Teil 11- "Du willst doch nicht,das jemand davon erfährt~"

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Das Gespräch ging noch eine Weile so weiter, doch dieses Mal sagte ich kein weiteres Wort mehr. Auf der einen Seite wollte ich am liebsten jetzt gehen, da ich schreckliche Angst vor Laitos ernster Seite hatte, doch auf der anderen Seite wollte ich auch nicht alleine sein.
Natürlich hätte ich auch zu Ben, Subaru, Kanato oder Kou gehen können, doch keiner von ihnen hätte mir die Sicherheit meines Freundes geben können. ‚Es ist wirklich komisch das ganze...' seufzte ich gedanklich, wobei ich mich etwas zurücklehnte.
Selbst wenn es bei den Gesprächen nun um mich ging, ich konnte einfach nicht hinhören, da mich so viel anderes beschäftigte. Wie sollte ich denn bitte die Sache mit Christian klären? „Doll-chan, geht es dir gut? Du wirkst so nachdenklich?" Holte mich Laitos, nun sanftere, Stimme aus den Gedanken und ließ mich zu ihm sehen.
Selbst wenn mein Lächeln in diesem Moment eher falsch wahr, versuchte ich es möglichst natürlich wirken zu lassen und antwortete: „Es ist schon alles okay, aber die ganze Sache ist so verzwickt...Alexandra ist sonst wo und es gibt nichts was ich machen könnte."
Meine Worte waren nicht einmal eine Lüge gewesen, doch waren sie auch nicht die komplette Wahrheit.
Dass der Hutträger mir nicht ganz glaubte, konnte ich in seinen Augen sehen, doch sagte er nichts dazu, dafür ergriff er meine rechte Hand und drückte sie leicht, wobei er sprach: „Wir werden das hinkriegen...und dir wird niemand etwas antun solange ich da bin." Ob er nun auf Alexandra anspielte oder er doch vielleicht das mit Christian irgendwoher wusste, konnte ich in diesem Moment nicht wissen, doch es überraschte mich schon.
Das Lächeln auf meinen Lippen wurde automatisch weicher und meine Antwort darauf war: „ich weiß...du würdest nie zulassen, dass etwas passiert." Danach verabschiedete ich mich bei meinen Eltern und Laito, ehe ich den Raum verließ, dadurch aber gleich in die nächste Person lief. „ Aufpassen, S Neko-chan, aber glaubst du wirklich dass es gut ist so zu lügen~?"
Zuerst komplett überrumpelt sah ich den Blonden in die Augen, ehe mir klar wurde woher er das wusste. ‚Natürlich...ich kann nicht vor jemanden lügen, welcher in die Herzen der Menschen beziehungsweise Vampire sehen kann...' dachte ich und entschloss mich kurzerhand für etwas, was ich später wahrscheinlich bereuen würde.
Ich nahm Kous Hand und zog ihn zielstrebig auf den kleinen Balkon, den meine Familie besaß. „Was ich dir erzähle darfst du niemanden erzählen, Kou...besonders nicht Laito. Er würde wirklich böse werden, wenn er erfährt, dass ich dir sowas erzähle und ihm nicht." Bläute ich dem Idol ein, welcher mich neugierig ansah und es sich auf einem Stuhl gemütlich machte, ehe er entgegnete: „Du weißt aber, dass alles seinen Preis hat~ Aber erzähl erstmal was überhaupt los ist, Doll-chan~."
Auch wenn mein ständiges umsehen stark an ein ängstliches Kaninchen erinnerte, erklärte ich ihm möglichst in allen Einzelheiten was passiert war. Meine Pläne, es allen geheim zu halten, musste ich nun wohl oder übel über den Haufen werfen, da es bei Kou ein Ding der Unmöglichkeit war ihn anzulügen.
Außerdem hatte er weiterhin diesen „Er ist trotzdem mein Lieblingscharakter aus dem Anime" Bonus, selbst wenn das nach den jüngsten Ereignissen noch schwer zu glauben war. Kou mag zwar einiges sein, doch er hatte auch seine guten Seiten und ein sehr guter Freund konnte er auch sein. Sobald ich mit meinen Erzählungen fertig war, lehnte sich Kou in dem Stuhl zurück und musterte mich, wobei er wohl Anzeichen suchte, dass ich log.
Zum Schluss meinte er dann ruhig: „So ist das also, aber dieser Christian wäre schon ganz schön blöd, wenn er einfach so auftauchen würde, da wir wirklich Zahlenmäßig in der Überzahl sind. Was aber eher zu bedenken ist, ist die Tatsache, dass er in deinem Kopf war, als du bewusstlos warst. War sowas denn öfters?"
„Nein...seitdem die Sache mit Tom war und sich das beruhigst hatte, war Saranna die einzige, welche in meinen Träumen mit mir sprach. Dieses Mal konnte ich die Stimme auch die ganze Zeit nicht zuordnen, sie war auf eine gewisse Art weit weg und auf der andern Seite konnte ich wie eine Präsenz fühlen, welche um herum war." Erklärte ich und konnte weiterhin mich nicht richtig beruhigen.
Alleine schon der Gedanke an dieses seltsame Gefühl, welches mich in diesem Moment umgeben hatte war grauenvoll. In diesem Moment schien Kou nun sehr nachdenklich, was ich kaum bei ihm gesehen hatte.
„Hm...also ich kenne keine Wesen welche sich in Träume begeben können, aber da könnte Ruki-kun etwas wissen...oder Reiji." Sagte er mir, wodurch ich sofort mit den Kopf schüttelte und entgegnete: „Nein! Es darf keiner erfahren, denn dann...ich will nicht das alle in Gefahr geraten, nur weil ich mal wieder irgendwelche Probleme habe. Bitte, Kou...behalte es erstmal für dich."
Daraufhin herrschte eine kurze Stille, bis sich Kous Lippen zu einem breiten Grinsen veränderten. ‚Okay, Marie...bei Laito hatte es schon nie etwas Gutes wenn er so grinste, da ist es bei Kou sicherlich genauso schlimm! ' Schrie ich mir in Gedanken zu, doch blieb ich weiterhin an Ort und Stelle, wo ich auf die Antwort des Blauäugigen wartete.
„Also~" fing er dann schließlich an. „Zuerst möchte ich etwas von deinem köstlich riechenden Blut, wovon Laito-kun immer so schwärmt~ Und dann, wie wäre es mit einem kleinen Date~?" Fassungslos starrte ich den größeren an, welcher sich nun wieder erhoben hatte, ehe ich sagte: „Das mit dem Blut geht ja noch, aber ein Date?! Kou, ich bin in einer glücklichen Beziehung und möchte das auch bleiben! Wenn Laito davon erfahren würde...Oh Gott, er würde mir die Hölle heiß machen und dann denken, dass ich ihn betrogen hätte! Er kann doch so eifersüchtig sein..."
Das grinsen wich die ganze Zeit über nicht aus dem Gesicht meines Gegenübers, welcher nun mit den Schultern zuckte und antwortete: „Du musst dich aber entscheiden, S Neko-chan~ Ansonsten werden die anderen von allem erfahren und auch, dass du es alleine mir anvertraut hast~." Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe.
‚Wofür soll ich mich entscheiden? Meine Beziehung will ich nicht aufs Spiel setzen, doch ich kann doch sie alle nicht in Gefahr bringen...Es ist alles so schwer...'

Hey zusammen~!
Irgendwie tut mir Kou so Leid, dass ich ihn in dieser Geschichte so böse darstelle, da er doch mein Liebling ist, aber er passt da irgendwie auch in die Rolle...
Naja, ich bedanke mich an dieser Stelle erstmal für all das Lob und die Kommentare

Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt