Kapitel 31

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Leylas Sicht:
Ich laufe gedankenverloren durch die Wohnung und versuche alles schön zu machen. Ben kennt meine Unordnung und trotzdem will ich alles ordentlich haben, wenn er kommt. Ich schaue auf die Uhr und meine Panik steigt. Ich fühle mich, als würde es mir den Hals abschnüren. Mir ist total schlecht vor Aufregung, aber ich muss das Frühstück noch schnell machen. Je mehr Zeit vergeht, desto aufgeregter werde ich. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue ist es schon nach zehn Uhr. Sofort kommt mir der Gedanke, dass er nicht kommen wird. Ich lasse mich auf mein Sofa fallen und mache mir Gedanken. Hat er sich heute Morgen Gedanken gemacht und will doch nicht mehr mit mir sprechen? Oder sitzt er ängstlich zuhause und traut sich nicht? Fühlt er sich wie ich? Oder ist er stark und kommt in wenigen Minuten und lässt sich nichts anmerken?


Bens Sicht:
Ich weiß es nicht, aber ich glaube zu wissen, dass sie ein Problem mit meinem Fehler hat. Denn ich habe einen Fehler. Das habe ich nach dem Unfall gelernt zu verdrängen, aber jetzt kommt es wieder hoch. Ich habe diesen Fehler und sie hasst ihn. Davon bin ich überzeugt. Hat sie sich deswegen getrennt? Konnte sie mir nicht länger zusehen, wie ich mit Prothese lebe? Ein schneller Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich zu spät bin. Schnell schlüpfe ich in meine Hose und ziehe mir das dunkelblaue Hemd an. Ich weiß nicht, warum ich es anziehe. Es war Leylas Lieblingshemd und ich habe das Gefühl, dass ich so sicherer bin. Schnell ziehe ich meine Schuhe an und greife nach Jacke, Helm und Schlüssel. Ich ziehe die Tür hinter mir ins Schloss und gehe zu meinem Motorrad. Ich stocke kurz und frage mich, ob es die richtige Entscheidung ist jetzt aufzusteigen und zu Leyla zu fahren.

Love you foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt