Kapitel 26

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Leylas Sicht:
Ich fange an zu weinen. Dieser Mann bedeutet mir alles, aber heute Abend habe ich ihn sicher verloren. Wahrscheinlich kann ich ihm morgen, insofern er sich meldet, alles erzählen. Er würde mir nicht glauben. Ich bin wütend und verzweifelt zugleich. Warum habe ich all das gesagt? Habe ich ihn jetzt verloren? Für immer? Mir dieser Ungewissheit kann ich nicht schlafen und beschließe deshalb, dass ich ihm schreibe. Doch erst stehe ich auf und lege mich ins Bett. "Hallo Ben", beginne ich die Nachricht. Ist das der richtige Anfang für diese Nachricht? Liebster Ben? Schatz? Nein, ich beschließe es dabei zu belassen. "Hast du meinen Zettel gelesen? Lass uns bitte reden. Bitte!", war alles, was ich schreiben kann. Denn mehr würde nur dazu führen, dass ich ihm versuche zu erklären, was in mir vorgeht. Und das kann ich nicht einfach so schreiben. "Leyla", schreibe ich noch kurz und schicke dann ab.

Bens Sicht:
Noch während ich über den Zettel nachdenke, klingelt mein Handy. Es schreckt mich aus meinen Gedanken auf und ich stehe auf und laufe zum Sofa um zu schauen, wer mir geschrieben hat. Doch als ich lese, dass Leyla mir geschrieben hat, falle ich auf das Sofa. Ich habe mich gerade von meinem Schock erholt und schon bekomme ich wieder einen Schlag ab. Was sie mir wohl geschrieben hat. Langsam nehme ich mein Handy und entsperre es. Ich lese die Nachricht. Immer und immer wieder. Was sie geschrieben hat ist nichts neues. In anderen Worten steht es ja bereits auf dem Zettel, den sie hier gelassen hat. Aber diese Nachricht ist doch mehr für mich. Vielleicht sogar mehr, als ich will. Denn der Gedanke daran, dass sie Zuhause noch mal an mich gedacht hat, macht mich wieder ein wenig glücklich. Doch noch im selben Moment mache ich mir klar, dass sie diese Nachricht wohl kaum aus Liebe geschrieben hat. Ich versuche mir klar zu machen, dass sie nur dank ihrem schlechten Gewissen geschrieben hat.

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