•EINUNDZWANZIG•

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»Was wollt ihr von mir?«, fragte sie unfreundlich und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Mary, wir...wir brauchen deine Hilfe«, sagte Caroline.
Sie lachte freudlos auf.
»Wegen dir bin ich gestorben. Sag mir nur einen Grund, warum ich dir helfen sollte.«
»Ich wollte nicht, dass du stirbst. Klaus dachte, du würdest mich umbringen. Er hat mich nur gerettet. Und jetzt will ich versuchen, viele andere zu retten.«
Mary schaute sie irritiert an.
»Was meinst du damit?«
»Kennst du einen Mann namens Billy?«
Mary runzelte die Stirn.
»Ich bin nicht sicher. Kennst du vielleicht seinen Nachnamen?«
Caroline überlegte.
»Tut mir Leid, leider nicht. Aber sein Vater hieß auch Billy und sie haben eine Bar.«
Mary lachte erneut auf, diesmal aber mit einer Spur von Furcht, obwohl sie selbst ja nicht mehr in Gefahr geraten konnte.
»Ah! Der Billy-Clan. In der Nähe von Mystic Falls?«
Caroline nickte.
»Ja, die kenne ich«, meinte Mary.
»Mit denen ist nicht zu spaßen. Sie sind eine sehr mächtig Hexenfamilie und wenn du gegen sie bist, hast du meistens schon verloren, bevor der Kampf überhaupt angefangen hat. Ich kenne niemanden, der sich gegen sie gestellt hat und noch am Leben ist.«
Caroline lächelte.
»Ich schon.«
»Wer?«
»Klaus. Er hat Billy's Vater getötet und ihn selbst gefangen genommen.«
Mary wedelte erschrocken mit den Händen vor Caroline's Gesicht herum.
»Aber warum lässt er ihn noch am Leben? Er sollte ihn auf der Stelle umbringen!«
Caroline ging einen Schritt nach vorne.
»Das ist das Problem. Billy hat sich mit mir verbunden. Wenn er stirbt, dann sterbe ich auch.«
Mary runzelte die Stirn.
»Lass mich raten: Du brauchst meine Hilfe, um einen Zauber zu finden, der die Verbindung zwischen dir und Billy löst.«
Caroline nickte.
»Ja. Meine Freundin Bonnie hat schon alle möglichen Grimoirs durch geschaut, aber sie hat nichts gefunden...«
Mary nickte und verzog den Mund.
»Natürlich hat sie nichts gefunden.«
Caroline schaute sie verwirrt an.
»Was soll das heißen?«
»Ganz einfach. Es gibt keinen Weg, einen solchen Zauber zu brechen.«
Elena und Bonnie schauten sich entsetzt an.
»Es muss einen Weg geben!«
Mary biss sich auf die Lippe.
»Und den gibt es auch, nicht wahr?«, warf Elena ein.
Mary seufzte und rieb sich mit den Händen über das Gesicht.
»Ich weiß es nicht genau. Unter uns Hexen erzählt man sich Geschichten. Dass der Billy-Clan einen Weg gefunden hat, eigene Zauberformeln aufzustellen."
Bonnie schüttelte verwirrt den Kopf.
»Aber ich dachte, dass wäre jeder Hexe möglich?«
Mary lächelte leicht.
»Was du meinst, bezieht sich auf die Ausführung eines Zaubers. Jede Hexe kann einen Zauber individuell ausführen und beispielsweise auch Zutaten hinzufügen, aber wovon ich rede, könnte man auch als schwarze Magie bezeichnen.«
»Aber was kann man dagegen tun? Ich meine, irgendwie muss man den Zauber doch trotzdem aufheben können!"
Mary schüttelte den Kopf.
»Ich wüsste nicht, wie. Außer...«
Sie unterbrach sich selbst.
»Außer was?«, fragte Bonnie hoffnungsvoll.
»Da hättest du eigentlich selbst drauf kommen müssen, junge Bennett-Hexe.«
Bonnie legte den Kopf leicht schief.
»Tut mir Leid. Ich wusste nicht von Anfang an, dass ich eine Hexe bin. Ich bin nicht als solche aufgewachsen und kenne die ganzen Geschichten und Grundlagen nicht.«
»Jede Hexe schreibt ihre Zauber auf, egal ob gut oder böse. Man macht es einfach, falls man den Zauber irgendwann mal umkehren möchte.«
Man konnte förmlich sehen, dass Bonnie ein Licht aufgegangen war.
»Wir brauchen Billy's Grimoir.«

»So. Und wie kommen wir jetzt an das Kochbuch von diesem Möchtegern Hexer?«, fragte Damon interessiert und nahm einen Schluck aus seinem Glas mit Bourbon.
»Ich denke nämlich nicht, dass er es einfach in seinem Küchenschrank stehen hat.«
Elena warf ihm einen belustigten Blick zu.
»Vielleicht hilft ein Zauber, um das Versteck aus seinem Verstand heraus zu bekommen?«, fragte Bonnie.
»Meinst du so, wie Mary es schon mal bei Klaus gemacht hat?«, fragte Caroline.
Bonnie nickte.
»Ich denke, das könnte funktionieren«, sagte Elijah und Bonnie verließ den Raum, um mit den Vorbereitungen für den Zauber anzufangen.
Die anderen gingen auch und Caroline wollte ihnen folgen, doch Klaus hielt sie am Arm zurück.
»Kann ich noch kurz mit dir reden, bevor wir zu den anderen gehen?«
Caroline nickte.
»Natürlich. Was gibt's?«
Klaus runzelte die Stirn und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
»Ist dir bewusst, dass wenn wir den Gegenzauber nicht finden, dein Leben begrenzt ist? Ich meine, Hexen sind nicht unsterblich, was heißt, dass Billy auch irgendwann sterben wird. Und wenn er dann in 60 oder 70 Jahren stirbt, dann gehst du auch..."
»Ich weiß. Aber es ist schon okay. Ich wollte nie ein Vampir sein, aber kann das jetzt nicht mehr rückgängig machen und selbst wenn ich das könnte, wüsste ich auch gar nicht, ob ich das überhaupt wollte. Ich mag mich und mein Leben momentan so, wie es ist und wenn es in 60 Jahren vorbei sein sollte, dann ist das eben so. Ich kann daran sowieso nichts ändern, deswegen sollte ich anfangen, es zu akzeptieren.«
Klaus legte seine Hände um ihr Gesicht.
»Sag so etwas nicht. Denn für mich hört sich das nämlich sonst so an, als hättest du schon aufgegeben. Und du sollst kämpfen. Zusammen mit mir. Bis zum Ende. Und wenn es nach mir geht, ist das nicht schon in 60 Jahren. Es soll nie aufhören.«
Er küsste sie lange und legte dann seine Stirn gegen ihre.
»Caroline, ich...ich liebe dich.«
Caroline zog ihren Kopf etwas zurück und schaute ihm tief in die Augen.
Sie konnte irgendwie nicht richtig realisieren, was er gerade gesagt hatte.
Ich liebe dich.
Irgendwie hatte Caroline das vorher schon gewusst.
Wie er mit ihr geflirtet hatte, ihr Sachen geschenkt hatte und immer wieder zu ihr zurück gekommen war, egal, wie oft sie ihn zurückgewiesen hatte.
Er schaute sie auch an und wartete auf irgendeine Reaktion ihrerseits, doch sie konnte ihn nur anstarren.
Es schien, als hätte sie vergessen, wie man spricht oder wie man sich bewegt.
Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch atmete.
Ihr hatten schon vorher Leute gesagt, dass sie sie liebten, wie zum Beispiel Matt oder auch Tyler, aber bei Klaus war das etwas ganz anderes.
Sie, Caroline Forbes, hatte Klaus dazu gebracht, sich in sie zu verlieben, nein, viel mehr, sie zu lieben.
»Ich verstehe schon, wenn du meine Gefühle nicht so erwiderst...«, gab er verständnisvoll von sich, doch Caroline gab ihm gar nicht die Chance, seinen Satz zu beenden.
»Ich war nur überwältigt. Wahrscheinlich war ich das die ganze Zeit über, denn sonst hätte ich dir schon viel früher gesagt, was ich fühle. Du kamst damals nach Mystic Falls und wolltest meine Beste Freundin bei einem Ritual opfern und ich muss ehrlich sagen, dass ich dich anfangs wirklich gehasst habe, aber dann habe ich nach und nach gemerkt, wie du wirklich bist. Dass du nicht so geboren wurdest und das Leben dich nur so gemacht hat und dass du eigentlich immer nur versucht hast, deine Familie zu beschützen. Und dafür bewundere und liebe ich dich.«
Klaus wollte etwas dazu sagen, kam jedoch nicht dazu, denn da kam Bonnie ins Zimmer.
»Wir sind dann soweit.«
Als sie sah, wie Klaus und Caroline da standen, mit vor Freude strahlendem Gesicht, runzelte sie die Stirn.
»Störe ich bei irgendwas?«, fragte sie.
Beide schüttelten den Kopf.
»Nein«, sagte Klaus.
»Alles ist perfekt.«
Zumindest fast, dachte Caroline und lief los.

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A Klaroline Story || TVD/TO FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt