sich für eine blaue Jeans, ein weißes T-Shirt, sowie eine Lederjacke und bequeme, schwarze Sneaker.
Sie lief die Treppe nach unten und öffnete den Kühlschrank, um sich einen Blutbeutel der Gruppe B Positiv herauszunehmen.
Caroline trank ihn aus und schmiss die leere Verpackung in den Müll.
Sie nahm sich ihre Schultasche und ging aus dem Haus.
„Guten Morgen", kam eine raue Stimme von rechts.
Caroline fuhr zusammen und wich erschrocken einen Schritt zurück.
Dann grinste sie glücklich und warf sich in Tyler's Arme.
„Schön dich zu sehen, Care!", sagte er grinsend und drückte sie noch einmal fest, schob sie dann etwas von sich weg und schloss seine Hände um ihr Gesicht.
„Ich habe dich echt vermisst!", murmelte er und drückte ihr danach einen Kuss auf die Lippen.Tyler schaute ihr tief in die Augen und fragte dann: „Was habe ich verpasst?"
Caroline war am Überlegen, ob sie ihm von Klaus und ihrer Entführung erzählen sollte, entschied sich aber doch dagegen.
Tyler hasste Klaus wie die Pest. Da konnte sie ihm an seinem ersten Richtigen Tag ohne Klaus in seinem Körper doch nicht so eine Geschichte auftischen.
Sie lächelte unschuldig.
„Nicht besonders viel. Elena ist jetzt ein Vampir und Alaric...er ist tot."
Tyler merkte, dass ihr dieses Thema nicht gefiel und ließ sie mit weiteren Fragen in Ruhe.
Er zog sie an ihrer Hand zu seinem Auto und sie stieg ein.
Tyler startete das Auto und beschleunigte.
Für den Rest der Fahrt schwiegen beide.
Caroline hatte gedacht sie würde sich mehr über seine Rückkehr freuen, aber irgendwie tat sie das nicht.
Schweigend fuhr er auf den Parkplatz der High School, schaltete den Motor ab und schaute Caroline an.
„Ist alles okay mit dir? Du bist so still..."
Sie schaute Tyler an und schüttelte den Kopf.
„Nein, mir geht's gut!"
Er schüttelte den Kopf und sah sie abschätzend an.
„Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass du mich anlügst?"
Caroline schaute ihn irritiert an.
„Wie kommst du da drauf?"
Sie tat auf unschuldig und wollte aus dem Wagen aussteigen.
Tyler fasste sie an ihrem Handgelenk und seine Finger bohrten sich in ihren Arm.
Schockiert sah sie ihn an.
„Tyler, du tust mir weh!"
Sein Blick wurde kurz weicher und Caroline hatte schon die Hoffnung, dass er sie loslassen würde, doch sein Blick wurde wieder hart und für einen kurzen Augenblick sah sie, wie sich Tyler's Augenfarbe änderte.
„Es hat etwas mit ihm zu tun, nicht wahr?"
Jetzt glühten seine Augen vor Zorn. Er war eifersüchtig.
In diesem Moment wurde die Fahrertür aufgerissen und Tyler ließ ruckartig ihren Arm los, bevor er aus dem Wagen gezogen wurde.
Caroline stieg aus, um zu sehen, was überhaupt passiert war.
Tyler lag auf dem Boden, die Fahrertür seines Autos hing nicht mehr richtig in den Angeln und Caroline hoffte inständig, dass keine Schüler auf dem Parkplatz waren.
Als sie sich umsah, bestätigte sich ihre Hoffnung.
Der Parkplatz war vollkommen leer, bis auf Tyler, sein Auto, Caroline und der Person, die Tyler aus seinem Auto gezogen hatte.
Tyler hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und schaute erst zu Caroline und dann zu seinem Angreifer, der nun ein paar Meter hinter Caroline stand.
„Was tun Sie hier?", presste er wütend hinter zusammen gebissenen Zähnen hervor und starrte seinen Erschaffer an.
Aber bevor Klaus antworten konnte, sprach Tyler Caroline an.
Er war außer sich vor Wut.
„Hast du was damit zu tun? Wieso ist er immer bei dir?"
„Tyler, beruhige dich", sagte sie stattdessen, ohne auf seine Fragen einzugehen.
Das schien Tyler jedoch noch wütender zu machen.
Seine Augen veränderten ihre Farbe und seine Fangzähne kamen zum Vorschein.
Er stürzte sich auf Klaus und Caroline wusste, dass sie eingreifen musst.
„Tyler! Stopp!", rief sie und er ließ von Klaus ab und stellte sich nur wenige Zentimeter vor sie.
„Du stellst ihn über mich?"
Sein Gesicht war wieder normal, aber statt Wut, spiegelte sein Blick nur Trauer und Enttäuschung wider.
„Ich denke, dann hat das mit uns keine Chance mehr...", seine Stimme wurde immer leiser und in Caroline's Augen bildeten sich Tränen.
„Bitte tu das nicht, Tyler...", flehte sie, doch er schaute sie nicht einmal mehr an.
Er lief an ihr vorbei, stieg in sein demoliertes Auto und fuhr davon.
Caroline blieb nichts anderes übrig, als ihm hinterher zu sehen, wie er davon fuhr.
Klaus räusperte sich hinter ihr und Caroline drehte sich um, mit roten Wangen und Tränen, die über ihr Gesicht liefen.
„Das ist alles Ihre Schuld", zischte sie und verschwand mit Vampir Geschwindigkeit in den Wald.
Tyler hatte gerade mit ihr Schluss gemacht, aus Eifersucht, sie würde Klaus ihm vorziehen.
'Irgendwie hast du das ja auch getan', sagte ihr Unterbewusstsein zu ihr, doch sie schüttelte nur den Kopf und dachte an etwas anderes.
Warum sie? Warum musste es immer sie sein?
Das mit Klaus und dann auch noch das mit Daniel Ray...
Der Gedanke an Daniel, der nur einen Tag vorher versucht hatte sie umzubringen, ließ sie die Trauer für einen Moment vergessen.
Sie war alleine in diesem Wald und in ihrem Magen entwickelte sich das Gefühl, dass es keine Gute Idee gewesen war, alleine hier raus zu gehen.
Ihre böse Vorahnung bestätigte sich, als um sie herum vier Personen mit erhobenen Händen auftauchten.
Sie sagten nichts, aber Caroline konnte spüren, dass sie in ihrem Gehirn ein Anarisma verursachten, dass ihren Kopf fast zum explodieren brachte.
Sie war umzingelt von Hexen.
Caroline stöhnte innerlich auf, dass sie es fast geschafft hatte, innerhalb von drei Tagen drei Mal entführt zu werden.
Die Kopfschmerzen wurden stärker und sie fiel auf die Knie, während sie sich ihren Kopf hielt.
Nicht mehr lange und Caroline würde ohnmächtig werden und dann war sie den Hexen vollkommen ausgesetzt.
Sie musste irgendetwas unternehmen.
Vorsichtig nahm sie eine Hand von ihrem Kopf und suchte den Boden nach irgendetwas ab, was sie als Waffe verwenden konnte.
Caroline bekam einen Stein zu fassen und warf ihn auf die Hexe, die ihr am nächsten stand, eine große, schlanke Frau mit schulterlangen roten Haaren und Falten im Gesicht.
Der Stein traf sie in den Bauch und sie ging zu Boden, ohne einen weiteren Mucks von sich zu geben.
Caroline's Kopfschmerzen wurden stärker und ihr entfuhr ein lauter Schrei.
Dann spürte sie, wie sie langsam das Bewusstsein verlor.
Gerade rechtzeitig fielen die anderen drei Hexen und in ihrem Blickfeld erschien Klaus.
Sie sollte eigentlich froh sein, dass er sie gerettet hatte, aber er war trotzdem daran Schuld, dass sie und Tyler nicht mehr zusammen waren.
Er hielt ihr seine Hand hin und widerwillig nahm sie sie.
Als Caroline wieder auf den Beinen war, lief sie an den Hexen vorbei und machte sich auf den Weg, den Wald zu verlassen.
„Was? Kein Dankeschön, Liebes?", fragte Klaus sarkastisch und tauchte neben ihr auf.
„Ich schulde Ihnen kein Dankeschön. Sie schulden mir nur eine Entschuldigung!"
Daraufhin musste Klaus nur lachen.
„Darf ich dich daran erinnern, dass ich dir dein Leben gerettet habe? Schon Zwei Mal?"
Er hatte Recht. Schon wieder, aber Caroline war zu stur, um ihm das zu sagen.
„Ich kann ihnen nichts geben. Sie haben doch schon alles!", versuchte sie sich heraus zu reden.
„Ich fordere deine Schuld irgendwann einmal ein, aber zuerst sagst du mir, warum dich diese Hexen angegriffen haben und von wem du gestern gefangen genommen wurdest."
Abwartend schaute er sie an.
Die beiden warne mittlerweile stehen geblieben.
„Der Typ hieß Daniel Ray. Er wollte irgendwie meine übernatürliche Macht kanalisieren, um...um Sie zu töten."
Klaus Miene war ernst geworden.
„Sagtest du Daniel Ray?"
Caroline nickte, die seinen besorgten Blick durchaus bemerkt hatte.
„Das kann doch nicht wahr sein!", rief Klaus wütend und trat gegen einen Baum, dessen Stamm nach seinem Tritt einen großen Riss aufweiste.
„Was hat er gesagt? Was wollte er?", fragte Klaus sie weiter, nachdem er sich ein bisschen beruhigt hatte.
„Er wollte wegen irgendetwas Rache an Ihnen üben..."
Klaus wollte das, was er als nächstes tun würde nur sehr ungern tun, aber er würde es machen, um sie zu beschützen.
„Es tut mir Leid, Liebes. Nimm mir das nicht übel, aber ich muss es tun."
Caroline schaute ihn nur irritiert an, bevor er eine Sekunde später mit Vampir Geschwindigkeit auf sie zu kam und ihr das Genick brach.
Er fing sie auf, als sie leblos zusammen sackte und trug sie zu seinem Auto, dass nur wenig außerhalb des Waldes stand.
Behutsam legte Klaus sie auf die Rückbank seines Autos und schloss die Tür.
Er stieg vorne ein, startete den Motor und fuhr los.
Er steuerte sein Auto raus aus Mystic Falls.
Hier war Caroline nicht mehr sicher, denn Daniel hatte sie im Visier und er würde keine Ruhe geben, bis sie tot war.[1.548]
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A Klaroline Story || TVD/TO Fanfiction
Fanfiction...und dann sah er sie und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie lebte! Caroline's Haare waren etwas wirr, aber ihr strahlendes Lächeln und ihre glänzenden Augen ließen sie trotz alledem perfekt aussehen. Wie sie da am Türrahmen lehnte und auf ihn hera...