Teil 31-"Einen Schritt näher am Happy End"

474 48 9
                                    


Sobald wir beide nun wieder zu Kanatos Puppenkeller gingen, umklammerte ich die Kette, welche ich nun in der Hand hielt, fester und konnte spüren, wie nervös ich doch mittlerweile war.
‚Ganz ruhig bleiben, Marie...du machst das eines guten Zweckes wegen und deshalb darfst du jetzt auch keinen Rückzieher machen. ' Sprach ich mir in Gedanken immer weiter zu und betrat dann mit Laito, welcher überraschend still war, den Raum.
Kanato selbst war zwar gerade nicht da, doch hatte er die ausgesuchte „Puppe" in ein dunkelblaues Kleid gesteckt und sie auf eine Liege gelegt. Daneben war doch eine weitere Liege bereit gestellt, welche dann wohl für mich war, falls ich sie brauchte.
Ich war dem Lilahaarigen wirklich dankbar, dass er so viel für mich machte und ich würde mich garantiert noch dafür revangieren. „Bist du sicher, dass du das tun willst, Doll-chan?" Fragte mich Laito, wobei sein Blick auf die Puppe gerichtet war.
Sanft legte ich eine Hand auf seine Schulter und antwortete: „ich bin mir sogar sehr sicher. Saranna habe ich es versprochen und sieh es so, dann hast du mich wirklich für dich ganz allein, das ist doch was." Zum Schluss konnte ich dem hutträger durch meine Worte ein leichtes Grinsen entlocken, was mich nun auch wesentlich beruhigte.
Wann war ich eigentlich so geworden, dass alleine seine Gefühle bei mir ähnliches auslösten? In diesem Moment sah ich das erste Mal auch, wie sehr mich die ganzen Ereignisse geändert hatten. Ich brauchte keine gespielte Selbstsicherheit oder verkroch mich nur in meinem Zimmer. Diese ganzen Dinge waren weg, seitdem ich hier ein Zuhause gefunden hatte und wahrscheinlich wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, dass ich mich bei sadistischen Vampiren wohler fühlte, als bei Menschen. Die Welt zu verstehen hatte ich dann wohl schon eine ganze Weile aufgegeben.
Noch komplett in Gedanken legte ich mir die Halskette um und ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus. Nicht nur, dass ich das Gefühl hätte, dass ich innerlich zerriss, nein, es machte sich auch eine extreme Müdigkeit in mir breit, bis ich ihr nicht mehr wiederstehen konnte und die Augen schloss. Nur ganz leicht spürte ich, wie, wohl Laito, mich auffing und dann zu der Liege trug, auf welche er mich ablegte.
Danach verschwand jedwedes Gefühl aus meinem Körper und ich fand mich in der mir ziemlich bekannten Schwärze wieder. Mir gegenüber stand sie dann, mein Ebenbild, welches ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen trug und trotzdem leicht weinte.
„Danke, Marie..." fing sie dann an, „Das du wirklich es geschafft hast...Ich bin dir so unendlich dankbar." Immer mehr Tränen flossen ihre Wangen entlang, wodurch ich nicht anders konnte als sie zu umarmen.
Beruhigend strich ich ihr durch die Haare und entgegnete: „Du verdienst es genauso glücklich zu sein...Immerhin hast du mir in den letzten Jahren immer beigestanden und selbst wenn wir uns nicht immer einig waren, bist du für mich wie eine Schwester. Du hast mich mehrfach vor der Dunkelheit gerettet und dafür schulde ich dir eigentlich mehr als das..." Vorsichtig drückte mich die Schwarzhaarige von sich und sah mir direkt in die Augen, wobei sie meinte: „Das tust du nicht. Ich habe es gerne getan und du weißt doch, dass ich genauso Fehler begangen hatte, die ich nie wieder gutmachen könnte, aber jetzt, wir können nun alle neu anfangen. Es wird alles gut." Das Lächeln meiner gegenüber wurde breiter, ehe sie ganz plötzlich sich langsam begann aufzulösen.
Es fühlte sich in mir so an, als würde etwas Wichtiges fehlen, als ich plötzlich alleine dastand, doch würde in der Realität etwas Besseres auf mich warten. Ich wusste wirklich nicht wie lange ich noch in der Schwärze verharrte, doch war ich umso glücklicher, als ich endlich wieder meine Augen öffnete. Was mir allerdings gleich auffiel, war die Tatsache, dass ich nun plötzlich im Wohnzimmer lag und nicht mehr in Kanatos Puppenkeller. Ehe ich mich allerdings aufsetzen konnte, spürte ich zwei kalte Hände, welche mich zurück auf das Sofa drückten.
Ein Mädchen mit langem dunkelbraunen Haar und blauen Augen, blickte lächelnd auf mich herab, wobei mein Augenmerk besonders auf ihre Halskette fiel. Natürlich wusste ich, wer sie war. „Du bleibst schön liegen, Marie. Also wirklich...du musst dir doch auch mal Ruhe gönnen." Meinte sie, wobei ich bei ihren Worten ganz kurz ihre Reißzähne sehen konnte. ‚Saranna ist also weiterhin eine Vampirin...wie toll. ' War mein Gedanke, welcher mich ebenfalls zum Lächeln brachte.
Im nächsten Augenblick machte sich allerdings plötzliche Angst in mir breit, die, dass ich nun wieder ein Mensch wäre.
Sofort öffnete ich leicht meinen Mund und fuhr mit einem Finger über meine Zähne, wobei ich dann mehr als froh war, als ich mir leicht in den Finger stach. Es war schon seltsam, dass ich Angst davor hatte menschlich zu sein, doch war ich einfach glücklich mit meinem jetzigen Leben. Sofort richtete sich meine Aufmerksamkeit wieder auf Saranna, wobei ich sie fragte: „Und gefällt dir dieser Körper, den ich ausgesucht habe?"
„Auf jeden Fall! Ach...und wenn du wissen möchtest wo dein Freund ist, er ist ganz schnell etwas erledigen, aber wird sicherlich bald wiederkommen." Entgegnete sie fröhlich, wodurch mir etwas einfiel und sich ein verräterisches grinsen auf meinen Lippen breit machte. „Saranna~? Wie wäre es, wenn ich dir dann Kou vorstelle~?"
Augenblick konnte man auf ihren blassen Wangen einen leichten Rotschimmer erkennen und sie verlor sich in ein heiteres stottern. Viel konnte ich daraus nicht verstehen, doch sah ich es einfach mal als ein "Ja" und musste über Reaktion etwas kichern. Zuerst blickte mich die Blauäugige leicht finster an, ehe sie ebenfalls leicht mitlachen musste.
Es war ein schönes Gefühl nun endlich die braunhaarige zu sehen, ohne schlafen zu müssen. Allerdings konnte ich mir schon denken, dass Reiji später einige Fragen haben wird und dann gab es noch Ayato...der hegte sicherlich immer noch einen Groll gegen Saranna, wegen ihrer Aktion von vor...mittlerweile wohl so zwei Jahren? Die Zeit verging einfach viel zu schnell.
Nun verbrachten wir allerdings erstmal die Zeit miteinander über verschiedenste Sachen zu reden. Wie es schien konnte sie nun Laito etwas besser leiden, doch würde sie auch nicht davor zurückschrecken ihm etwas zu tun, sollte er mir etwas zu leide tun. Ansonsten wirkte sie tatsächlich ziemlich gelassen, selbst wenn sich eine gewisse Nervosität in ihren Augen spiegelte.
‚Jetzt bin ich meinem Happy End wirklich einen großen Schritt näher gekommen'

Hallo zusammen. Ich möchte an dieser Stelle sagen, das noch zwei Kapitel kommen werden und danach beende ich diese Trilogie, also wird es speziell von Marie keine Fortsetzung geben. Doch keine Sorge, manchen habe ich es schon erzählt, sie wird nicht aus der Welt sein. Früher oder später wird es schon noch weitergehen, doch mit anderen Hauptcharakteren

Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt