Die Überraschung

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Die Schule ist vorbei. Mein fünftes Schuljahr endlich geschafft. Jetzt hatte ich Sommerferien und ich freute mich eigentlich schon darauf, nur waren wir in Frankreich und ich konnte Draco, wie seit einem Jahr nicht, sehen. Meine Eltern holten mich ab und fuhren dann nach Hause in unsere Villa in Paris. Draco und ich haben uns die ganze Zeit nur mit Briefen und dem Flohnetzwerk unterhalten können. Zwar war ich froh darüber, aber es war nicht das selbe wie von ihm in den Arm genommen und geküsst zu werden. Gott, wie mir mein Richtiger doch fehlte. Aber ich habe mich mit der Entscheidung meiner Eltern abgefunden, zumindest so halb. "Und? Wie geht's deinen Mitschülern so? Flur zum Beispiel?,, Fragte meine Mutter um die Stille zu vertreiben und ich zuckte mit den Schultern. "Geht so.,, Meinte ich und dachte selbst darüber nach. Flur war seit dem Turnier ganz anders zu mir und generell war ich mittlerweile Recht beliebt auf meiner Schule. Nicht nur bei den Mädchen, sondern auch bei den Jungs. Immer häufiger wurde ich von allen möglichen Jungs angemacht und musste ihnen ganz deutlich machen, dass ich bereits meinen Richtigen gefunden hatte. Sie waren dann immer ganz enttäuscht und gingen mit hängenden Kopf davon. Vor unserem Haus stieg ich aus und nahm meine Koffer. Mein Vater nahm sie mir ab und schickte mich vor, um die Tür aufzuschließen. "Ach, Judy!,, Rief meine Mutter als ich gerade nach oben in mein Zimmer gehen wollte und blieb stehen. "Was denn?,, Fragte ich etwas genervt und ging wieder runter. "Wir haben eine Überraschung für dich.,, Sagte sie und Verwirrung machte sich in mir breit. Geburtstag hatte ich schon, also konnte es das nicht sein. Verwirrt folgte ich ihr ins Wohnzimmer und setzte mich ihr gegenüber auf die Couch. Mein Vater setzte sich neben sie und beide grinsten mich schief an. "Okey, guckt mich nicht so an, da bekomme ich Angst.,, Lachte ich und meinte es auch so. Es war gruselig wenn sie mich so ansahen. "Judy, wir haben eine Entscheidung getroffen.,, Fing mein Vater an und hielt mir einen Zettel hin. Ich nahm ihn zögerlich und als ich sah was drauf stand, fielen mir die Augen aus dem Kopf. "Eine Fahrkarte für den Hogwarts Express?,, Fragte ich überglücklich und versuchte ruhig zu bleiben. "Wir dachten uns, dass du in deiner Schule nicht so glücklich bist und ich weiß ganz genau woran das liegt.,, Sagte meine Mutter und ich nickte. Ich sah auf meine linke Hand an dem ich noch immer, seit dem Weihnachstball den Ring trug, den Draco mir geschenkt hatte. "Wir finden du musst wieder nach Hogwarts. Ohne den Richtigen kann eine Veela zu Grunde gehen und wir alle hier wissen wie sehr du ihn vermisst. Außerdem habe ich in London Arbeit gefunden und wenn ich nach England ziehen muss, kommst du auch mit.,, Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit und ich stand auf. Ich nahm beide in den Arm und drückte sie ganz fest. "Danke, das bedeutet mir sehr viel.,, Sagte ich und ließ sie wieder los. "Wann fahren wir?,, Fragte ich aufgeregt und mein Vater guckte auf seinen Kalender in der Küche. "in der letzten Ferienwoche.,, sagte er und ich grinste glücklich. Ich stieß einen spitzen Glückschrei aus und sprintete nach oben in mein Zimmer. Ich würde ihn wiedersehen. Nach einem Jahr würde ich Draco wieder in die Arme schließen und knuddeln können! So glücklich wie ich war, konnte man nicht in Worte fassen. Ich könnte gerade laut los schrien vor Glück und Freude. Ob er sich auch so doll freuen wird mich zu sehen wie ich mich freute? Vor einem Jahr... mittlerweile könnte er sich in eine andere verliebt haben oder war garnicht mehr in hogwarts. Aber nein, sowas hätte er mir gesagt. Er hat mir ja geschworen immer ehrlich zu mir zu sein und dass ich ihm vertrauen kann. Also tue ich das auch. Vieleicht würden die Ferien doch nicht so schlimm werden, wie ich dachte.

Endlich. Endlich, endlich. Wir stiegen aus dem Flugzeug aus und ich sah mich aufgeregt um. Ich liebte den Geruch von England. Es war ein einzigartiger Geruch, der, fand ich, irgendwie nach Draco roch. Klar roch es hier auch nach Draco, er kam schließlich aus England. Aber jetzt Mal ganz ruhig. Draco wusste doch garnicht das ich wieder in London war. Ich wollte ihn überraschen und sehen was passiert. Ob er sich doll verändert hatte? Bestimmt war er gewachsen, was ich zwar nicht hoffe, da er ja so schon viel größer war als ich, aber ich war ja auch gewachsen und er sollte ja größer sein als ich. Ich fand es nämlich romantisch wenn das Mädchen sich auf die Zehenspitzen stellen musste um ihren Geliebten zu küssen und er sich leicht anheben musste. Verträumt sah ich Löcher in die Luft, bis meine Mutter mich plötzlich ansprach. "Kommst du, Judy?,, Fragte sie und ich flitzte sofort zu ihr. "Du bist ja ganz aufgeregt, Judy. Irgendwelche besonderen Menschen die du sehen wirst?,, Fragte sie erotisch und ich lachte. "Nur noch wenige Tage.,, murmelte ich verträumt und stieg in den Mietwagen ein. Mein Vater fuhr los und ich sah die Straßen Londons. So eine schöne Stadt und ich hatte sie sehr vermisst. "Wann gehen wir in die Winkelgasse?,, Fragte ich nervös, weil ich wusste, dass Draco dort bestimmt auch sein könnte und diese Chance würde ich nutzen. "Deine Tante hat dein Zeug schon geholt, übermorgen bringen wir dich dann nach Kings Cross und genießen dann die Stille.,, Ich haute ihr spielerisch gegen den Arm und sah sie mit vor Entsetzen geöffneten Mund an. "Bist du gemein!,, Schimpfte ich und setzte mich wieder vernünftig hin. Als wir vor dem Haus, in dem wir wohnten als ich das erste Mal in Hogwarts war, gelebt haben stieg ich aus und sah es an. Es sah noch genauso aus wie vor einem Jahr. Sogar von innen. Die ganzen Möbel standen noch und auch in meinem Zimmer war noch alles wie vorher. Auf meinem Schreibtisch lagen Briefe von Freunden aus Frankreich die ich hier bekam und in meinem Schrank hin tatsächlich noch das Ballkleid in dem ich mit Draco getanzt habe. Die Erinnerung an den Ball trat wieder in mein Gedächtnis und ließ meine Lippen sich zu einem breiten Lächeln formen. Es war so schön mit ihm zu Tanzen. Seine Hand auf meiner Hüfte und die meine in seiner anderen. Unsere Gesichter die nur wenig voneinander entfernt waren und das Kribbeln auf meiner Haut, das mit jeder Berührung schlimmer wurde. Ob dieses Kribbeln ewig bleiben würde? Meine Mutter schien zumindest nicht davon geplarkt zu sein jedes Mal wenn sie Vater berührte ein Kribbeln zu verspüren. Vieleicht sollte ich Mal mit meiner Mutter darüber reden? Würde sie mich auslachen oder ernst meine Frage beantworten? Ich entschloss mich sie einfach Mal zu fragen und verließ mein Zimmer. Es war ja nichts dabei Mal zu fragen. Meine Mutter war gerade dabei Essen zu kochen und mein Vater saß im Wohnzimmer auf der Couch und laß den tagespropheten. Ich gesellte mich zu meiner Mutter und überlegte wie ich sie fragen sollte. "Mutter...Was hat es eigentlich mit dem Kribbeln auf sich, das ich immer habe wenn ich Draco berühre?,, Fragte ich einfach und sie sah mich leicht entsetzt und verwirrt an. "Ähm, ich glaube dafür bist du noch zu jung.,, "Mutter, ich bin sechzehn.,, Unterbrach ich sie und sie seufzte leise. "Ja, scheint wohl so, nicht? Na gut.,, Sie ließ vom Herd ab und verzauberte ihn, damit ihr die Nudeln nicht anbrannten oder zu weich wurden. "Wenn eine Veela, oder halbveela, wie du, ihren Richtigen gefunden hatte und sie es so will, kann sie sich auf ewig mit ihm verbinden und das Kribbeln, das Bauchgefühl und die Nervosität in seiner Nähe verschwinden. Nur, um das Band zu schließen müsst ihr wohl miteinander...schlafen.,, das letzte Wort brachte sie nur schwer raus und mich aus der Fassung. Ich kann doch nicht mit Draco schlafen, oder? Das war jetzt echt nicht die Antwort, die ich erwartet habe. Ich hatte gehofft es gab einfach ein Mittel dagegen, aber sowas hätte ich echt nicht erwartet. "Okey, Danke.,, Sagte ich verlegen und ging so schnell wie möglich wieder hoch in mein Zimmer. Vieleicht war ich wirklich noch zu jung für diese Frage.

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