09.03.: Marc Bartra x Lukasz Piszczek

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»Jedes Mal das Selbe...« denkt sich Marc, als er die Kabine betritt. Auba schwärmt schon wieder von einem gewissen Verein, von dem sein Opa sich wünschen würde, dass sein Enkel eines Tages dort spielt. Die Rede ist von Real Madrid. Und als wäre das  nicht schon schlimm genug, lästert Auba auch noch jedes Mal über Marcs Heimatclub, den FC Barcelona. Wäre der  Katalane nicht so schüchtern, hätte er Auba wahrscheinlich schon längst so richtig die Meinung gegeigt.  Doch stattdessen lässt er sich wie immer schweigend auf seinen Platz neben Lukasz fallen, wobei man ihm jedoch deutlich ansehen kann, dass er innerlich fast explodiert. Lukasz bekommt das natürlich jedes Mal mit, weswegen er sich heute auch vorgenommen hat, mal mit Marc zu reden. Denn so kann das natürlich nicht weiter gehen.

Nach dem Training verschwindet Lukasz nicht wie sonst als Erster aus der Kabine, sondern wartet noch bis Marc fertig ist. Da der Katalane so jemand ist, der viel Wert auf das Aussehen seiner Haare legt, dauert es auch entsprechend lange, bis er fertig ist. Lukasz kommt das natürlich sehr gelegen, denn so kann er alleine mit Marc reden, da alle anderen die Kabine bereits verlassen haben. »Lu, warum bist du noch hier? Du bist doch sonst einer der Ersten.« fragt Marc verwundert. »Ich hab auf dich gewartet, weil ich mit dir reden will.« erklärt der Pole. »Und worüber?« »Über dich.« Jetzt ist Marc eindeutig verwirrt. Lukasz legt eine Hand auf seine Schulter und drückt ihn so auf die Bank zurück, bevor er sich neben seinen Mitspieler setzt. Ernst sieht er diesen an. »Marc, du musst dich mehr durchsetzen. Du brauchst mehr Selbstbewusstsein. Ich seh doch wie sehr dich das Gerede über Madrid von Auba aufregt. Du musst ihm mal deine Meinung sagen. Dass dich das stört, und dass du willst, dass er damit aufhört. Sonst wird er das nie tun.« Marc seufzt. Lukasz ist nicht der Erste, der ihn auf seine Schüchternheit anspricht. »Ich weiß...aber ich kann nichts dafür. Schon seit ich denken kann bin ich so schüchtern. Ich kann sowas einfach nicht, andere anschreien und sagen was ich denke.« Jetzt fängt Lukasz an zu lächeln. »Ich bring es dir bei.« »Was?« »Selbstbewusst zu sein.« »Das kann man lernen?« »Klar, man kann fast alles lernen. Also was sagst du?« Nach kurzem Überlegen nickt Marc schließlich. »Ok, bring es mir bei.« Zufrieden lächelnd steht Lukasz wieder auf und zieht Marc dabei mit hoch. »Na dann los. Wir fahren jetzt zu mir.« »Was wir fangen heute schon an?« fragt Marc etwas überrascht. »Natürlich, je früher desto besser.« grinst Lukasz. »Na gut...« meint Marc noch bevor sie zusammen die Kabine verlassen.

Die nächsten Wochen fahren Marc und Lukasz immer gemeimsam nach dem Training nach Hause. In dieser Zeit sind sie sehr gute Freunde geworden, wenn nicht sogar beste Freunde. Irgendwie stimmt die Chemie zwischen ihnen, das scheinen sie auch bemerkt zu haben. »Komm schon sag es. Du schaffst das.« ermutigt Lukasz Marc. Dieser schüttelt nur den Kopf. »Ich will nicht. Ich kann das nicht.« Teil von Lukasz' "Training" ist es gerade, dass Marc Lukasz seine ehrliche Meinung über ihn sagen soll. An sich wäre das eigentlich kein Problem, denn Marc ist inzwischen sehr viel selbstbewusster geworden. Doch die Sache ist, dass der Katalane stärkere Gefühle als Freundschaft für seinen Mitspieler entwickelt hat. Dazu bereit diese preizugeben ist er noch nicht, deswegen sträubt er sich gerade extrem dagegen. Lukasz seufzt. »Hast du ein Problem mit mir oder warum willst du es nicht sagen?« »Nein das ist es nicht, es ist alles andere als das. Ich kann es einfach nicht...noch nicht.« antwortet Marc leise und mit gesenktem Blick. »Na gut, wenn du meinst. Aber versprich mir eins: Das nächste Mal, wenn Auba sich so über deinen Ex-Verein auslässt, dann gehst du zu ihm und machst das, was wir die letzten Wochen so oft geübt haben. Du sagst ihm deine Meinung. Wenn du sie mir schon nicht sagen willst, dann tu wenigstens das.« Vorsichtig nickt Marc. »Ok, ich werde es versuchen.«

Tatsächlich lässt Aubas nächste Lästerattacke nicht lange auf sich warten. Schon beim nächsten Training lacht er wieder ausgelassen über Barça, als Marc die Kabine betritt und sich neben Lukasz setzt, der bereits da ist. »Marc, das ist jetzt deine Chance.« flüstert der Pole ihm zu. Marc beißt sich auf die Lippe und steht langsam auf. Nervös geht er auf Auba zu und räuspert sich. »Auba, ich hab dir was zu sagen.« spricht er mit lauter Stimme. Der Angesproche dreht sich um und sieht Marc an, welcher noch einmal tief durchatmet und dann anfängt zu sprechen: »Also, ich finde es absolut nicht in Ordnung dass du ständig von Madrid redest und Barça so in den Dreck ziehst! Dieser Verein ist und bleibt mein Herzensverein, weil er für mich Heimat wiederspiegelt und ich akzeptiere es nicht dass man einfach so schlecht darüber redet, ohne einen wirklichen Grund! Wer schlecht über den FC Barcelona redet, der hat sich wohl noch nie wirklich damit beschäftigt. Wenn ich dich noch einmal etwas schlechtes über Barça sagen oder so unglaublich übertrieben von Madrid schwärmen höre, dann mach dich auf was gefasst!« Stille in der Kabine. Geschockt starrt Auba Marc an. Damit hätte er definitiv nie gerechnet. Auch die anderen Mitspieler starren Marc schockiert an. Nur Lukasz trägt ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen. »Ähm...es..es tut mir leid?« meint Auba kleinlaut. »Ich wusste nicht, dass dich das so sehr stört...und äh...ich versuche es in Zukunft sein zu lassen...« sagt er noch bevor er die Kabine verlässt um mit den anderen nach draußen zu gehen. Marc dreht sich währendessen zu Lukasz, welcher grinsend auf seinen Freund zuläuft. »Du hast es geschafft! Ich bin so stolz auf dich!« Als Lukasz in Marcs Arme springt, verlieren beide das Gleichgewicht und fallen nach hinten auf den Boden, sodass Lukasz auf Marc landet. Peinlich berührt sehen sich beide in die Augen, bis Marc all seinen Mut zusammen nimmt und das auspricht, was er sich vor kurzem noch nicht getraut hatte zu sagen. »Lukasz, ich...glaube ich hab mich in dich verliebt.« Der Pole fängt an zu grinsen und sieht seinem Freund weiter in die Augen, eher er die vier Worte sagt, von denen Marc geträumt hat sie zu hören: »Ich liebe dich auch.«

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Geburtstags-Oneshots (2017)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt