19. Zwei Familien

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Das Schloß knackte als ich den Schlüssel herumdrehte. Ich drückte die Haustür auf und Anne und ich huschten hinein. Schnell lief ich hoch in mein Zimmer und packte ein paar Sachen zusammen. Klamotten, Zahnbürste, Waschzeug, Schulbücher für morgen und mein Handyladekabel schmiss ich in meine dunkelgraue Sporttasche und wir gingen wieder. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel fiel auch Erleichterung von mir ab. Endlich mal einen Abend ohne Martin oder Mama und auch wenn ich Tim echt lieb hatte und mochte aber nach einer Weile war auch echt froh mal eine Kleinkindfreiezone zu haben.
Der Bus fuhr uns zurück in die Innenstadt von Darmstadt, wo Anne wohnte. Ich war schon ein paar mal bei ihr gewesen, aber den Weg hatte ich mir immer noch nicht gemerkt. Das Haus in dem sie wohnte war ein großes gelbes mit vielen Fenstern, Sodas es drinnen sehr hell und geräumig wirkte.
Zuerst gingen wir hoch in Annes Zimmer um meine Sachen weg zu bringen. Ich steckte mir etwas Geld in die Tasche meiner Jacke und Anne nahm sich eine hell lilane Handtasche. Wir wollten noch ein bisschen in die Stadt gehen, ins Café gehen, shoppen und so eben. Sie schrieb ihren Eltern noch einen Zettel und dann gingen wir los.
Ich hatte ihre Eltern schonmal vorher kennen gelernt und ich wünschte mir auch solche Eltern zu haben. Ihre Mutter besaß eine kleine Boutique in Darmstadt und ihr Vater war Arzt. Außerdem hatte sie noch ein ältere Schwester die in Berlin wohnte. Natürlich kannte ich die nicht. Annes Familie hatte nie Geldprobleme und deshalb gab es auch zwischen den Eltern wenig Streit. Ihr Vater war wirklich nett und lächelte immens o freundlich. Und ihre Mutter war ein Herzensguter Mensch, sie hatte an dem Tag als ich sie kennen gelernt hatte für die Familie Kuchen gebacken. Einfach so! Das würde meine Mom nie machen. Sie buk nur zu Familienfeiern oder anderen Anlässen zu denen es wirklich nötig war. Da wir zu meiner einzigen Großmutter kaum Kontakt hatten und sonst auch wenige Familienmitglieder hatten buk sie also geschätzte 3 mal im Jahr.
Sie machte es nicht mehr so oft, weil sie früher immer mit ihren Eltern und ihrer 1 ein halb Jahre älteren Schwester gebacken hatte. Ihr Vater war schon mit 56 gestorben weil er schon immer ein schwaches Herz hatte. Damals war meine Mom 25. Ihre Mutter war daraufhin einfach verschwunden und nie zurück gekehrt. Und vor ein paar Jahren, ich war damals so ungefähr 10 starb Tante Malen in einem Autounfall. Ihre Ganze Familie war gestorben nur noch ich war da eigentlich, aber ich zählte ja nicht. Natürlich tat sie mir leid aber trotzdem! Sollte ich sie 4 Jahre später immer noch bemitleiden, ich meine es war auch meine Familie?!
In Annes Familie dagegen war noch nie sowas passiert. Das war doch ein wunderbares Leben, nicht? Immer wieder hatte ich mir vorgestellt, abends wenn ich im Bett lag, was wohl währe wenn ich in Annes Familie Leben würde, aber ich würde nie in ihre Familie kommen. Ich war Lizzy Merz und nicht Anne Thomas. Leider. Naja ich kannte sie zwar nicht, aber es gab bestimmt auch Vorteile darin nicht Anne sondern ich zusein.

Diesmal eine Widmung (schriftlich) an Anni_lochi !! Für die vielen Votes :) Danke :*

Alles so kompliziert!-Die Lochis FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt