Kapitel 21

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Er nahm meine Hand in seine.
"Ich hab keine andere Wahl Dunya. Auch wenn er dein Bruder ist."
"Ich lass das nicht zu Burak!", sagte ich erschüttert.
"Engel du wirst aber jetzt nicht wegen deinem Bruder unsere Beziehung schädigen."
"Die Beziehung ist mir so egal gerade Burak. Er ist die einzige Person aus meiner Familie, die ich kenne. Er wollte mir den Grab unserer Eltern zeigen."
"Er ist ein guter Mensch. Du kannst ihn wegen seiner Vergangenheit nicht verhaften."
Lange nahm er einen Atemzug, um die Ruhe zu bewahren.
"Ich will schlafen. Geh", sprach ich, nachdem er nichts erwiderte.
Er nickte.
"Ich gehe, aber denk nochmal nach Dunya. Umso länger er flüchtet, umso mehr wird es Konsequenzen geben."
Ich blieb still und legte mich ins Bett. Daraufhin hörte ich, wie die Tür sich schloss und ich meine Augen schloss.
Am nächsten Tag stand ich in der Frühe auf und wollte mich mit meinem Bruder treffen. Er nannte mir einen merkwürdigen Ort, außerhalb der Stadt. Doch mit einem Taxi kam ich an und stieg aus. Eine verlasse Fabrik. Irgendwie gruselig. Doch ich sah ihn da stehen und lächelte aus der Weite. Er begrüßte mich mit einer Umarmung und wir gingen in die Fabrik. Dort war ein Tisch mit Stühlen und wir setzten uns dahin.
"Abi Burak sucht dich. Alle suchen dich."
"Das tun die seit Längerem, nur du wusstest nichts davon."
Ich schluckte. Mein Herz fühlte sich eisig an.
"Ich als deine kleine Schwester gebe dir den Tipp, schnell zu handeln. Wenn du weiterhin flüchtest, wird es eine dicke Strafe geben."
Er lächelte und kniff in meine Wange.
"Ich hab alles in Griff. Ich werde nicht zur Polizei gehen."
Ich sah ihn besorgt an.
"Vielleicht musst du nicht lange ins Gefängnis?"
"Doch, die werden für jede kleine Strafe mehrere Monate drauf legen."
Er stand auf uns nahm meine Hand.
"Wohin?", fragte ich, da er mich mit sich zog.
"Zu Mama und Papa."
Ich erstarrte.
"Mama und Papa?"
"Du hast dir gewünscht, dass ich dir den Grab unserer Eltern zeige. Wir fahren jetzt dahin.
Er zog sich seine Sonnenbrille an und wir stiegen in den Wagen.
"Die Sonne scheint doch-
"Zur Tarnung", lachte er und ich nickte wissend.
Irgendwie war ich aufgeregt. Meine Hände waren so kalt wie nie.
"Kannst du die Heizung anmachen?", fragte ich ihn und er tat dies auf Anhieb.
Es dauerte eine halbe Stunde. Wir parkten vor einem Friedhof und er holte ein Tuch vom Sitz hinten.
Er zog diesen auf meinem Kopf, sodass ich einen Kopftuch hatte und er mir einen Blumenstrauß in die Hand drückte.
"Ich bin nervös", beichtete ich ihm leise.
Ich sehe gleich zwei Grabsteine, unter denen meine leblose Eltern liegen. Traurig sowas. Als Erwachsene besuche ich sie an ihrem Grabstein.
Wir gingen durch eine Gasse, in der haufenweise Grabsteine aneinander lagen, bis er stehen blieb und zwei Grabsteine erschien.
Navid und Pinar Aydin.
Meine Lippen bebten, als ich die zwei Blumensträuße auf deren Gräber legte und über die Erde strich. Mir kam alles so leblos vor, es herrschte eine stickige Atmosphäre, die meinen Atem mit sich riss. Der schmerzhafte Klumpen in meinem Hals war noch nie so schmerzhaft. Meine Tränendrüsen drückten noch nie so fest und zum ersten Mal spürte ich meine Eltern hautnah. Sie lagen unter der Erde. Es war unvorstellbar. Ihre Körper lagen in diesem kaltem Boden.
Ich kniete mich vor den beiden Gräbern und meine Hände waren in beide Gräber gekrallt.
Er kniete sich ebenfalls und legte seine Hand auf meine Schulter.
Eine Träne entwich mir und diese landete auf die Erde. Langsam versank sie in der Erde und ich spürte die Leere.
"Denkst du ihnen ist nicht kalt unten?", fragte ich zitternd. Er sah mich traurig an.
Ich schloss meine Augen und weinte leise vor mich hin. Ich dankte meinem Bruder so sehr, dass ich diesen Moment erleben durfte. Den Moment, meinen Eltern endlich nah zu sein.
Denn ich hatte es bereits aufgegeben.
Zwanzig Minuten weinte ich und war so kaputt vom Weinen, aber ich blickte Detail für Detail über die Grabsteine und nahm diese im Augenschein. Vorsichtig strich ich darüber.
"Ich hab euch kaum in Erinnerung, aber ich liebe euch trotzdem so stark."
Wir machten beide ein kleines Gebet für sie.
Danach küsste ich beide Grabsteine und wir gingen langsam fort. Er hatte eine Hand auf meinem Rücken gelegt und tröstete mich.
Im Auto sprach niemand. Er brachte mich ins Hotel, weil ich darauf bestand und fuhr auch schon weg, da er es sonst riskieren würde.
[...]
Kurz vor einem Tränenausbruch sah ich lächelnd zu Burak.
"Du passt auf dich auf ja?", flüsterte ich hauchend und er nickte.
"Du sagst mir das seit Tagen. Es ist mittlerweile an meinem Kopf gebunden."
Wir lachten und er küsste meine Stirn.
"Das Gleiche gilt für dich. Bleib solange bei Seher. Ich werde dir jeden Abend vom Handy aus schreiben und dir berichten, wie es war."
Es kam eine Aussage, dass der Flug bald starten würde. Natoll, das heißt Verabschiedung. Ich schmiegte mich an ihm und wir umarmten uns fest.
Er küsste tausende Male meinen Kopf und ich fühlte mich geborgen.
"Bis dann Engel."
Ich sah schmollend zu ihm und er küsste anschließend sekundenlang meine Lippen.
Danach lösten wir uns. Es war so schwer, zu schwer. Ich winkte ihm zu, genau wie er es mir tat und ich warf ihm einen Luftkuss zu. Als er aus meiner Sicht war, drehte ich mich um und sah Buraks Vater. Mist. Er wollte doch draußen warten?
Ich wusch meine letzten Tränen weg und näherte mich ihm vorsichtig.
"Sei nicht traurig, es sind nur zwei Wochen", munterte er mich auf und ich zuckte meine Mundwinkel in die Höhe.
"Komm, ich fahre dich nach Hause."
Wir stiegen in seinen Wagen. Burak war die Kopie seines Vaters.
"Und läuft sonst alles gut zwischen euch?", fragte er und fuhr los.
"Ja, bestens sogar. Er macht mich glücklich", gab ich ehrlich und verlegen von mir.
"Du machst ihn auch glücklich, sehr sogar. Er redet so oft von dir", lachte er und ich musste grinsen.
"Echt?"
"Ja. Er bewundert dich, nennt dich starke Frau und das darf ich nicht sagen, aber er will dich schnellstmöglich heiraten. Zumindest schwärmt er davon."
Kurz lachte ich. Endlich was Neues, womit ich Burak ärgern kann.
"Danke, dass Sie unsere Beziehung akzeptiert haben."
"Ich war zuerst skeptisch, aber wo die Liebe eben nunmal hinfällt. Ich habe meinen Sohn seit dem Vorfall seiner Mutter nicht so glücklich gesehen."
Ich lächelte und er kniff mir leicht in die Wange.
"Klär es schnellstmöglich mit Okan ab, dann steht euch nichts mehr im Weg."
"Das Trennungsjahr endet in sieben Monaten", sprach ich und er nickte nur.
Zwei Tage später:
"Abla du bist die Beste", rief Arian und ich klopfte ihm stolz auf die Schulter.
"Das ist mein Junge! Ohne dich wäre dein Team verloren", sprach ich und er nickte mit vollem Stolz.
"Ich hab aber jetzt Beinschmerzen. Ich muss meine Tablette noch einnehmen."
Ich wurde ernst und holte seine Tablette samt Wasserflasche aus seiner Tasche heraus.
"Hier", lächelte ich und er nahm diese ein.
"Du hast mir ein Eis versprochen", murmelte er.
"Mein Versprechen halte ich. Komm."
Ich kaufte uns beiden ein Eis und dann gingen wir zu ihm nach Hause. Dort trank ich einen Kaffee mit Dilan, Arians Mutter.
"Gehts ihm gut?"
"Bestens. Wir haben zuletzt gestern geschrieben und er hat mir Bilder geschickt. Besonders schön ist es dort nicht."
"Klar, durch all die Bomben. Nur gut, dass nicht ganz Afghanistan davon betroffen ist."
Nach einer Viertelstunde verabschiedete ich mich von Dilan und Arian und beschloss zu Seher zu gehen, da sie mich heute Abend sowieso erwartet hatten und wir kurz vor sieben hatten.
Ich klingelte und Sehers Mutter nahm ich herzlich in den Arm.
"Ich hab deine Lieblingsgerichte gekocht."
Ich schrie auf und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange.
"Du bist ein Schatz", sprach ich und wollte ins Bad, um mir die Hände zu waschen.
Ich sah auf dem Weg Seher, die mich angrinste und mich begrüßte.
"Na, wie geht es deinem Liebeskummer?", lachte ich und sie tat auf beleidigt.
"Ihm geht es gut. Er ist weg."
"Das freut mich. Ich wasche meine Hände, fangt schonmal an."
Ich wusch meine Hände und gesellte mich zu beiden. Wir aßen zusammen und danach kam auch Sehers Vater von der Arbeit, der sich zu uns setzte und wir bis spät in die Nacht miteinander lachten.
"Das Essen war sehr lecker Teyze, danke", umarmte ich sie und sie kicherte.
"Bleib doch. Es ist dunkel."
"Isso Dunya bleib. Du musst eigentlich hier bleiben. Burak bestand darauf."
"Nein, nein ich sollte gehen. Das Hotel ist ja nicht weit von hier. Danke nochmals."
"Nimm wenigstens etwas mit, weil du bestimmt nochmal eine Hungerattacke bekommen wirst", sagte Sehers Mutter und packte mir das Essen in verschiedenen Behältern ein. Ich bedankte mich und machte mich auf dem Weg zum Hotel.
Mitten auf dem Weg vibrierte mein Handy. Burak.
"Hey", sprach ich und fluchte innerlich.
Er würde sicherlich fragen, was ich draußen rumtreiben würde.
"Was machst du um diese Uhrzeit draußen?", fragte er und ich verdrehte meine Augen.
"Ich war bei Seher essen und habe die Uhrzeit vergessen. Nun gehe ich ins Hotel."
"Du hättest ruhig da bleiben können."
"Ist doch jetzt auch egal. Wie geht es dir? Was hast du heute gemacht? Ich will jedes Detail wissen."
Er lachte und sah in die Kamera.
"Wir waren heute an der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan. Dort solle ein Konflikt herrschen."
"Hast du geschossen?"
"Ja klar. Die sind echt schlimm, die lassen einem keine Zeit, sondern schießen sofort los. War echt interessant, aber diese Rücksichtslosigkeit ist schon traurig. Man sieht zerstörte Familien, halbtote Babys. Naja wie dem auch sei, ich wurde heute sogar gelobt."
"Ohoo", sprach ich froh.
"Ich bin stolz auf dich", warf ich ihm einen Luftkuss zu.
"Man noch mehr als eine Woche, dann erst sehe ich dich. Ich komme ohne dich nicht klar."
"Ich auch nicht. Mir ist so langweilig."
Ich kam an und fuhr mit dem Aufzug.
"Hast du immernoch Muskelkater?", fragte ich ihn und er nickte.
"Deren Training ist echt anspruchsvoll."
Ich drehte die Kamera um.
"Was machst du?"
"Mich umziehen."
Er lachte und ich machte mich bettfertig, solange er mir von allem berichtete. Danach legte ich mich ins Bett.
"Ich seh so dämlich aus", lachte ich und legte das Handy einfach auf das Bett mit meiner Hand.
"Nein siehst du nicht. Ich vermisse dich so", sprach er hauchend.
Ich lächelte verlegen.
"Ich dich auch."
"Nadann schlaf ein, dann lege ich auf."
"Ach nö, du wirst Screenshots machen."
"Ich schwöre nein. Leg deine Kamera einfach weg. Hauptsache ich höre dich."
[...]
Ich öffnete die Tür meines Zimmers mit der Vorahnung, das es Okan war, der hinter der Tür stand. Tatsächlich bestätigte sich mein Gewissen.
Ich bat ihn aus Höflichkeit herein, denn anscheinend war es etwas Wichtiges, was er mir beichten wollte.
Er hielt einen Briefumschlag vor meine Nase, sah mich monoton an, aber irgendwie sah er auch traurig aus.
"Dafür, dass unsere Ehe nichteinmal ein Jahr gehalten hat, wird es kein Trennungsjahr geben. Unsere Anwälte haben bereits miteinander gesprochen und der Fall ist in diesem Brief aufgeklärt. Wir sind offiziell geschieden."
Während er dies sagte, las ich den herausgefalteten Brief und mein Inneres gab ihm Recht. Das konnte doch nicht wahr sein?
"Aber wieso haben wir uns zuerst in einem Trennungsjahr befunden?"
"Das war ein Fehler. Sie haben die Monatenanzahl als Jahreszahl gedacht."
"Schon idiotisch, wenn ich gradmal neunzehn Jahre alt bin", verdrehte ich meine Augen und er nickte.
Ein Komischer Fehler, aber dennoch fühlte ich mich frei.
"Danke Okan. Du hast dich in letzter Zeit zum positiven geändert."
"Wir werden uns wohl oder übel noch begegnen und ich liebe dich immernoch wie an Tag eins."
Ich blickte zu Boden.
"Ich geh dann mal."
Ich griff nach meinem Handy und rief Seher an. Danach schrieb ich Burak eine Nachricht und lächelte vor mich hin.
Ein überwältigendes Gefühl überkam mich und ich war echt froh, dass es vorbei war, der ganze Stress, die Last, die ich auf meinen Schultern trug. Nun fühlte ich mich auch nicht schuldig gegenüber Okan, wenn ich mit Burak war.
Endlich konnte ich Burak heiraten.
Ich schrieb ihm, dass er es seinem Vater ebenfalls erzählen solle. Merkwürdig war Okans Verhalten, doch vielleicht hatte er sich wirklich einfach nur verändert und eingesehen, dass er mich nicht zwingen konnte. Ein Problem hatte ich und das war mein Bruder.
"Allah mir ist ein Stein vom Herzen gefallen", hauchte ich und setzte mich auf das Bett.
[...]
Mit Anlauf sprang ich in die Arme meines Soldaten und kreuzte meine Beine über seine Hüfte. Viele Male küsste er meine Wange und ich drückte mich vor Freunde an ihn. Diese zwei Wochen waren eine Qual. Ich hatte ihn vermisst und wie ich ihn vermisst hatte.
Er stöhnte kurz.
"Was ist los?"
"Ich bin nur erschöpft, alles gut", hauchte er gegen meine Lippen und wir beide mussten uns zusammenreißen.
Plötzlich fiel mir die Anwesenheit des Vaters auf und schon löste ich mich von ihm.
Er strich über meine Wange und ich lächelte verlegen. Danach begrüßte er seinen Vater und wir machten uns auf dem Weg zum Auto. Buraks Vater würde fahren. Nachdem die Koffer samt wir drin einen Anteil an Platz hatten, fuhr mein fast Schwiegervater los.
Burak berichtete wie ein aufgeregtes Kind seine Zeit in Afghanistan.
"Burak ich denke, wir sollten etwas essen gehen. In einer Stunde muss ich los und dann lass ich euch allein."
Wir bejahten darauf und fuhren in ein Restaurant. Wir aßen zusammen und genossen die Zeit miteinander wie friedliche Menschen.
"Ich geh dann mal los, euch noch viel Spaß", lächelte er und wir bedankten uns.
"Lass zu mir."
Ich nickte und wir gingen zu Fuß, da es erstens nicht weit von hier war und zweitens wir sowieso keinen Wagen hatten.
"Scheiße die Koffer", murmelte er, aber fand eine Jogginghose und zog sich vor mich um.
"Idiot", verdrehte ich meine Augen und sah weg.
Nachdem er fertig war, legte er sich aufs Bett und zog mich auf seinen Schoß. Ich hatte seinen Duft so unfassbar vermisst.
"Und waren da auch Frauen?"
"Ja", grinste er und strich über meine Konturen.
"Waren die hübsch?", fragte ich nun und tat auf desinteressiert, dabei brannte diese Frage auf der Zunge.
"Nein nicht annähernd so schön wie du."
"Klischee, das wollte ich hören", sprach ich zufrieden.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und er zuckte zusammen. Sofort erhob ich meinen Kopf und ehe er seine Nervösität ausstrahlte, zog ich sein Oberteil nach unten, sodass ich seine Schulter sah und heiser aufschrie.
"Oh Gott Burak", sprach ich erschrocken. Ein Verband. Er war verwundet.
Er seufzte und kaute an seinen Lippen herum.
"Wann war das?", fragte ich und stieg von ihm runter, doch er hielt mich auf.
"Bleib sitzen. Es ist nichts ernstes, nur eine kleine Verletzung."
Ich blickte unters Verband und er bekam Schmerzen, denn er verzog sein Gesicht.
"Bist du bescheuert? Nichts ernstes also?", fragte ich entsetzt. Das sah geschliffen aus, es sah fürchterlich aus und mir wurde von diesem Anblick echt übel. Das war kaum anzusehen, zumindest für Leute mit schwachen Nerven.
"Tu jetzt ja nicht auf stark Burak. Das tut dir weh. Wie ist das zu Stande gekommen?"
"Ich wurde beinahe angeschossen, aber die Kugel ist an meiner Schulter geschliffen."
Ich schloss meine Augen und versuchte meinen Atem in Ordnung zu halten.
"Wann war das?"
"Vor fünf Tagen, aber mir geht es gut. Es nichts ernstes."
Frustriert schüttelte ich meinen Kopf.
"Du hast mir nichts gesagt und die Ärzte dort-
"Es sind deutsche Ärzte aus der Bundeswehr mitgekommen. Ich wurde auf der Stelle verarztet."
"Das sieht aber so krass aus", sprach ich kurz vorm Weinen und er zog mich an seine Brust.
"Ist es nicht, es schmerzt nur ein bisschen."
"Soll ich dir irgendwas kochen oder-
"Nein, du bleibst jetzt hier. Ich hab mich so nach dir gesehnt und will dich einfach nur bei mir."
Ich nickte ruhig und schloss meine Augen auf seiner Brust.
"Wehe du schläfst! Guck mir mal in die Augen."
Ich erhob meinen Kopf und spürte seine Lippen auf meine. Wir küssten uns leidenschaftlich, bis ich seine Hand an meinem Hintern spürte. Er hatte mich wohl zu sehr vermisst.
Er nahm mich unter seinen Regeln und massierte meinen Hintern, was dazu führte, dass ich leise stöhnte und mein Gesicht verzog.
Nun drehte er uns um, sodass er über mir lag und wir und weiterhin küssten, nur dass es immer begehrenswerter wurde.
Ich löste mich von ihm, doch er nahm keinen Abstand, sondern seine Lippen streiften an meinen. Seine Atemzüge waren schnell, meine schneller.
"Nicht jetzt", hauchte ich und er lächelte.
"Du bist Okan aber los."
Ich stand auf und er setzte sich aufrecht hin.
"Nicht vor der Ehe Burak", sprach ich rotanlaufend und sah überall, nur nicht in sein Gesicht.
"Ich kann mich bei dir nicht kontrollieren Dunya."
Denkst du ich? Dachte ich mir und musste kichern.
Er küsste mit seinen feuchten Lippen meine.
"Ich warte, bis ich dein Ja habe."
Er sprach so offen, während mir die rote Farbe nicht aus dem Gesicht wich.
"Wann musst du eigentlich wieder arbeiten?"
"Nach einer Woche."
Ich nickte.
"Aber ich muss alles noch dokumentieren. Zwar habe ich schon die Berichte fertig, aber ich muss noch ein Interview abtippen."
"Komm", nahm er meine Hand und führte mich ins Arbeitszimmer. Dort klappte er sein Laptop auf.
Er tippt auf seinem Schoß und ich setzte mich nach kurzem Zögern.
"Meine Motivation", hauchte er gegen meinen Nacken und mir blieb die Spucke im Hals stecken. Wieso quält er mich so dermaßen? Zwar war ich in guter Verfassung, doch mein Inneres brodelte.
Er arbeitete an seinem Interview, während ich mich langweilte und mit seinem Handy spielte.
"Fertig!", hörte ich endlich und ich freute mich wie ein Kind.
"Baby, ich liebe es wie du meinen Namen sagst, ich liebe deinen Duft, deine Art", sang er und ich lachte in seiner Brust.
"Ich liebe es wenn du weinst und mich fragst wo ich war."
"In Gedanken bei dir Baby!", sang ich und wir lachten.

Der charmante PolizistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt