Das Gespräch

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As we move on it doesn't mean what we had is gone.

[...]

Though I can't go back. I love knowing that
The weapon we have is still love. It's more than enough.
And having a few close friends is still more than enough.

Our memories made, defy time and space validating them.
We'll remember this day, thought now our hearts break as the perfect ending.

[...]

If we succeed you will exceed our foundations.
And in time you'll think of life longingly and you will sing, "I love knowing"

~ More Than Enough, Ministry of Magic



Kapitel 5: Das Gespräch

„Sag mal, Neville", meinte Harry, als sie zusammen die Marmortreppe hinaufschritten. „Was sollte das eigentlich in der Großen Halle vorhin?"

Neville grinste. „Das war ein Rettungsversuch meiner Person."

Harry schüttelte den Kopf. „Deshalb hättest du doch nicht gleich mich damit belasten müssen. Mach es doch wie Luna und verwirre die Reporter mit Nargeln und so nem Zeug."

Neville lachte. „Na, ich würde gerne sehen, wie du das das nächste Mal machst."

„Oh, nein, lieber nicht.Dann heißt es im Tagespropheten bald, Harry Potter glaubt an Nargel."

„Weißt du, ich glaube, dann würden bald viel mehr Leute als Luna und ihr Vater daran glauben. Ich glaube nicht, dass du damit ein Problem haben würdest. Eher mit den Leuten, die dir versichern wollten, dass sie auch schon mal solche Wesen gesehen haben und dafür ein Autogramm wollen."

Harry stöhnte auf. „Oh, nein. Bitte nicht – wobei, vielleicht wäre das gar keine so schlecht Idee."

Neville sah ihn verdutzt an.

„Na, weißt du, wenn ich einfach sage, dass die Person ein Autogramm von mir will, mir ein, was-weiß-ich – sagen wir, einen Schrumpfhörnigen Schnarchkakler mitbringen muss, muss ich wohl gar keine vergeben. Das wäre gar nicht so ungeschickt."

Neville schüttelte den Kopf. „Darum wirst du, fürchte ich, nicht herum kommen können. Und selbst wenn, wird es die Leute nicht davon abhalten, dich danach zu fragen."

Harry seufzte tief auf.



Das erste, was sie bemerkten, als sie in den Korridor zu Professor McGonagalls Büro betraten, waren die lauten Stimmen; die Leute im Büro schienen sich über irgendetwas zu streiten.

Die sechs blieben unschlüssig vor der Tür stehen.

„Hören wir mal, um was es geht", meinte Ron achselzuckend. Die anderen stimmten zu, zögernd auch Hermine, hatte sie doch im Krieg gelernt, sich erst selbst ein klares Bild zu verschaffen und nicht gleich jede vorgehaltene Version einer Geschichte zu glauben. So blieben sie vor der Tür, an die Wand gelehnt stehen und lauschten den Stimmen, die herausdrangen.

„ ... können jede Hilfe gebrauchen, die wir bekommen. Vor allem jetzt, da noch so viele Todesser –"

„Die Todesser können uns egal sein, Kingsley. Sie haben genug geleistet und haben sich eine Pause verdient. Du-weißt-schon-wer ist tot, die Todesser fliehen. Da wird es nicht so schlimm sein, wenn einige ein, zweie Tage länger frei herumlaufen."

„Das ist Mum", stellte Ginny fest. „Ich glaube nicht, dass es eine so gute Idee ist, jetzt hineinzugehen, wenn sie so wütend ist."

Tatsächlich war es Mrs. Weasleys Stimme, die soeben gesprochen hatte. Und es war unverkennbar, dass ihr etwas gegen den Strich ging.

„Die Pause werden sie bekommen, keine Angst, Molly. Aber nein, wir können es uns nicht leisten, die Todesser auch nur einen Tag länger draußen rumlaufen zu lassen."

„Kingsley", stellte Hermine flüsternd fest, als die unverkennbare, ruhige Stimme des neu eingestellten Zaubereiministers durch die Tür drang.

„Wissen wir, Hermine", meinte Neville.

„Oh, ich dachte nur-„

„Wir haben in diesem Jahr ziemlich viel Kontakt zum Orden des Phönix gehabt. Und dann gibt es ja auch noch PotterWatch."

„Und die Schlickschlümpfe haben es uns auch schon gesagt. Die sind ziemlich klug", fügte Luna hinzu.

„Verzeihung", flüsterte Hermine wieder, doch die anderen schüttelten nur ihre Köpfe.

„Warum flüsterst du eigentlich", fragte Ron leise.

„Hast du doch auch gerade", antwortete Hermine trocken.

Rons Ohren färbten sich etwas rot und er wollte etwas erwidern, als –

„Ach, haltet die Klappe, alle beide, ich will gefälligst etwas verstehen." Ginny sah vor allem ihren Bruder vorwurfsvoll an und die beiden verstummten.

„Und ich habe gedacht, dass ich jetzt, wo sie zusammen sind, wenigstens etwas Ruhe vor ihren Streitereien habe", murmelte Harry gerade so laut, dass Ginny ihn noch verstehen konnte. Diese lächelte nur still in sich hinein.

„ ... Nein. Denn auch wenn Voldemort" – aus dem Zimmer war ein kurzer Ausruf zu hören, doch draußen zuckte keiner beim Namen – „tot ist, so sind das seine Ansichten und die der Todesser noch lange nicht. Der Tagesprophet hat nichts verlauten lassen, weil die Leute sofort wieder in ihren alten Angstzustand zurückfallen würden, aber in den Tagen, in denen Voldemort nun schon tot ist, wurden bereits zwei Muggeldörfer überfallen. Eines davon war das, in dem wir Harrys Verwandte versteckt gehalten haben. Die sind inzwischen zwar schon längst wieder zurück im Ligusterweg, für den wir einstweilen die alten Schutzzauber belassen haben, und der auch noch zusätzlich etwas geschützt worden ist, aber doch war es ein bewusster Angriff auf Harrys Verwandte, ganz eindeutig, da das zweite Dorf, dass überfallen wurde, dass war, in dem die Schwester seines Onkels wohnt. Die Auroren sind dort zu spät gekommen, da sie gerade den Angriff am anderen Dorf abwehrten. 12 tote Muggel, Molly. Und von den Verletzten möchte ich gar nicht anfangen. Verstehst du, die Todesser sagen nicht einfach, schön und gut, unser Meister ist tot, wir geben klein bei. Sie wollen Rache, vor allem an Harry. Und die nehmen sie auch. Das war ganz sicher kein Zufall, dass sie ausgerechnet diese beiden Dörfer angegriffen haben. Und wie könnten sie sich besser rächen, als wenn sie auch noch Harrys letzte Familie nehmen?"

„Wir sind auch seine Familie", hörte Harry Mrs. Weasley sagen und ihm wurde ganz warm ums Herz, als er zu seinen Freunden blickte und diese bestätigend nicken sah.

„Und außerdem waren diese Muggel nie nett zu ihm."

„Ich weiß, es sind schwierige Leute, Molly. Aber es ist auch eine schwierige Situation. Und bis alle Todesser gefangen genommen sind, müssen brauchen wir alle Leute, die zur Verfügung stehen, dass verstehst du doch, oder?"

„Ich – ja, natürlich, das verstehe ich. Aber warum müssen es unbedingt diese Kinder sein, haben sie nicht schon genug gemacht? Sie sind schließlich immer noch Kinder, kaum volljährig."

„Molly", meinte Kingsley und Harry konnte sich richtig vorstellen, wie er den Kopf schüttelte. „Sie sind keine Kinder mehr. Du musst lernen, sie loszulassen. Ich weiß, dass ist schwierig, aber gerade diese hier, so wie alle Kriegskinder, waren nie lange Kinder. Und warum gerade sie – sie haben die meiste Erfahrung im Bereich der Bekämpfung gegen die dunklen Künste, mehr sogar als so einige Auroren. Da ist es das Nächstliegende."

Sie hörten ein Seufzen.

„Und letztendlich sind es ohnehin sie selbst, die entscheiden, ob sie es machen, wir müssen nur noch warten, bis sie da sind und sie dann selbst fragen."

„Da müsst ihr nicht mehr lange warten", ertönte eine weitere und auch deutlicher vernehmbare Stimme.

Harry fuhr herum. In der Türöffnung stand Professor McGonagall, mit einem ihrer seltenen Lächeln auf den Lippen. „Sie sind bereits da."

Sie traten ins Zimmer und sahen Kingsley und Mrs. Weasley auf zwei Sesseln nahe der großen Schreibpults sitzen. Es war ganz offensichtlich, dass sie bis vor kurzem noch heftigst diskutiert hatten, denn Mrs. Weasleys Ohren waren gerötet, ganz wie bei Ron und Ginny, wenn sie sich über etwas aufregten, und Kingsley schien auch etwas weniger ruhig und autoritär als normalerweise.

Ein wenig kam Harry sich wieder wie ein eingeschüchterter Erstklässler vor, der bei etwas Verbotenem ertappt worden war, doch dann meldete sich sein Verstand wieder zu Wort. Er hatte Voldemort besiegt und war ein ganzes Jahr mit seinen Freunden auf Horkruxsuche gewesen, wo sie kaum mal Kontakt zur Außenwelt gehabt hatten und nur immer wieder durch den Tagespropheten, wenn sie mal einen gefunden hatten, über die Geschehnisse in der Zaubererwelt aufgeklärt worden waren. Er war kein kleines Kind mehr.

„Also gut", meldete sich Kingsley zu Wort. „Ich denke, ihr habt gehört, um was es geht?"

„Nicht ganz", teilte Hermine ihm mit. „Wir haben nur mitbekommen, dass wir helfen sollen, die restlichen Todesser einzufangen."

Die anderen fünf sahen sie erstaunt an. Hermine zuckte nur mit den Schultern, als sie den Ausdrücken auf den Gesichtern ihrer Freunde gewahr wurde. „Hat man sich ja wohl zusammenreimen können."

„Nun, an so etwas in der Art hätte ich tatsächlich gedacht", meinte Kingsley. „Mein Vorschlag wäre, dass alle Volljährigen unter euch, natürlich nur wenn ihr wollt, mit einigen anderen Widerstandskämpfern, auch aus der DA, wenn sie wollen, zusammen eine Weile lang in der Aurorenzentrale aushelfen, zumindest bis alle Todesser gefangen genommen worden sind. Derweil würdet ihr eine kurze Einweisung bekommen und auch einige Trainingseinheiten, in denen ihr einige Tricks beigebracht bekommt. Auch werdet ihr ein wenig in heilen unterrichtet werden, allerdings wird das keine vollständige Ausbildung sein, die ihr bekommt, sondern nur eine kurze Einweisung. Solltet ihr dann, wenn sich die Lage etwas gelegt haben sollte, immer noch Interesse am Aurorendasein haben, bekommt ihr eine richtige Ausbildung, mit der ihr dann offiziell arbeitende Auroren seid. Ihr müsst euch natürlich noch nicht jetzt entscheiden, aber bis Ende dieser Woche wüsste ich gerne, wer mitmacht."

„Und was ist mit ihrer Ausbildung?", fragte Mrs. Weasley. „Ginny hier muss immer noch die siebte Klasse absolvieren und –"

„Dafür haben wir auch schon gesorgt", mischte sich nun McGonagall ein. „Wenn die Schüler, die abwesend waren, ihr Schuljahr nachholen wollen, dürfen sie das machen. Das Schuljahr startet wieder pünktlich am ersten September. Für die Schüler, die nur am Ende gefehlt haben, oder die bis jetzt hier waren, die dürfen Ende August ihre Prüfungen ablegen, wo sich dann entscheiden wird, ob sie aufsteigen werden, oder ob sie das Schuljahr wiederholen müssen. Und für die UTZ-Schüler, wird es die Möglichkeit geben, ihre UTZ-Prüfungen Anfang September nachzuholen, damit sie dann auch voll qualifiziert sind."

„Gut", meinte Kingsley. „Jetzt nach dem Krieg wollen die Leute aber auch wissen, was ihr das Jahr über gemacht habt. Nach dem Einbruch in Gringotts und ins Ministerium war nämlich klar, dass ihr einen Plan verfolgt habt."

Harry seufzte. Er hatte damit gerechnet, über das letzte Jahr sprechen zu müssen und doch viel es ihm nicht leicht. Es schien ihm so weit weg, so entfernt. Als ob es eine total andere Welt wäre. Eine Welt mit Voldemort, Krieg und Angst. Aber auch eine Welt, in der Fred, Remus, Tonks, Collin und all die anderen noch am Leben waren.

Er blickte zu seinen Freunden und als er diese nicken sah, holte er tief Luft, bereit, sich der Vergangenheit zu stellen. „Also gut", meinte er. „Aber das, was wir hier erzählen, sollte niemand außerhalb dieses Raumes erfahren. Das ist streng geheim und sehr wichtig. Wir vertrauen euch allen und erzählen es euch deshalb, aber mehr Leute sollten es sicher nicht erfahren. Wir gehen so schon ein enormes Risiko ein. Kann ich also vertrauen, dass niemand etwas von dem hier außerhalb des Raumes wiederholt?"

Harry blickte die Leute vor ihm an und sah sie alle der Reihe nach nicken. „Nun. Alles fing damit an, dass ..."

Er erzählte von Anfang an. Von der Prophezeiung, den Horkruxen, Dumbledores Tod, dann der Jagd nach den restlichen Seelenteilen, der Hoffnungslosigkeit und dem Erfolg. Immer wieder lösten sich die drei Freunde ab und immer wieder wechselten Schreck, Graus, Leid und Erkenntnis auf den Gesichtern ihrer Zuhörer.

Als sie zu der Stelle kamen, an der Ron abgehauen war, zögerte Harry, der wieder dran war mit dem Erzählen, etwas. Er wollte seinen besten Freund nicht verraten, und doch musste er irgendwie erklären, wohin Ron damals verschwunden war.

Doch da meldete sich Ron zu Wort. „Ich bin abgehauen."

„Was?!", rief Ginny aus. „Du bist einfach abgehauen? Und hast sie alleine bei einer fast unmöglichen Situation gelassen? Du –"

Doch Ron unterbrach sie, ohne auf seine Schwester einzugehen. „Ich bin abgehauen und ich bereue es immer noch. Ich habe einfach überreagiert. Wir hatten tagelang nichts richtiges mehr zu essen, ich war um euch alle einfach besorgt und dann habe ich überreagiert. Ich weiß gar nicht, wie es Harry und Hermine ausgehalten haben, so ruhig zu bleiben, aber ich habe es nicht geschafft. Ich habe überreagiert. Aber du solltest auch wissen, dass es mir leid getan hat, in der Sekunde, in der ich appariert bin. Ich wollte wieder zurück, bin aber einer Gruppe von Greifern mitten in die Hände appariert."

„Oh, verdammt", murmelte Mrs. Weasley, schlug sich dann jedoch eine Hand vor den Mund. „Äh ... ich meine, wie bist du da nur wieder raus gekommen?"

Ron lächelte seiner Mutter schwach zu und sprach weiter. „Es war ziemlich lächerlich. Die Gruppe selbst war lächerlich. Ich hatte Glück, denn ich versuchte sie zu überzeugen, ich sei Stan Shunpike. Naja, manche haben es mir geglaubt."

„Mr. Weasley", sprach McGonagall, „Sie wissen schon, dass es dumm ist, sich als jemand auszugeben, der in der Zaubererwelt so bekannt ist, oder? Das hätte böse ausgehen können."

Ron seufzte. „Jah, aber es waren ziemliche Dummköpfe. Und als sie sich stritten, ob ich nun Stan Shunpike war, oder nicht, konnte ich den, der mich gefangen hielt, überwältigen und nahm ihm seinen Zauberstab ab. Ich konnte apparieren und war in Sicherheit. Als ich aber bei unserem Zeltplatz ankam, waren Hermine und Harry schon weg."

„Wo bist du hin?"

„Zu Bill und Fleur. Das war so um Weihnachten herum." Die Familie Weasley nickte verstehend

Harry nickte. „Ja, Hermine hat ihre Tasche etwas tausendmal neu umgepackt. Wir waren viel länger dort, als sonst, aber als Ron nicht wiederkam, konnten wir nicht länger leugnen, dass er weg war. Himmel, Hermine war mit den Nerven völlig am Ende. Spätestens da hätten die beiden erkennen können, dass sie zusammen gehören." Harry schlug sich mit einer Hand vor den Mund. „Ähm, wisst ihr es schon?", fragte er die Umstehenden.

Mrs. Weasley blickte auffordernd ihren Sohn an.

„Danke auch, Kumpel", meinte Ron. „Also ähm, wenn es euch interessieren sollte", begann er und wich dabei dem Blick seiner Mutter die ganze Zeit aus, „Hermine und ich, wir, also, ähm ..., wir ähm ..."

„Wir sind zusammen", stellte Hermine ohne viel federlesen fest.

„Ähm, ja", stimmte auch Ron zu.

„Aber das ist ja wunderbar", meinte Mrs. Weasley und zog beide in eine große Umarmung. „Das müssen wir sofort Arthur erzählen, ich wette, er freut sich, wenn wir dann viele Enkelkinder bekommen werden."

Das junge Paar wurde rot. „Also, so weit sind wir auch noch nicht, Mum", meinte Ron. „Wir sind gerade erst zusammen gekommen."

„Ja, aber ihr werdet sehen, Ron, das wird ganz schnell gehen, jetzt."

Harry hatte das Gefühl, seinem Freund aushelfen zu müssen, wo er ihn doch erst in diese peinliche Situation gebracht hatte. Und doch fragte er sich, wann er es sonst Mrs. Weasley erzählt hätte. Und wann er es Mrs. Weasley erzählen würde. Ginny war immerhin ihre Tochter.

„Also, Hermine und ich, wir sind weiter und ...", fuhr Harry unbeholfen fort, zu erzählen und erntete dafür ein paar verwunderte Blicke, allerdingst erreichte er den Sinn dahinter, da sich Mrs. Weasley wieder auf ihren Sessel fallen ließ und zuhörte.

In der nächsten halben Stunde fielen sie wieder in den Rhythmus von erzählen, fragen, erzählen und abwechseln, von dem, was in dem vergangenen Jahr geschehen war. Besondere Aufmerksamkeit erhielt natürlich der Einbruch in Gringotts und die Flucht auf dem Drachen. Dann kam die Schlacht von Hogwarts, wo sie vom Diadem erzählen, was natürlich einiges an Staunen hervorbrachte, da es seit Jahrhunderten, Jahrtausenden als verschollen gegolten hatte. Sie sprachen weiter, von der Schlacht, bei Freds Tod hielten sie erst mal inne, trauerten ein wenig, bevor sie es schafften, weiterzuerzählen, von der heulenden Hütte und schließlich Snapes Tod. Dann verstummten Ron und Hermine und hörten selbst neuerlich zu, wie Harry sich in Dumbledores Büro die Erinnerungen anssah und schließlich erfuhr, dass er sterben musste. „Ich habe damals nicht gewusst, dass ich überleben würde. Ihr könnt mir glauben, diese Minuten waren die schwersten meines bisherigen Lebens. Nicht, weil ich wusste, das ich gleich sterben würde, sondern, weil ich mich nicht einmal von euch verabschieden konnte und mich bei euch bedanken konnte. Danke. Danke für alles." Er blickte Ron und Hermine an, die händehaltend nebeneinander saßen. „Danke, dass ihr meine Freunde geworden seid und immer an mich geglaubt und mir Hoffnung gemach habt. Dass ihr immer, selbst in den schlechtesten Zeiten zu mir gehalten habt. Bis ganz zum Schluss." Ron rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. „Sein Blick wanderte weiter, zu Mrs. Weasley. „Danke, dass ich meine Sommerferien bei Ihnen verbringen durfte. Danke, dass ich bei ihnen ein Zuhause gefunden habe, dass ich immer willkommen war und Sie mich wie Ihren eigenen Sohn behandelt haben. Danke." Mrs. Weasley wischte sich die Augen und murmelte leise etwas wie „aber gerne doch, Harry, Liebling." Harry ließ seinen Blick weiter zu McGonagall und Kingsley wandern. „Danke, dass der Orden und die Schule nicht aufgegeben haben. Ich habe nur einmal Potterwatch gehört, doch dieses eine Mal hat mir wieder Hoffnung gemacht. Hoffnung, da auch andere kämpfen, dass es da draußen wirklich auch noch andere Leute gibt. Welche, die gegen Voldemort und seine Anhänger gearbeitet haben und die bereit wären, ihr Leben für diese eine Sache zu geben." Die beiden nickten nur und Harry sah zu Neville, Luna und Ginny. „Danke, dass ihr Dumbledores Armee am Leben erhalten habt, dass ihr nicht aufgegeben und dass ihr mir klar gemacht habt, dass ich nicht alles alleine machen muss. Dass Freunde", er blickt nun auch zu Ron und Hermine, „immer für einander da sind und dass sie einander ihr Leben anvertrauen können." Sein Blick war, während er gesprochen hatte zu Ginny gewandert und war in ihren ruhigen braunen Augen zu ruhen gekommen. „Und danke, dass du die eine für mich bist." Den letzten Teil hatte er nur geflüstert, und falls ihn jemand anders als Ginny gehört haben sollte, kommentierte das niemand. Ginnys Hand, die schon während des Erzählens wie von allein in Harrys gefunden hatte, umfasste seine und klammerte sich fest daran, während Harry weiter erzählte, wie er vom Todesfluch getroffen wurde und was danach geschah. Schließlich endete er, als er das Büro des Schulleiters verlassen hatte. Im Büro hatte die ganze Zeit eine schwere Stille geherrscht, die erst Minuten später unterbrochen wurde, als auf einmal alle gleichzeitig anfingen Fragen zu stellen. Doch Harry beantwortete keine mehr. Er blickte aus dem Fenster und dachte nach. Über seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seien unglaublich freie Zukunft, hoffentlich glücklich mit Ginny an seiner Seite.

En Temps OpportunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt