McGonagall, Hermine und Ginny

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The sun is high today, but I don't feel the heat that's stretching for the shade. These thoughts are driving me insane. I miss your touch and wish for one more kiss again. 'Cause I can not forget about those nights, you made me feel alive.


~ Back for the fight, Oliver Boyds and the Remembralls


Kapitel 3: McGonagall, Hermine und Ginny

Der Geheimgang endete im 5. Stock hinter einem Wandbehang mit Ulrich dem Ulkigen.

„Sag' mal, hast du eine Idee, wo sich die Mädchen rumtreiben könnten?", fragte Harry seinen besten Freund, in Gedanken bei Ginny, mit der er unbedingt reden musste.

„Nein, keine Ahnung. Aber hast du nicht die Karte des Rumtreibers mitgenommen?"

„Doch, schon. Stimmt." Harry setzte sich neben Ron auf den Boden und wühlte in seinem Beutel aus Eselsfell herum. Er zog zuerst den Schnatz heraus, dann den Elderstab und seinen Tarnumhang.

„Wohin willst du den Stab geben?", erkundigte sich Ron.

„Ich habe eigentlich vor, ihn wieder in Dumbledores Grab zu legen. Allerdings ist es im Moment zerstört, da könnte ihn jeder wieder herausnehmen. Ich habe vor zu warten, bis es wieder repariert wird, allerdings müsste ich McGonagall fragen, wann sie das vorhat."

Ron nickte. „Stimmt."

Harry hatte einstweilen die Karte heraus gezogen und tippte sie mit dem Zauberstab an. „Ich schwöre feierlich, ein Tunichtgut zu sein." Die Karte wurde sichtbar, doch sie hatte sich verändert. Sie zeigte nun auch den entstandenen Schaden. Er war tatsächlich enorm.

Harry schaute sich suchend nach Hermine und Ginny um.

„Siehst du sie irgendwo?", fragte Ron.

Harry, der sich zuvor ein Stück Kürbispastete in den Mund gesteckt hatte, schüttelte nur den Kopf.

In diesem Moment ertönten Schritte und Harry, der schnell auf die Karte geblickt hatte, erkannte McGonagall. Er wollte schnell die Karte löschen, doch McGonagall hatte sie schon erreicht.

„Mr. Potter, Mr. Weasley, was machen Sie - was haben Sie denn da?", fragte diese.

Harry war klar, dass sie die Karte meinte. „Nur eine Karte, Professor", antwortete er schnell.

„Dürfte ich sie sehen?"

Harry wechselte einen kurzen Blick mit Ron. Dann zuckte er mit den Schultern. Eigentlich waren sie ja keine Schüler mehr, also konnte Professor McGonagall sie wohl schwer bestrafen.

Harry stand auf und reichte Professor McGonagall die Karte. Diese betrachtete sich erstaunt. „Die ist ja großartig. Haben Sie die angefertigt?", wollte sie nach einem kurzen Blick darauf wissen.

Harry seufzte. „Nein, das waren Mr. Krone, Mr. Tatze, Mr. Moony und Mr. Wurmschwanz."

McGonagall warf ihm einen nicht zu definierenden Blick zu. „Sie wissen, wer das war, oder?", frage sie.

„Ja. Die Rumtreiber. Die Legenden Hogwarts. Und gestern ist der letzte gestorben."

McGonagall nickte. „Ja, die 4 werde ich wohl nie vergessen. Sie haben die ganze Schule auf Trab gehalten. Nicht eine Woche ist ohne ihre Streiche vergangen. Vielleicht werden Sie das nicht gerne hören, aber Sie haben gestern Großartiges geleistet. Die Rumtreiber wären stolz auf Sie." Sie seufzte und sah wieder auf die Karte. „Zumindest drei davon."

„Ich habe nichts getan, was nicht jeder andere an meiner Stelle auch getan hätte", protestierte Harry.

Die Professorin warf ihm wieder einen Blick zu. „Nein, Mr. Potter, Sie haben manches getan, was nicht jeder tun würde." Dann wechselte sie abrupt das Thema: „Dürfte ich mir die Karte ausleihen? Sie wäre praktisch, um den Wiederaufbau des Schlosses zu planen und koordinieren."

„Natürlich, Professor."

„Danke. Und wenn Sie beide, Mr. Potter und Mr. Weasley, um halb Neun, zusammen mit Miss Granger, Miss Weasley, Mr. Longbottom und Miss Lovegood in mein Büro kommen würden? Wenn Sie das den anderen mitteilen könnten?"

„Geht in Ordnung", meinte nun Ron. „Allerdings wissen wir nicht, wo Hermine und Ginny sind."

„Die beiden wurden zum Helfen im 3. Stock eingeteilt."

„Danke, Professor."

Professor McGonagall lächelte eines ihrer seltenen Lächeln. „Bitte, Mr. Weasley."

„Oh, und Professor?"

„Ja, Mr. Potter."

„Danke." Harry musste nichts Genaueres sagen. Die Professorin wusste, was er meinte.

„Nichts zu danken."

Harry packte seine Sachen wieder ein, wobei er den Elderstab bemerkte. Professor McGonagall hatte ihn anscheinend auch gesehen, denn sie fragte: „Was haben Sie jetzt mit dem Stab vor?"

„Ich wollte ihn eigentlich wieder zurück zu Dumbledores Grabmal bringen, allerdings ist es von Voldemort zerstört worden. Ich nehme an, es wird ebenfalls restauriert werden, allerdings werde ich den Elderstab erst wieder hinlegen, wenn es beinahe fertig ist, ansonsten könnte die Gefahr bestehen, dass irgendjemand sich an ihm bemächtigen will."

„Eine weise Entscheidung, Mr. Potter. Ich werde dafür sorgen, dass alles organisiert wird."

Harry nickte nur und steckte die restlichen Sachen in seinen Beutel bzw. aß das restliche Essen auf und ließ den Teller dann mit einem Schlenker seines Zauberstabes verschwinden. Dann standen er und Ron wieder auf.

„Und Mr. Potter?"

„Ja, Professor?"

„Ich bin stolz auf Sie."


Harry und Ron gingen die Treppen hinab in den 3. Stock. Das ganze Schloss lag in Trümmern. Zwei mal mussten sie zurück gehen und einen anderen Weg nehmen, da die Decke eingebrochen war oder der Korridor einfach aufhörte, mit einem riesigen Loch hinunter ins Erdgeschoß. Immer wieder lagen Reste einiger Statuen oder Wasserspeier am Boden herum. Einige Fackeln brannten selbst am Boden weiter.

Als sie an einem Klassenraum vorbeikamen, der anscheinend abgebrannt war, musste Harry einfach etwas sagen. „Wow. Das ist ja schlimmer, als ich es nach dem Krieg vermutet hatte."

„Da waren wir alle geschafft", entgegnete Ron, als er über die Reste einer zerborstenen Mauer kletterte. „Ich denke, da ist das alles einfach nicht so tief zu uns vorgedrungen."

In einem Korridor im 3. Stock, gegenüber einer (Oh, Wunder) noch heilen Statue eines alten Zauberers trafen sie schließlich auf Hermine und Ginny und sein Herz machte einen Sprung. Das Haar seiner Ex-Freundin glänzte in der Sonne. Wie schön sie doch war ... Er hatte sie in letzter Zeit so sehr vermisst, dass es sich anfühlte, als habe er ständig Bauchschmerzen. Wenn sie doch nur wieder seine Freundin sein würde ...

Die beiden Mädchen murmelten irgendetwas und deuteten mit ihren Zauberstäben auf ein kaputtes Gemälde, dessen Bewohner zu seinen Nachbarn geflüchtet war, als es von einem Fluch getroffen worden war, und lauthals über die „unerhörte Jugend von heute" schimpfte. Dann deuteten die beiden auf ein Pergament und murmelten wieder irgendetwas anderes, woraufhin ein Bild der Zerstörung auf dem Blatt erschien, das mit 3. Stock, Seitentrakt c beschriftet war. Die Mädchen rollten das Pergament zusammen und wollten gerade weitergehen, als sie Harry und Ron bemerkten.

„Hallo", meinte Hermine und lächelte. „Morgen Mine. Hi Ginny", antwortete Harry. Ihm fiel auf, dass Hermine ihn besorgt musterte. Ein wenig erinnerte es ihn an den Morgen im Fuchsbau, kurz vor ihrem 6. Schuljahr, als er ihnen von der Prophezeiung erzählt hatte. Ginny lächelte schwach und Harry ging auf ihn zu, lächelte sie an, legte ihr einen Arm um die Hüfte und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Es fühlte sich in dem Moment einfach richtig an. Und sie stieß ihn ja auch nicht weg. Ihm fiel ein, dass sie noch nichts von den Horkruxen, noch nichts von der Prophezeiung und auch noch nichts davon wusste, was im Verbotenen Wald vorgefallen war. Sie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. Er sah ihr in die Augen. Sie hatten Glück, dass Ron mit Hermine beschäftigt war, ansonsten hätte er wahrscheinlich ein Kommentar dazu abgegeben. „Guten Morgen", flüsterte er zärtlich.

Ginny lachte. „Wohl eher schon Mittag."

„Hast du schon gegessen?"

„Ja, ein wenig. Außerdem ist es zu dieser Zeit nicht ratsam, in die Große Halle zu gehen."

Er lachte. „Stimmt."

„Warst du schon da?"

„Kurz."

Sie sah ihn überrascht an. „Wir haben es nicht geschafft, nur kurz zu bleiben."

„Naja, ich hatte Glück, die Reporter hatten gerade Neville und Luna in der Zange. Bei Luna haben sie sich jedenfalls die Zähne ausgebissen. Die hat irgendetwas von irgendwelchen grünlichen Schlickschlümpfen gequasselt. Nur die Kimmkornziege hat mich gesehen. Aber die haben wir abgehängt."

Ginny lächelte.

In diesem Moment meldete sich Hermine zu Wort. „Also, was haltet ihr davon, wenn Ron und ich noch schnell die Schadensaufzeichnung in diesem Gang übernehmen und Harry und Ginny derweil hinaus an die frische Luft gehen? Hier riecht man die ganzen Flüche ja beinahe noch."

Und sie hatte Recht. In der Luft lag noch der Rauch der verbrannten Wandbehänge und der Staub zerborstenen Gesteins.

„Eigentlich wollte ich Harry noch erzählen, was –", begann Ron, doch Hermine unterbrach ihn.

„Das kann Ginny ja erledigen, nicht wahr, Ginny? Und jetzt komm, wir müssen noch den Gang mit dem Wandbehang, der noch von Circe stammen soll, aufnehmen."

Und damit nahm sie ihren Freund an der Hand und zog ihn davon.

„Aber Ginny weiß doch gar nicht, was ich Harry sagen wollte!", protestierte Ron.

Harry hörte Hermine noch „Macht nichts, macht nichts ..." murmeln und dann waren die beiden schon um die Ecke verschwunden.

Er wandte sich an Ginny, die ihn anlächelte. „Gehen wir hinaus?

En Temps OpportunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt