Teil 27- "Eine Belohnung..."

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Sie holte aus und jagte dem Incubus den Dolch in den Rücken, wodurch dieser vor Schmerz aufschrie und Laito sich nun endlich entfernen konnte, ohne von dem Schwert die Kehle durchgeschnitten zu bekommen. Immer noch komplett erstarrt blickte sie auf das rote Blut, welches den einst weißen Mantel einfärbte.
Der ganze Körper der zitterte über ihre Taten und gedanklich drehte sich bei ihr alles. Währenddessen ging Masaru auf die Knie und stieß immer wieder ein schmerzhaftes Keuchen aus, wodurch nun Hoshi und Naoki zu ihm liefen. „Ah...verdammt! Das schmerzt höllisch!" Fluchte der Silberhaarige unter zusammengebissenen zähnen, ehe seine Muskulatur immer mehr erschlaffte und er sein Bewusstsein verlor.
Natürlich war an dem Dolch immer noch das Schlafmittel gewesen und da Marie nicht sonderlich sanft zugestochen hatte, wirkte es auch intensiver. „Keine Sorge, Marie, wir werden uns um ihn kümmern und sobald seien Wunde versorgt wurde, wird er sich für seine Taten verantworten müssen..." beruhigte Hoshi die Rotäugige, welche die Szenerie weiterhin beobachtete. In einer fließenden Bewegung zog nun Laito, welcher ruhig geblieben war, Marie in seine Arme, ehe er sie fest an sich drückte.
„Es ist alles gut, Doll-chan...ich bin jetzt bei dir." Sobald sie diese Worte vernahm, konnte Marie ihren Gefühlen nicht mehr standhalten und krallte sich fest in Laitos Hemd, ehe sie stark anfing zu weinen. In aller Ruhe strich der Hutträger über den Rücken seiner Freundin und sprach hier leise beruhigende Worte zu, wodurch die Vampirin sich langsam wieder beruhigte.
‚ich habe ihn nicht umgebracht...das war nur zur Verteidigung...' Sprach sie sich gedanklich zu, was tatsächlich auch wirkte. Nach einer Zeit verabschiedeten sich die Sucubus und der Incubus, welche den Verletzten hinein traten, wobei man allerdings die verstohlenen Blicke von Hoshi bemerkte, welche Naoki gewidmet waren, wobei auf dessen Wangen ein leichter Rotschimmer zu sehen war. „Lass uns nachhause gehen, Doll-chan. Sie warten schon auf dich." Meinte Laito, wodurch die Angesprochene nur leicht nickte.
Besorgt musterte er seine Freundin und hob sie dann kurzerhand im Brautstil hoch, was Marie überrascht auf quietschen ließ. Gerade als die beiden sich auf den Weg machen wollten, musste sich ihnen allerdings eine weitere Person in den Weg stellen. „Nun, ich bin überrascht, dass es wirklich dazu gekommen ist, doch da du mir damit die Arbeit erleichtert hast, solltest du wohl auch eine Belohnung bekommen."
Es war niemand anderes als Karl Heinz, welcher auf die beiden Vampire nun zuschritt und Marie eine Halskette mit einer weißen Kugel als Anhänger übergab, ehe er erklärte: „Ich habe mitbekommen, dass du ‚Saranna' ein eigenständiges Leben verschaffen willst und das ist damit möglich. Du brauchst nur die Kette umlegen und wenn sie sich freiwillig von deinem Körper trennt, wird sich die Kugel schwarz verfärben.
Danach musst du nur einen Behälter für die Seele finden, wo ich wohl die geliebten ‚Puppen' von Kanato empfehlen würde." „Und wieso sollte sie etwas nehmen, was du ihr gegeben hast?" Fragte ihn Laito ernst, wodurch der Goldäugige nur entgegnete: „Weil ich nicht gerne in der Schuld eines anderen stehe, so einfach ist es. Außerdem...es sollte dich ja nicht stören, dass ich die Beziehung von euch beiden akzeptiere."
Kurz daraufhin war der Vampirkönig auch schon wieder weg und Laito machte sich nun ebenfalls zurück, wobei er die mittlerweile schlafende Marie im Arm hielt, welche ganz aufgeregt Saranna von den ganzen Ereignissen erzählte.
Wieder zuhause, bei ihrer Familie wurde Marie sofort mit kräftigen Umarmungen begrüßt, doch kurz darauf auch mit einer kräftigen Standpauke, dass sie nie alleine rausgehen hätte dürfen und das mitten in der Nacht.
Natürlich musste Marie dann auch erzählen, was ihr in der ganzen Zeit passiert war, selbst wenn manche Dinge sie lieber geheim gehalten hätte, wie zum Beispiel den Stich mit den Dolch, welchen Marie in ihren Koffer verbannt hatte, da Reiji meinte, lieber gleich wieder zurückzureisen. Natürlich erzählte Marie auch von der Kette, welche Karl Heinz ihr gegeben hatte und fragte Kanato auch, ob sie sich vielleicht eine seiner Puppen dafür nehmen dürfte, wobei sie ganz geflissentlich die Wahrheit verdrängte, dass es sich dabei um die früheren Opferbräute handelte.
„Hm...Ne Teddy, findest du nicht auch, dass wir Marie-san noch etwas schuldig sind? Immerhin hat sie dich vor Reiji gerettet." Sprach Kanato mit seinem Teddy und machte dann eine kurze Pause, wo er wohl auf eine Antwort von seinem Teddy erwartete, ehe der Lilahaarige zu Marie sah und lächelnd sagte: „Du darfst dir eine Aussuchen, Marie-san...aber auch wirklich nur eine."
Sofort nickte Angesprochene und lehnte sich zufrieden gegen die Brust ihres Freundes, da sie wie die meiste Zeit eigentlich, auf dessen Schoß saß.
Noch immer saß der Vampirin der Schock in den Knochen, dass sie es übers Herz gebracht hatte jemanden zu verletzen, selbst wenn es zum Schutz ihres Freundes war. So unterhielten sie sich aber noch eine Weile, bis es wieder zurück in die Welt der Vampire ging.
Zum Erstaunen von Marie hörte die allerdings, dass ihre Familie ihr in der Welt der Vampire auch mal einen kleinen Besuch abstatten würde und tatsächlich freute sich Ben mit am meisten darauf. „Dann kann ich Subarus Rosengarten wieder sehen!"
Hat er glücklich gemeint, wodurch Subaru ihm mit leicht roten Wangen über den Kopf strich. ‚Die beiden vertragen sich wirklich immer besser~' Dachte Marie sich dazu und war darüber mehr als froh, dass ihr kleiner Bruder sich, trotz der Tatsache, dass er ein Mensch war, sich so gut mit den Vampiren verstand.
Naja, bis auf vielleicht Reiji...vor ihn hatte der Kleine nämlich ziemliche Angst, was irgendwie nachvollziehbar war. Sogar Maries Eltern hatten sich nun komplett mit der Tatsache abgefunden, dass ihre Tochter nun unsterblich war und auch, dass ihr Freund ein Vampir mit einem sehr fragwürdigen Hintergrund war.
‚Ich bin so froh, dass sie mich so akzeptieren. ' Dachte sie sich, ehe es schon wieder zum Abschied kam und sie nun vorerst ihrer Heimatwelt den Rücken kehrte.

Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt