No. 11.1

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POV Toni

„Okay, bis später dann!“, rief ich meinen Freunden noch hinterher, als diese spontan weg mussten. Nur Nia war da geblieben. Ich kannte ihn noch nicht lange, ein Jahr vielleicht, und er hatte eine tolle und interessante Art, weswegen ich mich auf jedes Treffen mit ihm gefreut hatte. Wir saßen zu zweit auf der Parkbank, auf welche wir uns bis eben noch zu fünft gequetscht hatten und genossen die Sonne, welche uns ins Gesicht schien. Die Vögel sangen, was man sehr gut gehört hatte, da sich heute, trotz des schönen Wetters kaum Leute auf der kleinen Wiese befanden. Ab und zu wehte mir der leichte Wind ein paar Haarsträhnen ins Gesicht. „Und, worauf hast du jetzt Lust? Oder willst du mich auch verlassen, jetzt wo die anderen auch weg sind?“, grinste ich Nia nur an, welcher bis eben noch auf sein Handy gesehen hatte. Die Sonne hatte in sein Gesicht geschienen und erzeugt in eben diesem ein hübsches Spiel mit Licht und Schatten. „Keine Ahnung, also ich hab nichts weiter vor, ich kann gern noch bleiben. Wie wäre es, wenn wir ein wenig boarden? Einfach so durch die Straßen.“, antwortete der Lila-Haarige  und deutete auf unsere Boards, die sich vor uns au dem hellen Kiesboden befanden. „Klar, warum nicht!“, gab ich zurück und stand auf. Ich griff nach meinem Rucksack welcher neben der braunen Holzbank lag, auf der ich bis vor 20 Sekunden noch gesessen hatte. Auch Nia erhob sich nun und steckte sein Handy in die Tasche seiner hellblauen Jeans. Wir griffen unsere Boards und mit einem „Na dann los“ meinerseits fuhren wir auch schon auf die gepflasterte kaum befahrene Straße entlang. Der Wind wehte mir entgegen und erzeugte so eine angenehme Kälte auf meiner Haut, welche bis eben noch in der warmen Sonne war. Ich fühlte mich immer so frei wenn ich fuhr. Nia, der neben mir fuhr genoss den Wind eben so wie ich es tat. Was war das? Ich war plötzlich nicht mehr in der Lage meinen Blick von ihm abzuwenden. Im Nachhinein bedacht war das der blödeste Moment in dem das hätte passieren können, doch in diesem Augenblick dachte ich nicht nach. Ich hatte nur noch das im Sinn was meine Augen in diesem Moment wahrnahmen. Nias blaue Augen, welche durch die uns entgegen strahlende Sonne funkelten. Nias lila Haare, welche ganz lässig im Wind wehten. Und vorallem Nias Lächeln. Warum war mir vorher nie aufgefallen wie schön es war? Ich war so vertieft in die Schönheit dieses Jungen, dass ich glatt vergessen hatte mich auf das Gleichgewicht beim boarden zu konzentrieren. Zunächst fuhr ich noch kurz ohne Kontrolle auf dem Board, unter meinen Füßen, wackelig herum, bis ich schließlich hinfiel und mir das Knie aufschlug. „FUCK!“, fluchte ich und sah auf mein Knie. Da, wo vorher noch ein Teil meiner dunkelblauen Jeans war, war nun ein Loch durch welches mein blutendes Knie zum Vorschein kam. Sofort hielt Nia an und kam zu mir. „Toni, ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und hockte sich neben mich. „Keine Ahnung. Mein Knie tut verdammt weh…Ich Idiot!“, antwortete ich. „Kannst du laufen? Oder überhaupt aufstehen?“, wollte er als nächstes wissen. Wieder gab ich ein „Keine Ahnung“ von mir und fügte ein „Hilfst du mir?“ hinzu. Sofort nahm er meine Hand und half mir hoch. Seine Hand war weich und kühl. Ich mochte das. Als ich stand spürte ich wie sich der Schmerz in meinem Knie verschlimmerte. Voller Schmerz kniff ich meine Augen zu. „Ich befürchte, dass laufen nicht klappen wird.“, meinte ich und wollte eben fragen, was wir nun machen, als mir Nia die Boards in die Hand drückte, mich hoch hob und sagte: „ Dann trage ich dich den restlichen Weg.“ Sofort merkte ich, wie ich rot anlief. „S-Sicher das du das hinbekommst?“, fragte ich. Mir gefiel es zwar auf eine komische Art und Weise, aber trotzdem war es komisch. „Klar! Ist ja nicht so weit.“, lächelte er mich an und begann zu laufen. Unsicher lehnte ich meinen Kopf an seine Brust. Und als ich da so in Nias Armen lag, seine Lippen direkt vor meinen Augen und seinem Herzschlag lauschte, schoss mir ein kleiner Gedanke in den Kopf: „Ich glaube ich bin in Nia verliebt…“

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