Teil 23- "Ein Plan?"

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Sprachlos blickte ich die Rosahaarige an, welche auf einmal feste Entschlossenheit ausstrahlte. „Wieso willst du mir helfen...?" Fragte ich sie verständnislos, woraufhin sie erwiderte: „Ich will nicht, dass unbeteiligte in etwas hineingezogen werden oder es überhaupt zum Kampf kommt...dein Platz ist einfach an der Seite deiner Familie und deines Freundes und nicht hier."
So erzählte mir Hoshi auch, dass zwischen Vampiren und Dämonen der Gattung Sucubus/Incubus schon wie ein ständiger Krieg herrschte, welcher mittlerweile eigentlich für „beendet" erklärt werden sollte. Leider gab es dann aber auch Personen wie Masaru, die sich damit nicht abfinden konnten, dass die Vampire gewannen und so entstand ein riesiger Aufputsch.
Es war allerdings eine Erleichterung zuhören, dass sich auch ein Wiederstand gegründet hat und Die Brillenträgerin dort auch Mitglied war. Sie bat mich allerdings darum Stillschweigen darüber zu bewahren, was ich ihr auch nur versichern konnte.
Sie wollte mir helfen und egal welche Motive sie verfolgte, musste ich mich nun wohl an das Motto: „der Feind meines Feindes ist mein Freund." Halten. Leider erzählte mir Hoshi auch, dass sie dieses Seil nicht entfernen konnte, sondern Masaru höchstpersönlich darauf bestand, das zu tun. ‚Das wäre auch zu schön um wahr zu sein...' Seufzte ich innerlich und verfluchte dieses Incubus bis aufs Blut. Nach einiger Zeit fragte mich die Rosaäugige neugierig wie das Leben als Vampirin so war, weshalb ich ihr antwortete: „Es ist nicht so toll wie man es im ersten Moment denkt. Eigentlich war ich bis vor kurzen noch mehr Mensch als Blutsauger, selbst wenn das wohl ziemlich seltsam klingt. Jedenfalls...es hat natürlich seine Vorteile. Man kann sich teleportieren, tut nicht wirklich äußerlich altern und das Beste wie ich finde ist, das Wunden schnell heilen. Natürlich haben die Reinblüter mehr Vorteile, aber es ist eben auch mit vielen Nachteilen verbunden. Da ist wohl der Vollmond das beste Beispiel. Zwar wachsen bei allen Vampiren da die Kräfte, doch ist gleichzeitig der Blutdurst in dieser Zeit am unkontrollierbarsten. Das ganze Gegenteil ist dann dafür bei Neumond der Fall..."
„Also sind Vampire vom Mondzyclus beeinträchtigt...das erklärt einiges..." Sprach Hoshi nachdenklich, ehe sie durch meinen fragenden Blick erklärte. „ Masaru hat wohl vor zum nächsten Neumond zu zuschlagen. Es soll wohl als erstes ein Attentat auf ein paar Adelsfamilien werden, welche nahen Kontakt zu eurem Vampirkönig haben."
In diesem Moment musste mein Hautton wohl noch blasser als normal geworden sein, sobald ich realisierte was dies bedeutete. „Adelsfamilien...zum Beispiel die Sakamaki und Mukami Brüder...?" Fragte ich sie, wodurch die Rosahaarige zuerst überrascht war, ehe sie kurz nachdachte und mit den Schultern zuckte.
„Das hatte er nicht gesagt...aber wieso interessieren dich die zwei Familien so? Das sind doch die Söhne von dem Vampirkönig." Waren ihre Worte, wodurch ich sofort erwiderte: „Weil das meine Freunde sind...und mein fester Freund ist Laito Sakamaki. Wenn einem von ihnen etwas passieren würde...oh Gott, dass könnte ich mir nie verzeihen!"

(Hoshis Sicht)

Erschrocken blickte ich Marie an. Ihr Freund war ausgerechnet ein Sakamaki? Ich hatte wirklich nichts davon gewusst, denn wirklich von dem Namen ihres Freundes war nie ein Wort gefallen. Es wurde immer erwähnt, dass sie wohl einen hätte.
„Dann müssen wir dich noch schneller von hier wegbringen, aber wie nur...?" Meinte ich fragend und überlegte fieberhaft. Ich meine, Marie könnte man hier vielleicht rausschmuggeln, doch sie würde wohl kaum für den Rest ihres Lebens darauf verzichten wollen zu laufen.
Die Schwarzhaarige seufzte und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sich schlagartig ihre Gesichtszüge aufhellten.
„ich habe eine Idee...! Damals habe ich Masaru in meinen Träumen gehört, könntest du vielleicht einen der Jungs oder meiner Familie eine Nachricht schicken oder so?" Komplett überrumpelte sah ich ihr in die roten Augen, welche nun aufgeregt funkelten. ‚Das...könnte tatsächlich klappen...' Gab ich gedanklich zu, ehe ich der Vampirin aber leider einen kleinen Dämpfer verpassen musste: „Das Problem ist nur...ich habe das noch nie gemacht. Alle meiner Art haben diese Fähigkeit, doch hat es auch seine Probleme für denjenigen, in dessen träume wir gehen. Bei Menschen naja...da führt es zum Beispiel zu gewissen Reaktionen...wie soll ich sagen..."
Zum Schluss rang ich stark mit meinen Worten, wobei sich ein leichter Rotschimmer auf meine Wangen legte.
Ein leichtes Kichern entkam Marie, wobei sie meinte. „Sprich es ruhig aus. Bei Menschen sorgt es für ein gewisses Lustgefühl~. Wir sind aber Vampire und ich habe nichts davon gespürt, als Masaru in meinen Träumen war." „Ja...bei deiner Art ist es etwas anders. Masaru war nur kurz in deinen Träumen, aber umso mehr Zeit verstreicht, umso mehr werden Gefühle aus der Vergangenheit geweckt und soweit ich es weiß, war die Vergangenheit der Sakamaki und Mukami Brüder alles andere als rosig...."
Sofort erlosch der fröhliche Gesichtsausdruck und wechselte zu Besorgnis. „Das stimmt...und ich möchte ihnen allen eigentlich nicht sowas antun. Es...ist aber die einzige Möglichkeit. Ich bitte dich, Hoshi...versuche einen von ihnen kurz und bündig zu erzählen, was hier passiert." Die Jüngere bat mich so sehr darum, obwohl der Schmerz in ihren Augen zu sehen war.
Seufzend gab ich schließlich nach und versprach ihr mein Bestes zu versuchen. Nun musste ich auch leider die Vampirin alleine lassen, so sehr es mir doch zu wider war, Marie nun ganz alleine zu lassen, besonders, da Masaru sonst was mit ihr Vorhaben könnte.
„ich bin so bald wie möglich wieder zurück. Lass dich nicht unterkriegen. So wie ich dich jetzt kennengelernt habe, bist du eine starke Person." Aufmunternd lächelte ich die Rotäugige an, ehe ich zögerlich ihr Zimmer verließ.
‚Es muss so schlimm für sie sein in diesem Zimmer eingesperrt zu sein... Das ich wirklich so blind war, dass ich den wahren Charakter von Masaru nie gesehen habe! Derweilen kannte ich ihn nun doch schon so lange...' Ehrlich gesagt, ich gab mir wirklich die Schuld daran, dass ich es nicht bemerkt hatte. Da wäre Marie wohl einiges erspart geblieben...doch nun würde ich diesen Fehler wieder gut machen und die Schwarzhaarige dorthin bringen wo sie hingehörte!

Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt