29.04.: Draxurm

504 54 0
                                    

Fröhlich pfeifend lief Erik die Straßen Dortmunds entlang. Er war zu Besuch bei einem Freund gewesen und nun auf dem Weg nach Hause. Da es schon recht spät war, war es auch entsprechend dunkel draußen. Nur ein paar Straßenlaternen erhellten Eriks Weg. Dann kam er an einer dunklen Gasse vorbei, die unumgänglich war, wenn er schnell nach Hause wollte. Sein Schritt beschleunigte sich etwas, als er plötzlich leise Geräusche hörte. Erik war schon immer ziemlich schreckhaft und ein wenig paranoid. Fast war er vorbei, doch als er gerade in das helle Licht der Straßenlaterne treten wollte, wurde er von hinten am Kragen gepackt und unsanft zurück gezogen. Erik wollte schreien und sich wehren, doch ihm wurde der Mund zugehalten. Als der Mann hinter ihm auch noch eine Pistole zückte und sie an Eriks Schläfe hielt, war dieser mucksmäuschenstill und bewegte sich keinen Zentimeter, keinen Millimeter mehr. »Hör zu, wehe du versuchst dich irgendwie zu wehren, ansonsten kann es ganz schnell passieren, dass eine Kugel in deinem Kopf steckt, hast du kapiert?!« zischte der Mann gefährlich. Erik nickte nur panisch. Er hatte Angst. So viel Angst, wie noch nie zuvor in seinem Leben. »Gut, jetzt gib mir all dein Geld! Und zwar sofort!« drohte der Mann. »Ich...ich hab kein Geld dabei...« hauchte Erik ängstlich und fast tonlos. »Wie war das?!« Der Mann hielt Erik fester, dieser kniff vor Schmerzen die Augen zusammen. »Ich hab kein Geld dabei...« murmelte der Dortmunder. »Dann gib mir alle deine Wertsachen! Handy, Uhr, alles was du dabei hast, und zwar sofort!« Der Mann ließ einen von Eriks Armen los und fasste den anderen etwas lockerer, damit Erik ihm seine Sachen geben konnte. Der Brünette sah dies jedoch als Chance, die Flucht zu ergreifen. Er riss sich also ganz von dem Mann los, und rannte so schnell er konnte in Richtung seines Hauses. Kurz drehte er seinen Kopf nach hinten, um zu sehen, ob der Mann ihm folgte.

Leider musste Erik feststellen, dass er ihm dicht auf den Fersen war. »Bleib sofort stehen!« rief der Mann wütend und zückte seine Pistole wieder. Panisch lief Erik einfach schneller und versuchte in Zick-Zack Linien zu laufen. Dabei sah er immer wieder nach hinten, bis er plötzlich gegen etwas - oder jemanden - lief, auf den Boden fiel und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf hielt. »Oh Gott Erik! Ist alles in Ordnung?« fragte eine Stimme besorgt, die Erik nur allzu gut kannte. »Jule, was...« Doch weiter kam Erik nicht, denn er wurde wieder unsanft gepackt und auf die Beine gezogen. »Wenn du nochmal auf die Idee kommst weg zu laufen, dann kannst du dich von dieser Welt verabschieden, verstanden?! Und jetzt her mit deinen Wertsachen!« Tränen fingen an Eriks Wangen hinab zu laufen. Ohne Julian anzusehen, nahm er seine Uhr ab und zog sein Handy aus der Tasche. Julian ging währenddessen wütend auf den Mann zu. »Sag mal geht's noch?! Lass Erik sofort in Ruhe oder es setzt was!« Der Mann konnte nicht anders als zu lachen und Julian herablassend anzusehen. »Was willst du denn gegen mich ausrichten?« Er hielt seine Waffe jetzt direkt auf Julian, welcher einen Schritt zurück ging. »Her mit deinem Geld und deinen Wertsachen!« Erik sah panisch zu Julian, er wollte nicht, dass dieser Kerl ihm etwas antat. Es war schließlich seine Sache und nicht Julians. »Wird's bald?! Ich hab gesagt Geld und Wertsachen her! Und legt sie da auf den Boden, alle beide! Oder wollt ihr, dass ich sie mir nehme?!« Der Mann hielt seinen Finger am Abzug und schwenkte die Pistole zwischen Erik und Julian hin und her. »Vergiss es!« sagte Julian abwertend und ballte seine Hände zu Fäusten. »Wie war das?« fragte der Mann noch einmal nach und war kurz davor den Abzug zu betätigen, bevor Julian auf ihn zu ging und ihm mit voller Wucht in's Gesicht schlug.

Der Mann fiel bewusstlos zu Boden und ließ ebenfalls die Waffe fallen. Schnell nahm Julian Eriks Hand, verschränkte ihre Finger und rannte mit ihm los. Bei Eriks Haus angekommen gingen beide schnell nach drinnen und schlossen alles mögliche ab. Als das erledigt war, schmiss Erik sich schluchzend in Julians Arme. Der Ex-Schalker drückte seinen Freund fest an sich und strich ihm beruhigend über den Rücken. »Ich hab solche Angst Jule...« flüsterte Erik zitternd. »Musst du nicht mehr...er wird uns hier nicht finden...wir zeigen ihn morgen an, ok? Es ist alles gut...ich bin bei dir.« sagte Julian beruhigend und nahm Eriks Gesicht in beide Hände, damit er ihm in die Augen sehen konnte. Erik nickte leicht und Julian küsste seine Stirn. »Wenn er uns erschossen hätte, dann hätte ich dir gar nicht mehr sagen können, wie sehr ich dich liebe...« hauchte Erik leise und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. »Denk nicht daran...es ist nichts passiert, der Kerl wird dir und mir nichts mehr antun.« Julian strich Erik vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. »Hattest du denn gar keine Angst?« fragte der kleinere. »Doch...ich hatte furchtbare Angst um dich. Du weißt...ich bin sonst auch nicht so mutig, aber dieser Mistkerl wollte dir etwas antun, das konnte ich auf keinen Fall zulassen. Du bist mein Leben Erik!« antwortete Julian und sah Erik dabei tief in die Augen. Diesem liefen wieder ein paar Tränen die Wange hinab, aber diesmal, weil er so gerührt von den Worten seines Freundes war. Er lächelte sogar leicht. »Ich könnte mir auch kein Leben ohne dich vorstellen Jule...ich liebe dich so unfassbar sehr.« »Ich liebe dich auch so sehr.« sagte Julian lächelnd und küsste Erik mit all der Liebe, die er für ihn empfand. Beide gingen mehr und mehr in dem Kuss verloren, und vergaßen dabei schon fast das schreckliche Ereignis, welches sie vor ein paar Minuten noch erlebt hatten.

Alles Gute 💕🎉 Jana2904

Btw, mein Vater und meine ehemalige Kindergärtnerin haben heute auch Geburtstag, haha 🙈😂

Geburtstags-Oneshots (2017)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt