Kapitel 35

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Völlig überrumpelt löste ich mich von ihm. "Was fällt dir ein?!",schrie ich ihn an. "Was...ich....ich dachte....du....",stammelte er und schaute mich mit großen Augen an. "Komm lass gut sein.",fauchte ich und rannte davon. "Melissa bitte warte doch,es tut mir Leid!!",rief Antoine mir hinterher,doch  ich ignorierte das und rannte weiter.Wie konnte er nur? Ich meine,ja ich hatte ihm verziehen,aber deswegen heißt das doch nicht gleich das er mich küssen darf.
Inzwischen irrte ich seit einer geschlagenen halben Stunde im Wald herum und ich bekam langsam Angst ich könnte mich verlaufen haben. Plötzlich hörte ich eine, mir vertraute Stimme meinen Namen rufen. Wer könnte es anderes sein als...Antoine. Ich sah ihn zwischen den Ästen herum laufen. Doch sollte ich zu ihm gehen und sicher nach Hause kommen oder lieber weiter weg laufen und hier noch mein Ende finden. Entäuscht trat ich aus dem Geäst hervor in sein Blickfeld.Kaum hatte er mich bemerkt rannte er wie ein Irrer auf mich zu. "Melissa,mach doch keinen Scheiß! Okay das war dumm von mir. Ich dachte nur...",sagte er etwas aufgelöst. "Hör auf zu denken,macht eh keinen Sinn Antoine.",entgegnete ich leicht zickig. Er verdrehte nur die Augen. "Komm ich bringe dich nach Hause." "Warte!",rief ich ihm zu als er sich schon in Richtung Auto bewegte. Erwartungvoll schaute er mich an:"Was ist?" Ich ging näher an ihn heran und sagte:" Hey hör zu,ich glaube ich habs auch echt übertrieben vorhin.Aber du musst mich auch verstehen.....Naja was ich eigentlich sagen wollte,es wäre besser wenn wir erstmal Freunde sind...okay?"

Antoines Sicht
".......erstmal nur Freunde sind...." hallte es im meinem Kopf nach. Wie sehr verletzten mich diese 4 Worte doch. Melissa warf mir einen auffordernden Blick zu. Ich konnte nicht darauf antworten,deshalb nickte ich nur leicht und ging,ohne mich nochmal umzudrehen, zum Wagen. Dort angekommen stieg ich einfach ein und wartete bis Melissa dasselbe getan hatte. Ich warf ihr einen traurigen Blick zu in der Hoffnung, das sie es verstehen würde.Doch ihre Reaktion sprach Bände. Ich startete den Motor und fuhr los,sodass ich wenig später vor dem Mehrfamilienhaus hielt,indem sie wohnte. Ich schaute sie an und sie mich auch. Wir saßen eine gefühlte Ewigkeit so da bis sie sagte:" Ehm okay also dann.....",sie machte eine Pause, "......ich geh dann mal. Wieder nickte ich leicht um meine Gefühle zurück zuhalten. Gerade wollte sie die Tür aufmachen,doch drehte sich dann nochmal zu mir um ,flüsterte mir " Nur Freunde okay?" ins Ohr und küsste mich leicht auf die Wange. Dannach stieg sie aus, ohne sich auch nur noch einmal umzudrehen und verschwand im Haus.
Wie eingefroren saß ich da und konnte nichts tun. Was war das bitte? Hatte sie ihre Tage? Gefühlsschwankungen oder was? Nur Freunde? Warum? Wie sollte ich bitte mit jemandem befreudnet sein,den ich liebe,für den ich Gefühle habe? Nachdem was wir alles zusammen durchgemacht hatten?
All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf und wenn mein Handy nicht geklingelt hätte,hätte ich noch angefangen zu heulen. "Ja?",meldete ich mich mit genervter Stimme. "Oh oh,da ist aber einer schlecht gelaunt!",rief mir die Stimme am anderen Ende der Leitung freudig zu. "Maud,bist du das?",fragte ich erstaunt. "Nein hier ist der Kaiser von China....natürlich bin ich es,was dachtest du denn?!" " Sorry." "Alles okay bei dir,du klingst ziemlich niedergeschlagen.",fragte meine Schwester mit einem besorgten Unterton in der Stimme. Innerlich fragte ich mich ob ich es ihr erzählen sollte. "Nicht wirklich." "Oh,gefällt es dir etwa nicht in Deutschland?" "Doch schon,aber es ist wegen Melissa." "Melissa?Ach deine Freundin,habt ihr euch endlich wieder vertragen?" "Wäre ich sonst traurig?",entgegnete ich noch genervter als vorher. "Wohl eher nicht.",sagte sie und ich konnte förmlich durchs Handy sehen,dass sie gerade ginste,was ich alles andere als schön fand. "Findest du das lustig?" "Nein,tut mir Leid ich war dumm.Aber Antoine wie wäre es,wenn wir uns treffen,dann können wir das in Ruhe bereden?" "Hä? Wie soll das bitte gehen du bist doch in...." "Antoine du weißt doch,das ich einmal im Monat in München bin wegen meinem Job." "Ach ja hatte ich ganz vergessen." "Also was ist nun hast du Zeit?" "Ja habe ich wo treffen wir uns?" "In dem kleinen Cafe an der Ecke vom Stadion?" "Ja gut okay jetzt gleich?",fragte ich. "Klar!",entgegnete Maud freundlich. "Okay bis gleich Schwesterherz." "Tschüss bis gleich.",sagte sie und ich legte auf.

Als ich das Cafe betrat,konnte ich Maud schon in einer Ecke sitzen sehen. "Na Bruderherz,schön dich auch mal wieder zu sehen!",empfing sie mich fröhlich. "Finde ich auch.",meinte ich und wir umarmten uns kurz. Ich bestellte was zu trinken und schon fing Maud an mich auszufragen. "Also dann erzähl' mal,was ist jetzt mit dir und Melissa?Ich kenne sie ja nicht mal." "Ja also es ist so...",fing ich an.
Ich erzählte ihr also die ganze Geschichte von Melissa und mir.Erwähnte jedes kleinste Detail, naja fast jedes. Als ich fertig war bekam ich einen erschrockenen Blick von meiner Schwester zurück. "Und dann hat sie einfach gesagt,das ihr nur Freunde sein solltet?",fragte sie entsetzt und legte sich die Hände an die Wangen. "Hm ja schon,ich habs ja selber nicht verstanden." Maud nahm einen großen  Schluck von ihrem Latte Macciato und sagte dann:"Okay Antoine,ich denke sie ist sich selber nicht im Klaren über ihre Gefühle.Du solltest einfach abwarten." "Waaas,abwarten!!? Das kann ich nicht."  "Musst du aber sie braucht sicher nur etwas Zeit.",meinte Maud besserwisserisch. "Ich glaube nicht,denn ich habe ihr doch schon Zeit gegeben.",erkärte ich ihr und legte meinen Kopf erschöpft auf den Tisch. Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. "Antoine,was denkst du ist ihr Problem?" "Seh ich so aus als wüsste ich das?",nuschelte ich durch den Tisch. "Vielleicht erwartet sie was von dir? Vielleicht musst du ihr beweisen,das du um sie kämpfen willst?",dachte Maud laut nach. "Darauf stehen wir Frauen,ich spreche da aus eigener Erfahrung,liebster Bruder.",hängte sie noch hinten dran. Erstaunt hob ich den Kopf. "Achso?",fragte ich interessiert. "Frag nicht okay,das ist eine andere Geschichte.Jetzt musst du das erstmal wieder hinbekommen." "Und wie??",fragte ich mit verzweifelter Stimme. "Das weiß ich auch noch nicht,aber ich helfe dir keine Sorge.Doch dazu müsste ich sie besser mal kennenlernen,was denkst du?",meinte sie. "Ja klar ich geb dir ihre Nummer." "Nicht die Handynummer,lieber die Hausnummer.Ich gehe gleich persönlich zu ihr,dann kann sie mich schlechter abwimmeln." "Oh achso....Leopoldstraße 9 glaube ich war es.",erwiederte ich schnell und stand auf.
"Keine Sorge Antoine,bald hast du sie wieder.",sagte Maud und wir verließen zusammen das Cafe.

Die Klassenfahrt, die mein Leben veränderte(Antoine Griezmann) ~Fanfiction❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt