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Zugeben, es war wirklich eines der besten Angebote überhaupt gewesen, die Jyn je bekommen hatte, je bekommen konnte oder je hätte bekommen können, jedoch war diese Avenger Nummer eine Sache, die mehr zu anderen Personen passte als zu ihr. Nicht wegen dem Ganzen in der Öffentlichkeit stehen oder das alle Blicke auf sie gerichtet waren, denn das wäre nichts Neues gewesen, da sie dies längst kannte. Aus beider Sicht. Einmal als Person, über die jemanden berichtet und einmal, über die halt berichtet wurde. Und das nicht all zu selten. Wovon einige dieser Berichte hin und wieder negativ waren oder wurden. Jedenfalls kannte sie beide Seiten der Medaille in positiver und negativer Hinsicht.

Von daher würde Jyn schlecht weg behaupten, sie wüsste, worauf sie sich da einließe. Auf ein Leben im ständigen Mittelpunkt. Und dieses mal komplett. Im permanenten Mittelpunkt. Nichts mehr mit Freiheiten oder Privatsphäre. Im weitesten Sinne. Die Augen der gesamten Welt auf eine Person gerichtet. Alles was diese tut, macht und sagt, wird von allen genausten unter die Lupe genommen sowie analysiert und beurteilt werden. Möchte ein Mensch das überhaupt? Von sich aus? Wenn jemand nicht die Wahl besitzt, weil jemand eine Person der Öffentlichkeit ist, wegen des Job oder der Eltern, ist dies von Anfang so gewesen und auf eine gewisse Weise 'normal'. Eine Form der Privatsphäre, möchte jeder Mensch dennoch behalten. Gerade, wenn man nicht zu Hause war sondern beispielweise beim Essen oder im Urlaub.

Ganze drei Tage dauerte es, bis Jyn sich endlich dazu entschließen konnte, dem ganzen Avenger Thema wenigstens mal eine Chance zu geben. Alleine aus dem einfachen Grund, weil sie keine Ahnung besaß, warum Tony der Meinung..... Besser gesagt, der Auffassung war, sie könne ein Avenger sein. Hallo-o? In Amerika war sie wegen drei Dinge bekannt..... bekannt geworden. Nicht bekannt, bei einer gewissen oder speziellen Zielgruppe, sondern landesweit. Bekannt nicht berühmt lediglich bekannt. Erstens, durch ihren Job. Zweitens, durch den Ehema.... Ex-Ehemann. Drittens, durch ihren Bruder. Und bei allen drei konnte man eines sagen: In Punkto Beliebtheit, stand keiner der drei ganz weit oben. Journalisten werden gehasst; der Ex-Mann, ein wenig gewöhnungsbedürftig und der Bruder, der noch einmal alles toppte. Beste Voraussetzungen um ein Avenger zu sein. Ohne Fähigkeiten wohl bemerkt.

An die Adresse des Headquarters zu gelangen, war nicht sonderlich schwer. Selbst, wenn Tony Jyn diese nicht gegeben hätte. Google Maps sei Dank. Der Zerstörer sämtlicher Privatsphäre. Da war sie wieder bei dem Thema Privatsphäre. Ja, das Internet eben. Gemächlich rollte sie die Straße zum Hauptgebäude hinauf, warf währenddessen ein Blick über das Gelände und stellte ihren '69er Mustang, neben einem nigelnagelneuen Audi, am Ende ab. Wem dieser bloß gehörte? Naja, es stand zwar STARK auf dem Nummernschild aber derartiges hieß bekanntlich nichts.

„In Sachen Pünktlichkeit, kann man dir gar nichts", meldete sich Tony, der selbst erst gerade gekommen schien und nun aus seinen Wagen stieg, „Drei Tage dauert es also, um sich dazu entscheiden, ein Avenger zu werden. Man sollte eigentlich meinen, jeder würde sofort ja sagen, ohne darüber nachdenken zu müssen. Dann kommst du."

„Hey, ich heiße nicht Stark und brauche den Medienrummel", lachte Jyn, begrüßte Tony mit einem Kuss auf die rechte und linke Wange und folgte ihm anschließend den Weg zum Eingang hinauf, „Zumal muss nicht meinetwegen in allen Medien eine Diskussion gestartet werden, ob das so eine gute Idee war oder ob ihr alle noch bei Verstand seid. Ganz groß auf der Titelseite der Times, als Headline. 'Tony Stark's neuer Avenger'. Darunter als Subline. 'Genie oder Wahnsinn - Was dachte er sich bei seinem neuen Mitglied?'. So würde zumindest mein Artikel über mich lauten. Aber ich bin ja hier, um dem Ganzen, die Chance zu geben, die es verdient. Erwarte nur nicht zu viel."

Ein Hüsteln war von Tony zu hören. Da war sich einer seiner ziemlich sicher. Getreu dem Motto: Niemand auf der Welt würde diese Einladung jemals ausschlagen. Eine Gruppe Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die Gutes bewirken, heißt es in der Avengers Initiative. Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Fett markiert und unterstrichen. Demnach stellt sich noch immer die Frage, was an Jyn so 'außergewöhnlich' sein soll. Nichts. Kein hochmodern technologischer Kampfanzug, keine Götterkraft oder Agentenausbildung. Nichts dergleichen.

✔a.k.a. Part I - Infinity War✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt