~ 14. Dreams ~

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Ich wurde von einem sanften Kuss geweckt. Langsam schlug ich die Augen auf und lächelte, als ich Arians Gesicht direkt über meinem sah.
Er löste sich von mir und blinzelte mich an. "Guten Morgen, schöne Wölfin." Ich grinste. "Ich will immer so geweckt werden."
"Wird gemacht. Aber jetzt solltest du dich anziehen, dein Kurs fängt in..."
Er sah auf eine nicht vorhandene Uhr auf seinem Handgelenk. "... 30 Minuten an."
Ich grinste, packte seinen Arm und zog ihn zu mir herunter. Unsere Lippen trafen aufeinander und ich vergrub meine Hände in seinen Haaren. Arian machte sich nach einigen Sekunden von mir los.
"Moon", ermahnte er mich. "Du musst dich wirklich beeilen."
Ich kicherte, schlug die Bettdecke zurück und stand auf. "Fährst du mich ins College?"
"Jeden Tag", versprach er. "Und ich hole dich auch wieder ab."
Ich verschwand in mein Zimmer und bewunderte es, während ich den begehbaren Kleiderschrank betrat.
Ich besah mir die Klamotten.
Von lässigen Outfits bis zu wunderschönen Ballkleidern war alles dabei. Ich malte mir gerade aus, wie teuer das wohl alles gewesen war, als Arian von der Treppe aus rief: "Beeil dich, oder ich komme rein!"
Ich lachte. "Nicht nötig, ich bin fast fertig!"
Was natürlich nicht stimmte. Schnell zog ich mir ein schlichteres, knielanges, weiß-rotes Kleid an, kämmte mir die Haare mit einer Bürste, die ich im Schminktisch fand und trug Wimperntusche auf. Es war lange her, seit ich Make-up getragen hatte. Aber heute wollte ich feiern. Dann verließ ich das Zimmer und wurde von Arian empfangen, der unten in der Küche stand. "Spiegelei oder Rührei? Du siehst umwerfend aus."
Ich wurde etwas rot und murmelte "Rührei", während ich mich an die Bar setzte. Arian stellte mir einen Teller hin, setzte sich neben mich und küsste mir auf die Wange. "Guten Appetit."
"Kochst du immer selbst?"
"Nein, normalerweise hole ich mir was beim McDonald's."
Ich kicherte. "Echt?"
Arian nickte todernst.
Nach dem Essen verließen wir das Haus, ich setzte mich neben ihn in seinen blauen BMW und Arian gab Gas. Ich betrachtete verträumt die Landschaft, die an mir vorbeizog, während im Radio irgendein Liebeslied ertönte.
Nach einigen Minuten begann Arian, leise mitzusingen.
Ich sah zu ihm und lächelte.
"Moon, bist du glücklich?", fragte Arian plötzlich. Verwirrt sah ich ihn an. Mit so einer Frage hatte ich nicht gerechnet.
War ich glücklich mit meinem neuen Leben? Ja.
War ich glücklich mit Arian, meinem Mate? Ja.
Warum also wurde ich das Gefühl nicht los, dass da etwas war... Etwas, was mich unglücklich machte?
Ich zwang mich zu einem Lächeln. "Ja, ich bin glücklich. Und du?"
"Ich bin der glücklichste Werwolf der Welt. Moon, ich glaube, ich liebe dich."
Seine Worte nahmen mir den Atem.

"Bis heute Nachmittag dann, oder?" Arian sah mich leicht traurig an. Bei seinem Anblick musste ich kichern. "Mann, jetzt tu doch nicht so, als wäre das ein Abschied für immer! Ich bin gerade mal ein paar Stunden weg." Arian schlug die Autotür zu. "Aber es fühlt sich so an. Du kannst mich doch nicht stundenlang alleine lassen!" Jetzt brach ich in schallendes Gelächter aus. "Ich gehe jetzt", entschied ich dann, küsste ihn auf die Wange und lächelte ihn dann noch einmal an, bevor ich mich umdrehte und langsam wegging. Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass Arian mir sehnsüchtig hinterhersah und frustriert knurrte, dann ins Auto stieg und wegfuhr. Ich grinste und betrat das College, ging den Gang entlang zu meinem Klassenzimmer. "Hallo, Momo", begrüßte mich plötzlich eine weiche Stimme. Ich drehte mich um. Vor der Tür, an der Wand, lehnte Erik. "Hi", sagte ich und lächelte leicht. Dann wollte ich an ihm vorbei durch die Tür gehen, doch er versperrte mir den Weg. "Wer war das gerade beim Auto?", wollte er wissen. Ich verschränkte die Arme und versuchte, so lässig wie möglich zu wirken. "Mein Freund." Herausfordernd sah ich Erik an. Dieser schnaubte. "Du hast einen Freund?" "Geht dich das was an?" Erik überlegte. "Nein", sagte er schließlich. "Übrigens ist der Name 'Moon' sehr selten für einen Menschen." Er grinste mich an. Ich versuchte, meinen Schrecken zu überspielen, indem ich mir lässig eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Doch innerlich platzte ich gleich. Weiß Erik vielleicht doch mehr, als ich dachte? Aber woher? Ist er am Ende doch ein Soldat der Menschen? "Kann ich vielleicht durch?", forderte ich Erik auf, der tatsächlich einen Schritt beiseite trat. "Oh, wie unhöflich von mir." Ich schenkte ihm noch ein gekünsteltes Lächeln, dann marschierte ich durch die Tür ins Zimmer. Vi und Liz begrüßten mich gleich. Sie fielen mir um den Hals und ich erkannte, dass die beiden Händchen hielten. Grinsend setzte ich mich auf einen Stuhl. "Seid ihr jetzt offiziell zusammen?" Vi und Liz sahen sich an, dann küssten sie sich flüchtig. "Das sagt wohl alles." Liz kicherte. "Ja, wir sind ZUSAMMMEN." Das Wort 'zusammen' betonte sie übertrieben. Wahrscheinlich, weil sie nicht in der Öffentlichkeit sagen konnte, dasss die beiden Mates waren. Ich nickte. "Das freut mich!" Vi atmete erleichtert auf. "Ich hatte schon Angst, du wärest irgendwie beleidigt. Aber keine Sorge, dich finde ich immer noch süß. Nur Liz ist süßer!" Er lächelte Liz an. "Okay, genug Kitsch jetzt", entschied ich und verdrehte die Augen, weil Vi trotz dem er jetzt eine Mate hatte, immer noch mit mir flirtete. Vi lachte und Liz wurde tatsächlich rot, dann setzten sich die beiden neben mich. Und sie hielten unter dem Tisch ihre Hände. Ich grinste. Da ich ja genau wusste, wie es war, seinen Mate nicht berühren zu können, konnte ich das gut nachvollziehen. Erik kam herein, gefolgt von Herr Steiner. Der Lehrer ging vorne zum Pult, Eriks Blick streifte mich kurz, dann steuerte er den Platz links neben mir an, wo noch niemand saß. Ich stöhnte innerlich. Entweder wusste Erik wirklich über uns Werwölfe Bescheid, er war ein durchgeknallter Stalker oder er war in mich verknallt. Keine der drei Optionen klang wirklich verlockend. Erik setzte sich neben mich und lächelte mich süffisant an. "Ist hier noch frei oder ist das für deinen..." Er räusperte sich. "...Freund reserviert?" Ich kniff die Augen zusammen. "Hier ist noch frei, du kannst dich gerne hinsetzen." Erik sah mir in die Augen, mit seinem ehrlichen, warmen Blick und lächelte. Ich konnte nicht anders, als zurückzulächeln. "Danke, Momo", sagte er, als hätte ich ihm gerade das größte Geschenk gemacht, dass es gab. Ich schluckte. Ich wusste nicht Recht, was ich von Erik halten sollte. Einerseits war er wirklich nett und freundlich, andererseits reagierte er anscheinend allergisch auf Arian. Ich entschied, ihn zu mögen. Er musste ja nicht mit Arian auskommen. Immerhin waren die zwei von ganz verschiedenen Welten, hatte ich das Gefühl.

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Hey :)

Und ein neues Kapitel ist fertig. Wen mögt ihr eigentlich bisher lieber: Erik oder Arian?

Mögt ihr Liz?

Und was ist mit Vi?

Passen die beiden zusammen oder sollten sie sich eurer Meinung nach wieder trennen?

PS: Ich ziehe beim weiteren Verlauf der Story übrigens eure Meinungen auch mit zurate. Also wenn ihr sagt, dass Liz und Vi überhaupt nicht zueinander passen oder ihr zum Beispiel Erik hasst, dann werde ich das auf jeden Fall beachten. Ach ja, und vergesst nicht, mir Fragen zu stellen! Ich beantworte sie gerne!

LG Eure Jana

MatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt