Langsam kam Caroline wieder zu sich.
Ihr Nacken schmerzte noch leicht und sie hörte den vertrauten Ton eines Motors.
Sie lag in einem Auto.
'Was war hier los?'
Caroline konnte sich daran erinnern, dass sie sich mit Tyler gestritten hatte und der Streit hatte damit geendet, dass er sich von ihr getrennt hatte, weil er eifersüchtig auf Klaus war.
Tyler glaubte allen ernstes,dass sie Klaus ihm vorzog.
Das Auto wurde langsamer und blieb dann stehen.
Caroline hielt ihre Augen weiterhin geschlossen, um vielleicht einen Überraschungseffekt bei ihren Entführern, oder wer sie auch waren, inne zu haben.
Sie hörte Schritte, die aus dem Auto ausstiegen, losliefen und kurz darauf wieder stehen blieben.
Caroline entschloss sich, sich noch kurz umzusehen.
Sie schlug die Augen auf.
Sie lag in einem großen Kofferraum, dessen Fensterscheiben abgedunkelt waren.
Ehe sie die Augen wieder schließen konnte, wurde der Kofferraum geöffnet und Caroline konnte in Daniel Ray's Augen blicken.
„Sie sind tot", stellte Caroline fest und Panik stieg in ihr auf.
Er hatte den selben Anzug an, den er auch getragen hatte, als er sie hatte ausbluten lassen.
'Er war doch tot, oder?'
„So wie du", antwortete er grinsend und kam mit ausgestreckten Händen auf sie zu.
Caroline wich zurück und schrie.Sie fuhr hoch.
Wieder hörte sie dieses vertraute Summen eines Motors und für einen kurzen Moment stieg Panik in ihr auf, doch dann erkannte sie Klaus am Steuer und atmete erleichtert auf.
Er hatte seinen Blick konzentriert auf die Straße gerichtet.
Zum Glück war das mit Daniel nur ein Traum gewesen...
„Guten Morgen, Liebes. Hast du gut geschlafen?", fragte er sie grinsend und schaute sie über den Rückspiegel her an.
Für einen Moment hätte sie fast vergessen, dass sie eigentlich noch wütend auf ihn war.
„Wo sind wir?", fragte sie stattdessen etwas forsch, ohne auf seine Frage zu antworten.
Ihr kam die Gegend nicht bekannt vor, weshalb sie dieses Frage einfach stellen musste.
„In meinem Auto", antwortete er sarkastisch und lächelte.
„Siehst du das denn nicht?"
Caroline schaute sich in dem Auto um und Klaus grinste, was ihrer Geduld nicht gerade zugute kam.
„Wohin fahren wir?", startete sie einen weiteren Versuch und diesmal schien er wirklich eine richtige Antwort geben zu wollen.
„Eigentlich, wohin du willst. Ich persönlich bevorzuge aber New Orleans."
In diesem Moment fuhr Klaus an dem Ortsschild vorbei, dass mit großen Druckbuchstaben den Schriftzug NEW ORLEANS zeigte.
Er hatte es geschafft. Klaus hatte es endlich geschafft, sie nach New Orleans zu bringen.
„Haben Sie mich etwa entführt?!", fragte Caroline ihn jetzt verärgert und schaute ihn böse an.
„Entführung ist so ein hartes Wort. Ich würde eher sagen, dass..."
Caroline unterbrach ihn, indem sie ihre rechte Hand nach vorne schnellen ließ und das Lenkrad zur Seite drehte, sodass der Wagen auf die Spur der entgegenkommenden Autos fuhr.
Doch fast sofort zog sie ihre Hand wieder ruckartig zurück.
Sie blickte von ihrer rechten Hand, die gerade wieder verheilte, auf das Lenkrad, dass von der Sonne beschienen wurde.
An ihrer rechten Hand fehlte ihr Tageslichtring!
„Wo haben Sie ihn?!", rief sie aufgebracht.
Klaus konnte ihr doch nicht einfach ihren Tageslichtring abnehmen!
„Den musst du wohl irgendwann verloren haben...", gab er besorgt von sich, nachdem er sein Auto wieder auf die richtige Fahrspur gebracht hatte.
Er klang so besorgt, dass Caroline es ihm sogar fast abgekauft hätte.
Aber eben nur fast.
„Keine Chance! Also geben Sie ihn mir zurück!"
Klaus lachte und holte einen Ring aus seiner Hosentasche.
Caroline wollte sich ihn schnappen, doch Klaus hielt ihn so in das Sonnenlicht, dass sie, falls sie ihn sich jetzt geholt hätte, ihren ganzen Arm verbrannt hätte.
Das Sonnenlicht ließ den Ring in Klaus' Fingern leuchten.
„Ich gebe ihn dir zurück", versprach er und Caroline konnte das große 'Aber' förmlich riechen.
„Aber nur unter einer Bedingung."
Klaus schaute sie grinsend und mit nach oben gezogenen Augenbrauen an.
„Und die wäre", fragte Caroline leicht genervt und lehnte sich an die Rückbank, auf der sie saß.
„Du bleibst zwei Wochen hier bei mir in New Orleans."
Caroline holte tief Luft und schaute ihn mit ihrem „Ist-Das-Ihr-Ernst"-Blick an.
Wenn sie sein Angebot annahm, müsste sie zwei Wochen mit ihm verbringen, doch wenn sie ablehnte, würde er sie wahrscheinlich aus seinem Auto werfen und sie im Sonnenlicht verbrennen lassen.
„Komm schon. Nur zwei Wochen!", versuchte er sie zu überreden.
Caroline glaubte, so etwas wie Verzweiflung aus seiner Stimme heraus zu hören.
„Du darfst mich auch Duzen...", lenkte er schließlich ein und Caroline musste bei diesem Kompromiss lachen.
Sie hatte selbst keine Ahnung, warum Klaus immer von allen gesiezt worden war.
„Na schön", gab sie nach und sah, wie sich seine Mundwinkel zu einem triumphierenden Lächeln anhoben.
„Ich bleibe, aber Sie...äh du musst mir Geld für Neue Klamotten leihen. Bei deiner tollen Entführung hast du wohl nicht daran gedacht, dass ich vielleicht auch mal etwas anderes anziehen muss."
Klaus nickte und Caroline kam mit ihrer Hand etwas näher an das Sonnenlicht heran.
Er nahm ihre rechte Hand und steckte ihr den Ring zurück an ihren Zeigefinger, wo er ihn zuvor abgenommen hatte.
Dann konzentrierte er sich weiterhin auf die Fahrt.
Caroline konnte aus dem Augenwinkel jedoch sehen, dass er die ganze Zeit ununterbrochen grinste.
Sie fuhren fast durch die komplette Stadt durch und am Ende wieder heraus.
Caroline sah Hochhäuser, Märkte, Umzüge und sehr viele Menschen.
So langsam konnte sie verstehen, was Klaus an dieser Stadt so gut gefiel. Sie war voller Leben und Farben. Überall gab es Musik und Künstler.
Sie fuhren aus dem Zentrum der Stadt heraus und fuhren auf einer Landstraße zu einem Anwesen.
Caroline fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie sah, wie prachtvoll es war.
„Ist das etwa dir?", fragte sie, immer noch staunend.
Klaus parkte und lehnte seine Arme auf dem Lenkrad ab.
Er drehte sich, immer noch grinsend, zu ihr um.
„Ich bin fast 1000 Jahre alt, Liebes. Geld ist mein geringstes Problem."
Er stieg aus und öffnete ihr die Tür.
Caroline hatte es zuvor selbst versucht, aber das Auto schien eine Art Kindersicherung zu haben...
Glaubte er etwa, Caroline hätte so viel Angst vor ihm, dass sie aus einem fahrenden Auto sprang?
Sie betraten das Anwesen und Caroline staunte nicht schlecht.
Es war mittlerweile bestimmt Acht Uhr Abends und es dämmerte bereits.
Das Haus war hell erleuchtet.
Kerzen flackerten im Flur und an der Treppe hing eine bunte Lichterkette.
„Ich wusste gar nicht, dass du so..."
Sie wusste nicht, wie sie es nennen sollte.
Er lachte auf.
„Ach das. Seid Rebekah vor ein paar Tagen angekommen ist, dekoriert sie alles um. Ich weiß auch nicht, was mit ihr los ist..."
Caroline nickte nur und schaute sich weiter um.
Ansonsten war das Anwesen teils modern, teils retro eingerichtet.
Irgendwie gefiel es Caroline hier.
„Na wen hast du denn da wieder mitgebracht, Nik?", ertönte eine weibliche Stimme hinter Caroline und sie drehte sich zu Rebekah Mikaelson um, Klaus' kleiner Schwester.
„Hallo Rebekah", sagte Caroline und zwang sich zu einem Lächeln.
Mit Rebekah hatte sie sich noch nie so gut verstanden, doch sie würde sich mühe geben, jetzt wo sie für zwei Wochen hier wohnen würde.
Rebekah lächelte gezwungen zurück.
„Komm Liebes, ich zeige dir dein Zimmer", sagte Klaus und das Gesicht seiner Schwester änderte sich schlagartig.
„Sie zieht hier ein?!"
Klaus schaute Rebekah böse an.
„Benimm dich, kleine Schwester, sonst..."
„Oder du steckst mich wieder in einen Sarg, weil dir meine Meinung nicht passt. Ich weiß schon. Die Leier wird langsam echt langweilig, großer Bruder!"
Die letzten beiden Worte spuckte sie aus, als hätte sie etwas schlechtes gegessen und verschwand dann in ein anderes Zimmer.
Klaus ging nicht weiter darauf ein und machte sich auf den Weg nach oben.
Warum hatte sich Caroline noch einmal auf dieses Familien-Drama eingelassen?
Leicht kopfschüttelnd folgte sie Klaus nach oben.Er öffnete eine braune Tür und Caroline erblickte einen großen, hellen Raum.
„Klaus..."
Ihr fehlten die Worte.
Der Raum war riesig. An der rechten Seite stand ein riesiges Bett, auf dem viele Kissen lagen und in der Mitte saß ein kleiner Teddy.
Geradeaus war eine Fensterfront, in deren Mitte eine Doppeltür auf einen kleinen Balkon führte.
Neben dem Bett standen Zwei Nachtschränkchen, auf denen jeweils eine Lampe stand.
Auf der linken Seite stand eine Kommode an der Wand und darüber hing ein Bild von einem Pferd, das Klaus wahrscheinlich selbst gemalt hatte.
Etwas weiter rechts davon hing, zwischen zwei Türen, die beide verschlossen waren, ein bodentiefer Spiegel.
Hinter den beiden Türen vermutete Caroline ein Badezimmer und einen Ankleideraum, da sie in dem Zimmer ansonsten keinen Kleiderschrank gefunden hatte.
Sie schaute sich alles genau an, bevor sie auf die Doppeltüren zuging, sie öffnete und hinaus trat.
Caroline hatte einen guten Blick auf den Garten der Mikaelson's und sie konnte auch etwas von New Orleans selbst sehen, auch wenn zwischen Klaus' Anwesen und der Stadt noch eine weite Landschaft lag.
„Gefällt's dir?"
Caroline drehte sich grinsend zu ihm um.
Sie setzte an, um etwas zu sagen, entschied sich aber eine Sekunde vorher um und nickte dann.
„Es gefällt mir sehr gut."
Caroline schenkte ihm ein ehrliches Lächeln und vergaß dabei kurz, wie sie überhaupt hier her gekommen war.
„Na dann lasse ich dich nach diesem langen Tag alleine. Gute Nacht, Liebes."
Caroline nickte und Klaus verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Nachdem Caroline im Bad gewesen war und sich im Ankleidezimmer eine Shorts und ein T-Shirt geholt hatte, die wahrscheinlich beide von Rebekah waren, legte sie sich auf das Bett und starrte an die Decke.
Warum tat Klaus das alles für sie? Fand er sie etwa so besonders?
Tausend weitere Fragen schwirrten in Caroline's Kopf herum.
Ihre Balkontür war noch geöffnet, weshalb sie sich in ihre Kissen kuschelte und den Vögeln lauschte, bis sie einschlief.[1.625]
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A Klaroline Story || TVD/TO Fanfiction
Fanfiction...und dann sah er sie und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie lebte! Caroline's Haare waren etwas wirr, aber ihr strahlendes Lächeln und ihre glänzenden Augen ließen sie trotz alledem perfekt aussehen. Wie sie da am Türrahmen lehnte und auf ihn hera...