~ 21. What happens... ~

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Erik.
Er war hier.
Er war ein Soldat von Claws.
Die Erkenntnis sickerte erst jetzt in mein Bewusstsein.
Ich öffnete den Mund, um irgendetwas zu sagen. Aber es kam nicht heraus. "Mensch! Ich wusste, dass ich dir nicht trauen durfte. Schon als du versucht hast, mir meine Mate wegzunehmen...", knurrte Arian bedrohlich.
Ein leichtes Lächeln umspielte Eriks Lippen. Aber es schien traurig zu sein. "Das seid ihr beide also. Mates."
Arian zielte auf Erik, Erik auf Arian. Die beiden schienen sich mit ihren Blicken zu messen.
Ich muss eingreifen! Sonst ist womöglich gleich einer der beiden tot.
Aber ich wusste: Wenn am Ende jemand tot war, dann musste das Erik sein. Nicht Arian. Nicht Arian. Nicht Arian.
"Erik", krächzte ich, zu etwas anderem war ich im Moment nicht fähig. Doch der Soldat war zu schlau, um mir einen Blick zuzuwerfen und so die Aufmerksamkeit von Arian abzuwenden. "Misch dich da nicht ein, Momo." Bei meinem alten Spitznamen lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich fing an, zu zittern und versuchte, es zu verbergen. Ich umklammerte meine Pistole und richtete sie auf Erik. "Wenn du Arian erschießt, dann erschieße ich dich."
Erik schwenkte seine Waffe zu mir hinüber. Sie zielte jetzt auf mein Gesicht. "Und wenn Arian mich erschießt, werde ich die letzten Millisekunden meines Lebens damit verbringen, dich zu erschießen."
Arian über mir knurrte. Er hielt es nicht aus, wenn die Waffe auf mich gerichtet war. "Keine Sorge Arian", beruhigte ich ihn. "Er wird mir nichts tun." Aber in Wirklichkeit war ich mir da nicht so sicher.
"Ich habe dir vertraut, Erik", lenkte ich ein. "Wirklich. Ich habe dich sogar gemocht."
"Das war mein Job." Eriks Stimme klang kalt. Ich biss mir auf die Lippe.
Plötzlich lachte Arian auf. "Wie wäre es..." Er stand langsam auf, die Waffe aber immer noch auf Erik gerichtet. "...Wenn ich und du gegeneinander kämpfen würden? Wie in alten Zeiten. In den Zeiten, in denen die Männchen um die Weibchen gekämpft haben."
Entsetzt starrte ich Arian an.
"Wenn du gewinnst, kannst du Moon haben und mich töten. Andersherum auch."
Nein. "Nein! Niemand kämpft um mich! Ich kann selbst kämpfen."
Aber die beiden beachteten mich nicht. "Wie du willst", meinte Erik. "Aber ohne Schusswaffen."
Die beiden Männer standen sich gegenüber. Niemand wollte seine Waffe zuerst fallen lassen. Dann ließ Arian seine Pistole fallen. Mit einem dumpfen Knall landete sie auf dem staubigen Boden. "Und ohne Verwandlung", knurrte Erik. Er klang beinahe wie ein echter Werwolf. Arian zuckte mit den Schultern. Endlich ließ Erik auch seine Waffe fallen. In diesem Moment hätte ich ihn leicht erschießen können. Vielleicht erwartete Arian das auch von mir. Aber ich...Konnte nicht.
Ohne Vorwarnung griff Arian an. Er sprang Erik an, rammte ihn und zog sein Messer aus dem Gürtel. Doch Erik warf ihn gekonnt ab und kam wieder hoch, eine Klinge blitzte in seiner Hand auf. Meine Hand, die die Pistole hielt, zitterte.
Erik stürzte sich auf Arian, der rammte Eriks Kopf so fest, dass dieser Sterne sehen musste. Doch er ließ sich nichts anmerken und stach nach Arians Brust. Arian wehrte das Messer mit seinem Arm ab, es hinterließ einen Kratzer, der sofort anfing, zu bluten. Ich stand einfach daneben, starr vor Schock.
Arian packte Eriks Hand, die mit dem Messer, und drehte sie so lange, bis Erik es mit vor schmerzerfülltem Gesichtsausdruck fallen ließ. Sofort drückte er den Menschen zu Boden, gegen seine unmenschliche Stärke kam Erik nicht an. Seinen Arm hatte Arian auf Eriks Kehle gelegt.
Ich wollte mich abwenden, doch ich konnte nicht. Ich konnte Erik nicht sterben lassen!
"Momo", krächzte der Mensch. Arian knurrte leise und bedrohlich. "Du hast verloren."
"Dann töte mich doch." Erik sag Arian herausfordernd an.
"Glaub mir, das würde ich liebend gerne tun."
"Nein!" Ich trat vor und richtete meine Waffe jetzt auf Arian. "Töte ihn nicht."
Arian sah mich ungläubig an. Und diese Chance nutzte Erik.
Er rammte Arian sein Knie in den Bauch, wälzte sich schnell zur Seite, um möglichen Schüssen von mir zu entgehen und aus Arians Reichweite zu kommen, und sprang auf.
Plötzlich hatte Arian seine Pistole in der Hand und richtete sich ebenfalls auf. "Du bist ein schlechter Verlierer, Erik." Dann schoss er.
Ich schrie, doch der Knall der Pistole übertönte meinen Schrei.
Ich merkte nur noch, wie Erik von dem Schuss nach hinten geschleudert wurde und dann liegen blieb. Irgendwo konnte ich Blut sehen. "Nein", hauchte ich. "Arian. Wie konntest du nur!?"
Plötzlich kamen drei weitere Soldaten um die Ecke.
Sofort hob Arian seine Pistole, sein Gesichtsausdruck war kalt, kalt wie Eis. Ich hob meine Waffe ebenfalls. Und während Arian zwei Soldaten erledigte, legte ich meine Finger um den Abzug und schoss dem dritten mitten ins Herz.

MatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt