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~POV Kostas~

Es war Daniela.

Kostas: "Hey."
Daniela: "Hey. Deine Eltern hatten bei mir angerufen. Sie machen sich Sorgen. Ist alles okay?"
Kostas: "Das glaub ich nicht. Sie machen sich Sorgen? Ist mir doch egal."
Daniela: "Was ist denn passiert?" 
Kostas: "Sie schämen sich für mich, weil ich mit Mik zusammen war. Die ganzen drei Jahre lang, haben sie Mik verleugnet. Ich erzähl es dir ein anderes mal ausführlicher.
Daniela: "Okay. Aber was meinst du mit was?"
Kostas: "Es ist kompliziert. Wie wäre es, wenn ich morgen vorbeikomme und es dir und Jeremy dann erkläre?"
Daniela: "Okay, gut. Aber dir geht es gut?"
Kostas: "Ja, den Umständen entsprechend. Keine Angst, ich stürze mich nicht gleich von einer Brücke. Ich komme morgen Nachmittag zu euch."
Daniela: "Gut. Bis dann."
Kostas: "Bis dann."

Als ich zu Hause ankam, hörte ich jemanden im Schlafzimmer. Es war Mik. Er packte gerade ein paar Sachen ein. Was!? Nein! "Was tust du da?", fragte ich ihn. "Wonach sieht es denn aus?" "Mik, bitte lass das. Lass uns nochmal reden. Ich war bei meinen Eltern und habe mitbekommen wie sie über uns geredet haben. Sie meinten, dass sie sich für mich schämen, sie dachten das mit uns wäre nur eine Phase und haben dich verleugnet. Lucy und meine Eltern haben das alles geplant. Sie wollten uns auseinander bringen. Willst du wirklich, dass sie gewinnen?" "Kostas, ich glaube dir nicht! Ich habe keine Lust mehr darauf verarscht zu werden! Du weißt, dass ich schon zweimal verarscht wurde. Damals von Alex und von Justin. Und jetzt auch noch von dir!" "Nein, das stimmt nicht! Ich verarsche dich nicht." "Klar. Das glaube ich dir. Genauso wie ich dir glaube, dass du mich liebst.", sagte er ironisch. "Aber ich liebe dich, wirklich! Wir sind seit drei Jahren zusammen und du müsstest mich gut genug kennen um zu wissen, dass ich dich niemals betrügen würde. In der ganzen Zeit, in der wir zusammen waren, lief zwischen mir Lucy niemals was." "Ach ja? Dann erklär mir das! Die Nachricht habe ich heute von ihr bekommen." Mik gab mir sein Handy auf der eine Nachricht von Lucy stand. Während ich sie mir durchlas, packte er weiter seine Sachen.

Endlich hast du es gemerkt, dass zwischen mir und Kostas etwas läuft. Er hatte schon länger drüber nachgedacht mit dir Schluss zu machen. Aber jetzt muss er nicht mehr drüber nachdenken. Ich werde jetzt die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit von Kostas genießen. Aber keine Angst, du findest bestimmt irgendwann noch den Richtigen. Viel Glück beim Suchen!

Das glaub ich nicht. Diese miese Schlampe! "Diese Nachricht sagt absolut gar nichts aus. Ich habe nie vor mit ihr zusammen zu kommen. Ich liebe nur dich. Wirklich!" Er antwortete gar nicht drauf, nahm seine Tasche, holte mir sein Handy aus der Hand und lief in Richtung Tür, wo er aber nochmal stehen blieb. "Hier! Die brauche ich jetzt nicht mehr." Er warf mir die Wohnungsschlüssel in die Hand und wollte gerade gehen, doch ich hielt ihn auf: "Warte. Nimm sie wieder." Ich reichte ihm die Schlüssel wieder, weswegen er mich mit einem verwirrten Blick ansah. "Falls du es dir anders überlegst, kannst du wiederkommen. Und auch wenn du es dir nicht anders überlegst, kannst du wiederkommen um deine anderen Sachen zu holen. Komm einfach in die Wohnung wann du willst. Ich liebe dich..." Den letzten Satz sagte ich leiser, aber so, dass er ihn noch verstand. Mik beließ es jedoch unkommentiert und ging mit einem kalten Blick davon. Ich schaute ihm nach, bis er verschwunden war. Danach schloss ich die Tür und ließ mich an ihr runtergleiten. Ungewollt liefen mir Tränen über die Wange. Hoffentlich kommt er wieder zurück. Ich will ihn nicht verlieren. Keine Ahnung was ich ohne ihn machen soll. Er war erst zwei Minuten weg und schon fehlte etwas. Er fehlte. Nur die Ungewissheit, ob er zurück kommen wird oder nicht, war noch da. Ich ging ins Schlafzimmer und sah einen leeren Schrank. Er hatte alles mitgenommen, außer einen Hoodie. Ich nahm ihn und sog seinen Geruch ein. Dadurch wurde ich aber nur noch trauriger und wieder liefen mit neue Tränen die Wange runter. Durch das ganzen Heulen wurde ich müde und schlief letztendlich ein.

Zu meinem Glück, hatte ich den Wecker gestellt, welcher mich aus meinen Träumen weckte. Sonst hätten wir bestimmt wieder verschlafen. Ich drehte mich zur Seite und wollte Mik umarmen, doch ich fasste ins Leere. Und da fiel es mir wieder ein. Er war weg. Vielleicht sogar für immer. Jetzt wachte ich schon traurig auf, denn seit gestern Abend fehlte er mir. 

"Er weiß bestimmt, genauso wenig wie du, wo ihm gerade der Kopf steht. Respektiere seine Freiheit."

Jana hat Recht. Ich sollte ihn einfach in Ruhe lassen. Vielleicht tut uns ein wenig Abstand ja auch gut und ich hoffe einfach mal, dass er wiederkommen wird. Schnell machte ich mich fertig und ging los zur Arbeit. Hätte ich jetzt noch länger darüber nachgedacht, wäre ich vermutlich schon wieder zu spät gekommen. "Heute mal pünktlich, was?", lachte Emma. "Es ist doch am Morgen sowieso noch nichts los.", antwortete ich. "Sag das nicht. Du weißt, dass manchmal auch ganz spontan am Morgen Leute kommen." Ich nickte nur und konnte nicht aufhören über Mik nachzudenken. Immer wieder schaute ich auf mein Handy, ob er mir vielleicht geschrieben hatte oder sowas. Aber da war nichts. "Kostas?", holte mich Emma aus meinen Gedanken. "Hm?" "Geht es dir nicht gut? Willst du Schluss machen? Heute ist sowieso nicht viel los." "Ne geht schon." "Ach ja? Du siehst aber wirklich nicht gut. Nimm es mir nicht übel. Ich mache mir nur Sorgen." "Ich weiß. Aber es geht mir gut." "Na schön. Wie du meinst." Als ich, zum Glück nach einem ruhigen Vormittag, frei hatte, ging ich sofort los zu Daniela und Jeremy. Es war jetzt 15 Uhr. Daniela und Jeremy müssten schon zu Hause sein. Auch für ihr Haus hatte ich einen Schlüssel, sodass ich nicht klingelte sondern die Tür selber aufschloss. Sofort rannte Lina mir entgegen. "Kostiiii!", rief sie und sprang mir in die Arme. "Wo ist Mik?" "Der... muss noch arbeiten." "Achso! Ich geh zu Finn!" "Ist er dein Freund?" "Nein! Er ist mein aller bester Freund!" Ich lachte. Das erinnerte mich an Jana und mich.

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt