Nutzlos

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Ich hatte noch nie ein Lächeln bei ihr gesehen. Eins wusste ich auf jeden Fall, dies bedeutet nichts gutes. Sie kniete sich hinunter zu mir.
"Mein Junge."
Sie nahm meine Hand in ihre, daraufhin zuckte ich schlagartig zusammen. Sie begutachtete meine Hand, dann richtete sie ihren Blick auf mich.
"Dies alles tut mir ja so schrecklich leid", sagte sie monoton.
Sie meinte das bestimmt nicht ernst und falls doch ? Hatte sie Angst vor mir weil ich sie auch mal geschlagen hatte ? Irgendwie macht das alles keinen Sinn, vorhin war sie genauso kühl und trostlos wie sonst auch immer und jetzt dies.
"Lauf nie wieder weg, ja ?"
Sie riss mich aus meinen Gedanken. Sie schaute mich betrübt an. Ich war schlichtweg überfordert und wartete darauf was als nächstes passieren wird. Sie hob ihre Hand. Mein Blick haftet förmlich an ihrer Hand fest. Ihr Hand traf meine Backe. Es war aber kein Schlag, wie ich es vermutet hatte. Nein, es war eher ein tätscheln. Das Gefühl von Überforderung stieg weiter an. Ich wurde nervös, deswegen nickte ich als Antwort auf Ihre vorhin gestellte Frage.
Ma stand plötzlich auf, sie wendete dabei nicht ihren Blick von mir ab.
"Ich muss wieder runter. Bleib hier." Erneut nickte ich nur.
Ich stand auf als ich hörte das sie unten war. Ich begab mich zum Fenster und blickte, stumm hinaus. Das Gefühl von Überforderung ging weg, dafür kam das Gefühl von Nutzlosigkeit über mich. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung wieso dies jetzt so war. Irgendwie musst ich das Gefühl ignorieren also, begab ich mich wieder in Gedanken.

Wie waren wohl meine leiblichen Eltern? Ich weiß nicht sehr viel von Ihnen. Von meinem Dad wusste ich rein gar nichts, nur das er mich in die Welt setzte.
Ma sagt immer das meine leibliche Mutter eine verdorbene und unnatürliche Frau gewesen sei, aber dies wollte ich keines Wegs glauben. Vielleicht hatte sie auch Magie ? Vielleicht sagte Ma deswegen dies immer. Hatte Ma meine Eltern umgebracht ?
Wut kam schlagartig in mir hoch.
Ich wollte aufhören daran zu denken aber die Wut hinderte mich daran. Mein Zimmer wurde je wütender ich wurde, dunkler. Da war wieder dieses komische Gefühl, genau das gleiche als ich mich damals in der Gasse wieder gefunden hatte. Dies wollte ich aber nicht noch einmal durchleben.
Mein Blick fiel auf die Straße, dort am Straßenrand stand schon wieder Mr.Graves. Wie lange er dort schon stand? Ich war über sein erscheinen sehr dankbar. Er lenkte mich ab. Er erwiderte meinen Blick und gab mir dann ein Zeichen, das ich zu ihm kommen sollte. Ich überlegte nicht lange darüber nach.
Ich schloss leise meine Zimmertür hinter mir und ging genauso leise die Treppen hinunter. Niemand war zu sehen. Scheinbar waren sie allesamt wieder zur Bank oder sonst wohin gegangen. Dies machte es mir leichter ohne Probleme hier heraus zukommen.
Ich ging in schnellen Schritten über die Straße dort wo ich, Mr.Graves wiederfand.
Ein Lächeln entkam ihm.
"Hallo Credence"

Credence BareboneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt