Alle starrten nur geschockt auf den geöffnete Sarg.
Eine Waffe - nein, VIELE Waffen - die Urvampire töten konnten in einem Haus, in dem drei Urvampire lebten.
Und niemand hatte mitbekommen, wie Daniel hier unten gelebt und sie ausspioniert hatte.
Klaus lief wütend die Treppe des Geheimgangs nach oben und kam wenige Augenblicke später, mit einem Benzinkanister und einer Packung Streichhölzer in der Hand, zurück.
»Was hast du vor?«, fragte Caroline und hielt ihn am Arm zurück, bevor er den Sarg in Brand stecken konnte.
»Wonach sieht es denn aus? Diese Pfähle sind eine Bedrohung für meine Familie, die beseitigt werden muss!«
Klaus' Stimme war bedrohlicher geworden.
»Das könnte genau so gut eine Falle sein!«
Rebekah trat einen Schritt nach vorne.
»Caroline hat Recht. Glaubst du etwa wirklich, dass Daniel all seine Waffen in unserem Haus versteckt, verschwindet und sie ungeschützt zurück lässt?«
Klaus senkte seine Hände.
Während er seine Geschwister ansah, ging Caroline auf den Sarg zu.
Er war bis oben hin mit tödlichen Pfählen gefüllt.
»Aber woher hat er all das Holz von der Weißeiche? Ihr habt sie doch schon zerstört.«
Sie stellte die Frage zwar eher an sich selbst, jedoch konnte sie hören, wie die Mikaelsons aufhörten sich zu unterhalten und sich zu ihr umdrehten.
Caroline hob ihre rechte Hand und legte sie auf einen der Pfähle.
Klaus wollte sie aufhalten, doch Elijah hielt sie zurück.
»Lass sie.«
Doch Caroline's Hände fassten ins Leere.
Dann war die Illusion der Weißeichenpfähle verschwunden.
Zurück blieben nur die weißen Laken des Sarges.
Darauf lag ein zusammen gerollter Brief, der mit einem roten Wachssiegel verschlossen war.
Lächelnd blickte Caroline die Geschwister an.
»Wieder nur ein weiterer Trick.«
Sie hob den Brief hoch und reichte ihn an Klaus weiter, der kurzerhand das Siegel brach und den Brief in seiner Hand aufrollte.
Schnell laß er den Brief durch und reichte ihn dann an Elijah weiter.
Er wiederum an Rebekah und diese hielt ihn Caroline vor die Nase.
Alle schauten sie abwartend an und wollten ihre Reaktion auf das Geschriebene sehen.
Sie senkte den Blick auf das Blatt Papier.
Daniel hatte nicht viel drauf geschrieben, aber das was draufstand, war eine eindeutige Nachricht, die man bei so einem Gegner definitiv nicht ignorieren sollte."IHR WERDET ALLE IN DER HÖLLE BRENNEN!"
Daniel war anscheinend nicht sehr gut drauf.
Wahrscheinlich, weil Caroline ihm entkommen war.
Sie klappte den Brief wieder zu und in diesem Moment wurde es plötzlich sehr heiß neben ihr.
Als sie sich umdrehte, brannte der Sarg lichterloh und sie wich automatisch etwas zurück.
»Rebekah! Hol eine Decke!«, rief Klaus seiner Schwester zu und diese flashte nach draußen.
Ein paar Sekunden später war Rebekah auch schon wieder da, eine Decke unter den Arm geklemmt.
Klaus nahm ihr die Decke ab, schob Caroline beiseite und versuchte das Feuer mit der Decke zu löschen.
Elijah half ihm dabei und kurz darauf waren die Flammen erloschen.
»Ich denke mal, das sollte eine Warnung sein?«, fragte Caroline unsicher, da sie selbst nicht so genau wusste, was Daniel damit hatte bewirken wollen.
Niemand antwortete auf ihre Frage, weshalb sie überlegte, wie sie etwas gegen Daniel unternehmen konnten, um ihn Ein für Alle mal loszuwerden.
Doch weit kam sie nicht, denn da schlug Klaus plötzlich heftig gegen den Sarg, der daraufhin gegen die Wand knallte.
Caroline erschrak und fuhr herum, doch Klaus war schon aus dem Raum gestürmt.
Caroline lief ihm hinterher und gab Rebekah und Elijah ein Zeichen, hier unten zu warten.
»Klaus! Klaus, warte!«
Er war stehen geblieben, mit dem Rücken zu ihr.
Caroline legte vorsichtig ihre Hand auf seine Schulter und spürte, wie unruhig er atmete.
»Nik.«
Er hielt einen Moment den Atem an, als sie ihn so nannte.
Langsam drehte er sich um und blickte ihr in die Augen.
Ihre Hand ließ sie auf seiner Schulter.
»Wir werden ihn besiegen, okay? Er ist nicht mächtiger wie du! Und ich bleibe, bis wir ihn besiegt haben. Versprochen.«
Klaus entspannte sich etwas und legte seine Hand auf ihre Wange.
»Normalerweise sollte ich derjenige sein, der dir gut zuspricht und dich aufmuntert...«
Caroline lächelte.
»Wir müssen uns jetzt Daniel widmen. Irgendeine Botschaft muss in diesem Sarg sein. Wir müssen zwischen den Zeilen lesen.«
Sie nahm seine Hand und zog ihn wieder in den Geheimgang hinunter.
Rebekah und Elijah hatten den Sarg wieder aufgestellt und inspizierten ihn gerade.
»Schon was gefunden?«
Caroline wollte Klaus' Hand loslassen, doch sein Griff verstärkte sich, sodass sie ihn angucken musste.
Er lächelte sie aufmunternd an, bevor er sie gehen ließ.
Caroline nahm sich den Brief und schaute ihn sich genauer an.
Sie las die Zeilen immer und immer wieder, schaute sich das Papier genauer an und blieb bei dem Wachssiegel stehen.
Sie faltete es so zusammen, wie es am Anfang war, bevor Klaus es gebrochen hatte.
»Klaus?«, fragte sie und er stellte sich neben sie.
»Kennst du dieses Zeichen?«
Sie zeigte auf das gebrochene Wachs.
Darauf war eine Art Familienwappen abgebildet.
Ein kleines "d" und daneben ein großes "P" waren noch zu erkennen, die vor einem Stern standen.
»Das ist Daniel's Familienzeichen. Weißt du noch die Geschichte, die ich dir mal über ihn erzählt habe? Im 14. Jahrhundert hieß er noch "de Paris" mit Nachnamen. Anscheinend will er damit darauf anspielen, was damals passiert ist. Was ich dir nicht gesagt habe, ist, dass durch den Vorfall mit seiner Frau das Ansehen seiner Familie stark gesunken ist. Sie wurden verachtet und jeder glaubte, dass er seine Frau absichtlich getötet hatte, weil sie eine zu geringe Mitgift hatte oder sowas. Deshalb musste er auch seinen Namen ändern und Frankreich verlassen.«
Caroline nickte überrascht.
»Aber was soll das jetzt heißen? Das wir nach Frankreich müssen, oder dass Daniel sich hier irgendwo im French Quater aufhält?«
Klaus nickte.
»Er ist hier in New Orleans. Und ich weiß auch schon wo.«
Rebekah, Elijah und Caroline folgten ihm erst aus dem Keller heraus und dann aus dem Anwesen.
Caroline setzte sich neben Rebekah auf die Rückbank und Elijah neben seinen Bruder, der gerade das Auto aus der Einfahrt steuerte.
Der Motor klang überraschend laut, während im Auto eine eisige Stille herrschte.
Irgendwie hofften alle, dass es diesmal endlich vorbei sein würde.
Dass sie Daniel für immer besiegen konnten, aber Caroline hatte dabei auch ihre Zweifel.
War es diesmal wirklich so einfach?
Die Fahrt war schnell vorbei und Klaus hielt vor einem Laden an, den Caroline noch nie zuvor gesehen hatte.
Und auch Klaus' Geschwister sahen verwirrt aus.
Es war ein Voodoo Laden, der den Namen 'Dubois' trug.
»Was sollen wir hier, Nik? Willst du noch einkaufen oder was?«, fragte Rebekah, während sie die Arme vor der Brust verschränkte.
»Die ganze Fehde mit Daniel hat angefangen, als er mir die Schuld an dem Tod seiner Frau Alice gegeben hat. Alice war eine Hexe und ihr Familienname ist Dubois.«
Rebekah nickte und machte eine ausladende Geste, um Klaus den Vortritt in den Laden zu lassen.
Er stieß die Tür auf und trat ein.
An sich gab es keine großen Unterschiede zu den ganzen anderen Voodoo Läden in New Orleans.
Allerhand Hokuspokus, Traumfänger, unechte Tränke die einem die Welt versprachen, Voodoo Puppen und noch vieles mehr.
Allerdings schauten alle Kunden auf die Neuankömmlinge, als hätte man sie erwartet.
Die Passanten verließen das Geschäft und die Verkäuferin trat vor.
»Er wartet auf Sie.«
Damit verschwand sie im Hinterzimmer und Klaus ging voran.
Das Hinterzimmer war größer als man es vermuten könnte.
Daniel stand in der Mitte und wurde von der Deckenleuchte erhellt.
Um ihn herum standen ein paar Männer, die ihm wahrscheinlich treu ergeben waren.
»Klaus! Wie schön, dass du kommen konntest«, fing er an, als Klaus in sein Blickfeld trat.
»Oh und die wunderschöne Caroline! Schön, dich wieder zu sehen!«
Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und Caroline musst sich zusammen reißen, um ihn nicht zu töten, für das was er ihr angetan hatte, aber das wollte sie lieber Klaus überlassen.
Er nickte Rebekah und Elijah zu, als sie hinter Caroline auftauchten.
Sein Grinsen wurde breiter.
»Habt ihr mich vermisst?«[1.326]
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A Klaroline Story || TVD/TO Fanfiction
Fanfiction...und dann sah er sie und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie lebte! Caroline's Haare waren etwas wirr, aber ihr strahlendes Lächeln und ihre glänzenden Augen ließen sie trotz alledem perfekt aussehen. Wie sie da am Türrahmen lehnte und auf ihn hera...