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~POV Mik~

Ich konnte es nicht fassen. Die ganze Zeit über hatte ich Kostas mich betrogen und ich habe es nie bemerkt. Bei drei Jungs dachte ich, sie würden mich lieben und von drei Jungs wurde ich enttäuscht. Nur waren meine Gefühle bei Kostas anders. Sie waren stärker und ich dachte wirklich es passte. Was hatten denn alle gegen mich, dass sie mich betrügen musste? Ich sollte mich vielleicht einfach nicht mehr verlieben. Nie wieder. Ich wusste doch nicht mal mehr, wem ich noch trauen konnte. Bestimmt ist mir Kostas früher schon fremd gegangen mit Lucy, doch ich war so naiv und habe ihm verziehen. Aber das mache ich nie wieder. Er hatte sein Chance, nochmal werde ich ihm nicht vergeben. Soll er doch glück werden mit Lucy.

~POV Kostas~

Ich erzählte Jeremy und Daniela die ganze Geschichte über Mik, Lucy und meinen Eltern ausführlich. "Das glaub ich nicht. Ich dachte Lucy und deine Eltern hätten sich gebessert?", fragte Daniela. "Ich auch. Aber anscheinend haben wir uns in ihnen getäuscht." "Wenn du willst, kannst du auch zu uns kommen.", meinte Jeremy. "Danke, das weiß ich. Aber ich versuche noch einmal mit Mik zu reden. Vielleicht bringt es ja was." Nach drei Stunden verabschiedete ich mich von Beiden und ging wieder nach Hause. Dort angekommen, hörte ich wie wieder jemand im Schlafzimmer war. Wieder war es Mik. Er saß auf dem Boden und packte seine ganzen Sachen zusammen. "Mik!", rief ich und kam zu ihm auf den Boden. "Bitte hör auf damit." "Nein.", sagte er kalt und packte weiter. "Bitte! Geh nicht! Ich will es dir erklären.", flehte ich ihn an. "Was willst du mir erklären? Ich hab es doch gesehen! Denkst du ernsthaft ich glaube dir noch?!" "Du musst! Bitte! Du darfst Lucy einfach nicht glauben. Wir sind seit drei Jahren zusammen und noch nie habe ich dich betrogen. Du weißt doch was Lucy in der Vergangenheit getan hat. Ich kann es dir nur immer wieder erzählen. Sie lügt, nichts von dem was sie gesagt hat ist wahr! Sie will doch, dass wir uns trennen. Willst du sie jetzt gewinnen lassen?" "Mir doch egal. Werd doch glücklich mit ihr!" "Nein, das kann ich nicht! Ich kann nur mit dir glücklich werden. Bitte, ich brauch dich." "Mik?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Es war Leon. Klar, er glaubte Mik und war jetzt wieder gegen mich. "Alles gut? Soll ich den Karton schon mal mitnehmen." "Ja, es ist der Letzte." Leon gab mir nur einen wütenden Blick und lief dann mit dem Karton wieder raus. Auch Mik stand jetzt auf und ich machte es ihm nach. "Also, jetzt hör zu.", sagte Mik zu mir und schaute mir in die Augen. Ich glaubte, einen wütenden Unterton in seiner Stimme zu hören. Ich nickte nur und schaute auch in seine Augen. Wäre Mik jetzt nicht wütend auf mich und alles wäre gut, hätte ich mich in seinen Augen verloren. "Ich will nichts mehr von dir hören. Weder Ausreden, noch falsche Entschuldigungen noch sonst irgendwas. Verstanden? Mit uns ist endgültig Schluss. Ich habe echt keine Lust mehr auf deine Spielchen oder auf dich. Lass mich einfach in Ruhe. Schönes Leben noch." Meine Brust fing an zu schmerzen, doch ich dachte gar nicht erst daran ihn gehen zu lassen und hielt ihn wortlos am Handgelenk fest. Dabei schaute ich ihn mit glasigen Augen an. Er drehte sich wieder zu mir um, stöhnte genervt und verdrehte die Augen. "Kostas..." Weiter konnte er nicht reden, denn im nächsten Moment stieß ich ihn gegen die Wand und küsste ihn. Doch viel zu schnell schubste er mich von sich weg. "Du spinnst doch! Lass mich in Ruhe! Idiot." Mik knallte die Haustür hinter sich zu und ließ mich geschockt alleine im Flur stehen. Ich war geschockt von mir selber. Was habe ich gerade getan? Ich wollte das gar nicht. Es kam einfach so über mich. Eigentlich hätte ich sowas niemals getan, da ich wusste, dass Mik es nicht wollte. Ich merkte selber, dass ich nicht mehr ich selbst war. Und das alles nur, weil ich Mik vermisste und liebe. Ich ging ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen. Über dem Fernseher standen Bilder von Mik und mir. Ich fing an zu weinen und der Schmerz in meiner Brust wurde schlimmer. Ich wollte jetzt nicht allein sein, also nahm ich mein Handy und schrieb Jana.

Kannst du bitte zu mir kommen? 

Schneller als gedacht, schrieb sie mir zurück.

Klar. Geb mir zehn Minuten!

Es waren nicht mal zehn Minuten, bis Jana in die Wohnung gestürmt kam und mich aufgelöst auf dem Sofa vorfand. Ohne ein Wort zu sagen, nahm sie mich sofort in den Arm. Dafür liebte ich sie. Sie konnte mir auch ohne Worte helfen. "Mik, ist gegangen.", nuschelte ich traurig. "Ganz ruhig. Beruhig dich erst.", sagte sie ziemlich beruhigend. Ich brauchte ein paar Minuten um mich zu sammeln, damit ich es ihr erklären konnte. "Mik hat seine Sachen gepackt und ist gegangen." Sie schaute mich mit großen Augen. "Ist nicht dein Ernst?" Ich nickte nur traurig und ohne, dass ich es wollte, kamen mir wieder die Tränen. Jana legte einen Arm um mich und versuchte mich zu beruhigen. "Er sagte, er wolle nichts mehr von mir hören und das Schluss wäre. Leon und er hatten seine ganzen Sachen geholt." "Leon? Er ist also wieder auf Miks Seite. Weißt du, ob Mik jetzt bei Leon einzieht?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Irgendwie erinnerte mich das alles an früher. Als Mik und ich uns damals getrennt hatten, stand Leon auch hinter ihm und war sauer auf uns. Dabei kannten Beide nicht die Wahrheit. "Als er gerade rausgehen wollte, hielt ich ihn fest, drückte ihn gegen die Wand und küsste ihn... Das sieht mir nicht ähnlich.", sagte ich verzweifelt. "Kostas. Bleib ruhig. Du bist aufgeregt, weil du Liebeskummer hast. Es ist verständlich, dass du Sachen machst, ohne darüber nachzudenken." "Aber ich habe ihn für immer verloren..." "Nein, dass hast du nicht. Du hast mich noch. Ich werde schauen wo Mik jetzt ist und mit ihm reden. Bevor er nicht die Wahrheit kennt, lass ich nicht locker!"

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt