•ZEHN•

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Im ersten Moment dachte Caroline, dass es real wäre.
Alles sah so echt aus und fühlte sich auch echt an, wie zum Beispiel die Sonnenstrahlen, die auf ihr Gesicht schienen, als sie auf dem Boden in ihrem Wohnzimmer hockte.
Doch ziemlich schnell hatte sie bemerkt, dass es nur wieder ein Traum war, nur irgendwie...anders.
Eine von Daniel's Illusionen.
Und Caroline merkte recht schnell, was Daniel ihr in dieser Illusion zeigen wollte.
Sie sah, wie ihre Mutter die Haustür aufschloss und das Haus betrat, mit zwei vollen Einkaufstüten in den Händen.
Für Liz Forbes schien ihre Tochter unsichtbar zu sein, zumindest in dieser Situation.
Ihre Mutter ging in die Küche und räumte das Eingekaufte in den Kühlschrank ein, bevor sie zurück ins Wohnzimmer ging.
Dort fuhr sie erschrocken einen Schritt zurück, als sie sah, wer es sich auf ihrer Couch bequem gemacht hatte.
Sie legte sich die rechte Hand auf ihr Herz und atmete tief durch.
„Sie haben mich erschreckt. Darf ich fragen, wer sie sind? Sind sie ein Freund von Caroline?"
Daniel erhob sich von der Couch und ging auf Liz zu, bis sein Gesicht dem ihren nur noch wenige Zentimeter entfernt lag.
„Nicht ganz. Ich bin der Kerl, der ihre Tochter umbringen wird."
Liz hatte nicht mehr genug Zeit, um erschrocken zu gucken, als Daniel auf sie losging und seine Zähne in ihren Hals rammte.
Er saugte ihr all ihr Blut aus dem Körper, während ihre Beine unter ihr nachgaben und Daniel zusammen mit ihr auf den Boden sank, während er weiter trank.
Liz Augen waren mittlerweile glasig geworden und fixierten die ihrer Tochter.
Jetzt schien sie Caroline anscheinend doch zu sehen.
Doch bevor sie ihren letzten Atemzug tat, sprach sie noch vier Worte aus, die Caroline einen schmerzhaften Stich ins Herz versetzten.
Das ist deine Schuld."
Daniel ließ ihre Mutter los, die daraufhin auf den Boden glitt.
Er erhob sich und zog ein Tuch aus seiner Tasche, mit dem er sich das Blut vom Mund wischte, während er auf sie zukam.
Caroline hockte immer noch auf dem Boden, den sie wusste nicht, ob sie die Kraft hatte, lange genug vor Daniel stehen zu bleiben.
Ihre Sicht war von ihren Tränen leicht verschwommen.
„Warum tun sie mir so etwas an?", fragte Caroline schluchzend, während sie versuchte, nicht zu ihrer Mutter zu schauen.
Daniel grinste verschmitzt.
„Weißt du, Caroline, das ist ganz einfach. Du bist mir entkommen!", fing er an und hob seine Hände.
„Und dafür musst du leiden! Denn niemand entkommt mir. Indem ich dir zeige, wie ich alle Menschen, die du liebst, vor deinen Augen töte, bringe ich dich eventuell dazu, einzusehen, dass du nicht gewinnen kannst. Ihr könnt nicht gewinnen.Also entweder lieferst du dich mir aus, oder ich werde dafür sorgen, dass alles, was du hier siehst, auch in Wirklichkeit passieren wird."
Daniel trat einen Schritt auf sie zu und streckte seine Hand nach ihr aus und mit einem Mal wurde alles um sie herum schwarz.
Sie konnte ihren lauten Atem hören und das Schlagen ihres Herzens.
Caroline hatte es schon immer gehasst, wenn Menschen ihretwegen – oder generell – verletzt wurden.
Aber in diesem Moment, als sie da in vollkommener Dunkelheit saß, schwor sie sich, dass sie kämpfen würde, auch wenn es einen Höllentrip werden würde.
Sie würde gegen die Illusionen kämpfen, gegen Daniel und wenn es sein musste, sogar gegen Billy.

Caroline hatte gehofft, dass sie noch ein bisschen mehr Zeit haben würde, doch die nächste Illusion kam fast so schnell, wie die erste geendet hatte.
Und diesmal war es nicht nur ein geliebter Mensch, sondern gleich drei!
Diesmal hatte Daniel es auf Stefan, Tyler und Damon – ja, wirklich Damon – abgesehen.

Damon und Stefan standen vor ihrem großen Kamin im Salvatore Anwesen und starrten in die Flammen, als Tyler zur Tür herein gestürmt kam.
Er sah ziemlich fertig aus.
Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, so als hätte er mehrere Nächte nicht geschlafen.
„Was ist mit ihr?", fragte er sofort, ohne die Brüder zu begrüßen.
„Wo ist sie?!"
„Reg dich jetzt nicht auf", versuchte Damon ihm die Nachricht einigermaßen sanft beizubringen.
„Aber sie ist in..."
Er unterbrach sich selbst und schaute seinen Bruder an, der daraufhin nickte.
„Caroline ist in New Orleans."
„Sie ist bei Klaus?!", brüllte er schon fast.
Man konnte ihm anmerken, dass er kurz vorm explodieren war.
„Tyler, beruhig dich!", versuchte Stefan seinem großen Bruder zu helfen und stellte sich vor Tyler.
Kurzerhand landete Tyler's Faust in Stefans Gesicht, der daraufhin zu Boden ging.
Tyler drehte sich um und ging zur Tür, doch bevor er das Anwesen verlassen konnte, tauchte Damon vor ihm auf.
„Wo willst du jetzt hin?"
Tyler's Hände hatten sich erneut zu Fäusten geballt.
„Wohin wohl? Klaus hat Caroline ganz offensichtlich entführt! Ich hole sie zurück."
Damon schüttelte den Kopf.
„Das kann ich nicht zulassen."
Tyler's Augen verfärbten sich bernsteinfarben, doch bevor er Damon angreifen konnte, brach Stefan, der mittlerweile wieder aufgestanden war, sein Genick.
Tyler ging leblos zu Boden, während die Brüder sich ansahen.
Kurz darauf ertönte ein Klatschen, wie, als würde jemand applaudieren.
Daniel trat durch die geöffnete Haustür in das Haus ein.
Ein lächeln lag auf seinen Lippen, als die Salvatore's sich überrascht zu ihrem Gast umdrehten.
Daniel, der seine Hände zuvor hinter seinem Rücken gehabt hatte, zeigte den Brüdern seine Hände jetzt.
In jeder davon hatte er einen sauber geschnitzten Holzpfahl.
Er ging einen Schritt nach vorne, während Stefan und Damon wie angewurzelt auf den Neuankömmling blickten.
Ohne zu Überlegen rannte Caroline los.
Sie wusste selbst nicht, wie sie das geschafft hatte, denn zuvor hatte sie sich nicht bewegen können.
Sie hatte den Geschehen nur zugesehen, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
Sie sprang auf Daniel zu.
Caroline hatte zwar nicht erwartet, dass es funktionieren würde, doch zu ihrer Überraschung lag Daniel auf dem Boden und sie blickte auf ihn herab.
Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Damon und Stefan wie eingefroren dastanden, doch Caroline konzentrierte sich wieder auf Daniel.
Sie wusste, dass das nicht real war, weshalb die Brüder – und auch ihre Mutter – nicht in Gefahr schwebten. Vorerst.
„Okay", fing sie an und bemerkte dabei, wie sich ihre Hände langsam zu Fäusten ballten.
„Ich komme zu Ihnen. Ich liefere mich ihnen aus. Sie haben gewonnen."
Auf Daniel's Gesicht zeichnete sich ein siegessicheres Grinsen ab.
„Aber lassen sie meine Familie und meine Freunde in Ruhe!"
Daniel lachte belustigt auf und stand auf.
„Ach, Caroline. Das ist sehr zuvorkommend von dir, wirklich! Aber ich habe dir noch nicht die eine Person gezeigt, die dir ziemlich wichtig geworden ist."
Daniel trat an sie heran und sein Mund lag an ihrem Ohr.
„Auch wenn du das nicht zugeben willst", flüsterte er und trat wieder zurück.
Und bevor Caroline etwas dagegen unternehmen konnte, legte Daniel seine Hände an Caroline's Kopf und um sie herum wurde wieder alles schwarz.


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A Klaroline Story || TVD/TO FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt