Kapitel 5

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Leylas Sicht:
Wenn ich ihm so in die Augen schaue, bin ich immer wieder in den alten Zeiten. Ich sehe wieder vor mir, wie glücklich wir waren, aber eben auch, wie sehr wir beide nach dem Unfall kämpfen mussten. Um unsere Gesundheit und um unsere Beziehung. Plötzlich klingelt Bens Handy und beendet den Moment. Ich schaue schnell weg und höre wie Ben sich meldet. "Ahlbeck" Ich sehe wie er schnell aufsteht und losläuft. Im Laufen ruft er mir zu, dass ich mitkommen soll. Ich funktioniere zwar nur, aber ich reagiere und laufe ihm nach. Als er aufgelegt hat frage ich ihn, was denn los ist. Er antwortet mir nur, dass sich die Diagnose bei Herrn Frey bestätigt hat. Ich schicke ihn einen OP-Termin suchen und gehe schon mal zu Herrn Frey. "Guten Tag Herr Frey. Wir haben die Ergebnisse von CT und Blutbild." Ich höre es klopfen und sehe Ben dazu kommen. Ich schaue schnell weg, weil mir die Situation von vorhin unangenehm ist.

Bens Sicht:
Als ich reinkomme sehe ich, wie Leyla schnell weg schaut. Ihr scheint die Situation vorhin unangenehm gewesen zu sein. Irgendwie werde ich nicht schlau aus ihr. Gestern haben wir uns noch ganz normal unterhalten und heute ist sie total durch den Wind. Ich bin ja mal gespannt, ob sie mir noch verrät, was heute los ist. Aber jetzt sollte ich mich auf den Patienten konzentrieren, der schaut uns immerhin schon seit einigen Minuten verwirrt an. Ich gehe mal davon aus, dass Leyla ihn noch nicht aufgeklärt hat, also übernehmen ich das jetzt. "Guten Tag Herr Frey. Wir haben die Ergebnisse und unsere Diagnose hat sich bestätigt. Sie haben eine Milzruptur. Sie befindet sich in einem relativ stabilen Zustand, weshalb wir nicht sofort operieren werden. Sie bekommen einige Medikamente und wenn alles gut läuft müssen wir nicht operieren. Dazu müssen Sie aber strikte Bettruhe halten und vorerst bleiben Sie auf der Intensivstation und wir werden ihre Werte regelmäßig überprüfen." Ich habe das Gefühl, dass er nicht damit gerechnet hat, dass er bleiben muss. Viele der Patienten denken leider auch heute noch, dass man alles Zuhause mit Medikamenten behandeln kann.

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