Teil 20- "Sie haben alle einen guten Kern"

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(Währenddessen bei Marie, Erzählersicht)

„Kou, jetzt lass endlich die arme Katze runter!" Hörte man die junge Vampirin rufen, während sie mit verschränkten Armen vor dem genannten Idol stand, welches eine graue Katze mit weißen Pfoten im Arm hielt.
Sofort schüttelte der Angesprochene stur den Kopf, ehe er entgegnete: „Das werde ich nicht! Die kleine Neko-chan möchte auch bei mir bleiben!" Seitdem Marie mit den Vampiren bei ihren Großeltern war, konnte man Kou nur noch mit Mühe und Not von den Hofkatzen wegkriegen, weshalb man mittlerweile sogar ausloste wer es probieren sollte.
Dieses Mal hatte es leider die Schwarzhaarige erwischt, welche über das Verhalten des Blonden nur den Kopf schütteln konnte. „Hör mal" versuchte sie es dieses Mal ruhiger, „...ich weiß das du Katzen abgöttisch liebst, doch zu zerquetschst Kelly gerade und das ist für dich doch dann auch nicht angenehm, wenn sie dich kratzen sollte."
Diese Worte schienen den Blauäugigen nun doch zur Vernunft zu bringen, denn er setzte, selbst wenn es eher unfreiwillig war, die Katze auf dem Boden ab, welche auch sofort einen großen Abstand von Kou nahm.
Schmollend blickte er zu Marie, ehe er meinte: „Du bist wirklich grausam, S Neko-chan~!" „Nicht grausam...nur möchte ich gerne, dass die Katzen hier auch überleben und nicht von deiner Herzlichkeit zerdrückt werden." Während ihrer letzten Worte hockte sie sich hin und strich vorsichtig über das Fell einer schwarzen Katze, welche sich an eines ihrer Beine schmiegte.
Marie erinnerte sich noch genau daran, wie ihre Großeltern bei Kous Liebe zu Katzen reagiert hatten. Beide schienen im ersten Moment etwas überrascht, doch brachte es sie dann eher zum Lachen. Da wo sie allerdings etwas ernster waren, war die Tatsache, dass ihre Enkelin nun einen Freund hatte und weder Großmutter, noch Großvater etwas davon wusste.
„Sowas wichtiges hättest du uns doch sagen müssen, Marie." Hatte ihre Großmutter gemeint, doch das es nicht böse gemeint war, wussten alle. Laito wurde herzlich in der Familie angenommen, was dem Hutträger bis zum jetzigen Tage noch schwer viel zu verarbeiten.
Wenn man ihm vor zwei-drei Jahren erzählt hätte, dass alles so kommen würde, hätte er diese Person einen Lügner gescholten und wohl darüber gelacht. Der Playboy Laito Sakamaki und eine feste Beziehung?
Früher eine Geschichte der Unmöglichkeit oder der Traum einiger Fangirls, doch nun, nun hatte er genau das erreicht und war wohl nun wirklich glücklich. Das einzige Problem war nur: Er hatte Angst sein Glück wieder zu verlieren.
Für den jungen Vampir war es etwas komplett neues, das er diese ganzen Emotionen spürte und mit ihnen kaum umgehen konnte. Immerhin wollte er auch seiner Freundin zum Schluss nichts tun, was er später bereuen würde. „Dir scheint es hier ja wirklich sehr zu gefallen, Kou." Meinte Marie, als sie nun mit dem genannten auf den Weg ins Haus war.
„ Natürlich~ Die Katzen hier sind wirklich süß und deine Großeltern sind auch wirklich nett~." Das Idol strahlte über das ganze Gesicht und dieses Mal war es kein Teil einer Maske. Für ihn war der Aufenthalt hier wirklich toll und er würde sich wohl auch noch in später Zukunft daran erinnern. Ein sanftes lächeln war nun ebenfalls auf den Gesichtszügen von Marie, welche sagte: „ Es freut mich sehr, dass ihr alle so einen Spaß hier habt. Kanato, Subaru und Laito sind nämlich derselben Meinung wie du, selbst wenn es aus unterschiedlichen Gründen ist."
Für die Vampirin war es eine pure Erleichterung, da sie vorher leichte Bedenken hatte. Doch war das nur Schwarzmalerei gewesen, denn während zum Beispiel Kanato sich besonders für die Kuchen von Maries Oma interessierte, mochte Subaru besonders die paar kleinen Rosensträucher, welche auf einer kleinen Grünfläche standen.
Tja und Laito, ihm gefiel es besonders, dass er ein paar ziemlich peinliche Geschichten von Marie aus ihrer Kindheit erfuhr. „ S Neko-chan? Wie lange können wir eigentlich noch hier bleiben?" Ertönte plötzlich die Frage des Blonden, wodurch die Schwarzhaarigen nachdenklich den Kopf zur Seite lehnte, ehe sie antwortete: „ Also wahrscheinlich müssen wir morgen wieder gehen. Reiji hat gestern angerufen, woher auch immer er die Nummer hier hat, und meinte, dass wir auch bald wieder zurück müssen. Und leider muss ich dann auch noch kurz in die Schule, da ich etwas über mein Leben in Japan berichten soll..."
Zum Schluss wirkte ihre Stimme eher genervt, doch war dies mehr als verständlich. Die Schule erinnerte sie nur daran, wie sie sich jahrelang von anderen rumschubsen ließ und dann war auch noch die Geschichte mit „Christian" welcher dort auch lungern könnte.
Auch wenn die Vampirin sich geschworen hatte, mit dem Kapitel abzuschließen, hatte sie es mit zum heutigen Tage noch nicht geschafft, nein, stattdessen verdrängte sie es und hoffte, dass es sich mit der Zeit legen würde.
Freundschaftlich legte Kou der Jüngeren einen Arm um die Schulter, wobei er sie anlächelte und sie beruhigte: „Das wird schon gut gehen~! Und wir sind doch da, also passiert dir nichts." Diese Momente waren es, die die Rotäugige in einen Schwall der Freude tauchte.
Kou konnte noch so stur sein, doch in ihm steckte auch ein wirklich guter Freund, aber nicht nur er, in allen der Jungs steckte ein guter Kern, möge er auch noch so klein sein. „Danke, Kou...ich bin so froh, dass ihr mir helft. Alleine wäre ich wohl etwas aufgeschmissen." Entgegnete Marie mit einem leichten Lächeln.
‚Das stimmt...ich kann nicht Mal meine Kräfte richtig kontrollieren...' Waren ihre Gedanken, welche für sie mehr als stimmten. Selbst wenn sie immer wieder dazu ermutigt wurde, dass es eben noch seine Zeit brauchte, hatte die Achtzehnjährige langsam aber sicher die Hoffnung verloren, dass sie komplette Macht über ihre Kräfte hatte.
Komplett in Gedanken versunken, bemerkten die beiden erst spät, dass sie auf ihrem Weg stehen geblieben waren und wurden erst durch Subaru, welcher ebenfalls ins Haus wollte, daran erinnert. „Hört auf hier in der Gegend rumzustehen." Hatte er genervt gemeint, da er an ihnen vorbei musste, um überhaupt ins Innere des Gebäudes zu kommen.
„Beruhige dich doch etwas, Subaru-kun, außerdem dürfen wir doch stehen wo wir wollen~." Neckte Kou den Jüngeren grinsend, welcher nur ein „Tch" on sich gab und sich vorbei drängelte, ehe er das Haus betrat.
In diesem Moment bemerkte allerdings keiner der drei, dass sie beobachtet wurden und dass diese Person auch noch für Ärger sorgen würde.

Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt