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~POV Kostas~

In den nächsten Wochen war es relativ ruhig geworden. Von meinen Eltern oder von Lucy hatte ich nichts gehört. Von Lucy wollte ich sowieso nichts mehr wissen, aber mich wunderte es trotzdem, dass sich meine Eltern noch nicht gemeldet hatten. Da mein Vater natürlich immer noch will, dass ich die Firma übernehme, dachte ich er meldete sich. Bis zu diesem Moment dachte ich es, denn plötzlich klingelte es an der Tür und als ich die Tür öffnete standen, zu meiner eigenen Verwunderung, meine Eltern vor der Tür. Zum Glück war Mik gerade bei Timo, weil ich nicht glaube, dass mein Vater gut auf Mik zu sprechen ist. "Hallo.", sagte mein Vater mit einem kühlen Unterton. Ich schaute die beiden nur mit hochgezogenen Augenbrauen und abwartend an. "Wir möchten mit dir reden.", sagte meine Mutter mit dem gleichen kühlem Unterton. "Na schön. Kommt rein.", seufzte ich, weil ich nicht wirklich damit einverstanden war, dass sie hier waren. Ich war immer noch wütend auf die beiden und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern, bis sie sich nicht aus tiefstem Herzen entschuldigt haben. Ich führte sie in die Küche und setzte mich mit ihnen an den Küchentisch. Etwas zu trinken anbieten wollte ich ihnen jetzt nicht, da ich nur gastfreundlich zu den Leuten bin, die mich respektieren. Es entstand eine kurze Stille, die ich aber wieder unterbrach: "Also? Was wollt ihr hier?" "Es geht um die Firma." Oh, das war ja klar. Sie kommen nicht um sich zu entschuldigen. Es geht ihnen mal wieder nur ums Geld. "Und?", fragte ich kalt. "Du weißt, dass diese Firma ein Familienunternehmen ist. Dein Großvater hat die Firma mir überlassen, sein Vater ihm und so weiter." Ich wusste worauf seine Erklärung hinauslief. Er wird mir jetzt erstmal die ganze Geschichte der Firma erzählen. Das hatte er schon öfters gemacht, doch ich habe nur einmal richtig zugehört und das war vor vielen Jahren. "Es ist schon eine lange Zeit lang ein Familienunternehmen und jedes Jahr wächst die Firma. Wie du weißt, ist diese Firma jetzt auch schon in zwei Ländern vertreten. Und damit die Firma noch größer wird, sollst du sie übernehmen." Ich wusste, dass die beiden mit meiner und Miks Beziehung immer noch nicht einverstanden waren, weswegen ich es drauf anlegen wollte. "Und an wen soll ich es weitergeben?" "Wenn du später eine Familie gründest, kannst du es an deinen Sohn oder deine Tochter weitergeben.", erklärte mir meine Mutter und man konnte hören, dass die Freundlichkeit in ihrer Stimme mehr gezwungen war als ehrlich. Ich wusste gar nicht warum sie sauer auf mich waren. Ich sollte viel mehr sauer auf sie sein. "Aber es ist dann ja kein Familienunternehmen mehr, wenn Mik und ich später ein Kind adoptieren." Während ich diese Sätze sagte, schlich sich ein kleinen und fieses Lächeln auf meine Lippen. Keine Ahnung, wo diese Boshaftigkeit auf einmal herkam, aber es war wirklich witzig. "Dennis.", sagte mein Vater ernst und ich wusste, dass er jetzt wieder gegen die Beziehung von Mik und mir ging. "Du weißt doch selber, dass das keine Beziehung ist. Schön und gut, dass du in deinem Alter vielleicht noch neugierig bist und viele Sachen ausprobieren willst. Aber sobald du reif genug bist, wirst du merken, dass du etwas falsch machst." Okay, ich konnte es nicht glauben wie locker er das gesagt hatte, doch ich wollte mich jetzt nicht aufregen, weswegen ich ganz locker fragte: "Was mache ich denn falsch?" "Du weißt, dass diese "Beziehung", wie ihr sie nennt, nichts Festes ist.", sagte meine Mutter, genauso locker wie mein Vater. "Wenn es nichts Festes ist, dann wären wir doch keine drei Jahre zusammen gewesen. Ich weiß, dass ihr alles tut, damit Mik und ich auseinander kommen. Doch ich sage euch eins. Das wird nicht nochmal klappen. Ich werde mich für immer von Lucy fernhalten. Und entweder ihr akzeptiert jetzt endlich die Beziehung oder ihr macht einfach weiter wie bisher. Aber wenn ihr weiter so macht, dann glaubt nicht, dass ich nochmal zum Essen oder sowas vorbeikomme. Verleugnet mich ruhig weiter, aber wenn eure Arbeitskollegen mich dann irgendwann mit Mik sehen, werden sie sich fragen warum ihr sie angelogen habt. Jede Lüge kommt irgendwann raus." "Wir müssen ja nicht lügen, wenn du einfach das tust was man dir sagt!" Jetzt wurde mein Vater lauter, aber das ließ mich nicht aus der Bahn bringen. "Wenn ich das tun würde, was man mir sagt, wäre ich ziemlich unglücklich und ich wüsste nicht, was ich mit meinem langweiligen Leben anfangen sollte." "Hör auf zu spinnen! Sehe es doch einfach ein, dass diese "Beziehung", gar nicht wirklich eine Beziehung ist, sondern einfach nur ekelhaft!" Ich hätte ihn jetzt schon lange anschreien können und ihm die gleiche Leier wieder sagen können, dass sowas nicht ekelhaft ist, doch ich wollte weiter ruhig bleiben, damit meine Eltern wissen, dass ich nicht klein beigeben werde. "Nur, weil zwischen euch beiden nichts mehr läuft und euer Liebesleben eingeschlafen ist, heißt das nicht, dass es bei mir auch so ist. Wie wäre es, wenn ihr einfach mal anfangt mich zu respektieren und euch so einen Scheiß, wie von wegen es sei ekelhaft, endlich ausredet." "Dennis.", mischte sich jetzt auch meine Mutter ein. Sie war ruhiger als mein Vater, hatte aber auch einen aggressiven Unterton in der Stimme. "Jetzt hör endlich auf damit. Wir wissen was das Beste für dich ist. Und wenn du nur einmal auf uns hören würdest, würdest du das auch wissen." Ich lachte ironisch auf. "Ihr wisst nicht was das Beste für mich ist. Wenn ihr das wüsstet, würdet ihr endlich unsere Beziehung respektieren. Seht ihr denn nicht, dass es immer wieder auf die gleiche Diskussion hinausläuft? Ihr wollt es nicht akzeptieren und deswegen streiten wir uns immer wieder. Also entweder akzeptiert und respektiert ihr die Beziehung und vor allem Mik jetzt, oder wir werden ab heute getrennte Wege gehen. Doch wenn wir das machen, müsst ihr nicht denken, dass ich die Firma übernehmen werde." Jetzt stand mein Vater auf und man konnte die Wut in seinen Augen sehen. "Du wirst die Firma übernehmen! Und endlich mit dieser Schwuchtel Schluss machen!" "Wow, wie erwachsen du bist. Wenn du kein Argument mehr hast, wirst du beleidigend. Geht jetzt und ich will euch nicht eher wiedersehen, bis ihr euch nicht entschuldigen und die Beziehung akzeptieren wollt." 

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt