Kapitel: 54

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Große Liebe
Kapitel: 54

4 Monate später:
Am Abend vor der Hochzeit trafen ich mich mit
meinen Freundinnen und den weiblichen Verwandten,
um meine Handfläche und die Finger mit Henna zu
färber. Deswegen hieß es auch Henna-Abend.
Lale war auch da. Sie und mein Bruder sind gestern
hergekommen. Sogar Selen, Elif und ihre Männer sind gekommen. Das hat mich richtig gefreut. Sie blieben
der weil bei Eda und Serkan. Der Abend war am
Anfang traurig, weil es die Trennung von meinem
Elternhaus bedeutete. Es wurden traurige Lieder
gesungen und alles getang, damit ich weine. Der
Abend wurde später immer fröhlicher. Nachdem Essen wurde ich traditionell von Emre's Mutter mit
Gold beschenkt.
Er schöpft wartete ich auf Emre. Als er dann endlich
mit seinem Auto kam, stieg ich ein. Dann fuhr er los.
Emre: Und wie war der Henna Abend?
Ich: Schön, aber ich bin so müde. Nuschelte ich.
Ich hörte noch sein Lachen und schlief dann irgendwie
ein. ...: Askim. Wir sind da.
Ich öffnete meine Augen und sah in das wundervollste
Gesicht der Welt.
Ich: Mhmm.
Emre: Wir sind da, askim. (Meine Liebe)
Ich wollte aussteigen doch er hielt mein Arm fest. Emre: Wo bleibt mein Kuss?
Ich gab ihm ein Kuss auf die Wange, doch er wollte
unbedingt eins auf die Lippen.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und kam immer
näher. Mein Herz klopfte richtig schnell und mir wurde
warm. Langsam berührten sich unsere Lippen und der Kuss
wurde immer leidenschaftlicher.
Als wir uns dann außer Atem lösten, sah er mich
grinsend an.
Emre: Seni Seviyorum. (Ich liebe dich)
Ich: Bende seni seviyorum. (Ich liebe dich auch) Ich stieg aus und ging ins Haus.
Ich ging hoch in mein Zimmer und zog mich um, dann
hörte ich die Stimmen meiner Cousinen, Tanten und
meiner Mutter.
Ich ging runter zu ihnen.
Cousine: Wo ist denn dein Prinz? Ich: Haha, ihr habt ihn grade verpasst.
Cousine: Schade. Ihr passt so gut zusammen.
Ich: Dankeschön.
Wir unterhielten uns noch bis um 3 Uhr Nachts und
gingen dann ins Bett. Anne: Kizim kalk. (Meine Tochter, steh auf) Die
Friseurinnen kommen gleich.
Ich: Uff, ich will noch schlafen.
Anne: Das kannst du in 2 Tagen.
Ich: Anne, du bist so peinlich.
Anne: Hadi, hadi. (los,los) Ich: Jaaa.
Ich stand auf und ging duschen. Nachdem ich mich
angezogen hatte, kamen zwei Friseurinnen in mein
Zimmer.
Nach zweieinhalb Stunden war ich endlich mit meiner
Frisur und meiner Schminke fertig. Im Nebenraum zog ich mein wunderschönes
Hochzeitskleid an.
Als ich wieder in mein Zimmer ging sah ich mich im
Spiegel an.
Banu: Du siehst wunderschön aus.
Ich: Danke canim. (Mein Leben) Meine Cousinen sahen mich alle lächelnd an.
Endlich kam Emre. Banu und Lale verlangten von
Emre Geld. (Türkische Tradition)
Zuerst schob er einen fünfziger durch die Tür.
Lale: Noch mehr ist sie dir nicht Wert?
Ich musste die ganze Zeit Lachen. Er schob dann noch einen hunderter und die Tür
wurde geöffnet.
Emre sah mich mit großen Augen an.
Emre: Oh mein Gott, kann mich mal einer kneifen. Ich
glaub ich träume.
Ich: Emre. Ich lachte.
Emre: Cok güzel oldun. (Du bist wunderschön)
Ich: Tesekkür ederim. (Dankeschön)
Bevor ich das Haus verlasse, bekam ich von meinem
Vater eine rote Schleife um die Taille gebunden.
An diesem Band hängt ein kleiner Goldtaler, der das letzte „Taschengeld" vom Brautvater an seine Tochter
symbolisieren soll. Die rote Schleife hat die
Bedeutungen, dass die Braut als Jungfrau das
Elternhaus verlässt .
Es herrscht wieder eine traurige Atmosphäre, denn
meine wundervolle Mutter fing an zu weinen. Ich: Anne, niye agliyon? (Mama, wieso weinst du
jetzt?)
Ich nahm sie in den Arm und hatte selber in den
Augen Tränen.
Anne: Seni cok özlicem. (Ich werde dich sehr
vermissen) Wir lösten uns wieder.
Sie wischte meine Tränen weg und lächelte mich an.
Anne: Aglama kizim. Makyajın bozulacak. (Weine
nicht meine Tochter, deine Schminke verläuft sonst.)
Ich nickte leicht.
Ich umarmte meinen Vater auch noch, der auch Tränen in den Augen hatte.
Ich: Seni cok seviyorum, babacim. (Ich liebe dich so
sehr, Papa)
Baba: Bende seni, kizim. (Ich dich auch meine
Tochter).
Dann kam Emre und nahm meine Hand. Nachdem er mich aus dem Haus geführt hatte, hörten wir zwei
Musikanten, die Davul und Zurna spielten.(Pauke und
Oboe) Es wurden kurz Volkslieder getanzt. Danach
machten wir uns auf dem Weg. Es wurde eine
Stadttour gemacht. Nach der Stadttour fuhren alle
anderen in den Hochzeitssaal und ich und Emre absolvierten unseren Fototermin. - - - - - Als Emre und ich endlich den großen Saal betraten,
waren viele Leute um uns, die Lichter und Blumen in
der Hand hielten. Die anderen Gäste klatschen und
sahen uns lächelnd an.
Bisvor wir auf der Bühne anfingen, unser
Eröffnungstanz zu tanzen, machte Emre mein Schleier auf und küsste mich auf meine Stirn.
(Ein Kuss auf die Stirn symbolisiert, dass der
Bräutigam seine zukünftige Ehefrau als sein
Schicksal annimmt und der Schicksal soll das Paar
für immer und ewig zusammenhalten.)
Alle applaudierten und wir fingen an zu tanzen. Nach dem ersten Tanz wurden die Gäste auf die
Tanzfläche eingeladen. Es wurde gemeinsam getanzt,
wie z.B traditionelle Folkloretanz. Nach ca. zwei
Stunden, beginnen wir zu essen. Eine Stunde lang
wurde weiterhin bis zum Taki (Geschenkübergabe)
getanzt. Dann begann die Zeremonie Taki an, es wurde uns
Geld und Goldschmuck geschenkt. Ich und Emre
standen in der Mitte des Saals, sodass alle Gäste
uns sehen konnten. Neben uns standen unsere
Trauzeugen und Eltern. Als erstes übergaben die
Eltern von Emre unsere Geschenke. (Es ist üblich, dass die Braut von den Schwiegereltern ein
Schmuckset bekommt.) Dann bekann die Übergabe
von meinen Eltern. Nachdem unsere Eltern ihre
Geschenke überreicht hatten, stellten sich die Gäste
in eine Reihe, um unsere Geschenke abzugeben. Die
Geschenke wurden in einem geschmücktem Korb gesammelt oder wurde an uns angesteckt. Dafür
trugen wir ein breites rotes Band um den Hals. Jede
Geschenkübergabe wurde mit einem Mikrophon
angekündigt, sodass alle Gäste mitbekamen, was wir
bekommen hatten.
Nach der Geschenkübergabe wurde bis um Mitternacht weiterhin gefeiert. Zum Schluss kam die
Hochzeitstorte. Ich und Emre standen von unseren
Plätzen auf und schneideten die Hochzeitstorte
gemeinsam an, die aus mehreren Stufen bestand.
Das erste angeschnittene Stück bekamen ich und
Emre. Der rest wurde an die Gäste verteilt. Wir saßen wieder an unseren Plätzen und unterhielten
uns.
Dann kamen Banu und Sinan.
Banu: Canim. (Mein Leben) Wir gehen jetzt. Ich
wünsche dir nochmal alles Gute. Es war wirklich
schön. Ich: Dankeschön. Iyi geceler. (Gute Nacht)
Wir umarmten uns und sahen danach zu Emre und
Sinan, die sich was zuflüsterten.
Ich sah noch, dass Sinan Emre zuzwinkerte und dann
kam er auch zu mir.
Sinan: Es war wirklich eine schöne Hochzeit. Gute Nacht.
Ich: Gute Nacht.
Wir umarmten uns und dann gingen sie auch schon.
Als wir uns wieder hinsezten, sah ich Emre fragend
an.
Ich: Was habt ihr euch denn so zugeflüstert und wieso hat Sinan dir zugezwinkert?
Er sah mich an uns grinste.
Emre: Das kannst du dir doch denken.
Ich dachte nach...er meinte doch nicht etwa...
Ich: Gerizekali. (Zurückgebliebener)
Er lachte und ich sah die Leute wieder beim Tanzen zu.
Die feier neigte sich langsam zum Ende. Zum
Abschied tanzten ich und Emre vor allen Gästen in
der Mitte und verabschiedeten uns dann von unseren
Eltern.
Wir fuhren zu unserem Haus. Während der Fahrt war es still.
Als wir ankamen wollte Emre, dass ich noch sitzen
bleibe.
Er stieg aus dem Auto und kam auf meine Seite. Er
öffnete die Tür und ich stieg aus. Ich wollte weiter
gehen, doch er schlang seine Arme um meine Taille. Ich schrie kurz auf, aber Emre lachte nur.
Vor der Tür suchte er seine Schlüssel und schloss die
Tür auf. Dann ließ er mich wieder runter.
Emre: Hast du Durst?
Ich: Und wie.
Er ging in die Küche. Ich setzte mich ins Wohnzimmer und zog meine
Schuhe aus. Meine Füße taten richtig weh, aber ich
vergaß den Schmerz, als Emre das Zimmer betrat.
Er brachte uns beiden ein Glas Wasser.
Ich: Danke.
Nachdem ich alles austrank, maschierte er wieder in die Küche, um die Gläser zurückzubringen.
Ich stand auf und ging hoch ins Schlafzimmer.
Beruhig dich Derya. Sei nicht so nervös.
Als ich das Zimmer betrat, blieb ich stehen. Überall
waren Kerzen und Rosenblätter.
Wann hat er das alles bloß gemacht? Ich hörte seine Schritte hinter mir, die immer näher
kamen...

Große Liebe ~ Derya & EmreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt