Wie versprochen, im Oktober das neue Kapitel. Auf Wattpad schreiben so wenige Leute Kommentare vor das Kapitel ... stört es euch bei eurem Lesefluss oder findet ihr es gut, weil ihr so mehr mit den Autoren kommunizieren könnt? Gebt mir bitte Bescheid, dass ich mich daran richten kann, ja?
Die Story ist schon richtig famous. Danke für all das tolle Feedback!
Noch eine Anmerkung: Ich habe hier das Kommentar bekommen, dass es wirklich komisch sei, dass die Zeitreisenden so viel über die Zukunft verraten, auch wenn sie doch sonst immer so sehr darauf achten, genau das nicht zu tun. Ich erkläre das so: Es kommen endlich Leute, denen sie es erzählen können. SIe wollen ja nicht unbedingt schweigen, sie müssen es nur, weil sonst ein Unglück geschieht. Aber wenn sie nicht endlich wieder in ihre Zeit gelangen, dann geschieht in der Vergangenheit ein Unglück. Sie müssen es also erzählen. Sie dürfen endlich wieder frei über alles reden. Natürlich ergreifen sie dann die Chance beim Schopf und nutzen sie so viel wie möglich. So. Nur damit ihr euch auskennt. Auch wenn ich euch jetzt, wo ihr die Szene noch nicht kennt, vielleicht nur noch mehr verwirrt habe ...
Aber länger möchte ich euch nicht aufhalten. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Kapitel 20: Das Mysterium Zeit, Todesser und eine Entführung
Sie klopften an Dumbledores Bürotür und erhielten auch sogleich ein „Herein!" als Antwort.
Harry öffnete die Türe und blickte als erster in den Raum. Dort befanden sich neben Dumbledore fünf fremde Menschen, zwei Frauen und drei Männer. Sie standen um den Bürotisch herum oder lehnten sich lässig gegen die Wand. Allesamt waren sie gewöhnliche Menschen, keiner von ihnen sah so aus, wie George sie zuvor scherzhaft beschrieben hatte.
„Ah, Harry. Komm nur herein. Die anderen bitte auch", wurden sie von Dumbledore begrüßt.
Harry trat ein und nutze die Zeit, die die anderen brauchten um ihm zu folgen, für eine kurze Musterung der anwesenden Personen. Eine Frau hatte schönes, leicht gelocktes schwarzes Haar, das ihr bis in den Rücken fiel. Sie stand mit verschränkten Armen ans Fensterbrett gelehnt da und sah gespannt zu ihnen hinüber. Trotz der lässigen Haltung war es nicht schwer zu übersehen, dass sie ziemlich groß gewachsen war. Die andere Frau war ihr komplettes Gegenteil. Sie war klein und hatte glattes, strohblondes Haar, das sie sich in einem Pferdeschwanz hochgebunden hatte, und viele, viele Sommersprossen. Sie stand vor Dumbledores Gerätschaften, die sie, bis Harry eingetreten war, noch interessiert gemustert hatte, nun jedoch galt ihre Interesse Harry und seinen Freunden. Neben ihr stand ein Mann mit dunkler Haut und kurzem, schwarzem Haar. Dieser Mann war relativ breit gebaut, sah jedoch eher kräftig als dick aus. Auch seine Aufmerksamkeit war auf die Schüler gerichtet. Am nächsten zur Türe stand eine Bohnenstange. Der Mann war blond, dürr und Harry fragte sich, ob er unter dem Gewicht einer Schultasche zusammenklappen würde. Er starrte sie mit offenem Mund an, fixierte sie direkt. Harry wurde das zu unheimlich und er blickte lieber zur letzten noch anwesenden Person, die hinter Dumbledores Schreibtisch im Schatten stand. Diese Schatten fielen so auf sein Gesicht, dass Harry es nicht genau erkennen konnte. Die Statur des Mannes jedoch ähnelte der des Blonden. Er war ziemlich dünn, schien jedoch ein paar Muskeln mehr am Körper zu haben als der andere. Auch schien er nicht so blass zu sein, sondern hatte eine dunklere Hautfarbe ... nun, die Mitarbeiter der Mysteriumsabteilung waren jedenfalls eine interessante Gruppe.
„Nun", meinte Dumbledore nach einem Moment der Stille. „Darf ich vorstellen? Das hier sind diejenigen, die ich aus der Mysteriumsabteilung kontaktiert habe, damit sie euch bei eurem kleinen Problem helfen. Jeanne Bowell –" Die schwarzhaarige Frau am Fenster lächelte sie an. „– Kylie Nattan –" Dieses Mal winkte die kleine Blonde. „– Georg Chatti –" Der dunkelhäutige Mann nickte. „– Leon Ponnan –" „Hi", rief die Bohnenstange aus. Seine Stimme klang ein wenig quiekend, ein wenig wie eine Maus. „– und dann noch Conar Canway." Der im Schatten stehende Mann reagierte nicht.
„Jetzt auch für die anderen, darf ich vorstellen? Das sind unsere Zeitreisenden. Harry Potter", er deutete auf Harry, „Hermine Granger und drei der Familie Weasley: George, Ronald und Guinevra."
„Aber jeder nennt uns Ron und Ginny", meinte Ginny.
„Potter?", fragte Mr. Chatti. „Bist du mit Fleamont Potter aus der Aurorenabteilung verwandt?"
Harry nickte. „Ja, er ist mein Großvater."
„Oh." Mr. Chatti schien amüsiert zu sein. „Das heißt, du gehst mit deinem Vater in eine Klasse?"
„Ja." Harry nickte.
„Und? Ist er tatsächlich so ein Scherzbold, wie Fleamont die ganze Zeit über jammert?"
Harry grinste. „Ja, ziemlich. Ich habe erst einen Streich erlebt, aber der war schon sehr toll. Aber auch sonst ist er ganz witzig und komme gut mit ihm aus."
„Das ist gut", meinte Mr. Chatti. „Wir würden ja nicht wollen, dass sich Vater und Sohn zerstreiten ..."
„Jah ..."
„Und von wo die Weasleys kommen muss man ja wohl nicht fragen", meinte Kylie Nattan. „Arthur und Molly Weasleys Familie scheint ja noch einen ziemlichen Zuwachs zu bekommen, liege ich da richtig?"
„Also wenn ich richtig gerechnet habe, sollte Molly Weasley gerade mit George und seinem Zwilling schwanger sein", meinte Hermine. „Stimmt das?"
„Ja", stimmte George ihr zu. „Das stimmt."
„Nur den Namen Granger kann ich gerade nicht einordnen", meinte Mr. Chatti. „Sollte ich das?"
„Nein, nein", erwiderte Hermine. „Ich bin muggelstämmig."
„Gut", meinte Dumbledore. „Dann kennen Sie sich jetzt ... dann will ich Sie nicht weiter stören. Soll ich Ihnen das Büro überlassen?"
„Oh, ja, natürlich. Wir sollten auch anfangen", sagte Jeanne Bowell, stieß sich von ihrem Platz am Fensterbrett ab und trat auf die Zeitreisenden zu. „Kennt ihr vielleicht einen Ort, an dem wir ungestört reden könnten?", fragte sie. „Es sollte uns lieber niemand belauschen können ..."
„Also ...", begann Ginny. „Ich glaube, ich weiß da etwas."
„Dann werden wir ihr Büro nicht weiter belagern, Professor Dumbledore", meinte die Schwarzhaarige. „Aber vielen Dank für das Angebot."
„Gut, gut, dann viel Erfolg!", meinte Dumbledore. „Und kommen Sie wieder in mein Büro, wenn Sie fertig sind, dann können Sie das Flohnetzwerk verwenden."
„Vielen Dank, Professor Dumbledore", meinte Jeanne Bowell. „Dass Sie uns mit dem Kamin reisen lassen und auch sonst. Das hier ist wirklich ein sehr interessantes Projekt und ich hoffe, den fünf Kids helfen zu können."
Dumbledore lächelte ihr zu und nickte leicht. „Vielen Dank, dass Sie helfen, Miss Bowell", erwiderte er. „Und auch alle anderen. Ich bin mir sicher, auch unsere fünf Zeitreisenden sind Ihnen ziemlich dankbar dafür."
„Ja, das sind wir", bestätigte Hermine. „Vielen, vielen Dank, dass Sie das für uns machen. Ansonsten wüsste ich wirklich nicht, was wir tun würden."
„Ach, das ist doch kein Problem, Hermine", antwortete Miss Bowell. „Wirklich nicht, ich bin froh zu helfen."
„Gehen wir los?", fragte Mr. Ponnan. „Oh ja, das wird interessant. Wirklich, sehr interessant. Dass mir sowas mal unterkommen wird, also ... das ist wirklich ein Wunder."
Ginny führte sie einige Gänge entlang, bevor Harry klar wurde, wo sie hinwollte. „Bist du dir sicher?", fragte er sie leise, obwohl die Mitarbeiter der Mysteriumsabteilung damit beschäftigt waren, sich in Hogwarts umzusehen, zu staunen und sich zu freuen, wieder da zu sein.
„Wobei?", wollte Ginny wissen. Sie blickte ihn fragend an und Harry lächelte ihr zu.
„Mit dem Ort, an den du sie führen willst", antwortete Harry. „Ich meine ... na ja, es ist ziemlich geheim."
„Das wird schon in Ordnung sein", meinte Ginny lächelnd. „In unserer Zeit haben wir es der gesamten DA verraten. Da machen die paar Personen hier doch sicher auch nicht so viel aus."
„Meinst du?", fragte Harry.
„Klar. Mach dir nicht so viele Sorgen. Sie wissen von uns und sie wollen uns helfen."
„Jah, schon ... du hast recht." Er nickte. „Also Raum der Wünsche?"
Sie lächelte. „Raum der Wünsche."
Gegenüber des Raumes der Wünsche blieb Ginny schließlich stehen. „Hier ist es", meinte sie.
Die Älteren warfen Ginny einen verwirrten Blick zu. „Was ist denn hier?", fragte Kylie Nattan verwirrt. „Willst du etwa hier im Gang reden?!"
„Nein, natürlich nicht", entgegnete Ginny. „Warten Sie bitte einfach einen Moment lang", sagte sie. „Ich werde es Ihnen zeigen." Mit diesen Worten wandte sie sich ab und begann, an der Wand hin und her zu laufen.
Auf den Gesichtern der Männer und Frauen aus der Mysteriumsabteilung spiegelte sich Verwirrung als sie Ginny dabei beobachteten, wie sie den Raum der Wünsche herbeirief. Nur Conar Canway hielt sich zurück und sah nicht sonderlich überrascht aus, als plötzlich wie aus dem Nichts vor Ginny eine Türe auftauchte. Doch ob das daran lag, dass er bereits vom Raum der Wünsche gewusst hatte, oder ob er einfach nur seine Gefühle gut unter Kontrolle hatte, wusste Harry nicht.
„Oh!", rief Mr. Ponnan überrascht aus. „Eine erscheinende Türe!"
„Ich nehme an, sie ist mit dem Emergere-Zauber belegt?", fragte Miss Bowell Hermine, die neben ihr stand, da sich diese beiden auf dem Weg hier her unterhalten hatten.
Hermine blickte nachdenklich drein. „Ich weiß es nicht, ich habe noch nie darüber nachgedacht. Aber immer, wenn man drei Mal vor dieser Wand auf- und abläuft und fest an das denkt, was man sich wünscht – beispielsweise einen Ort, um ungestört reden zu können – dann erscheint ebendieser Ort. Das war schon immer so. Wenn man sich wünscht, ein Buch über ... ich weiß nicht, Muggelfahrzeuge zu haben, dann erscheint so ein Buch. Nur Essen und solche Sachen kann er nicht erzeugen."
„Interessant", hörte Harry Mr. Chatti murmeln.
„Kein – oder zumindest nicht nur ein Emergere-Zauber, dann ...", meinte Miss Bowell leise. „Vielleicht ein Desiderium-Zauber dann ...? Nein, zumindest kein normaler ..."
„Lasst uns einfach einmal hineingehen", schlug Mr. Chatti vor. „Auch wenn dieser Raum tatsächlich ziemlich interessant ist, so ist er dennoch nicht der Grund, aus dem wir hier her gekommen sind."
„Oh, da hast du recht, Georg", meinte Mr. Ponann. „Diese Kinder brauchen Hilfe und wir sind gekommen, um ihnen die unsere zur Verfügung zu stellen."
„Ganz genau", meinte Mr. Chatti. „Also, wer will uns in den Raum führen? Muss man noch irgendetwas Besonderes machen, wie dreimal über seine Schulter zu spucken?" Er klang amüsiert.
„Nein, nichts Besonderes", antwortete Ginny. „Einfach eintreten. Folgen Sie mir doch bitte." Sie öffnete die Türe und trat ein. Harry folgte ihr als Zweiter.
Das Zimmer war zu einem gemütlichem Raum mit vielen Tischen geworden, ähnlich einem freundlichen Muggelcafé. Die Sessel sahen bequem aus und Ginny machte es sich auch sogleich auf einem gemütlich. Die anderen Zeitreisenden taten es ihr nach, während die Ministeriumszauberer und –hexen sich staunend umsahen. Als letzter betrat auch Mr. Canway den Raum und begab sich sogleich zu einer nahen Wand an die er sich lehnte. Anscheinend hatte er es nicht so mit dem Sitzen.
„Setzen Sie sich doch", forderte Hermine die anderen auf. „Ich weiß nicht, wie viel sie wissen wollen und wie lange es dauern wird, all ihre Fragen zu beantworten, doch ich denke, dass es bequemer ist, dabei zu sitzen."
Die beiden Zauberer und die zwei Hexen nahmen wie gebeten gegenüber von ihnen Platz. Kylie war die erste, die redete.
„Also ganz ehrlich", meinte sie, „dieser Raum ist phantastisch. So einen sollten wir auch zu uns holen, nicht wahr, Georg?", fragte sie und stieß dem Mann neben ihr mit ihrem Ellbogen in die Seite. „In der Mysteriumsabteilung befinden sich zwar ziemlich viele ... mysteriöse Dinge, doch so etwas ... einfach toll. Warum habe ich diesen Raum nicht schon zu meiner Schulzeit gekannt? Ich hätte mich sonst sicher ganz oft zum Lernen hierher zurückgezogen."
„Hm ...", meinte Mr. Chatti nur. „Das kann schon sein. So wie ich dich kenne, hättest du hier aber nicht nur gelernt."
„Kann auch sein", meinte Miss Nattan verschmitzt. „Hättest du mich denn hierher begleitet?"
„Also, das gehört jetzt wirklich nicht zum Thema", meinte Jeanne Bowell und verdrehte lachend die Augen. An die Zeitreisenden gewandt meinte sie: „Verzeiht bitte das Benehmen dieser beiden. Sie sind so quasi das Paar bei uns in der Mysteriumsabteilung, aber sich zu benehmen, wenn andere Leute anwesend sind, haben sie noch immer nicht gelernt."
„Oh, das ist schon in Ordnung", meinte Hermine. „Ein paar hier hatten ebenfalls einige Zeit lang Probleme dabei, sich zusammenzureißen." Niemand wusste genau, auf wen diese Anspielung gerichtet war, also blieben ihre Freunde stumm.
„Wollen wir beginnen, Miss Bowell, oder brauchen Sie vorher noch irgendetwas?"
„Nein, beginnen klingt gut für mich", antwortete die Schwarzhaarige. „Aber nennt mich doch bitte Jeanne. Wenn ich mit Miss Bowell angesprochen werde, denke ich immer, vor mir steht mein Chef oder ich bin schon wirklich alt. Also lasst das doch bitte." Sie lächelte.
„Klar, gerne, Jeanne", meinte Hermine. „Ich bin Hermine, das neben mir ist Ron, dann Harry, Ginny und George."
„Dann schließe ich mich einfach mal an", meinte die Blonde. „Ich bin Kylie, nett euch kennenzulernen."
„Ich bin Georg", meinte Mr. Chatti.
„Leon."
„Und das da hinten", meinte Jeanne als Mr. Canway weiterhin schwieg, „ist Conar. Er ist ein wenig still, aber dafür ist er das Gehirn in unserer Gruppe, wenn es um Einfälle geht. Ansonsten wenden wir uns natürlich an unsere beiden Ravenclaws hier." Sie nickte zu Leon und Kylie hinüber.
„Also ... beginnen wir", meinte Georg. „Erzählt uns doch einfach einmal, erst ganz allgemein, was so passiert ist und wie ihr hier gelandet seid. Nachher stellen wir dann die Fragen."
„Nun, begonnen hat es damit, dass wir bei einem ... Gedenktreffen für etwas ...", begann Hermine.
„Ist schon in Ordnung", meinte Georg. „Wenn es deiner Ansicht nach nicht wichtig ist, was für ein Treffen es war, dann musst du es uns nicht sagen. Sollten wir später, wenn wir dann daran arbeiten, euch zurückzuschicken, bemerken, dass dieses Wissen aus irgendeinem Grund doch unerlässlich ist, dann kontaktieren wir euch über Professor Dumbledore. Aber entscheide für den Beginn einmal selbst, was du uns erzählst und was nicht."
„In Ordnung, vielen Dank", entgegnete Hermine lächelnd. „Also ... wir waren bei diesem Gedenktreffen. Es war Anfang bis Mitte Mai und ein schöner Tag. Eigentlich war es ganz nett – bis auf einmal aus dem nahen Waldrand Todesser auftauchten und anfingen, alle Anwesenden mit Flüchen anzugreifen. Die wehrten sich natürlich und so entstand ein Kampf. Es flogen viele Flüche durcheinander, Todesflüche, Schockzauber, alles Mögliche. Ich glaube, ich habe sogar einen blauen Zauber mit schwarzen Funken gesehen und von so etwas habe ich noch nie auch nur gehört. Aber der Zauber, der uns in die Vergangenheit geschickt hat –"
„Moment mal", unterbrach Leon Hermines Erzählung. „Heißt das, ihr wurdet durch einen Zauberspruch hergeschickt? Noch dazu während eines Kampfes?"
„Ja ...?", meinte Hermine verunsichert. „Ist das schlecht?"
„Nein", antwortete Kylie für Leon kopfschüttelnd. „Nur nicht das, was wir erwartet hatten. Das verändert die Sache natürlich."
„Und macht sie schwerer", meinte Leon.
„Das muss nicht unbedingt wahr sein", widersprach Jeanne. „Erzähl doch einfach einmal weiter, Hermine."
Hermine nickte. „Also gut. Der Zauber, der uns in die Vergangenheit geschickt hat, war golden."
Leon schnappte nach Luft, Jeanne und Kylie beugten sich gespannt nach vorne und Georg zog eine Augenbraue in die Höhe, deutete Hermine jedoch weiterzuerzählen.
„Es war kein Galleonen-Gold, sondern viel heller und gleißender und weißer. Er war stark gebündelt. So zumindest im Zentrum des Zaubers, das etwa drei Zentimetern entsprach. Rund um diesen golden gleißenden Strang herum befand sich ein etwas schwächerer Schein, ein wenig wie eine Aura des goldenen Zaubers. Sie maß etwa einen Durchmesser von 30 Zentimetern und wurde, je weiter sie vom Zentrum aus entfernt war, immer schwächer."
Harry nickte zustimmend. „Ja, aber einen Meter entfernt konnte man diese ... Aura immer noch erkennen, jedoch nur noch sehr schwach."
Jeanne hatte ein Notizbuch und einen Kugelschreiber herausgezogen und notierte sich ein paar Sachen. Als sie die überraschten Blicke der Zeitreisenden sah, zuckte sie mit den Schultern. „Was, die Muggel haben auch gute Erfindungen gemacht. Ich sehe nicht ein, warum ich mich mit Pergament und Federn abplagen soll, wenn es so doch viel leichter geht."
Harry sah wie Hermine grinste und musste selbst lächeln. Tja, wo Jeanne recht hatte, da hatte sie recht.
„Jedenfalls traf der erste Fluch Ron im Rücken", fuhr Hermine fort. „Er befand sich gerade neben mir und kippte ohne einen Laut um."
„Moment mal", unterbrach Jeanne sie ohne von ihren Notizen aufzusehen. „Das heißt ihr wurdet nicht von einem, sondern von mehreren Flüchen getroffen? Ihr seid gar nicht gleichzeitig getroffen worden?"
„Ja", bestätigte Ginny Jeannes Worte. „So war es."
„Aber ihr seid gleichzeitig in dieser Zeit angekommen?", wollte Georg wissen. „Oder seid ihr auch hier nacheinander angekommen. Und wie viel Zeit ist ungefähr vergangen, zwischen der Zeitreise des ersten und des letzten von euch?"
„Ich glaube, wir sind gleichzeitig hier angekommen", antwortete George. „Allerdings war ich kurze Zeit ohnmächtig, also weiß ich das nicht so genau. Den anderen erging es soweit ich weiß genauso. Also müssen Sie wohl Dumbledore fragen, wenn Sie wissen wollen, wie wir hier angekommen sind."
„Okay, das erledigen wir später", meinte Jeanne. „Was ist mit der anderen Frage? Wie viel Zeit ist vergangen nachdem Ron mit dem Zauber getroffen wurde und bis der oder die Letzte von euch von dem Zauber getroffen wurde?"
„Ich weiß nicht ...", meinte Ginny. „Ich glaube, Harry war der Letzte. Harry?"
„Hm ... ja. Soweit ich es mitbekommen habe, war ich das. Aber ich weiß die genaue Zeit wirklich nicht mehr ... es könnte irgendwo zwischen sieben Minuten und einer viertel Stunde gewesen sein. Hilft das?"
Jeanne legte ihren Kopf zur Seite. „Wird schon gehen müssen." Dann schüttelte sie ihren Kopf. „So viel zu ‚Fragen kommen später'. Es tut mir leid, dass wir euch unterbrochen haben. Du kannst weitererzählen, Hermine."
Hermine nickte. „Also nachdem der Fluch Ron im Rücken traf, fiel er um. Und schon während seines Falls zu Boden erschien plötzlich überall um seinen Körper dieselbe goldene Aura, die zuvor den Fluch umgeben hat, nur um einiges schwächer. Dann habe ich ein wenig gekämpft, denn das Schutzschild, dass jemand um uns gebaut hat, war zerbrochen. Ich kämpfte vielleicht drei Minuten, bis auch ich von dem Zauber getroffen wurde. Er traf mich an meinem rechten Arm. Kaum dass mich der Zauber berührte, war überall um mich herum ein gleißend goldenes Licht. Dann erschien direkt vor mir auf einmal ein wilder, schwarzer Strudel, gefühlte fünf Meter groß, der mich mit sich riss. Irgendwie muss ich dann ohnmächtig geworden sein, denn das nächste, an das ich mich erinnere, war als ich in Professor Dumbledores Büro aufwachte."
„Vielen Dank für deine Erzählung, Hermine", sagte George. „Ging es den anderen genauso?"
„Ja", meinte Harry und auch die anderen drückten auf den einen oder anderen Weg ihre Zustimmung aus.
„Wo seid ihr denn von dem Fluch getroffen worden?", fragte Leon und klang dabei so aufgeregt, als befände er sich selbst am Ort des Geschehens.
„Nun, ich wurde an meinem rechten Oberarm, kurz unter der Schulter getroffen", antwortete Hermine und deutete mit ihrer linken Hand auf die betreffende Stelle.
„Bei mir war es wie bereits gesagt am Rücken", meinte Ron. „Ziemlich fies, wenn man es sich überlegt. Der Todesser hat sich nicht einmal mit mir duelliert, er hat mir einfach einen Fluch von hinten aufgejagt."
Ginny rollte mit den Augen. „Merlin, Ron. Du musst dich nicht dafür rechtfertigen. Wir sind alle hier gelandet, oder nicht?"
„Ja, ja", meinte Ron und wandte sich möglichst deutlich von seiner Schwester ab.
„Mich traf der Zauber direkt auf der Brust, ein wenig über dem Herzen", beantwortete Ginny die zuvor gestellte Frage, ohne auf die Diskussion mit Ron einzugehen.
„Bei mir war es ebenfalls der Rücken", meinte Harry und lächelte seinem besten Freund zu.
„Ich wurde seitlich am Kopf getroffen", meinte George. „Auf der linken Seite, um genau zu sein." Er drehte den Kopf zur Seite und strich sich das Haar, das zuvor sein fehlendes Ohr verdeckt hatte, zur Seite, so dass es die Erwachsenen sehen konnten. „Hab mir noch gedacht ein Glück, dass es die Seite war, ansonsten hätte ich jetzt wohl ein Problem. Wusste ja nicht, dass der Zauber mich hierherschicken würde."
Falls die Ministeriumszauber von Georges fehlendem Ohr erschrocken waren, so ließen sie es sich in diesem Fall nicht anmerken. Wunden waren sie von ihrem Beruf wohl schon zu genüge gewohnt, auch wenn Harry sich jetzt nicht denken könnte, woher. Doch er war sich im Klaren, dass eine Arbeit in der Mysteriumsabteilung wohl auch kein Honigschlecken war.
Nachsitzen mit Hagrid war noch eines der besten Nachsitzen, die es geben konnte. Vor allem, da man dabei meist die Erlaubnis bekam, in den verbotenen Wald zu gehen. Nicht dass James und seine Freunde ansonsten nicht in den verbotenen Wald gingen, ganz im Gegenteil, aber wenn man die Erlaubnis hatte, dann durfte man es auch vor den anderen prahlen und musste nicht immer aufpassen, dass kein Lehrer sie belauschte. Und außerdem war diese Art von Nachsitzen hundertmal besser als ein Nachsitzen mit einem der Lehrer Hogwarts' oder gar mit Filch, bei dem sie meist den Unterrichtsraum für Zaubertränke putzen oder die Pokale aus dem Pokalraum polieren mussten und das noch dazu ohne Magie – eine Aufgabe, in der James den Sinn, so oft er auch darüber nachdachte, einfach nicht erkennen konnte. Da brachte man ihnen sieben Jahre lang bei, wie sie ihre Magie benutzen konnten und als sie dann die Möglichkeit bekamen, sie zu ihren Gunsten einzusetzen, verbat man es ihnen. Als er einmal nach dem Sinn gefragt hatte, hatten die Lehrer gemeint, dass es einerseits ja eine Bestrafung sein sollte und sie nicht dachten, dass es eine wäre, wenn die Schüler Magie benutzen durften, und dass es andererseits für sie ohnehin eine gute Übung wäre, auch ohne Magie putzen zu können – wieder eine nicht ganz sinnvolle Aussage, denn James wusste ganz genau, dass er, sobald er Hogwarts verlassen hatte, nie wieder einen Raum ohne der Hilfe von Magie putzen würde.
Als er fast über eine Wurzel stolperte, verdrängte James die Gedanken aus seinem Kopf. Sie waren im verbotenen Wald und obwohl sie nicht tief drinnen waren und außerdem noch hellster Tag war (auch wenn das dort, wo sie sich befanden, keine so große Rolle spielte, denn hier war immer ein gewisses Halbdunkel, bei dem man gerade noch so etwas sehen konnte), war es keine gute Idee, nicht auf seine Umgebung zu achten – wenn auch nur, damit er nicht wieder wie in seinem zweiten Jahr im Gestrüpp hängen blieb und von seinen Freunden gerettet werden musste. In der siebten Klasse wäre das noch peinlicher als es damals in der Zweiten gewesen war.
„Wieso noch einmal hält Hagrid es für eine gute Idee, uns vorzuschicken auf der Suche nach irgendwelchen Tieren, die wir nicht einmal sehen können?", wollte er wissen, als er nun tatsächlich in Dornen hängen blieb und sich losreißen musste, wobei sein T-Shirt ein paar Risse abbekommen haben musste, denn er hatte ein unschönes Reißgeräusch gehört.
„Stört es dich etwa?", wollte Sirius wissen. „Wir sind ganz allein im verbotenen Wald. Bei dem Gedanken würden sich selbst ein paar Siebtklässler noch anmachen."
Sofort breitete sich auf James Gesicht ein Grinsen aus. „Da hast du allerdings recht."
„Hey, Leute!", rief Remus von weiter vorne auf dem Weg. „Könntet ihr bitte kommen? Falls es euch nicht auffällt, Peter und ich, wir haben hier etwas Schweres zu schleppen!" Mit diesen Worten hob er seine Arme ein wenig, wo er, wie James wusste, zwei Kübel voller rohem Fleisch für die Thestrale mit sich trug.
„Kommen schon, kommen schon", meinte James. „Ich denke, wir haben ohnehin schon die Halbzeit erreicht. Wenn ihr wollt, könnt ihr uns die Eimer jetzt zu schleppen geben."
Remus nickte und stellte die Kübel auf dem Boden ab. Peter tat es ihm nach. „Ihr solltet euch aber trotzdem beeilen. Hagrid hat uns die Lichtung beschrieben, auf der wir die Thestrale finden sollten und so wie ich es mitbekommen habe, liegt sie noch irgendwo tief im Wald. Wenn wir uns noch immer mit den Neuen in Hogsmead treffen wollen, dann sollten wir uns ranhalten, ansonsten sind sie schon wieder zurück, wenn wir uns in saubere Klamotten geworfen haben." Selbst nachdem sie von der Zeitreise erfahren hatten, hatte Remus darauf bestanden, die fünf Zeitreisenden als ‚die Neuen' zu bezeichnen, selbst wenn sie unter sich waren, denn laut ihm wurde ‚eine Angewohnheit viel zu leicht zur Gewohnheit', was so viel bedeutete, dass wenn sie sie ‚die Zeitreisenden' nannten, wenn sie unter sich waren, dass es ihnen vielleicht auch in der Öffentlichkeit herausrutschte.
„Ich glaube, es hat noch einen anderen Grund, dass wir uns beeilen sollen", flüsterte Sirius James zu, nachdem sie die Kübel aufgehoben hatten und den anderen beiden auf dem Pfad tiefer hinein in den Wald folgten. „Wurmschwanz scheint irgendwie ängstlich zu sein. Ich meine, ängstlicher als sonst."
James warf einen Blick nach vorne, wo Peter sich gerade zum gefühlt hundertsten Mal seit sie diesen Wald betreten hatten umblickte. Zustimmend nickte James. „Du hast recht. Ist irgendetwas passiert, von dem ich nichts mitbekommen habe? Haben die Slytherinschüler ihn wieder bedroht? Ich dachte, das hätte jetzt endlich aufgehört!"
Sirius schüttelte den Kopf. „Das hat es auch, soweit ich weiß. Aber es kann natürlich sein, dass Wurmschwanz mal wieder den Helden spielen musste und uns nichts davon erzählt hat, damit wir uns keine Sorgen um ihn machen." Er ballte die Hände, die die beiden Eimer hielten, zu Fäusten. „Na warte ... das werden sie schon noch bereuen", schwor er und James wusste, dass sein bester Freund nicht eher Ruhe geben würde, bis sie den Slytherinschülern der oberen Klassen einen Streich gespielt hatten, den sie nicht so schnell wieder vergessen würden. Er sagte nichts dazu. Sirius wusste bereits, dass er hinter ihm stand, was immer er tat, und dass auch er alles für seine Freunde tun würde und dass auch er sich dafür rächen wollte, dass diese Idioten aus Slytherin ihren bereits so schon viel zu ängstlichen Freund so verschreckt hatten.
„Sie werden eine Strafe bekommen, die sich gewaschen hat." Oh ja, das würden sie. Nur wusste James da noch nicht, was sich in den nächsten paar Minuten ereignen würde.
„Das heißt die ganze Schule hat sich gegen diese eine Lehrerin verbündet?", fragte Kylie lachend? „Selbst Professor McGonagall? Selbt Peeves?!"
„Selbst Peeves", bestätigte Ginny grinsend und nickte zur Verdeutlichung ihrer Worte auch noch. „Er ist schon ganz schön toll, wenn man ihn als Freund und nicht als Feind hat."
„Hätte ich das nur gewusst, wenn ich noch in der Schule war", meinte Kylie und blickte verträumt an die Decke des Raumes, die sich im Laufe ihres Gespräches zu einem Himmel verwandelt hatte, auf dem die Wolken ein lustiges Katz- und Maus spiel veranstalteten. „Ich hätte so tolle Sachen machen können."
Irgendwie hatte sich das Gespräch von ihrer Zeitreise zu Umbridge und den Schulstreichen verwandelt, ohne dass jemand von ihnen wirklich hätte sagen können, wie.
„Fred und George waren natürlich die besten", meinte Ron und schenkte seinem Bruder ein Lächeln. „Sie haben fast alle der Streiche erfunden."
„Fred? Moment, wer ist jetzt Fred?", wollte Leon wissen. „Ich kenne nur euch fünf."
Sofort verdüsterte sich die Stimmung wieder ein wenig, doch mit Erleichterung konnte Harry feststellen, dass es längst nicht so schlimm war, wie damals als die Rumtreiber von Fred erfahren hatten.
„Fred ist – war mein Zwillingsbruder", erklärte ihnen George. „Er ist jetzt tot."
„Oh, ja, ihr habt etwas in die Richtung erwähnt", meinte Jeanne betrübt. „Ich wusste nicht, dass er gestorben ist ... Es tut mir leid, es muss schwer gewesen sein für dich."
George schüttelte den Kopf. „Schon okay. Ich vermisse ihn noch manchmal, aber ... ich habe tolle Erinnerungen an ihn. Und ich könnte mir keinen besseren Zwilling vorstellen als ihn. Zusammen haben wir Weasleys Zauberhafte Zauberscherze eröffnet und somit eine neue Generation Streichespieler geschaffen ..."
„Weasleys Zauberhafte Zauberscherze?", wollte Kylie wissen. „Eine Scherzreihe oder so?"
„So ähnlich", antwortete George. „Wir erfinden ganz viele Scherzreihen, Weasleys Zauberhafte Zauberscherze ist der Name unseres Geschäftes."
„Die besten während dieser Zeit waren ja die Nasch-und-Schwänz-Leckereien", meinte Ron. „Das sind Süßigkeiten, aus zwei Teilen bestehend, bei denen der erste Teil dich eimerweise kotzen lässt, schrecklich starkes Nasenbluten bekommen oder in Ohnmacht fallen lässt oder Ähnliches. Sobald man den zweiten Teil dieser Süßigkeit ist, ist man jedoch auf einmal wieder völlig gesund."
„Ja, damit niemand mehr in ihren Unterricht musste." Hermine schüttelte den Kopf. „Normalerweise bin ich ja gegen so etwas, aber bei dieser Lehrerin ... da ließ sich die Zeit zumindest für ein Selbststudium nutzen."
„Und wenn Hermine das sagt, dann heißt das schon etwas", meinte Ron grinsend.
„Warum warst du eigentlich nicht in Ravenclaw, Hermine?", fragte Kylie auf einmal. „So wie ich das mitbekommen habe, würdest du da super hinpassen."
Hermine lief durch das Lob leicht rot an. „Vielen Dank. Der sprechende Hut hat es auch in Erwägung gezogen, aber er hat mich dann letztendlich doch nach Gryffindor geschickt." Sie schwieg einen Moment, bevor sie fortfuhr. „Eigentlich ist dieses System gar nicht so gut. Die ganzen Vorurteile und familiären Schwerpunkte beeinflussen ein Kind viel zu sehr und der sprechende Hut beachtet Wünsche – was eigentlich gut ist, denn im Leben ist es auch wichtig, sich zu entscheiden und man kann ja zu mehreren Sachen Tendenzen haben, was zählt sind die Entscheidungen –, aber wenn einem Kind gesagt wird, dass es in dieses Haus kommen muss und nur ja nicht in jenes, dann hat das Kind gar keine Chance, in das Haus eingeteilt zu werden, in das es am besten passt, sondern kommt in das Haus, was seine Eltern sich wünschen."
George nickte langsam. „Du hast recht. Das System hat sich jedoch nur entwickelt, weil wir schon Elfjährige aufnehmen. Früher, zur Zeit der Gründer, waren diejenigen, die Magie lernten, nicht alle so jung. Im Gegenteil. Die meisten waren älter und es war auch noch nicht ganz so eine Schulordung, denn es war ja noch keine ‚Schule' im heutigen Sinne. Und die Gründer waren untereinander natürlich auch befreundet, was die Schüler dazu bewog, ihnen nachzueifern. Damals war es noch nicht so schlimm, ins falsche Haus eingeordnet zu werden, da die Häuser noch nicht so getrennt waren."
„Interessieren Sie sich für Geschichte?", wollte Hermine wissen.
George lächelte. „Nun ja, es ist ein außerberufliches Hobby von mir. Zeit hat mich schon immer fasziniert, vor allem die Zeit der Gründer, auch wenn die eure auch ganz interessant kling."
„Womit wir wieder beim Thema wären", meinte Kylie und blickte auf eine Uhr, die sie an ihrem linken Handgelenk trug. „So spät schon? Es ist schon fast wieder Zeit fürs Mittagsessen", erklärte sie den anderen.
„Dann würde ich sagen, wir brechen auf", meinte Jeanne. „Wir werden die neu gewonnenen Informationen einmal miteinander besprechen und nach einem Weg suchen, wie wir euch zurückschicken können. Sollten wir etwas finden, werden wir euch natürlich sofort kontaktieren."
„Vielen Dank", meinte Harry.
„Oh, wir danken euch für dieses tolle Projekt", meinte Jeanne. „Ansonsten müsste ich jetzt nämlich im Büro sitzen und mich durch einen Haufen Papierkram quälen. Und sind wir einmal ehrlich: Niemand mag das."
Sie lachten und standen auf, um den Raum zu verlassen und die Mysteriumsabteilungsmitglieder zurück zu Dumbledores Büro zu führen. Sobald sie alle wieder auf dem Gang waren und die Türe hinter ihnen ins Schloss gefallen war, verschwand sie wieder in der Wand und war genauso unauffindbar wie zuvor.
„Das ist auch noch etwas, um das ich mich kümmern muss", murmelte Kylie. „So einen Raum brauchen wir unbedingt bei uns auch ... vielleicht erlaubt der Chef es sogar, was meinst du, Georg?" Sie drehte sich zu dem Mann um und blickte ihn fragend an. „Hilfst du mir, ihn zu überzeugen?" Sie hakte sich bei ihm ein. „Das wäre doch toll, oder?" Die beiden gingen den Gang entlang und folgten somit Leon, George, Ron und Hermine, die bereits vorgegangen waren, in ein Gespräch über Gryffindor und Zauberscherze vertieft.
Harry blickte zu Jeanne und Conar Canway hinüber, der die ganze Zeit über still an der Wand gelehnt und sich nicht an dem Gespräch beteiligt hatte. Jeanne fing seinen Blick auf und nickte ihm freundlich zu.
„Ist schon in Ordnung", sagte sie. „Ich könnt gerne vorgehen. Ich will noch ein wenig mit Conar hier reden. Das Büro des Schulleiters finden wir schon von hier, wir waren schließlich auch einmal an dieser Schule.
Harry nickte. „In Ordnung, dann sagen wir Professor Dumbledore, dass ihr gleich nachkommt, ja?"
Jeanne nickte. „Bitte mach' das, Harry."
Harry lächelte und ging dann zu Ginny, die, bereits am Ende des Ganges angelangt, auf ihn wartete. Während er ging, hörte er, was die beiden Mysteriumsabteilungsmitarbeiter redeten.
„Warum hast du denn nichts gesagt, als wir vom Thema abgeschweift sind?", hörte Harry Jeanne fragen.
Conar antwortete ihr und Harry fiel auf, dass es das erste Mal war, dass er redete. „Es lag nicht in meinem Interesse euch davon abzuhalten", meinte Conar. „Im Gegenteil, ich hatte bereits erwartet, dass so etwas geschehen würde. Es war unser erstes Treffen mit den Jugendlichen und bei ersten Treffen geht nie etwas weiter. Wenn du so etwas erwartest, bis du hinterher nur enttäuscht. Außerdem schafft es für alle Beteiligten ein angenehmeres Klima, wenn sie sich gut verstehen."
„Aber hättest du nicht gerne noch mehr Informationen bekommen? Dich muss unser alltägliches Gespräch doch nur gelangweilt haben", erkundigte sich Jeanne.
„Mach dir da mal keine Gedanken", sagte Conar. „Wir haben schließlich einiges an Informationen bekommen. Ich bin mir sicher, ich mit meinem ... wie habe ich das letztens so schön gehört? Ach ja, meinem ‚dämlichen Arbeitswahn, der so ausgeprägt ist, dass ich es nicht einmal einen Tag von meinem Schreibtisch entfernt aushalte', ich werde schon etwas an Arbeit finden."
Jeanne fing an zu husten. Als sie sich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, fragte sie: „Du hast das gehört?!"
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En Temps Opportun
Hayran KurguEine Zeitreise? Ja, Zeitumkehrer sind der magischen Welt bekannt. Doch mehr als 20 Jahre in die Vergangenheit? Nein, so etwas wird selbst in der Zauberwelt nicht für möglich gehalten. Kein Wunder, dass da Harry und seinen Freunden gerade das passier...