Kapitel: 61

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Große Liebe
Kapitel: 61

Ich öffnete langsam meine Augen,
doch musste mehrmals blinzeln um mich an das
grelle Licht zu gewöhnen.
Ich sah Emre vor mir der sein Gesicht in seinen
Händen vergrub.
Als ich mich kurz bewegte, sah er sofort zu mir. Bei seinem Anblick tat mein Herz weh.
Er sah richtig müde aus und hatte rote Augen.
Als ich mich an die Situation erinnerte fing ich an zu
weinen.
Ich: Emre.
Er umarmte mich sofort und flüsterte mir schöne Wörter ins Ohr.
Emre: Derya, schtt. Es ist vorbei. Hör auf zu weinen,
canim. (Meine Seele/mein Leben)
Ich: E-er ist wieder gekommen. Er hat mich bedroht,
er will mir alle wegnehmen.
Mein Kind! Ich: Wie geht es meinem Kind, Emre?
Emre: Es geht ihr gut.
Ich atmete erleichtert aus, doch weinte immer noch,
es tat alles so weh.
Nachdem mich Emre tröstete, beruhigte ich mich
wieder. Emre: Derya, was ist passiert? Wer hat dir das
angetan?
Ich: Özcan.
Sein Blick wurde wütend und er ballte seine Hände zu
Fäuste.
Emre: Ich wusste es. Ich: Was?
Emre: Nichts.
Ich: Emre, was wusstest du?
Emre: Dass er hier ist.
Ich: Wie?
Emre: Die haben mich vor einigen Monaten von seiner Psychiatrie angerufen und gesagt, dass er abgehauen
ist und wir aufpassen sollen.
Ich: Und mir sagst du nichts?
Emre: Du würdest doch nur Angst bekommen.
Ich: Ich hab ihn auch gesehen.
Emre: Ja, gestern. Ich hätte dich nicht allein lassen sollen.
Ich: Nein, ich mein nicht gestern.
Er sah mich fragend an.
Ich: Ich hatte ihn vor paar Monaten in der Stadt
gesehen, aber ich dachte es wär nur Einbildung.
Emre: Und mir sagst du nichts? Ich: Ich wollte dich nicht umsonst belasten.
Emre: Mich belasten? Alles was mit dir zu tun hat,
würde mich nie belasten.
Ich nahm seine Hand und sah ihn kurz lächelnd an.
Emre: Derya, was hat er dir angetan?
Ich: Kann ich dir das nicht später sagen? Ich bin müde.
Emre: Ok, aber wenn du wieder wach bist, werden die
anderen wieder da sein.
Ich: Die anderen?
Emre: Ja, unsere ganze Familie ist gekommen, aber
ich hab sie weggeschickt, damit sie sich ausruhen können.
Ich: Oh man, die haben sich bestimmt voll die Sorgen
gemacht.
Emre: Ja und wie, aber schlaf du jetzt.
Ich nickte und machte für Emre Platz.
Ich: Leg dich zu uns. Emre: Zu uns?
Er grinste mich an.
Ich: Ja, unsere Tochter hat auch deine nähe vermisst.
Er legte sich zu mir und ich nahm seine Hand und
schlief so ein. Ich öffnete langsam meine Augen und sah meine
Schwiegermutter.
Asiye (Name der Schwiegermutter): Wie geht es dir
mein Kind?
Ich: Besser.
Ich merkte, dass Emre noch neben mir schlief. Ich schubste ihn, so dass er runter fiel.
Er stand verwirrt auf.
Ich und meine Schwiegermutter lachten.
Emre: Anne? Was machst du hier?
Asiye: Ich wollte nach meiner Schwiegertochter
sehen. Er kratze sich am Hinterkopf und ging dann raus um
eine Krankenschwester zu holen.
Mein Schwiegervater, der ins Zimmer kam, lächelte
mich an.
Schwiegervater: Deine Eltern sind auf dem Weg.
Ich lächelte ihn an und nickte kurz. Dann kam die Schwester und kontrollierte mich.
Als sie wieder ging, betraten meine Eltern das
Zimmer.
Anne: Kizim, was ist passiert? Wie geht es dir?
Ich: Mir geht's gut, anne. Ihr braucht euch keine
sorgen machen. Baba: Es geht hier um deine Gesundheit, Derya.
Ich: Aber-
Asiye: Derya, natürlich sorgen wir uns für dich. Du
bist unsere Tochter.
Sie lächelten mich alle an.
Ich: Danke. Anne: Was ist passiert?
Ich wollte sie nicht mehr anlügen, das hatte ich
versprochen, deshalb sagte ich die Wahrheit.
Ich: Özcan ist aus seiner Psychiatrie abgehauen und
ist zu mir gekommen. Er hat mich bedroht und ist
dann wieder gegangen. Vor Schock wurde ich halt ohnmächtig.
Baba: Ach, kizim. Wie konnte er abhauen? Können
die nicht mal auf einen Patienten aufpassen?
Meine Mutter und Schwiegermutter fingen an zu
weinen.
Ich: Wieso weint ihr jetzt? Anne: Was ist wenn er dir was angetan hätte?
Asiye: Oder dein Baby verlieren könntest.
Ich: Mir geht es gut. Ihr braucht euch keine sorgen
machen.
Schwiegervater: Wir müssen die Polizei anrufen.
Baba: Ja, ich ruf sie an. Ich: Baba, warte. Äh, ich hab die Polizei schon
angerufen.
Baba: Wann?
Ich: Emre hat es vorhin gemacht, stimmt's Emre.
Dabei sah ich ihn flehend an.
Emre: Ehm, ja. Ich war vor zwei Stunden draußen und war bei der Polizeiwache.
Schwiegervater: Oglum, wieso hast du uns nicht
Bescheid gesagt? Dann wären wir mitgekommen.
(Mein Sohn)
Emre: Ich...also ich wollte euch keine Angst einjagen.
Schwiegervater: Tamam, Hauptsache Derya ist gesund.
Ich lächelte ihn kurz an.
Ich hatte solche nette Schwiegereltern. Es war nicht
so wie in den meisten Filmen, dass sie zu mir gemein
waren. Sie waren genau so, wie meine Eltern. Einfach
liebevoll. Als ich wieder nach Hause durfte, wollte Emre, dass
ich mich hinlegte.
Ich legte mich auf die Couch im Wohnzimmer und sah
ihn einfach an.
Wie liebevoll er sich um mich kümmerte, er war
einfach ein Traummann. Emre: Wieso schaust du mich so an?
Ich: Tu ich gar nicht.
Emre: Derya!
Ich: Ich liebe dich, Emre. Bitte verlass mich nie. Ich
kann ohne dich nicht leben. Ich-
Plötzlich küsste er mich auf die Lippen. Emre: Sag sowas nie wieder. Das wird nicht
passieren.
Ich nickte leicht.
Er legte seine Hand auf mein Bauch und die andere
auf meine Kopf.
Emre: Willst du mir jetzt sagen, was dir dieser Mistkerl angetan hat?
Ich: Er wollte zuerst wissen, was für ein Geschlecht
unser Kind hat. Ich wollte es ihm nicht sagen, doch er
zwang mich dazu. Dann hat er gesagt er wird unsere
Tochter entführen und ich auch mit ihm gehe. Und
wenn ich die Polizei anrufe, dann wird er meine ganze Familie umbringen, außer dich, weil du ohne uns
leiden sollst.
Die Tränen durchströmten durch mein Gesicht und
Emre wurde wütend.
Emre: Dieser Mistkerl. Er wird noch sehen, ich-
Ich: Emre, tu nichts. Bitte. Emre: Aber-
Ich: Ich möchte dich nicht verlieren, Emre.
Emre: Das wirst du nicht.
Ich: Was wenn doch? Ich könnte das nicht verkraften
und unsere Tochter würde-
Emre: Derya'm, ich werde ihn finden und mit eigenen Händen zur Polizei bringen. Das verspreche ich dir.
Ich nickte nur und rieb an meinen Augen.
Mein Handy klingelte. Ich wollte ran gehen, doch
Emre nahm es mir ab.
Emre: Wer ist das?
Ich: Keine Ahnung. Ich wollte ja grad ran gehen. Er sah auf mein Handy und atmete erleichtert aus.
Emre: Es ist Banu, aber schau erst immer nach wer
das ist.
Ich: Ok.
Ich nahm mein Handy wieder und ging ran.
Ich: Hey. Banu: Derya, wie geht es dir? Hab gehört du bist
wieder zu Hause.
Ich: Mir geht es gut und ja bin wieder zu Hause.
Banu: Tut mir leid, dass ich dann nicht kommen
konnte, wo du wach warst. Aber Özgür hatte Fieber.
Ich: Ist schon ok. Wie geht es dem kleinen. Banu: Er hat die ganze zeit geweint, aber nachdem
wir beim Kinderarzt waren, hat er sich beruhigt und
jetzt schläft er.
Ich: Ach so gut.
Banu: Derya, wenn du was brauchst sag Bescheid.
Ich bin immer für dich da. Ich: Das weiß ich, Banu. Und nein ich brauch nichts,
danke.
Banu: Wenn schon dann ruf an.
Ich: Ja, mach ich.
Banu: Gute Besserung, canim.
Ich: Dankeschön. Ich legte auf und erzählte Emre alles, was sie gesagt
hatte.
Emre: Habt ihr Hunger? Soll ich euch was machen?
Ich: Wir haben ein Riesenhunger und unsere Tochter
hat Lust auf eine Pizza.
Emre: Pizza? Ich: Ja.
Emre: Na gut. Dann schau ich mal, ob wir
Tiefkühlpizza da haben. Mit Sucuk? (Türkische
Knoblauchsalami)
Ich: Ja bitte.
Er gab mir ein Kuss auf die Wange und ging in die Küche. Ich setzte mich aufrecht und wartete auf
Emre.
Als er wieder kam setzte er sich neben mich und
legte seine Hand auf meinen Bauch.
Emre: Wie lange muss ich noch auf unser Kind
warten? Ich: Mhm...noch ungefähr 5 Monate.
Emre: So lange?
Ich nickte lachend.
Emre: Wie wollen wir unsere Tochter eigentlich
nennen?
Ich: Mhm...hab noch nicht daran nachgedacht. Du? Emre: Naja ich hab da schon eine Idee.
Ich: Ach ja, welchen?
Emre: Aylin.
Ich: Aylin? Mhm...Das ist wirklich ein schöner Name.
Emre: Also?
Ich: Unsere Tochter wird Aylin heißen. Emre: JA!
Er umarmte mich und küsste mich auf die Wange.
Emre: Ich schau mal nach der Pizza.
Ich nickte und er verschwand in der Küche.
Ich legte meine Hand auf mein Bauch und sprach mit
meinem Kind. Ich: Hast du es gehört, meine Tochter? Dein Name
wird Aylin sein. Aylin... Emre kam mit einer Pizza und mit Getränken in der
Hand ins Wohnzimmer und setze sich zu mir.
Emre: Die andere ist noch im Ofen.
Ich schaltete den Fernseher an und begann zu essen.
So verbrachten wir ein schönen Abend. Tag zu Tag wurde mein Bauch immer größer. Es
waren schon 3 Monate vergangen, seit dem Özcan
hier war.
Bis jetzt hatten wir nichts mehr von ihm gehört. Was
auch gut ist, aber auch merkwürdig.
Heute war Emre's Geburtstag. Wir wollten unsere Freunde und Geschwister einladen.
Die Kinder hatten sie bei unseren Eltern gelassen.
Emre: Askim, lass das. Gamze kann es machen.
Gamze: Abi!
Ich: Ist schon ok, Emre. Ich mach das schon.
Er wusste das ich nicht nachgeben würde, deshalb nickte er.
Emre: Na gut, aber streng dich nicht so an.
Ich: Ja.
Gamze: So was regt auf, ne?
Ich: Und wie.
Gamze: Mert war auch so. Ich: Will er jetzt immer noch nicht das du dich
anstrengst?
Gamze: Zum Glück nicht mehr.
Mert betrat lächelnd die Küche.
Mert: Das hab ich gehört.
Gamze: War kein Geheimnis. Mert umarmte Gamze von hinten und küsste sie auf
ihr Kopf.
Mert: Das Feuer ist fertig, ich brauch Fleisch.
Ich stand auf und gab ihm den Schaschlik und die
Würstchen.
Mert: Danke. Und schon verschwand er.
Es klingelte deshalb wischte ich meine Hände ab und
ging zur Tür.
Banu und Sinan sahen mich lächelnd an.
Nachdem wir uns begrüßten, gaben sie mir das
Geschenk für Emre. Ich legte es auf den Tisch und Sinan und Banu gingen
in den Garten, um die anderen zu begrüßen.
Banu kam ich die Küche und half uns.
Nachdem alle da waren fingen wir an zu essen. Es
war wirklich ein toller Abend. Emre hatte auch ganz
viele Geschenke bekommen, wie z.B eine Uhr, Parfüm und Kleidung.
Als sie dann alle weg waren, gab ich Emre sein
Geschenk.
Es war ein Lederarmband mit unseren
Anfangsbuchstaben und die von unserer Tochter
drauf, natürlich hatte ich ihm auch eine Torte gebacken. Er hat ein bisschen geschimpft, wieso ich
mich so angestrengt habe. Aber im Nachhinein hatte
er sich sehr gefreut.
Emre: Danke für diesen schönen Tag, askim.
Ich: Immer wieder gern.
Er sah abwechselnd in meine Augen und auf mein Mund, dann drückte er seine Lippen auf meine. Es
war ein sehr inniger Kuss.
Ich: Gute Nacht.
Emre: Gute Nacht.
Ich schaltete die Tischlampe aus und schlief Arm in
Arm mit Emre ein. Ich rüttelte an Emre, so dass er endlich aufstand.
Emre: Mhm?
Ich: Emre ich hab Hunger.
Emre: Soll ich dir was machen?
Ich: Nein, ich will was von McDonald's
Emre: Mc? Ich nickte.
Emre: Uff, Derya. Es ist fast halb eins.
Ich: Yaa, Emre. Ich bin aber schwanger.
Und schmollte.
Emre: Uff.
Er stand auf und zog sich eine Joggingshose an. Emre: Was soll ich alles mitbringen?
Ich gab ihm ein Zettel und er sah es sich an.
Er schaute geschockt auf den Zettel und dann zu mir.
Emre: Yuh, 3 Cheeseburger, 3 Hamburger, 4 mal 6-er
Chicken Mc Nuggets, 2 BigMac's, 3 große Pommes
und eine große Cola? Ich nickte.
Emre: Wann hast du das alles geschrieben?
Ich: Grade eben.
Emre: Das ist viel zu viel Derya.
Ich: Nein ist es nicht. Du kannst dann auch was
haben. Emre: Ich mach das nur für unsere Tochter.
Ich: Jaja.
Ich wusste, dass er das auch für mich gemacht hätte.
Er ging runter und ich schrie ihm hinterher.
Ich: Beeil dich.
Ich stand auf und wusch im Bad mein Gesicht, dann legte ich mich wieder ins Bett.
Nach einer halben Stunde kam er wieder mit 2 großen
Tüten in der Hand.
Ich: Endlich.
Ich riss ihm die Tüte aus der Hand und öffnete es.
Ich holte alles raus und aß. Emre packte in der Zwischenzeit die andere Tüte aus.
Emre: Derya?
Ich: Mhm?
Emre: Werd' mir hier nicht so fett.
Ich haute ihn auf den Kopf, aber er lachte nur.
Ich: Hey, ich esse für zwei Personen. Zusammen aßen wir alles auf.
Emre: Ein Wunder, dass du mal alles gegessen hast.
Ich: Haha, ja.
Wir räumten das Bett auf und legten uns wieder hin.
Ich: Emre?
Emre: Ja? Ich: Ich liebe dich.
Emre: Tut das nicht jeder?
Ich: Man, Emre! Jetzt hast du die romantische
Stimmung versaut.
Er lachte und umarmte mich.
Emre: Ich liebe dich auch mein Engel, mein Leben, mein Lebenssinn, meine große Liebe, meine Seele,
mein Schicksal, mein ein und alles, meine Prinzessin,
meine Frau.
Ich sah ihn lächelnd an.
Emre: So besser?
Ich nickte und küsste ihn kurz auf die Lippen. Ich wünschte dieser Moment würde nie enden.

Große Liebe ~ Derya & EmreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt