Teil 2- "Er wird schon noch sein blaues Wunder erleben..."

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Nach einer Weile hörte ich auf mich zu wehren, weshalb nun Subaru fragte: „Hast du dich endlich abreagiert? Ich habe keine Lust, dass wegen dir noch Reiji anfängt zu nerven."
Tatsächlich lösten diese Worte etwas in mir aus, das mich den Hass auf Ayato verdrängen ließ. Die Beziehung zwischen Reiji und mir war sehr...bösartig, zumindest von seiner Seite. Schließlich war ich immer noch sein Experiment und deshalb erlaubte er sich hin und wieder mir ein Mittel zu verabreichen damit er sieht wie ich reagierte.
Leider war dieses Zeug so gut wie immer geschmacks- und geruchslos, weshalb keiner wusste, wann ich sowas zu mir nahm. Das letzte Mal hatte es die Nebenwirkung, dass ich meine Stimme für zwei Tage verloren hatte. Da war es wirklich pures Glück, dass es von alleine besser wurde und es keine weiteren Mittelchen brauchte.
„Ja, ich habe mich abreagiert..." nuschelte ich, weshalb der Weißhaarige mich auch langsam losließ. Beleidigt verschränkte ich meine Arme und beließ es dabei, Ayato weiter böse anzufunkeln. „Ach komm schon, S Neko-chan~ Vielleicht ergibt sich ja irgendwann noch die Chance sich zu rächen." Versuchte Kou mich milde zu stimmen, wobei ich erwiderte: „Na hoffentlich...denn so leicht will ich ihn nicht davonkommen lassen!".
„Du bildest dir einfach zu viel ein, Chichinashi zwei. Du wirst es niemals schaffen, dich an mir zu rächen." Meinte der Rotschopf nun, wodurch ich mir innerlich schwor, dass er noch sein blaues Wunder erleben wird.
„Das werden wir ja noch sehen...Also zu etwas anderem...Wisst ihr vielleicht wann Laito wiederkommt?" Wechselte ich schnell das Thema, damit ich mich auch beruhigen konnte. Kurz herrschte Stille, ehe dann Kou antwortete: „ Ich habe Laito-kun heute noch gar nicht gesehen, aber wahrscheinlich ist er bald wieder da~."
Selbst wenn er sich wirklich bemühte normal zu klingen, war da eine leichte Eifersucht die in seinen Worten mitschwang. Mir wäre es so lieb, wenn Kou auch jemanden finden würde, mit der er glücklich wird.
Er hätte das Glück verdient...nein, alle hätten sowas verdient. „Früher oder später kommt er doch eh wieder..." meinte nun noch Subaru und unterbrach damit meinen innerlichen Monolog, woraufhin ich seufzte und meinte: „Du hast ja Recht...aber ich würde halt auch gerne mal wissen wo er ist. Immerhin verrät er mir nicht ein Wort darüber...und das ist ja auch nicht das Beste."
Daraufhin erwiderte keiner mehr etwas, naja, aber das war ja auch meine Beziehung und nicht ihre. Langsam verabschiedete ich mich bei den Dreien und ließ sie zurück, aber nicht ohne ihnen noch zu sagen: „Streitet euch aber nicht...für provozieren gilt dasselbe, Kou und du Ayato bist auch gemeint."
Selbst als ich den Hobbyraum verlassen hatte, konnte man noch immer das beleidigte Gemurmel von dem Rothaarigen und dem Blonden hören.
‚Sie sind schon ganz niedlich, wenn sie sich wie kleine Kinder benehmen...' kam mir der belustigte Gedanke, welcher mich auch zum Grinsen brachte. Da ich im teleportieren weiterhin nicht wirklich vertraute, selbst wenn ich mich wirklich verbessert hatte, weswegen ich mit nun ruhigeren Schritten in mein Zimmer ging, wo ich allerdings jemanden auf meinem Bett liegen sah.
„Sag mal, Shu? Was machst du denn in meinem Zimmer?" fragte ich den Älteren verwirrt, doch erhielt ich erstmal keine Antwort. Nachdem ich leicht meine Augen verdreht hatte, schritt ich näher zu meinem Bett, wobei ich erst jetzt bemerkte, dass es neu bezogen und auch trocken war, und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Wenn du es mir jetzt nicht sagst, werde ich so laut schreien, dass du keine Ruhe mehr hast." War meine einzige Warnung, welche aber auch eine Reaktion bei ihm hervorrief. Langsam öffnete er eines seiner ozeanblauen Augen und funkelte mich genervt an, ehe er anfing: „Wie lästig...ich bin hier, weil Reiji mir auf die Nerven ging und er hier wohl als letztes nach mir sucht. Lass mich also schlafen..."
Seufzend setzte ich mich auf die Bettkante und entgegnete daraufhin verständnisvoll: „An sich hätte ich zwar nichts dagegen, wenn du hier bleiben würdest, aber ich brauche auch noch etwas Schlaf, dank Ayato..." „Dass du nicht schlafen kannst habe ich nicht gesagt und Platz ist hier auch noch...." War daraufhin seine Antwort, wodurch ich nur den Kopf schütteln konnte.
Er sah es zwar so locker, aber ich kenne jemanden ganz bestimmtes der es sicherlich nicht so sehen würde. „Da muss ich ablehnen, denn sollte Laito reinkommen und mich dann neben dir sehen, würde wieder seine Eifersüchtige Seite die Überhand gewinnen." Entgegnete ich darauf und bekam bei diesem Gedanken eine Gänsehaut.
Das war nämlich so eine Sache in unserer Beziehung...ich sollte es etwas lockerer sehen, wenn er mit irgendwelchen Mädchen sprach, doch sollte ich auch nur einen anderen Jungen zu lange ansehen würde er das mir sehr übel nehmen. Es dauerte alleine schon sehr lange, dass er halbwegs akzeptierte, dass ich mit Kou so gut befreundet war.
Seine Eifersucht spiegelte sich dann meist dadurch wieder, dass er mich unbedingt ‚markieren' wollte und etwas Blut war dann auch meist weg. Das war wahrscheinlich das einzige Thema, wo wir beiden uns stritten, doch wir versöhnten uns auch wieder, also ging es ja in Ordnung.
Es wäre ja gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht auch eifersüchtig werden würde, besonders, wenn ich bemerkte wie manche Mädchen sich förmlich an ihn ranwurfen, obwohl es mittlerweile bekannt war, dass Laito vergeben war. Erst durch ein plötzliches Klopfen an der Tür, wurde ich aus meinen Gedanken geweckt und als ich dann auch noch die kühle Stimme von Reiji vernahm spannte sich mein Körper automatisch an.
Jetzt bemerkte ich auch, dass Shu sich tatsächlich einfach wegteleportiert hatte. ‚Natürlich, lass mich einfach alleine zurück, wenn dein kleiner Bruder aufkreuzt...Vielen Dank, Shu. '

Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt