Kapitel: 64

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Große Liebe
Kapitel: 64

Emre: Derya!
Ich: Oh mein Gott, Emre. Endlich
Emre: Derya, wo bist du?
Ich: Ich weiß es nicht. Wir sind ein paar Stunden gefahren und jetzt bin ich in so einer Wohnung.
Emre: Hat er dir was angetan? Wo ist er?
Ich: Er ist einkaufen gegangen und nein er hat nichts gemacht. Bitte Emre, hilf mir.
Emre: Ich werde dich von da holen, ich verspreche es dir.
Ich: Emre, ich vermisse dich.
Emre: Ich euch auch, ich werde kommen. Derya du musst jetzt nur eins tun.
Ich: Und was?
Emre: Wenn Özcan wieder kommt, dann wirst du dein handy in deiner Hosentasche verstecken, aber nicht auflegen. Dann musst du irgendwie raus bekommen, wo ihr genau seid. Dann werde ich kommen und euch von da holen. Hast du mich verstanden?
Ich: Ja, hab ich.
Emre: Gut.
Ich sah Özcan durch das Fenster und bekam sofort Panik.
Ich: Er...er kommt.
Emre: Keine Angst, dass schaffst du schon.
Ich: Ok, ich liebe dich.
Emre: Ich liebe dich.
Ich tat mein Handy in die Hosentasche und wartete nervös auf Özcan.
Er öffnete die Haustür mit einem Schlüssel und betrat die Wohnung.
Er kam in die Küche und stellte die Tüte, die er in der Hand hatte auf dem Tisch.
Özcan: Ist das richtig?
Er nahm die Windeln raus und sah mich fragend an.
Ich nickte.
Ich: Özcan, wo sind wir hier eigentlich?
Özcan: Das brauchst du nicht zu wissen.
Ich: Natürlich muss ich das wissen. Wie soll ich mit dir ein neues Leben anfangen, wenn ich kein Schimmer habe.
Özcan: Du willst mit mir ein neues Leben anfangen?
Ich: Natürlich.
Özcan: Was ist mit Emre?
Ich: Ich...ich hab dich.
Özcan: Na, gut. Ich sag's dir. Wir sind in Grünwald.
Ich: Grünwald? Wir sind sehr weit von der Stadt entfernt.
Özcan: Na, und.
Ich: Wo genau?
Özcan: Du stellst zu viele fragen.
Ich musste das jetzt tun, sonst würde er mir nichts sagen.
Ich ging auf ihn zu und legte meine zittrige Hand auf seine Wange.
Ich: Özcan, bitte sag es mir.
Özcan: Außerhalb des Waldes, in der Nähe vom Supermarkt.
Ich: Danke.
Er wollte mich küssen, doch ich wich ihm wieder aus.
Ich: Ich muss die Windel von Aylin wechseln.
Ich nahm die Packung und ging ins Zimmer.
Ich tat die Tür zu und nahm sofort mein Handy aus der Hosentasche.
Ich: Emre? Ich hab schlechten Empfang. Bist du noch dran?
Emre: Ja, ich komme sofort.
Ich: Ok.
Ich legte auf und plötzlich kam Özcan ins Zimmer und sah mich wütend an.

Emre's Sicht:
Als ihr Name auf meinem Display erschien, klopfte mein Herz wie verrückt.
Als ich dann ihre Stimme hörte, erleichterte ich mich. Wie klug meine Frau war, nimmt einfach ihr Handy mit.
Was sie ihm alles gesagt hatte
Als ich erfuhr wo sie sind, machte ich mich sofort auf dem Weg. Ich gab richtig Vollgas, denn ich wollte sie so schnell wie möglich in meine Arme nehmen.

Derya's Sicht:
Er kam sofort auf mich zu und nahm mein Handy weg.
Özcan: Wen hast du angerufen?
Ich: Niemanden.
Özcan: Du hast Emre angerufen stimmt's? Deswegen wolltest du wissen wo wir sind.
Ich sagte nichts und sah ihn ängstlich an.
Özcan: Du Miststück.
Er schlug mir auf die Wange und schubste mich nach hinten.
Ich: Denkst du echt ich würde mit dir ein neues Leben anfangen?
Woher hatte ich bloß den ganzen Mut her?
Er schlug mir mehrmals in Gesicht und zerdrückte meine Arme.
Dann spürte ich, wie ich an der Lippe blutete.
Ich konnte es selber nicht fassen, wieso ich keine Angst hatte, doch das war mir jetzt völlig egal.
Aylin fing an zu weinen, doch ich konnte sie jetzt nicht in meine Arme nehmen.
Plötzlich erwürgte er mich.
Ich bekam keine Luft mehr und wollte ihn wegdrücken, doch er war zu stark.
Özcan: Wir werden jetzt wo anders hin fahren und wehe du versuchst abzuhauen.
Er ließ mich endlich los und ich sackte zu Boden. Ich atmete erleichtert ein und aus, fasste an meinem Hals und massierte es.
Er verlies das Zimmer und knallte die Tür zu.
Wie konnte ich mich so in einem Menschen täuschen?
Wieso hab ich früher nicht gemerkt, dass er krank ist. Wie denn auch? Er war damals so liebevoll, nett und war immer für mich da. Was ist wenn ich ihn echt geheiratet hätte? Ich verschob den Gedanken und stand mühevoll auf.
Ich ging auf das Bett zu und nahm mein Baby in die Arme.
Nachdem sie aufgehört hatte zu weinen, legte ich sie vorsichtig auf das Bett und beobachtete sie.
Aylin zappelte mit den Beinen und Armen rum und machte Geräusche, was ein Baby nun mal tut. Ich lächelte kurz, aber spürte dann den Schmerz auf meinem Gesicht.
Ich ging auf den Spiegel zu, der im Zimmer ging und betrachtete mich.
Ich hatte eine aufgeplatzte Lippe, rote Wangen und ein geschwollenes Auge, das sicherlich noch blau werden wird. Ich hatte viele blaue Flecken an meinen Armen und mein Hals war richtig rot.
Wenn mich Emre so sehen würde, würde er vor Wut Özcan umbringen.
Ob er es noch rechtzeitig schaffen wird?
Özcan kam wieder ins Zimmer und grinste mich ekelhaft an.
Özcan: Na, schaust du dir deine hässlichen Wunden an?
Ich: F*ck dich!
Özcan: Wir werden in einer Stunde losfahren. Ich hoffe Emre wird es nicht schaffen, sonst...
Er nahm seine Waffe raus und sah es sich an.
Ich sah ihn geschockt an.
Ich: Das wirst du nicht tun!
Özcan: Vielleicht schon. Jetzt pack deine Sachen und zieh dir was gescheites vom Schrank an.
Er verließ wieder das Zimmer und ich packte meine Sachen zusammen.
Ich öffnete den Kleiderschrank und sah viele Klamotten.
Ich suchte mir eine Joggingshose aus und drüber zog ich ein Pulli an.
Meine alten Klamotten, die ich dran hatte stopfte ich in die kleine Tasche.
Nachdem ich auch mein Baby umgezogen hatte, klopfte Özcan an die Tür.
Özcan: Bist du fertig?
Ich: Ja.
Er öffnete die Tür und sah mich komisch an.
Özcan: Könntest du nicht was schöneres anziehen?
Ich: Nein!
Özcan: In 20 Minuten fahren wir los, hoffentlich schafft es Emre nicht.
Ich sagte nichts dazu und setzte mich aufs Bett.

Emre's Sicht:
Mein Handy klingelte, ohne zu schauen wer es war, ging ich dran.
Ich: Ja?
Sinan: Wo bist du Bruder?
Ich: Ich fahr zu Derya.
Sinan: Wie?
Ich: Sie hat mich angerufen und jetzt weiß ich wo sie ist.
Sinan: Mach nichts falsches, warte auf mich ich komm auch. Wo bist du?
Ich: Ich schaff das alleine.
Sinan: Emre, sag wo du bist.
Ich: Ich hab keine Zeit, ciao.
Sinan: Emre-
Ich legte einfach auf und schmiss mein Handy auf den Beifahrersitz.
Als ich endlich ankam, suchte ich den Supermarkt.
Dort sah ich mich nach einem Haus um, wo niemand sein könnte.
Vom weitem sah ich dann ein Haus und blieb mit dem Auto stehen.
Ich stieg aus und sah Derya, die mit Aylin gerade in ein Auto einsteigen wollte. Özcan war hinter ihnen. Aber als ich ihren Namen schrie, legte sie Aylin in das Auto und sah mich geschockt an.
Ich wollte auf sie zu gehen, doch Özcan nahm seine Waffe und zielte es auf mich.
Ich: Özcan, schmeiß die Waffe weg und kämpf wie ein Mann oder hast du Angst?
Özcan: Ich hab keine Angst.
Ich: Dann kämpfe mit mir!
Özcan: Das hättest du wohl gerne.
Ich: Na, los! Hast du Angst, dass du verlierst?
Özcan: Niemals!
Ich: Dann schmeiß die Waffe weg!
Er tat was ich sagte und schmiss die Waffe auf die Seite.
Derya: Emre!
Ich ignorierte Derya und schlug Özcan mitten ins Gesicht.

Derya's Sicht:
Als ich Emre sah, erleichterte ich mich sofort. Er ist gekommen! Er hat uns gerettet!
Aber als sie da so gekämpft hatten, bekam ich sofort Angst um Emre.
Ich blickte zu der Waffe, die am Boden lag.
Ich schlich mich dahin und nahm die Waffe in meine zittrige Hand.
Emre und Özcan merkten nichts, weil sie sie verrückt kämpften.
Ich zielte die Waffe auf Özcan und schrie.
Ich: HÖRT AUF!
Beide sahen zu mir und ich konnte deutlich den geschockten Blick von Emre auf mir spüren.
Özcan sah mich nur grinsend an.
Özcan: Das wirst du nicht tun.
Emre: Derya, tu die Waffe weg.
Ich: Nein, er hat den Tod verdient. Ich werde ihn umbringen.
Emre: Derya, denk an unser Baby. Wenn du Özcan umbringst, dann wird sie ohne Mutter aufwachsen.
Ich bekam leicht Tränen in den Augen.
Özcan: Schieß doch, wenn du dich traust.
Meine Hände zitterten immer mehr und ich merkte, wie Emre immer näher kam.
Ich zielte mit der Waffe auf ihn.
Ich: Bleib stehen!
Er stoppte sofort und sah mich flehend an.
Ich zielte wieder auf Özcan und sah ihn mit gefüllten Augen an.
Ich: Du verdienst dein Leben nicht.
Ich drückte ab, doch schloss meine Augen vor Schock...

Große Liebe ~ Derya & EmreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt