Vergangenheit

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Charlotte bahnte sich mit Tränen überströmten Gesicht einen Weg durch die tanzenden Massen bei dem Straßenfest auf den Straßen New Orleans. Endlich konnte sie in einer abgelegenen Gasse verschnaufen. Müde ließ sie sich an der Backstein Wand heruntergleiten und auf den kalten Asphalt fallen. Sie zog ihre Beine an sich und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen. Sie wusste nicht was sie tun sollte. „Ist alles in Ordnung?". Charlotte riss sofort den Kopf hoch und musterte das Mädchen welches vor ihr stand. „Mandy", flüsterte sie geschockt. „Charlotte", murmelte sie ungläubig und stolperte einige Schritte zurück.

„Wieso kannst du dich an mich erinnern?", nuschelte die 17- Jährige. Charlotte konnte es sich beim besten Willen nicht erklären.

„Was tust du hier?", wollte die 17- Jährige wissen und setzte sich langsam auf. „Wir haben Ferien. Ich und meine Familie machen hier Urlaub", antwortete sie und Charlotte nickte. „Und was tust du hier? Du bist vor einem halben Jahr verschwunden. Wir haben uns solche Sorgen gemacht aber Ethan hat sofort so getan als würde er sich nicht mehr an dich erinnern. Total merkwürdig war das", sagte sie und die 17- Jährige stand auf. „Mandy. Es ist schwierig. Ich möchte dich nicht anlügen aber es ist besser, wenn du nicht weißt was passiert ist". Sie wollte ihre beste Freundin nicht in ihr verkorkstes Leben hineinziehen. „Charlotte, du bist mir eine Erklärung schuldig. Ein halbes Jahr warst du wie vom Erdboden verschluckt", sagte sie vorwurfsvoll und stemmte beide Hände auf ihre Hüfte. „Ich weiß und du kannst mir glauben. Ich habe es nicht mit Absicht getan. Eher gesagt unfreiwillig. Es tut mir so unglaublich leid", erwiderte sie und sah betreten zu Boden. „Charlotte. Ich wohne mit meinen Eltern in dem Hotel die Straße runter. Wenn du wieder weißt, wie gute Freundinnen wir seit an Beginn der Zeit sind, dann erklärst du mir das", sagte Mandy mit traurigem Blick, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die kleine Gasse.

Wieso konnte sich Mandy an sie erinnern. Die Sonne ging gerade unter und die 17- Jährige machte sich auf den Weg zurück zum Anwesen. Kopfschüttelnd ließ sie die Türe hinter sich ins Schloss fallen und durchquerte den Innenhof. Kraftlos errichte sie den Treppenansatz und stolperte die Stiegen hinauf. Als sie im ersten Stock ankam, hörte sie wie jemand hinter ihr herging. Abrupt blieb sie stehen und drehte sich um. Sie hatte immer noch wässrige Augen und ihr Gesicht war an mehreren Stellen fleckig von den ganzen Tränen. Hinter ihr stand Kol. Sofort ging sie auf den Urvampir zu und fiel ihm um den Hals. „Was ist passiert? Wir machen uns Sorgen", wollte er wissen nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. „Sagen wir so. Meine Vergangenheit holt mich ein", antwortete sie und schenkte ihm ein mildes Lächeln.

Kurze Zeit später saß sie mit Kol in der Küche. „Und sie kann sich wirklich noch an dich erinnern?", fragte er ungläubig und die
17- Jährige nickte. Kopfschüttelnd atmete er aus. „Es tut mir leid. Auch das mit deinem Onkel. Das war nie unsere Absicht dich so lange bei uns zu behalten. Außerdem haben wir dich schon so ins Herz geschlossen. Ich glaube es würde uns sehr schwer fallen, dich gehen zulassen", sagte Kol und Charlotte nickte gerührt. „Und was wirst du tun. Wirst du es ihr sagen?", wollte er wissen und die 17- Jährige zuckte mit den Schultern.„Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will sie nicht anlügen und genauso wenig will ich sie in mein verkorkstes Leben hineinziehen", sagte sie und ließ den Kopf unschlüssig auf die Tischfläche fallen. „Du solltest ihr nicht die Wahrheit sagen. Die Chance das du sie wiedersehen wirst, ist relativ gering. Tu nichts was du danach bereuen könntest", sagte er und die 17- Jährige hob ihren Kopf. „Ja... Vielleicht hast du Recht", erwiderte sie und Kol lächelte zufrieden

Fürchte dich vor der Angst 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt