Was soll ein Mensch dazu sagen? Einbrechen, wenn der Bewohner zu Hause ist. Da hatte wohl jemand den Sinn vom Einbrechen nicht verstanden. Nicht gänzlich, wie es den Anschein nahm. Wie dem auch sei, mit einer gewissen Sprachlosigkeit, die daher rührte, dass Jyn nicht verstand, wie man auf diese Idee kommen konnte, hob sie die Hand, um etwas zu sagen, doch im selben Augenblick nahm diese wieder herunter. Finde erst einmal Worte für eine derartige Aktion, weshalb sie den Metallstab prustend auf einen kleinen Schrank in den Flur ablegte und die Haustüre einfach schloss.
„Sind die von Ihnen?", auf dem Weg in den Wohnbereich blieb Lang auf dem Flur stehen und deutete auf eines der Bilder, die dort an der Wand hingen, nachdem sich Jyn entnervt zu dem ungebetenen Gast umgedreht hatte, „Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut. Wo haben Sie die gemacht?"
„Afrika", beantwortete Jyn Frage nebenbei, weil sie sich längst wieder abgewandt hatte und es noch immer nicht ihren Schädel wollte, wie dreist Langs Aktion war, „Safari Reise. Mein Auslandssemester konnte ich glücklicherweise zur selben Zeit absolvieren, wie Stephen sein Jahr bei Ärzten ohne Grenzen. Ja, er hat es gemacht, weil es auf Papier ziemlich schön und auch nett aussieht. Fotojournalismus war leider mein Zweitfach, von daher passte es sich."
„Gab es dort nichts Interessanteres als das hier?", scherzte Lang doch Jyn entgegnete seinen Blick, was er nun wollte und er daran so lustig frand, „Es war ein Scherz. Ihr nehmt einfach alles immer viel zu ernst. Also Reisen, Fotografie und der Grund, warum Stark Sie möchte, ist sicher dieser hier. Kampfsport. Ungewöhnliches Hobby für eine Journalistin aus der High Society."
„Sie wissen schon Lang, dass Sie extrem nerven können, oder? Mein Bruder hat Kampfsport betrieben und wie es der Zufall so wollte, ist mein Dad in der Kampfsportbranche tätig. Von da stammt auch das Bild. Family Fight. Saison Start und ich durfte gegen Bruder antreten. Die glorreichste Idee, die unser Dad je hatte. Nicht. Von den körperlichen Defizienten abgesehen, die ich besitze, habe ich relativ wenig davon getragen", rückblickend, an jenen Abend, ging Jyn zu Lang in den Flur zurück, stellte sich neben ihn und betrachtete das Plakat, „Mittlerweile ist das schon fast neun Jahre her und von dem Tag, habe ich nur eine Sache davongetragen, die mich seither begleitet. Von ihm wurde ich ziemlich gut getroffen..... Mehrfach. Hintereinander. In ziemlich kurzer Zeit. Aber hey, was man nicht alles für die Familie tut? So gut wie alles halt. Auch gegen den eigenen Bruder antreten, obwohl von Anfang an fest steht, dass ich keine Chance besitze und am Ende schlimm aussehen werde. Ja, waren tollen Wochen, die darauf folgten. Mein Dad sah es nicht all zu tragisch oder eng, dass seine Tochter aussah, wie sie halt aussah. Macht ja nichts."
Während Lang schweigend im Flur stand und ein Blick auf jedes der einzelnen Bilder warf, ging Jyn den Kopfschmerzen sehr nahe zurück zum Sofa. Erstaunlich. Wahrlich erstaunlich. Kein einziges Wort. Respekt dafür, gerade, weil er zu der Sorte Mensch gehörte, die es nicht bei einer Sache belassen konnten. Aber, wie jeder so schön weiß, nahm alles Schöne irgendwann sein Ende. So auch dieses. Ohne einen Grund war Lang sicherlich nicht eingebrochen. Ein plausibler Grund und kein, was auch immer oder ich wollte, einfach mal vorbeischauen und Hallo sagen. Natürlich. Äußerst glaubwürdig. Ein wenig plausibler durfte es alle mal werden.
„Sie standen Ihrem Bruder nahe, kann das sein?", diese Frage stellte Lang nicht wirklich gerade oder lag es daran, dass er bei dieser Versammlung am Vormittag vollkommen geistig abwesend war und daher rein gar nichts mitbekommen hatte, „Ansonsten hätten Sie ihm weder all die Jahre geholfen noch würde das ein oder andere Bilder dort hängen."
„Ernsthaft? Was interessiert Sie eigentlich so sehr, dass Sie hier einbrechen?", eine Gegenfrage, auf die, die Antwort durchaus spannender war als ihm ihr Verhältnis zu Brock erzählen und durchaus berechtigt war, in vielerlei Hinsicht, „Und, weil ich eines mit ziemlicher Gewissheit weiß, dass Sie es zu gerne fragen möchten, aber es bislang aus einem unerklärlichen Grund noch nicht getan haben. Ja, ich würde Rogers das Auge weiterhin ausstechen und diesem was auch immer von Miststück, jeden einzelnen verdammten Finger abschneiden inklusive der Daumen. Und ja, ich stand meinem Bruder nahe, schon immer und dies ist keine Selbstverständlichkeit. Was wollten Sie demnach in Wahrheit?"
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✔a.k.a. Part I - Infinity War✔
ФанфикAusgerechnet so jemand soll ein Avenger werden. Es gibt Namen, die verändern alles. Einfach alles. Zum Beispiel: Wie Menschen eine Person betrachten, behandeln oder ansehen. Ein Name kann für so viel mehr als nur ein Name sein. Er kann für Macht, Ru...