Caroline zog ihre Mundwinkel leicht nach unten, während Klaus seine Hand ausstreckte und sie am Bauch hinter ihn schob.
»So. Du hast es geschafft. Wir stehen uns gegenüber, von Angesicht zu Angesicht. Was wirst du jetzt tun?«
Klaus verschränkte die Arme vor der Brust.
»Eigentlich will ich dich nur töten, für das, was du mir damals angetan hast...«
Er unterbrach sich und schaute zu Caroline herüber.
»...aber ich kenne deine größte Schwäche und werde dich genau so leiden lassen, wie du mich.«
Klaus trat einen Schritt nach vorne.
»Das, was damals passiert ist, war nicht meine Schuld. Ich habe dich gerettet und du hast dich umgebracht. Dass dein Blutdurst dich übermannt hat und du deine Frau getötet hast, lag allein an dir.«
Daniel's Miene hatte sich verändert und er sah jetzt wütend aus.
»Es lag alles an dir, Klaus! Ich habe Alice geliebt, doch du hast ein Monster aus mir gemacht, gegen das sie nicht ankommen konnte! Du hast sie mir genommen!«
Er trat ebenfalls einen Schritt nach vorne und war jetzt nur noch wenige Meter von Klaus entfernt.
»Und jetzt mache ich das Gleiche bei dir!«
Klaus riss die Augen auf und wich soweit zurück, dass er nach Caroline's Hand greifen und diese fest drücken konnte.
»Lass sie da raus! Was damals passiert ist, war ein Unfall, der nicht wiederholt werden sollte!«
Daniel's Schläger gingen jetzt auf die Gruppe zu und hielten Elijah und Rebekah fest, sodass sie sich nicht wehren konnten, auch wenn sie eigentlich viel älter und stärker waren.
Klaus war nicht so leicht zu überwältigen.
Er schlug mit einer Hand um sich, während er Caroline mit der anderen festhielt.
Doch auch er konnte das nicht ewig aushalten und war kurz darauf überwältigt.
Er musste ihre Hand loslassen und sie stand alleine da, umzingelt von Daniel's Männern.
»Wenn du sie anrührst, bringe ich dich um!«, brüllte Klaus und versuchte sich aus den Griffen zu winden, doch er schaffte es nicht.
Daniel ging auf Caroline zu, die ihr Kinn hob und ihm direkt in die Augen blickte.
Sie war angespannt, versuchte aber keine Angst zu zeigen.
»So mutig, deine Caroline«, sagte Daniel zu Klaus und strich ihr über die Wange, wobei sie versuchte, zurückzuweichen.
Daniel nahm ihr Handgelenk und zwang sie, stehen zu bleiben.
»Ob sie immer noch so mutig sein wird, wenn sie dem Tod in's Auge blickt?«, sagte Daniel, eher zu sich selbst.
Klaus riss sich aus den Griffen, flashte nach vorne und drückte Daniel an der Kehle an die Wand, während Daniel's Helfer nach Caroline griffen.
»Ich könnte dir hier und jetzt die Kehle heraus reißen und hätte noch genug Zeit, meine Geschwister und Caroline zu retten, bevor du auf dem Boden aufschlägst, also zügele dich und verhandle vernünftig oder du wirst keine Zunge mehr haben, um zu sprechen«, zischte Klaus an Daniel's Ohr, sodass nur er es hören konnte.
Er sah ihn an und lachte einfach nur.
Klaus sah jetzt verwirrt aus.
»Wir sind deutlich in der Überzahl und wenn du mich umbringst, wirst du dazu gezwungen sein, zuzusehen, wie deine Geschwister und deine Geliebte Caroline vor deinen Augen sterben.«
In diesem Moment spürte Klaus etwas spitzes, das leicht gegen seinen Rücken gedrückt wurde und er wusste sofort, dass ihn das umbringen konnte.
Er ließ Daniel los und trat vorsichtig zurück.
Als er sich umdrehte, stand vor ihm ein Helfer, der mit einem Weißeichenpfahl auf sein Herz zielte.
Klaus verzog das Gesicht.
»Ich will sie nicht töten, ehrlich. Ich mag deine Liebste, aber noch mehr mag ich es, dich leiden zu sehen.«
Langsam schritt er auf Caroline zu, während er eine Hand ausstreckte und einer seiner Helfer ihm einen Pfahl in die Hand drückte.
Daniel hob seine Hand und strich Caroline über die Haare.
»Du hast so schönes Haar«, flüsterte er und sein Blick wurde abwesend, als erinnerte er sich an etwas längst vergangenes.
»So schönes Haar...wie meine Alice...«
Er schaute ihr tief in die Augen und hob seine Hand, mit dem Pfahl fest im Griff.
Caroline kniff die Augen zusammen und wartete auf den Schmerz.
Doch er kam nicht.
War das so, wenn man gepfählt wurde?
Spürte man...gar nichts?
In diesem Moment hörte sie mehrere männliche Schreie und riss die Augen auf.
Daniel und alle seine Helfer, die sich in dem Raum befanden, hielten sich die Hände an den Kopf und gaben schmerzerfüllte Schreie von sich.
Caroline konnte ihren Augen nicht trauen, als Bonnie, Elena, Damon und Stefan den Raum betraten.
»Bonnie? Elena? Was tut ihr hier?«
Bonnie war sehr konzentriert, da sie wahrscheinlich das künstliche Anarisma bei ihren Feinden anwandte, aber Elena ging auf sie zu und umarmte sie erst einmal, bevor sie ihr antwortete.
»Du hast dich nicht mehr bei uns gemeldet und irgendwann kam dann eine Nachricht von Elijah, dass ihr in Schwierigkeiten steckt und da haben wir uns sofort auf den Weg gemacht.«
Sie drehte sich um und blickte dankend zu Klaus' älterem Bruder.
Daniel war mittlerweile auf den Boden gefallen und windete sich vor Schmerzen.
Klaus hob den Pfahl vom Boden auf, den Daniel zuvor fallen gelassen hatte und trat auf ihn zu.
»War es das wert?«, fragte er, als er sich neben Daniel kniete.
»War das deine Rache wert, jetzt zu sterben, mit der Gewissheit, dass du dein Ziel nicht erreicht hast?«
Daniel nickte.
»Ich habe es versucht und das ist die Hauptsache. Jetzt werde ich zu meiner Alice zurück kehren können.«
Klaus nickte und hob den Pfahl, den er kurz darauf auf Daniel's Herz zuschießen ließ und der darin stecken blieb.
Daniel gab kurz ein Keuchen von sich, bevor er erschlaffte und seine Haut sich grau verfärbte.
Klaus stand auf und drehte sich zu den anderen um.
»Es ist vorbei.«
Daniel's Helfer fielen da auf einmal alle in sich zusammen und blieben auf dem Boden liegen, ihre Augen waren weit aufgerissen und rot, wie die von dem Mann, der damals mit dem Kopf auf der Windschutzscheibe von Klaus geendet hatte.
Dann atmeten alle auf einmal tief ein und schauten sich verwirrt um.
Anscheinend hatte niemand eine Ahnung, wo sie waren und was da vor sich ging.
Während Rebekah auf sie zuging und ihnen alles erklärte, oder es zumindest versuchte, kam Klaus auf Caroline zu und zog sie ohne Vorwarnung in eine feste Umarmung.
»Ich dachte wirklich, er würde dich umbringen«, flüsterte er in ihr Ohr, während sie die Umarmung erwiderte.
Ihr war es in diesem Moment auch ziemlich egal, dass ihre Freunde aus Mystic Falls scharf die Luft einsogen, als sie die beiden in einer innigen Umarmung sahen.
»Ich hatte wirklich Angst um dich...«, gab er zu und Caroline's Augen weiteten sich leicht, als sie das hörte.
Sie wusste, was er für sie empfand, hätte aber niemals gedacht, dass er das so offen zeigen würde.
»Ich...Danke.«
Sie ließ von ihm ab und lächelte ihn an.
»Danke, dass ihr euch alle für mich in Gefahr gebracht habt«, sagte sie jetzt, an alle gewandt.
»Ich würde sagen, ihr habt alle einen bei mir gut«, fügte sie mit einem leichten Lachen hinzu.
Daniel's Helfer standen derweilen auf und verließen den Voodoo Laden.
Elena warf ihr einen Blick zu, den Caroline nicht ganz deuten konnte.
Sie warf nur einen entschuldigenden Blick zurück, obwohl sie nicht einmal wusste für was sie sich entschuldigte.
Elena zog Damon an der Hand aus dem Raum.
Stefan und Bonnie folgten den beiden und Caroline nahm sich vor, später noch mit Ihnen zu reden.
Klaus kniete sich neben Daniel's Leiche auf den Boden und schaute missbilligend auf ihn herunter.
Da sie sich in dem Hinterzimmer eines Voodoo Ladens befanden, lag ihr alles mögliche herum und Klaus nahm sich eine halb geleerte Flasche Bourbon und ein Feuerzeug von einem Regal.
Die Flasche leerte er über Daniel aus und das Feuerzeug warf er angezündet hinterher.
Der Leichnam fing an zu brennen und die beiden schauten auf das Schauspiel von roten und orangenen Flammen.
»Ist es vorbei?«, fragte Caroline leise.
Klaus drehte sich zu ihr um und schaute sie an.
»Ich hoffe es mal. Aber falls nicht...du weißt, dass ich dich beschützen werde...?«
Caroline nickte und lächelte.
»Wofür ich dir auch sehr dankbar bin, Klaus.«
Seine Miene änderte sich, als er ihren entschuldigenden Unterton heraus hörte.
»Aber?«
Caroline atmete tief ein.
»Aber wir haben Daniel besiegt. Und das heißt, dass ich wieder zurück gehen werde. Nach Mystic Falls.«
Klaus schaute auf den Boden.
»Ich werde dich wahrscheinlich nicht überreden können, hier zu bleiben?«
Caroline schüttelte den Kopf.
»Nein. Mystic Falls ist mein Zuhause. Ich habe mich bei dir sehr wohl gefühlt, wirklich, aber ich würde gerne nach Hause. Zu meiner Mum.«
Klaus nickte verständnisvoll.
»Kannst du mich denn wenigstens manchmal besuchen...?«
Caroline lachte auf.
»Meinen nächsten Urlaub werde ich definitiv hier verbringen. Versprochen.«
Klaus stimmte in ihr Lachen ein.
Dann stoppte er und schaute sie einfach nur an.
»Was ist...?«, fragte Caroline besorgt, doch er schüttelte nur den Kopf.
»Es ist alles gut. Aber in einer Sache muss ich Daniel schon zustimmen...«
Caroline schaute ihn fragend an.
»Du bist wirklich wunderschön.«
Sie lächelte.
»Danke, aber...«
Ihr Satz wurde unterbrochen, als Klaus plötzlich direkt vor ihr stand und ihr in die Augen blickte.
Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht und merkte augenblicklich, wie ihr ganz warm wurde.
Er schaute sie fragend an, als würde er um Erlaubnis bitten, sie küssen zu dürfen.
Das kannte sie von ihm überhaupt nicht, aber wahrscheinlich war er nur vorsichtig, weil sie ihm endlich vertraute und er das nicht zerstören wollte.
Kaum merklich nickte sie und ohne eine weitere Sekunde zu verlieren presste er seine Lippen auf die Ihren.
Damals, als sie ihn in Daniel's Illusion geküsst hatte, war das schon wundervoll gewesen, aber das hier übertraf alles, sodass ihr in diesem Moment kein passendes Wort dazu einfiel.
Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher.
Caroline strich durch Klaus' Haare, während er ihre Wirbelsäule auf und ab fuhr.
Doch das Erlebnis wurde unterbrochen, als eine lauten Stimme ertönte.
»Caroline? Was zum...?!«[1.650]
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A Klaroline Story || TVD/TO Fanfiction
Fanfiction...und dann sah er sie und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie lebte! Caroline's Haare waren etwas wirr, aber ihr strahlendes Lächeln und ihre glänzenden Augen ließen sie trotz alledem perfekt aussehen. Wie sie da am Türrahmen lehnte und auf ihn hera...